Werbung

Online-Badplanung zum Festpreis

Internetportal „Ihr Badplaner“ erstellt Interessenten frei umsetzbare 2-D-/3-D-Badplanungen – Was hat das Fachhandwerk davon?

Unter www.ihr-badplaner.com können Endkunden wie auch SHK-Betriebe eine Badplanung (Objekte vor der Wand) zum Festpreis durchführen lassen.

Mit einem dreiseitigen Fragebogen werden die Eckwerte für die Badplanung erfasst.

Auszug aus dem Ergebnis einer 3-D-Badplanung (Bilder oben), die in der Ausführung 1 : 1 umgesetzt werden konnte.

 

Seit Mitte November 2015 ist das Internetportal „Ihr Badplaner“ online. Als Zielgruppe werden Endkunden angesprochen, die sich zum Festpreis in Höhe von 259 Euro ihre Badplanung (vor der Wand) erstellen lassen möchten. Das Angebot kann aber auch von SHK-Betrieben genutzt werden, die vielleicht ihre Planungsabteilung entlasten wollen oder nicht über die Kapazität zur Erstellung einer 2-D/3-D-Badplanung verfügen. Das Ergebnis der auf einen Abfragebogen basierenden Planung umfasst einen Grundriss, 3-D-Ansichten sowie eine Stückliste mit Einrichtungsgegenständen und Fliesen. Als Vorteil propagiert der Anbieter damit die Grundlage für SHK-Betriebe zu schaffen, dass diese direkt Angebote für Endkunden erstellen können. Die IKZ-Redaktion sprach mit der Inhaberin des Internetportals.

„Erstmalig in Deutschland: Produkt- und händlerunabhängiges Experten-Planungstool liefert online professionelle, frei umsetzbare Badpläne.“ Unter dieser Überschrift stellte der Internetanbieter „Ihr Badplaner“ Ende letzten Jahres sein Online-Portal vor. „Das Portal folgt dem Trend, dass Interessenten für Einrichtungs- und Renovierungsarbeiten kostenbewusst immer mehr auf Internetangebote zurückgreifen“, sagt die Inhaberin Dr. Doris Bauer, HLS- und Einrichtungsexpertin für Bäder und Badplanung aus München. Der Internetauftritt unter www.ihr-badplaner.com besteht aus der Webseite als „Ideen-Finder und Infobasis“ und dem „Shop“ zum Einkauf der „Leistung“ Badplanung.
Zur Umsetzung: Nach erfolgter Bezahlung erhält der Interessent ein Planungsformular, in dem auf zwei Seiten Raummaße und die derzeitige Anordnung der Objekte „und, falls möglich, die Position der Abwasserleitungen“ einzutragen sind. Zudem werden auf einer weiteren Seite allgemeine Eckwerte abgefragt. Alternativ können eingescannte Grundrisse übermittelt werden. Nach Rücksendung dieser Angaben erhält der Kunde – wobei eine Abstimmung nur seitens des Anbieters möglich ist – innerhalb 15 Tagen die Badplanung, mit der sich Angebote von SHK-Betrieben anfordern lassen können, heißt es in einer Pressemitteilung. Soweit zu den Rahmendaten, die die IKZ-Redaktion nachfolgend hinterfragt hat.

IKZ-HAUSTECHNIK: Sie bieten Endkunden eine 2-D-/3-D-Badplanung zum Festpreis. Bevor Sie mit der Arbeit beginnen, muss der Interessent erst Ihre Leistung bezahlen. Das erscheint ungewöhnlich, da üblicherweise erst einmal die Leis­tung erbracht wird und dann die Vergütung erfolgt. Warum diese Verfahrensweise?
Dr. Doris Bauer:  Bei Online-Bestellungen ist es eine übliche Vorgehensweise, dass direkt bei Bestellung per Vorkasse oder Lastschrifteinzug bezahlt wird. Dadurch kann das sehr günstige Preis-Leistungsverhältnis gewährleistet werden.

IKZ-HAUSTECHNIK: Was hat die Gewährleistung des Preis-Leistungsverhältnisses mit der Vorauskasse zu tun?
Dr. Doris Bauer: Im Internethandel ist bei Erstbestellung Vorauskasse Usus. Interessenten, die online bestellen, sind mit dieser Vorgehensweise vertraut. Eine zügige Abwicklung von Zahlung-Leistung hilft, administrativen Aufwand, Lohnkosten – und damit den kalkulierten Pauschalpreis – so gering wie möglich zu halten.

