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Zeit für Erneuerung

"Im Neubau ist nichts zu holen. Wir konzentrieren uns lieber auf den Baubestand." Diese oder ähnliche Aussagen sind in der Praxis immer wieder zu hören. Nach Gründen zu suchen fällt nicht schwer: Seit Jahren schon sinkt die Zahl der Baufertigstellungen in Deutschland. Waren es 1995 noch 600000 Wohnungen, so betrug die Zahl im letzten Jahr unter 240000. Damit bildet Deutschland das traurige Schlusslicht im europäischen Vergleich.

 

 

"Im Neubau ist nichts zu holen. Wir konzentrieren uns lieber auf den Baubestand." Diese oder ähnliche Aussagen sind in der Praxis immer wieder zu hören. Nach Gründen zu suchen fällt nicht schwer: Seit Jahren schon sinkt die Zahl der Baufertigstellungen in Deutschland. Waren es 1995 noch 600000 Wohnungen, so betrug die Zahl im letzten Jahr unter 240000. Damit bildet Deutschland das traurige Schlusslicht im europäischen Vergleich.

Die Konsequenz dieser Entwicklung: Mehr als drei Viertel seiner Umsätze generiert das Handwerk im Baubestand. Stichwort Renovierung. Das Wort kommt aus dem lateinischen und bedeutet soviel wie erneuern. Die Zeit ist reif dafür, denn der Bedarf ist riesig. Beispiel Badezimmer: Fast 8 Mio. Nasszellen hierzulande sind älter als 15 Jahre, 4 Mio. Bäder leisten sogar seit mehr als 25 Jahren im unveränderten Zustand ihren Dienst und entsprechen längst nicht mehr den Ansprüchen ihrer Nutzer. Diese wünschen sich in erster Linie ein pflegeleichtes, funktionales und altersgerechtes Bad, so eine aktuelle Studie der GfK.

Viel zu tun gibt es auch im Heizungssektor: Gut 2,6 Mio. Heizkessel sind älter als 22 Jahre. Die Kessel-Oldtimer verbrauchen unnötig viel Energie und belasten Umwelt und Geldbörse gleichermaßen. Auf der anderen Seite warten über 20 Mio. Dächer in Deutschland geradezu darauf, mit Solaranlagen bestückt zu werden. Angesichts der ständig steigenden Ener­giepreise wächst die Bereitschaft in der Bevölkerung, auf Erneuerbare Techniken zu setzen. Und so zeichnet sich bereits jetzt ab, dass sich der Markt verändern wird. Der Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH) prognostiziert bis 2015 einen deutlichen Technologiewandel hin zur Systemtechnik auf Basis Erneuerbarer Energien. Bislang wird nur jeder 12. Kessel mit Solarthermie kombiniert, in den nächsten zehn Jahren wird sich dieser Anteil wohl deutlich verschieben.

Ohnehin liegen Solarkollektoren ebenso wie Biomasseheizkessel voll im Trend. Das Investitionsvolumen in diese Techniken liegt laut Bundesumweltamt allein für 2006 bereits bei 1 Mrd. Euro. Konsequenz: Das Marktanreizprogramm des Bundes zur Förderung von Solarkollektoren, Pellet-Kesseln und Scheitholz-Vergaserkesseln wird zum zweiten Mal in diesem Jahr gekürzt.

 


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