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Flexibilität und Sicherheit unter einem Hut

Familie Fahr hat bei der Heizungssanierung auf die Kombination von PV-Strom, E-Heizstab und Pelletkessel gesetzt

Vorher – Nachher: Der Blick in den neu gestalteten Heizraum zeigt den Kessel mit Heizungspuffer und Verrohrung.

Bei dem Projekt verantwortete ein Monteurteam den Austausch des Wärmeerzeugers, ein anderes setzte die elektrische Einbindung und Vernetzung der PV-Anlage mit der TGA um.

Die alten Öltanks wurden fachgerecht ausgebaut und entsorgt und stattdessen ein 6-t-Pellet-Fertiglager errichtet.

Der Pelletkessel wird unterstützt von einem E-Heizstab für die Trinkwassererwärmung, der mit Strom durch die PV-Anlage versorgt wird.

 

18 Jahre lang hat Familie Fahr ihr Zweifamilienhaus in Füssen (Bayern) mit einer Ölheizung betrieben; kombiniert mit Solarthermie für die Warmwasserbereitung. Nach der Sanierung der Heizungsanlage setzt der fünfköpfige Haushalt nun auf Pellets als Brennstoff. Und statt der Solarthermieanlage versorgen heute PV-Module mit einer Gesamtleistung von knapp 30 kWp das gesamte Gebäude, ein E-Auto und – über einen modulierenden 6-kW-Elektro-Heizstab – den Pufferspeicher mit Strom.

Umgesetzt hat das Sanierungsprojekt die Epple GmbH aus Wald. Das SHK-Unternehmen verbaut ausschließlich regenerative Heizungssysteme und ist u. a. spezialisiert auf Pellet- und PV-Anlagen sowie Stromspeicher. Bei dem Projekt wurde dementsprechend ein Monteurteam für den Austausch des Wärmeerzeugers und ein Team für die elektrische Einbindung und Vernetzung der PV-Anlage mit der TGA eingesetzt.

„Am Anfang hatte ich die Überlegung, Solarthermie aufzurüsten und die alte Ölheizung damit zu kombinieren“, erinnert sich Simon Fahr. „Nachdem ich aber zweimal unschöne Erfahrungen mit geplatzten Röhrenkollektoren machen musste, habe ich davon Abstand genommen. Auch Erdgas war damals eine Option. Im Nachhinein bin ich aber froh, auf Pellets gesetzt zu haben, angesichts der zuletzt stark gestiegenen Preise für Gas“, sagt er.

Eine Wärmepumpe kam für Fahr nicht in Betracht. „Das ist bei uns im Allgäu aufgrund der extremen Wetterlagen schwierig und im freistehenden Zweifamilienhaus Baujahr 1978 ohne komplementäre Dämmmaßnahmen an Dach und Fassade wenig empfehlenswert.“ Bestätigung für seine Einschätzung bekam er von einem hinzugezogenen Energieberater nach einer Vor-Ort-Besichtigung.

Unabhängigkeit vom Versorger

„Was mir gefällt, ist eine gewisse Unabhängigkeit vom Versorger. Ich kann Pellets zu einem Zeitpunkt tanken, wann ich es für richtig halte. Das fand ich schon bei Öl gut“, sagt er. Und er ergänzt: „Solarthermie heißt nur Warmwasser und Heizung. Mit der PV-Anlage bin ich dagegen absolut flexibel. Den Strom kann ich dank einer cleveren Steuerung bedarfsgerecht nutzen bzw. priorisieren – zuerst natürlich für den Haushalt, dann fürs E-Auto oder den Heizstab für die Heizungsunterstützung mit Trinkwassererwärmung“, so Fahr.

Neu ist die PV-Anlage indes nicht. Bereits vor 3 Jahren hat Familie Fahr eine 10 kWp-Anlage installiert und diese dann aufgerüstet auf 20 kWp und einen Stromspeicher verbaut. Im Zuge der Kesselsanierung wurden weitere 8,5 kWp zugebaut und der Stromspeicher auf 16 kWh hochgerüstet. Damit lässt sich übers Jahr gesehen ein Großteil der aktuell benötigten 8000 kWh für Haushaltsstrom und E-Auto plus E-Heizstab (6 kW modulierend) für die neue Heizung über die PV-Anlage abdecken. Überschüsse werden über die Einspeisevergütung gutgeschrieben.

Heizungsleistung wurde halbiert

Kleiner wurde dagegen der neue Wärmeerzeuger. Hatte der alte Öl-Kessel eine Wärmeleistung von 27 kW, so bringt es der neue „Pellematic Compact“ von Ökofen auf gerade mal 14 kW. Dazu gesellt sich ein 1000-l-Systemspeicher mit Frischwasserstation. Aufgrund der hohen Rücklauftemperaturen wurde kein Pellet-Brennwertkessel eingesetzt, denn umfangreiche Heizflächenanpassungen wollte Fahr nicht auch noch vornehmen.

Relativ einfach gestaltete sich der Umbau der Lagerhaltung: Die alten Öltanks wurden fachgerecht ausgebaut und entsorgt und stattdessen ein 6-t-Pellet-Fertiglager errichtet.

Kaminöfen bleiben bestehen

Der Ölverbrauch für die rund 270 m2 Wohn- und Bürofläche lag in den vergangenen Jahren bei etwa 1400 – 1600 l. Dazu 8 Raummeter Holz für die Kaminöfen, die aufgrund der wohnlichen Wärme auch weiterhin befeuert werden sollen. „Erfahrungswerte fehlen, aber ich gehe davon aus, dass ich zwei Jahre mit einer Pelletbefüllung heizen kann“, sagt Simon Fahr und ergänzt: „Dann wird das Lager entsprechend gereinigt und Pellets getankt und ich habe wieder zwei Jahre Ruhe.“Ob’s tatsächlich so kommt, wird die Zeit zeigen. Aktuell jedenfalls zeigt sich Simon Fahr begeistert von der neuen Anlage. „Die Monteure der Epple GmbH haben eine Top-Arbeit abgeliefert und das Projekt in nicht einmal zwei Wochen umgesetzt. Das hat mich schwer beeindruckt.“

Bilder: Ökofen Heiztechnik

 


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