IKZ-HAUSTECHNIK: Wie schaffen Sie es, dem Kunden quasi aus der Ferne ein Bad zu konzipieren, das seinen Bedürfnissen und Wünschen in Funktionalität wie auch Design entspricht?
Dr. Doris Bauer:  Der Kunde bekommt das Anforderungsformular zugesandt. Darin sollen die Raummaße und die jetzige Anordnung der Gegenstände eingetragen werden. Ferner bitten wir um die Angabe der Wünsche und Anforderungen an das neue Bad. Zudem soll „Ihr Badplaner“ kein ano­nymer Onlineshop sein. Daher wird der Frageboden auch nicht anonymisiert zuge­sandt, sondern durch eine von mir persönlich formulierte E-Mail, in der wir die Kunden um möglichst umfangreiche Zusatzinformationen und gegebenenfalls Fotos bitten. Daraus kann man in der Regel relativ gut den tatsächlichen Ist-Zustand einschätzen. Umgekehrt, wenn etwas im Anforderungsbogen unklar ist, möchte auch ich nachfragen können. Manche Dinge sind am Telefon schnell zu klären, und es entsteht ein besseres Gefühl für die Bedürfnisse des Kunden. Meine bisherige berufliche Erfahrung hat gezeigt, dass die Kunden meist sehr angetan von der Umsetzung ihrer Wünsche und viele auch von den Möglichkeiten der Raumgestaltung sind, auf die sie selbst nie gekommen wären.

IKZ-HAUSTECHNIK: Wie verhält es sich mit den ggf. technischen Anforderungen? Oder anders gefragt: Ein Elektro-Durchlauferhitzer kann keine Regendusche versorgen, eine tiefe Duschtasse oder eine bodenstehende Dusche verlangen nach entsprechenden Abflusshöhen. Inwieweit berücksichtigen Sie die technischen Aspekte der Installation vor Ort?
Dr. Doris Bauer:  Unser Konzept ist von einem Fachhandwerker auf jeden Fall realisierbar. Der ausführende Fachmann hat die Möglichkeit, durch seine Expertise unsere Planung während der Umsetzung weiter zu optimieren. Er kann seine Kernkompetenzen ganz einbringen und sich ohne viel Eigenaufwand selber als Komplettanbieter positionieren. Denn er hat weiterhin die Möglichkeit, bei der Bemusterung auf jene Produkte und Materialien zurückzugreifen, die sich in seiner Praxis als unabhängiger Handwerker bewährt haben. So drückt er dem Bad seine ganz persönliche Note auf und baut seine gute Reputation weiter aus. Es ist also die Fachkompetenz des ausführenden Handwerkers gefragt, der aus dem von mir geplanten Konzept ein für den Endkunden in jeder Hinsicht optimiertes Gesamtwerk macht. Ein Fachhandwerker, der z. B. selber bei „Ihr Badplaner“ bestellt und sich somit die Planungsleistung zukauft, wird die nötigen Informationen direkt mitliefern.

IKZ-HAUSTECHNIK: Der Kunde erhält seine „persönliche Online-Badplanung“ mit Grundrissplan, 2-D-/3-D-Ansichten und Zusammenstellung der geplanten Objekte. Was verbirgt sich hinter der Zusammenstellung der geplanten Objekte?
Dr. Doris Bauer:  Es handelt sich um eine Stückliste mit Maßen, Herstellerangaben und Artikelnummern. Sie dient sowohl dem Endverbraucher wie auch dem Handwerksbetrieb zur Orientierung und als Grundlage zur Weiterentwicklung. Somit nehmen wir dem Handwerker Vorarbeit ab. Doch dann ist seine Expertise gefragt, das Konzept für den Endverbraucher an die Vor-Ort-Realität anzupassen.

IKZ-HAUSTECHNIK: Welche Vorteile hat Ihre Planung für den Installateur?
Dr. Doris Bauer: Der Installateur erhält eine umsetzbare Planung, kann sich also auf die Ausführung konzentrieren und braucht keine eigene Kapazität – personell wie technisch – für die Planungsleis­tung vorhalten. „Ihr Badplaner“ bietet dem Handwerker zusätzlich die Möglichkeit, sich günstig umsetzbare Planungsleistung zuzukaufen. Wir möchten dem Handwerker bei Aufträgen zu einer Badsanierung unterstützend zur Seite stehen. Der Plan ist immer eine solide Basis – auf der er aufbauen und sich vor allem mit seinen bewährten Partnern und Produkten auf seine Kernkompetenzen konzentrieren kann. Darüber hinaus hat er auf diese Weise eher die Möglichkeit, sich selber als Komplettanbieter zu positionieren und seine Wettbewerbsposition insgesamt zu stärken.
Es ist absolut gewünscht, dass der Installateur sich mit seiner Fachkompetenz und auch mit eigenen Ideen einbringt. Er soll dem Endverbraucher sein Traumbad schaffen. Eine Win-Win-Situation für den Handwerker, wie auch den Endverbraucher, die beide voneinander profitieren und dabei ihre Unabhängigkeit und Entscheidungsfreiheit behalten.
Weiterhin unterstützt „Ihr Badplaner“ den Installateur auch dahingehend, den Zugang zu Kunden zu finden, die vor allem Online unterwegs sind und ihre Badplanung zunächst einmal selbst in die Hand nehmen. Die Zusammenarbeit mit uns kann dem Fachhandwerk einen neuen Markt eröffnen, ohne selbst Marketing­hilfsmittel einsetzen und Online-Akquise betreiben zu müssen. Möglicherweise bildet sich daraus ein produktives und lukratives Netzwerk bestehend aus Architekten/Innenarchitekten und dem Handwerk.
Die SHK-Unternehmen sparen sich somit die Anschaffungskosten für ein 3-D-CAD-Planungstool sowie Planungszeit und Personal, Schulungszeit und -kosten. Abstimmungszeit und -aufwand mit den Kunden. Unter Umständen auch mühsame Umplanungszeit an von Laien/Kunden selbst erstellten Plänen.

