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Handwerk bleibt anspruchsvoll

 

Die Tage werden kürzer, die Nächte kühler. Statt morgendlichem Vogelgezwitscher ist mitunter schon der Eiskratzer des Nachbarn zu hören. Das Jahr 2015 neigt sich seinem Ende. Für die Branche wirft 2016 schon jetzt seine Schatten voraus.
Neben den üblichen betriebswirtschaftlichen und steuerlichen Jahresabschlüssen muss sich der Betriebsinhaber auf Änderungen im Regelwerk sowie in Verordnungen einstellen – etwa auf Verschärfungen in der EnEV, die zum Jahresbeginn greifen und Auswirkungen auf die Planung der Anlagentechnik haben. Bei Einfamilienhäusern im Niedrigstenergiehausstandard werden nach Meinung von Experten die Anteile von fossilen Energieträgern eher abnehmen. Elektrische Energie wird vermehrt zum Einsatz kommen und der Wohnungslüftungsmarkt sich signifikant in Richtung KWL-Systeme entwickeln, so die Prognosen.
Apropos Lüftung: Die Ökodesign-Richtlinie greift künftig auch auf Lüftungs- und Klimageräte. Im ersten Schritt ab Januar 2016 sind alle Geräte betroffen, die der Lüftung von Gebäuden dienen und eine elektrische Anschlussleitung mit mehr als 30 W aufweisen.
Die Aufzählung geht aber noch weiter: Für die Integration der TGA in ein Gebäude ist jeder Quadratmeter Fläche zwischen Architekten, Fachplanern und den ausführenden Unternehmen regelmäßig hart umkämpft. Die neue VDI-Richtlinie 2050 Blatt 1.1 „Anforderungen für Technikzentralen – Platzbedarf für Installationsschächte“ soll diesen Konflikt entschärfen.
In Sachen Schallschutz stehen ebenfalls Veränderungen im Regelwerk an. Die seit 1989 gültige Norm 4109 ist bauordnungsrechtlich noch eingeführt, doch eine anerkannte Regel der Technik ist sie in den Augen vieler Experten längst nicht mehr. Für Sommer 2016 wird eine überarbeitete Norm erwartet.
Auch abseits technischer Regelwerke kommen Neuerungen auf die Branche zu. Nach der Einführung der Kennzeichnungspflicht mit Energieeffizienzlabeln für neue Wärmeerzeuger werden voraussichtlich ab Beginn 2016 auch bestehende Heizkessel in einem gestuften Konzept mit Effizienzlabeln ausgezeichnet. Installateure sollen das Label für mindestens 15 Jahre alte Gas- und Öl-Wärmeerzeuger ausstellen dürfen. Die Bundesregierung erhofft sich vom Altanlagen-Labeling einen Anstieg der Sanierungsrate.
Und das Fazit dieser Aufzählung? Die Branche bleibt anspruchsvoll, Qualifizierung ein Muss. Fundierte Basisinformationen zu einigen der hier beispielhaft aufgeführten branchenrelevanten Neuerungen lesen Sie in dieser Ausgabe. Dazu wurde auch auf dem diesjährigen Haustechniktag 2015 in Düsseldorf, eine vom STROBEL VERLAG und ERUROFORUM initiierte Veranstaltung, umfassend informiert. Unabhängig davon bleibt es auch in 2016 eine Herausforderung für den Unternehmer, sich und seine Mitarbeiter neben dem anspruchsvollen Tagesgeschäft „up to date“ zu halten.

Gute Geschäfte wünscht Ihnen

Markus Sironi
Chefredakteur

m.sironi@strobel-verlag.de

 


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