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Bärenjagd mit ungewissem Ausgang

Ende Juli dieses Jahres hat die EU-Kommission in Brüssel vollmundig verkündet, den Energieverbrauch bis zum Jahr 2030 um 30% – bezogen auf das Jahr 2007 – zu reduzieren.

 

 

Das ist mehr, als zunächst spekuliert wurde, aber weniger als manche Kritiker fordern, die das Ziel für zu niedrig gesteckt halten. Ein halbes Jahr vorher, im Januar, war die Rede davon, die Treibhausgase bis 2030 um 40?% im Vergleich zu 1990 zu reduzieren und den Anteil Erneuerbarer Energien bis 2030 auf 27?% zu steigern. Viele Zahlen, die ohne konkrete Basis rein gar nichts aussagen.
Daher ist es auch unerheblich, welches der Ziele – oder gar ein Neues – verfolgt wird. Wichtig ist vielmehr, dass es den Gebäudebereich einschließt. Denn über einen geringeren Energieverbrauch soll die Abhängigkeit von Gas- und Öl-Importen abgebaut werden.
Da kommt Hoffnung auf, dass die TGA-Branche von den hehren Vorhaben profitiert. Durch z.B. vorteilhafte Rahmenbedingungen könnten sich Betreiber in der Pflicht sehen, ihre Heizungs-, Sanitär- und Klimaanlagen energetisch sanieren zu lassen – was der Branche Aufträge bescheren würde. Nur sollte man jetzt noch nicht damit rechnen. Es wäre zu früh. Auch das Fell eines Bären sollte erst verteilt werden, wenn er erlegt ist. Möglicherweise wird man diesen Bären nie vor die Flinte bekommen oder nur frustriert mit einem Kaninchen von der Jagd zurückkommen*.

Detlev Knecht
stv. Chefredakteur
d.knecht@strobel-verlag.de

*) Fabian Blockus beschreibt in seinem „Standpunkt“ auf der IKZ-HAUSTECHNIK-Seite dieser Ausgabe, was die SHK- und TGA-Branche bereits heute tun kann, um energetische Sanierungen voranzutreiben.

 


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