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Fußbodenheizung wünscht trockenen Estrich

Die mobile Estrichtrocknung schont neue Wärmeerzeuger und spart Zeit im Bauablauf

Hier sichert eine mobile Öl-Heizzentrale (160 kW) den Baufortschritt in Würzburg. Sie übernahm an der Großwohnanlage die notwendige Estrichtrocknung, da der geplante Fernwärmeanschluss noch nicht verfügbar war. (Qio)

Auswahl an mobilen Heizgeräten zur Estrichtrocknung. (Alle Daten und Aussagen beruhen auf den Angaben der Hersteller/Anbieter. Eine Gewähr für eine Vollständigkeit oder Richtigkeit kann nicht übernommen werden.)

Ein Elektroheizmobil übernimmt die Estrichaufheizung problemlos im Ein- und Zweifamilienhaus. Sechs vorinstallierte Estrichaufheizprogramme nach DIN EN 1264-4 für Belegreif- und Funktionsheizen gibt es dafür bei diesem Modell von Mobiheat. (Mobiheat)

Eine mobile Heizzentrale mit dem Energieträger Pellet im Einsatz. Die 220-kW-Anlage mit integriertem Pufferspeicher trocknete nacheinander bei zwei Mehrfamilienhäusern den Estrich. (Mobil in Time)

Auf dieser Baustelle eines schweizer Bürogebäudes wurde u.a. der Estrich mithilfe dieser Heizcontainerkombination getrocknet. In der Wärmebox befindet sich der Pelletkessel mit einer Leistung von bis zu 220 kW, in der Pelletbox können bis zu 5 Tonnen Pellets gelagert werden. (Hargassner)

Eine mobile Heizzentrale mit 150 kW wird in Betrieb genommen. Als bauliche Voraussetzung benötigt sie einen ebenen, verdichteten Untergrund, eine Zufahrtmöglichkeit für das Tankfahrzeug sowie Anschlusspunkte für Heizungsvor- und -rücklauf sowie Strom- und Wasseranschluss. (Hotmobil)

Meist kommen die mobilen Heizgeräte am Neubau zur Estrichaufheizung zum Einsatz. Über die Rohrleitungen der Fußbodenheizung wird getrocknet: in diesem Mehrfamilienhaus ein Spezialestrich innerhalb von 14 Tagen. (Hotmobil)

Schnell ist das emissionsfreie Mobil mit dem Heizungsvor- und -rücklauf des bauseitigen Heizsystems verbunden. Bei dieser Elektroheizzentrale kann die Heizleistung flexibel von 3 bis 36 kW gewählt werden. (Austria Email)

 

Gerade in Neubauten passen energieeffiziente Heizsysteme und Fußbodenheizungen sehr gut zusammen. Denn diese Kombination lässt niedrige Systemtemperaturen zu, sodass als Wärmeerzeuger oft die Wärmepumpe gewählt wird. Das Aufheizen des Estrichs sollte allerdings nicht mit der Wärmepumpe erfolgen, empfehlen viele Hersteller von mobilen Heizzentralen und begründen ihre Haltung mit nicht von der Hand zu weisenden Argumenten.

Der Nass-Estrich dient als Füll- und Ausgleichsstoff und stellt die gewünschte Fußbodenhöhe her. Zusätzlich verteilt er die Lasten für die i. d. R. darunterliegende Wärme- und Trittschall-Dämmschicht. Damit der als Fußbodenheizung ausgebildete Estrich den Oberbelag aufnehmen kann, muss er ordnungsgemäß trocken sein. Wird dies nicht normgerecht ausgeführt, können Baumängel wie Risse oder Schimmel auftreten.

Bei dem nass eingebrachten Verbund aus Sand, Wasser, Bindemitteln und ggf. weiteren Bestandteilen handelt es sich i. d. R. um einen Zementestrich oder Calciumsulfat-Fließestrich. Wie genau diese Aufheizung ablaufen soll, ist von den Angaben des Estrichherstellers abhängig, ist aber auch vor allem in der DIN EN 1264-4 beschrieben. Als zuständige Norm befasst sie sich mit der Installation von Fußbodenheizungen und stellt damit sicher, dass sie für den jeweiligen Verwendungszweck geeignet ist. Die Norm unterteilt die Estrichaufh eizung in das Funktionsheizen und in das Belegreifh eizen.