IKZ-HAUSTECHNIK:Was passiert, wenn Ihr Kunde mit der Planung unzufrieden ist? Oder anders gefragt: Führen Sie kostenfrei eine Nachbesserung durch?
Dr. Doris Bauer:  Hier wird es sicherlich auf den Umfang der Nachbesserung ankommen. Kleinigkeiten können mit Sicherheit schnell abgeändert werden. Es muss jedoch auch erwähnt werden, dass zu einem Preis von nur 259 Euro inkl. MwSt. für eine Planung auch nicht mehr als eine Konzeptionierung erwartet werden kann.

IKZ-HAUSTECHNIK: Da der Kunde bisher überhaupt keine Preisvorstellung zu Ihrem Werk bekommen hat, kann das auf Basis Ihrer Planung vom SHK-Betrieb erstellte Angebot dem Kunden durchaus viel zu teuer sein. Das Ergebnis könnte sein, dass das Bad evtl. „günstiger“, d. h. umgeplant werden muss. Wie unterstützen Sie diesen Prozess? Und wer ist dann Ihr Auftragspartner?
Dr. Doris Bauer:  Das ist eine Frage der Bemusterung. Hier geht die Preisspanne bekanntlich sehr weit auseinander. Ein Waschtisch von 80 cm kann 90 Euro oder auch 900 Euro und mehr kosten. Hier ist der Fachhandwerker gefragt, der mit der Bemusterung und damit Ausgestaltung des von uns geplanten Konzepts die Steuerung über die Gesamtkosten übernimmt. Die Kalkulation einer Badsanierung sollte grundsätzlich beim ausführenden Handwerker liegen. Der Vorteil für den Handwerker: Er kann den Kunden damit gezielt beraten bzw. steuern – in Hinblick auf bestimmte Qualitäten und Produkte, die sich in seiner Praxis bewährt haben, mit denen er vorzugsweise arbeitet und mit denen er ein gutes Preis-Leistungsverhältnis erzielt.
Eine Umplanung, wie sie ein Komplett­anbieter machen würde, ist nicht vorgesehen, kann aber selbstverständlich nach Vereinbarung angeboten werden.

IKZ-HAUSTECHNIK: Abschließend noch eine Frage zu Ihren Leistungen. In welcher Form (digital und/oder Print) erstellen Sie die Pläne?
Dr. Doris Bauer: Der Kunde erhält alle Pläne und die Stückliste per E-Mail in Form von PDF-Dateien.

Fazit
Für SHK-Betriebe, die selbst nicht über die Kapazität (personell/technisch) zur Umsetzung einer 2-D-/3-D-Badplanung verfügen, kann das Angebot einige Vorteile bieten. Zudem kann schneller ein Angebot erstellt werden, sodass der Aufwand – für die meist unbezahlte Leistung der Angebotserstellung – geringer ausfällt. Auf der anderen Seite ist das Angebot für SHK-Betriebe, die selber online unterwegs sind und über eigene Planungs-, Zeit- und Personalressourcen verfügen, eher weniger interessant. Darüber hinaus sollte beachtet werden, dass die Planung eventuell mit der vor Ort gegebenen Situation nicht in vollem Umfang stimmig ist.

 

Ihre Meinung ist gefragt!

Haben Sie eventuell schon Erfahrungen aus der Umsetzung einer Online-Badplanung gesammelt? Oder waren Sie selbst schon Partner dieses Geschäftsmodells? Wenn ja, dann freuen wir uns, Ihre Meinung und Erfahrung zu lesen. Sie erreichen uns unter folgender Anschrift: ­
STROBEL VERLAG,
Redaktion IKZ-­HAUSTECHNIK,
Postfach 56 54, 59806 Arnsberg,
redaktion@strobel-verlag.de

 


Artikel teilen: