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Alles klar!

Die Entspannung nach der Dusche oder dem Baden kann sich in Luft ­auflösen, wenn man gleich anschließend zum Putzteufel mutieren muss. Das ist aber auch gar nicht notwendig, wenn einige Tipps beachtet werden.

Veredelte Ober­flächen machen die Reinigung ganz leicht. In der Regel genügt das Wischen mit einem feuchten Tuch. (Foto: Kermi)

 

Text: Anja Junker-Eger.


Moderne Bäder werden immer komplexer und gleichen oftmals mehr Wohnlandschaften als der klassischen Nasszelle. Wesentlicher Bestandteil ist ein bunter Materialmix, der für ein ganz spezielles Ambiente sorgt. Die Materialien, die heute im Bad zum Einsatz kommen, sind vielfältig und reichen von der klassischen Sanitärkeramik und Fliesen über Chrom und Holz bis hin zu Glas, Naturstein und mehr. Mit der Vielfalt einher gehen bestimmte Anforderungen in Sachen Hygiene, denn jedes Material erfordert seine ganz eigene Reinigung und Pflege.

Einfach abperlen lassen
Glücklicherweise war die Sanitärindustrie in den vergangenen Jahren recht aktiv, wenn es darum geht, den Aufenthalt im Bad so angenehm wie möglich zu machen. Damit die Wirkung eines entspannenden Wannenbades oder eines erfrischenden Duschbades nicht einfach so verpufft, wurden die Oberflächen für Sanitärkeramik, Fliesen, Duschabtrennungen, ja sogar Armaturen teilweise veredelt, was die Reinigung deutlich erleichtert. Wassertropfen, Schmutz und Kalkreste werden von diesen Oberflächen einfach abgestoßen und fließen mit dem Wasser in den Abfluss. Für die Reinigung genügt in der Regel ein feuchtes Tuch, denn hier gilt: Weniger ist mehr, weshalb man bei diesen Oberflächen auch auf Scheuermittel verzichten sollte, um den Abperleffekt nicht zu zerstören.

Achtung: Scheuermittel
Doch auch bei unveredelten Oberflächen, und hier vor allem bei der Sanitärkeramik, sollte man auf scharfe Reiniger und Scheuermittel verzichten. Normale Allzweckreiniger oder flüssige Spülmittel sind sanfter, helfen aber selbst bei hartnäckigen Verschmutzungen. Gleiches gilt für Armaturen, deren Oberflächenrepertoire von Chrom, Edelstahl, Kunststoffen, eloxiertem Aluminium oder aber Edelmetallen wie Gold reicht, und auf deren Oberfläche Kalkablagerungen und Wasserflecken besonders leicht ins Auge stechen. Dennoch gilt: Bei Armaturen am besten auf handelsübliche Reiniger, die Salz-, Ameisen- oder Essigsäure enthalten, verzichten. Die Tenside eines Spülmittels leisten hier ebenso gute Dienste, beschädigen dabei aber die Oberfläche nicht. Bei besonders hartnäckigen Kalkablagerungen hilft wiederum ein bewährtes Hausmittel: Zitronensäure.

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Gut Holz
Holz im Nassraum ist gar nicht mal so heikel, wie viele glauben, hält man ihm bloß allzu viel Wasser vom Leibe. Deshalb sollten Holzoberflächen im Spritzwasserbereich möglichst nach jedem Gebrauch trocken gerieben werden. Gewachste Oberflächen sollten außerdem ein bis zweimal im Jahr mit Hartwachsöl nachbehandelt werden, lasierte Oberflächen regelmäßig auf Risse geprüft und gegebenenfalls geschliffen und neu versiegelt werden. Generell sollte bei Badmöbeln immer auf eine gute Hinterlüftung geachtet werden. Bei Holzböden am besten Wasserlachen und Pflegemittelreste schnellstmöglich beseitigen.
Voll im Trend sind derzeit hochglänzende Lackoberflächen, die aber von Anfang an behutsam gepflegt sein wollen, denn der Lack erreicht erst nach drei Monaten seine Endhärte. Bei leichten Verschmutzungen genügt in der Regel ein weiches, feuchtes Tuch. Stärkere Verunreinigungen können mit einer weichen Nylonbürste und mit verdünntem Haushaltsreiniger behandelt werden. Für Kalkränder ist Essigreiniger zu empfehlen. In jedem Fall sollte die lackierte Oberfläche abschließend mit einem Fensterleder oder weichen Tuch trocken gerieben werden. Für die Reinigung von lackierten Oberflächen nicht empfehlenswert sind Reiniger mit Nitro-Verdünnung oder Trichloräthylen. Möbelpolituren hinterlassen wiederum auf der lackierten Oberfläche einen unschönen Film. Da Lack­ober­flächen nicht sonderlich abriebfest sind, sollte während der Reinigung außerdem allzu großer Druck vermieden werden.

Dauerbrenner: Fliese
Fliesen sind besonders langlebig und pflegeleicht. Kein Wunder also, dass sie sich im Badezimmer längst ihren festen Platz erobert haben. Doch auch ein Tausendsassa wie die Fliese will gepflegt sein. So kann es bei neu gefliesten Flächen vorkommen, dass sich ein dünner Zementfilm auf den Fliesen befindet. Dieser kann jedoch recht einfach mithilfe eines milden, säurehaltigen Zemententfernungsmittels und anschließender gründlicher Spülung mit Wasser entfernt werden. Für die regelmäßige Reinigung ist Wasser und ein neutrales oder mildes, alkalisches Reinigungsmittel zu empfehlen. Der regelmäßige Gebrauch von übermäßig säurehaltigen Reinigungsmitteln kann dagegen Schäden an der Fliesenoberfläche verursachen. Entfettungsmittel, die Wachs, Sodiumsilikat oder andere Zusatzmittel enthalten, hinterlassen auf Fliesen eine klebrige Oberfläche, die den Schmutz bindet, weshalb man solche Mittel lieber vermeiden sollte. Rutschhemmende Fliesen weisen eine mikroraue Oberfläche auf, was bei einer Reinigung mit handelsüblichen Reinigungstüchern zu einem Peelingeffekt führen kann. Wer diese Faserbildung vermeiden möchte, sollte hier auf ein Mikrofasertuch zurückgreifen.

Marmor, Granit, Beton und Co.
Oberflächen auf Zementbasis sind äußerst säureempfindlich, das heißt, säurehaltige Substanzen wie Essig, Zitronensaft, Kalklöser und manche Haushaltsreiniger greifen die Oberfläche an. Gleiches gilt für Scheuerpulver oder Scheuerschwämme. Beton mag ein harter Bursche sein, doch was die Reinigung angeht, so mag er es sanft und weich, am besten eine neutrale Schmierseife, viel Wasser und ein weiches Reinigungstuch. Auch Marmor und Naturstein scheuen scharfe Reiniger. Besser sind säurefreie, nicht ätzende, alkalifreie und nicht kratzende Reinigungsmittel wie alkalifreie Spülmittel verdünnt mit Wasser. Imprägnierungen mit wasser- oder ölabweisender Wirkung schützen außerdem gegen Flecken, ohne das Aussehen von Natursteinen zu verändern.

 


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