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Generationengerecht und förderfähig

Intelligentes Zuhause erleichtert Wohnen im Alter

Wandtaster mit Beschriftung.

Die Teilnehmer der Initiative Smart Living bei der Gründungsveranstaltung auf der ISH in Frankfurt (6. v. r. ZVEH-Hauptgeschäftsführer Ingolf Jakobi

Einsatzbereiche des „HomePilots“.

Hausautomationssysteme lassen sich unkompliziert einrichten, z. B. über eine App auf dem Smartphone.

Ein Smart Home macht das Wohnen im Alter unbeschwerter und bringt beim Handling viele sinnvolle Erleichterungen mit sich.

 

Unsere Gesellschaft wird immer älter: Der demografische Wandel ist ein Thema, das sich mit immer größerer Präsenz und auch Dringlichkeit durch das öffentliche Leben zieht. Auch vor der Bau- und Wohnungswirtschaft machen die Herausforderungen, die dieser Wandel mit sich bringt, nicht Halt. So müssen sich Fachplaner und Architekten verstärkt Gedanken darüber machen, wie sie Häuser und Wohnungen generationengerecht planen. Sinnvolle Säule ist hier ein Smart-Home-System, dessen zahlreiche Komfort- und Sicherheitsvorteile im Alter erhebliche Erleichterungen mit sich bringen, von denen Bewohner aber auch schon in jungen Jahren profitieren.
Laut Statistischem Bundesamt war im Jahr 1950 jeder zehnte Deutsche mindes-
tens 65 Jahre alt, heute ist es bereits jeder fünfte und bis 2060 wird es voraussichtlich jeder dritte sein. Auch die Zahl der Menschen, die 80 Jahre und älter sind, nimmt kontinuierlich zu; die Statistiker rechnen damit, dass Mitte dieses Jahrhunderts jeder achte Bundesbürger dieser Altersklasse angehören wird.
Was dabei ebenfalls an Bedeutung gewinnt ist der Wunsch, so lange wie möglich unabhängig und selbstbestimmt in der gewohnten Umgebung der eigenen vier Wände zu leben, auch bei nachlassender Mobilität und vielleicht auch geringerer geistiger Flexibilität. Hier kommen verschiedene technische Maßnahmen ins Spiel, die dazu beitragen, diesen Wunsch zu erfüllen. Eine Möglichkeit ist die Installation einer Hausautomation, ein Smart-Home-System also, das elektrische Geräte und Anwendungen im Haus per Funk miteinander vernetzt und damit bestimmte Abläufe automatisiert. Eine gut durchdachte Hausautomation hat vor allem drei Vorteile: Sie steigert den Wohnkomfort, sie sorgt für Sicherheit und sie erhöht die Energieeffizienz.
Ein Smart-Home-System bietet mit seinen vielfältigen Vernetzungsoptionen nahezu uneingeschränkte Möglichkeiten. Sinnvoll ist es, zentrale Anwendungen des täglichen Lebens wie Rollläden oder Jalousien sowie Beleuchtung und Heizung in den Automatisierungsablauf einzubeziehen. Eingebunden werden können darüber hinaus Haushaltsgeräte wie Waschmaschine, Herd und Kühlschrank, aber auch Kommunikationsreinrichtungen wie Telefon und Internet oder auch der Fernseher, der Computer und das Radio.

Erleichterung im Alltag für Jung und Alt

In einem Smart Home kann sich der Bewohner viele Bedienungsgriffe sparen; sein intelligentes Zuhause weiß, was in welchen Situationen zu tun ist. So starten und stoppen beispielsweise bestimmte Anwendungen zur individuell hinterlegten Wunschzeit. Rollläden öffnen und schließen sich automatisch und machen das kräftezehrende Ziehen am Gurt überflüssig. Gleichzeitig entfällt der Gang zu jedem einzelnen Rollladen, was den Alltag nicht nur im Alter deutlich erleichtert. Automatisieren lässt sich auch das An- und Ausstellen der einzelnen Heizkörper oder des Lichts, gesondert nach Räumen und Bedarf.
Richtig ausschöpfen lassen sich die Vorteile und Möglichkeiten des Smart Home, wenn verschiedene Funktionen und Anwendungen zu sogenannten Szenen zusammengefasst und entsprechend abgestimmt sind. Dann laufen täglich wiederkehrende Routineaufgaben automatisch ab. Morgens stellt sich  z. B. die Heizung im Bad selbsttätig an, und das Licht im Flur schaltet sich ebenso ein wie das
Radio.
Ist zusätzlich eine Wetterstation in die Hausautomation integriert, fahren ab einem bestimmten Helligkeitswert die Rollläden automatisch in Sonnenschutzposition. Oder aber die Markise fährt bei aufkommendem Wind oder Regen von alleine ein. Dank Raumthermostaten und Fensterkontakten erkennt das System außerdem, ob ein Fenster bei laufender Heizung gekippt oder beim Lüften vergessen wurde und fährt die Heizkörper automatisch herunter, damit keine teure Energie vergeudet wird.
Ein weiteres Beispiel: Räume, die automatisch abgedunkelt werden, sobald die Sonneneinstrahlung und damit auch die Aufwärmung einen bestimmten Wert erreichen, bleiben auch bei Hitze schön kühl – auch das ist besonders effizient und komfortabel.