Das Funktionsheizen umfasst eine Beheizung über einen Zeitraum von mindestens drei Tagen bei einer Vorlauft emperatur von 25 °C. Begonnen wird mit dem Funktionsheizen am Ende der Liegezeit des Estrichs, in der Regel nach 21 Tagen bei Zementestrichen und 7 Tage bei Calciumsulfatestrichen. Danach erfolgt eine Beheizung für mindestens vier Tage bei maximaler Auslegungstemperatur. Unmittelbar daran schließt sich das Belegreifheizen an. Hier wird die Temperatur über einen Zeitraum von mindestens vier Tagen langsam angehoben, ohne die Heizung abzuschalten. Wenn bei der ab dem 5. Tag möglichen Messung bei Zementestrich eine Restfeuchte von 1,8 % und bei Calciumsulfatestrich von 0,3 % festgestellt werden kann, darf innerhalb von drei Tagen über abgestufte Vorlauftemperaturen wieder abgeheizt werden.

Die Aufheizung des Estrichs kann mit dem neu verbauten Wärmeerzeuger erfolgen. Allerdings ist bei einer Sole/Wasser-Wärmpumpe Vorsicht geboten: Durch die hohe Entzugsleistung kann der Boden vereisen, was langfristige oder sogar irreparable Schäden verursachen kann. Zudem ist oft zum Zeitpunkt, wenn der Estrich getrocknet werden muss, „die interne Wärmeversorgung noch nicht gewährleistet“, weiß Katja Albert, zuständig fürs Marketing bei der Hotmobil Deutschland GmbH.

Mobile Lösung

Ein Ausweg sind mobile Heizzentralen, damit es auf der Baustelle trotzdem wie vorgesehen weitergehen kann. Christian Hahn, Geschäftsführer der Qio GmbH, berichtet in diesem Zusammenhang von einer Großwohnanlage in Würzburg, wo der geplante Fernwärmeanschluss aktuell noch nicht verfügbar ist und so die mobile Lösung „zur Sicherung des Baufortschritts“ eingesetzt wird.

Aber auch bei Mobil in Time unterstützte eine mobile Heizzentrale die Bauleitung bei der Estrichtrocknung an zwei Mehrfamilienhäusern. Ein Pelletheizmobil mit integriertem Pufferspeicher sorgte hier für die nötige Wärmezufuhr und Michael Thiess, Geschäftsführer der Mobil in Time Deutschland GmbH, sieht gar einen Nachfragetrend bei diesen Geräten: „Unsere Kunden machen sich viele Gedanken zum Thema Nachhaltigkeit und Effizienz. Pelletheizzentralen ermöglichen es, die aktuellen Auflagen bezüglich Nachhaltigkeit, Umweltfreundlichkeit und CO2- Emissionen in Bauprojekten schnell und unkompliziert zu erfüllen, ohne Kompromisse bei Leistung und Effizienz einzugehen.“

Des Weiteren sind „unterbrochene Lieferketten und verstärkte Nachfrage nach der Wärmepumpe“ laut Gerhard Stix, Produktmanager bei der Austria Email GmbH, weitere Gründe für vermehrte Wartezeiten bei Bau- und Renovierungsprojekten. So wurden laut Statistischem Bundesamt im vergangenen Jahr in rund 57 % der Wohngebäude Wärmepumpen eingebaut, rund 236 000 Geräte. Um hier keine Zeit im Bauablauf für die Estrichtrocknung zu verlieren, werden mobile Heizgeräte eingesetzt.

Manche Bauverantwortlichen vermeiden auch grundsätzlich, den Wärmeerzeuger in diesem Stadium auf der Baustelle schon einzubauen, weil er verschmutzt oder beschädigt werden könnte. Auch Gewährleistungsrisiken können gegen einen vorzeitigen Betrieb der Anlage sprechen, wenn z. B. die Abnahme noch nicht erfolgt ist. Daher greift der Heizungsfachmann gern zur mobilen Aufheizung.

„Ganz allgemein sollte man vor allem bei höherer Restfeuchte im Estrich die neu installierte Wärmepumpenanlage schonen“, erklärt Gerhard Stix, Produktmanager bei der Austria Email GmbH, „diese sind ja meist nicht für den erhöhten Ausheizbedarf dimensioniert und befinden sich dann im Volllastbetrieb.“ Denn die Normheizleistung wird durch die hohe Feuchtigkeit dabei weit überschritten.

Estrich-Trocknung in den Wintermonaten

Auch bei der Estrich-Trocknung in den Wintermonaten ist die mobile Heizzentrale ein gern gesehener Helfer, gerade bei engen Zeitplänen am Bau. Frostige Außentemperaturen, die einen erhöhten Wärmebedarf erfordern, werden nicht zum Problem. Sie liefert genau die nötige Energie, die gebraucht wird.

Das ist möglich, weil man mit der mobilen Variante das passgenaue Gerät mieten kann. Fürs Ein- und Zweifamilienhaus reicht hier eine bewegliche Elektroheizzentrale (bis 40 kW) aus. „Elektroheizmobile werden in der Regel per Spedition verschickt und dann vom Heizungsverantwortlichen installiert“, erklärt Christian Chymyn, Marketingleiter bei Mobiheat GmbH.

Die größeren Geräte (ab ca. 70 kW), die als Anhänger (Heizmobil) oder per Lastenkran als Heizcontainer zum Einsatzort kommen, nutzen Heizöl, Erdgas, Flüssiggas, Bioflüssiggas, Pellets und Hackschnitzel. Die Großgeräte ab ca. 100 kW werden oft vom Wärmedienstleister selbst in Absprache mit dem Heizungsfachhandwerker installiert und in Betrieb genommen.

Automatische und individuell einstellbare Aufheizprogramme

Viele mobile Heizgeräte haben schon automatisch ablaufende Aufheizprogramme nach DIN EN 1264-4 vorinstalliert, was die Arbeit vor Ort erleichtert. „Wenn der gesamte Prozess der Estrichtrocknung mit den erforderlichen Temperaturen vorschriftsmäßig und automatisiert ablaufen soll, sind mobile Heizgeräte hier besonders zu empfehlen“, erläutert Katja Albert von Hotmobil.

In den meisten Fällen kann bei Bedarf – etwa für spezielle Anforderungen – selbst eingegriffen werden. Sei es direkt an der Regelung, per App oder online. So kann zum Beispiel auch für einen Spezialestrich jeweils genau die passende Aufheiztemperatur für jeden Tag festgelegt werden.

Auch den wichtigen Nachweis einer normgerechten Estrichtrocknung durch ein Aufheizprotokoll lässt sich mit einer mobilen Heizung einfach erfüllen. Das Aufheizprotokoll führt Aufheizart, Tage und Vorlauftemperaturen auf und soll beweisen, dass alles gemäß den Herstellervorgaben und nach Norm ablief. Die Nachweise können bei den Geräten unterschiedlich angerufen werden: Beispielsweise speichert das Elektroheizmobil bei mobiheat das Protokoll automatisch und kann via USB-Stick heruntergeladen und über die Software MH-Logs ausgelesen werden. Bei der Öl-Heizzentrale von Hotmobil kann das Protokoll ebenfalls per USB-Stick am Schaltschrank heruntergeladen werden. Bei Qio erhält man zur Absicherung der Gewährleistungsaufgabe eine Temperatur-Dokumentation, z. B. per Mail.

Zudem gibt es schon bei vielen Geräten die Möglichkeit einer Fernüberwachung oder sogar Fernregelung, sodass Störungen oder Ausfälle schnell behoben werden können.

Autorin: Petra Bernhard, freie Journalistin

 


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