Sicherheitsfunktionen bei der Planung berücksichtigen
Ein Smart-Home-System macht nicht nur den Alltag bequemer, entlastet die Bewohner von Routinehandlungen und erhöht insgesamt den Wohnkomfort, es kann auch vor alltäglichen Gefahren wirksam schützen. So bringen Bewegungsmelder automatisch Licht ins Dunkel und schützen vor Stolperfallen. Das ist nicht nur für ältere Menschen ein wichtiger Sicherheitsaspekt, sondern auch praktisch, wenn man keine Hand frei hat, um nach dem Lichtschalter zu tasten. Möglich ist auch die Kombination mehrerer Bewegungsmelder, etwa in Treppenhäusern. Dann übernimmt ein zweiter oder dritter Sensor, wenn der erste die Bewegung nicht mehr erfasst, und sorgt so durchgängig für eine sichere Beleuchtung. Zusätzlichen Schutz bekommen Bewohner, wenn sie entsprechend konfigurierte Rauchwarnmelder in die Hausautomation einbinden. Gerade für ältere Menschen, deren Reaktionsvermögen vielleicht nachgelassen hat oder die nicht mehr so beweglich sind, zählt im Brandfall jede Sekunde. Die Rauchmelder schlagen bei Gefahr nicht nur Alarm, sondern senden auch ein
Signal an das System, das dann eine vorher festgelegte Szene auslöst und beispielsweise die komplette Beleuchtung in der Wohnung oder im Haus einschaltet, die Rollläden hochfahren lässt und dadurch sofort lebenswichtige Fluchtwege freigibt.

Systemvorteil Funk

Unkompliziert einrichten lassen sich Hausautomationssysteme, die auf Funkbasis arbeiten. Sie können auch im Bestand leicht installiert werden und können im Bedarfsfall jederzeit um zusätzliche Komponenten erweitert werden. Die Bedienung ist in der Regel über verschiedene Geräte möglich: Sie erfolgt entweder mittels Handsender, Wandtaster oder Zeitschaltuhr vor Ort oder über Computer und über eine App auf dem Smartphone. Die Verwendung mobiler Endgeräte bietet den Vorteil, dass sie jederzeit und von jedem Ort aus die volle Kontrolle über das Zuhause erlaubt. So können Nutzer auch von unterwegs überprüfen, ob alle Fenster geschlossen und die Lichter ausgeschaltet sind. Befinden sich Kameras im oder ums Haus herum, haben die Bewohner auch ihre Räume und ihr Grundstück jederzeit und von überall auf der Welt im Blick. Ebenfalls programmierbar: Mit nur einem Fingertipp lassen sich alle elektrischen Endgeräte ausschalten, wenn man das Haus verlässt oder zu Bett geht.

Kredit oder Zuschuss: Staatliche Förderung nutzen
Ein Smart Home macht das Wohnen im Alter unbeschwerter und bringt viele sinnvolle Erleichterungen mit sich. Wer sein Haus intelligent machen will, sollte damit also nicht allzu lange warten. Fachplaner und Architekten sollten ihre Kunden dahingehend beraten, schon frühzeitig zumindest erste Komponenten, z. B. eine Rollladenautomation, zu installieren. Dann sind die Bewohner mit dem System vertraut – und kommen bereits in jungen Jahren in den Genuss von mehr Wohnkomfort und Sicherheit. Mit zunehmendem Alter und wachsendem Bedarf an automatisierten Abläufen lässt sich ein vorhandenes System dann leicht erweitern.
Die Vorteile eines Smart Home hat auch die Bundesregierung erkannt. Sie belohnt das Bestreben von Wohnungs- und Hauseigentümern, Barrieren zu reduzieren und eine hohe Wohnqualität zu gewährleisten. Modernisierer, die sich für die Installation einer automatischen Haussteuerung entscheiden, erhalten staatliche Unterstützung: Mit ihrem Programm „Altersgerecht umbauen“ fördert die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) solche Modernisierungsmaßnahmen. Förderfähig sind Smart-Home-Lösungen wie Antrieb und Steuerung von Rollläden, Jalousien und Toren sowie eine automatische Beleuchtung und Sicherheitstechnik. Über die KfW können Modernisierer bis zu 100 % der förderfähigen Investitionskosten zu günstigen Kreditkonditionen finanzieren, dazu zählen auch Planungs- und Beratungsleistungen. Der maximale Kreditbetrag beträgt 50 000 Euro pro Wohneinheit. Den Antrag auf Förderung können Interessierte direkt bei der Hausbank stellen.
Wer keinen Kredit benötigt, kann für seine Sanierungsmaßnahmen bei der KfW auch einen Zuschuss beantragen, dieser liegt bei bis zu 12,5 % der förderfähigen Investitionskosten. Die Förderung ist übrigens altersunabhängig – wer sich für die Installation einer Hausautomation entscheidet, kann also bereits vor dem Rentenalter den Komfort genießen und sich Zuschüsse sichern.

Autorin: Peggy Losen, Marketingleiterin der Rademacher Geräte-Elektronik GmbH

Bilder: Rademacher GmbH
www.rademacher.de


Wirtschaftsinitiative Smart Living gegründet
Deutschland soll zum internationalen Leitmarkt für Smart-Living-Anwendungen entwickelt werden. So lautet das Kernziel der Wirtschaftsinitiative Smart Living, die am 14. März von führenden Herstellern und Verbänden in enger Kooperation mit dem Bundeswirtschaftsministerium gegründet wurde.
An der Initiative beteiligt sind neben dem Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) u. a. auch der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI), der Verband der Elektrotechnik und Elektronik (VDE), der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK), der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GDW), der Verband Bitkom sowie zahlreiche namhafte Wirtschaftsunternehmen.
Gemeinsam mit Dr. Andreas Goerdeler, Ministerialdirigent im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), unterzeichneten Vertreter der genannten Verbände in Frankfurt am Main auf der Messe ISH ein „Memorandum of Understanding“. Darin betonen die Kooperationspartner, dass im Zuge der Digitalisierung die intelligente Vernetzung von Gebäuden eine wichtige Rolle spielt. Sie trägt maßgeblich zu mehr Energieeffizienz, Sicherheit und Komfort bei. Mit dem Thema Smart Living eng verknüpft seien aber auch weitere Facetten des Alltags, wie etwa Gesundheitsmanagement, generationenübergreifendes Wohnen und auch Energiemanagement und Elektromobilität.
In allen an der Initiative beteiligten Vereinen, Verbänden und Allianzen gibt es seit Jahren zahlreiche Aktivitäten, die sich genau mit diesen Bereichen befassen. Dieses Engagement und die damit verbundenen Kompetenzen sollen nun gebündelt werden. Daraus ergeben sich zahlreiche Mehrwerte: Die Initiative hat einen einfacheren Zugang zur Politik, den Medien und der Öffentlichkeit. Sie ist demnach auch enger in die Gestaltung der Rahmenbedingungen für die Entwicklung des Marktes für Smart-Living-Anwendungen eingebunden.
Gleichzeitig können die Experten ein positives und verständliches Bild von Smart Living vermitteln, das die beteiligten Organisationen auf verschiedenen Plattformen regelmäßig beratschlagen und abstimmen. Darüber hinaus kann die Initiative genutzt werden, um Partner für die Entwicklung neuer Produkte, Anwendungen und Geschäftsmodelle zu gewinnen.
Innerhalb der Wirtschaftsinitiative Smart Living wird es drei Arbeitsgruppen zu den Themen „Markt“, „Recht“ und „Qualifizierung“ geben. Letztere steht unter der Federführung des ZVEH. Dessen Hauptgeschäftsführer Ingolf Jakobi sagt: „Die Gründung der Wirtschaftsinitiative ist ein wichtiger Meilenstein, um das Thema Smart Living in Deutschland konzertiert voranzubringen. Der Qualifizierung kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, da die Anforderungen an die Fachkräfte im Zuge der Digitalisierung stetig wachsen. Unser Ziel ist es, die Weichen so zu stellen, dass bundeseinheitlich und gewerkeübergreifend die Beratungskompetenz mit Blick auf Smart Living ausgebaut wird. Darüber hinaus muss das Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebot stets auf die aktuellen Herausforderungen ausgerichtet sein.“

 


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