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It’s pool-time

Die Entfeuchtung der privaten Schwimmhalle vermeidet Schäden an der Bausubstanz und bildet das Fundament für eine angenehme Wellnessatmosphäre

Nicht nur die Wasserqualität und deren Temperatur entscheiden über das Wohlbefinden in einer privaten Schwimmhalle. Genauso wichtig ist das ausgewogene Verhältnis zwischen Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit. (Ospa)

Funktionsschema eines Schwimmbadentfeuchters: Mischluftgerät mit Wärmepumpenkreis und Kreuzstrom-Wärmeübertrager. (Condair)

Das Kältesystem „AquaLine“ (Nova) hat die Aufgabe, die feuchte Abluft vor der Mischung mit der Außenluft zu entfeuchten. Die entstehende Heizenergie wird der Zuluft zugeführt. (Nova/Kampmann)

Luftführung in einer privaten Schwimmhalle. (Menerga)

Schwimmhallenentfeuchtungsgeräte „ThermoCond“ von Menerga mit Kreuz-Gegenstrom-Wärmeübertrager. Optional ist eine integrierte Wärmepumpe erhältlich. (Menerga)

Beim „CKL Pool“ (Wolf) handelt es sich um ein All-in-One-Gerät, bei dem der gesamte Kältekreis bereits im Gerät integriert ist. (Wolf)

 

Die Klimatisierung und Entfeuchtung ist beim privaten Pool keine Kür, sondern ein „Must have“, um Komfortansprüchen zu genügen und Schäden am Gebäude zu verhindern. Der Installateur hat weitere Besonderheiten wie die Luftführung zu beachten. Ein Blick in die Welt der privaten Wellness-Oasen.

Keine Frage: Wer aus den bekannten Gründen auf einen Urlaub in fernen Gefilden verzichtet, wird den eigenen Pool umso mehr schätzen (je nach Zählweise und Klassifizierung gibt es in Deutschland zwischen 500 000 und 750 000 private Swimmingpools). Vermutlich wird aktuell eine größere Zahl von Eigenheimbesitzern dazu stoßen.

Bei im Freien aufgestellten Becken ist primär auf die Wasserhygiene zu achten. Das ist beim überdachten Pool im Haus etwas aufwendiger: Hier entscheidet neben der Qualität des Wassers insbesondere auch die Qualität der Luft über das Wellnessvergnügen – eine zu hohe Luftfeuchtigkeit mindere den Badespaß erheblich, wie Andrej Arnold von Condair weiß: „Klimatisierung und die Kontrolle der Luftfeuchte haben einen großen Einfluss auf das Wohlbefinden.“

„Die einfachste Entfeuchtung besteht darin, die feuchte Schwimmbadluft durch erwärmte Außenluft auszutauschen. Das ist aber mit einem hohen Energieaufwand verbunden und daher nicht zu empfehlen“, gibt Martin Törpe von Al-Ko Therm zu bedenken. Daher ist eine Wärmerückgewinnung die bessere Wahl. Eine hoch effiziente Wärmerückgewinnung kann hier beispielsweise 80 % der erforderlichen Energie zur Erwärmung der Außenluft bereitstellen und sorgt zudem für einen Luftaustausch im Raum. Alternativ lässt sich gerade in kleineren Schwimmhallen über Umluft-Entfeuchtungsgeräte die Feuchtigkeit der Schwimmhallenluft verringern. Beispielsweise entfeuchten solche Geräte die Luft mittels einer Wärmepumpe, die die Entfeuchtungsenergie dem Raum wieder in Form von Wärmeenergie zuführt. Ein Luftaustausch muss dann über ein separates Gerät erfolgen oder die Entfeuchtungsgeräte verfügen zusätzlich über einen Außenluftanschluss.

Nicht nur das Befinden der Pool-Nutzer spricht für die Klimatisierung: Eine hohe Luftfeuchtigkeit kann leicht dazu führen, dass es im Gebäude an Wänden oder Fensterflächen zu Taupunktunterschreitungen kommt und das Wasser dort auskondensiert. Im einfachsten Fall führt das zu beschlagenen Fenstern, es kann aber auch zu Bauschäden mit Schimmelbildung führen.

Planungshinweise für die Luftentfeuchtungssysteme

Die VDI-Richtlinie 2089 Blatt 1 [1] bietet laut Condair für die klimatechnische Planung privater Schwimmhallen eine gute Grundlage, auch wenn sie dort nicht zwingend angewendet werden müsse. Denn sie gebe unabhängig von der Größe eines Pools wertvolle Hinweise hinsichtlich der Parameter für Luft und Wasser sowie zu den entsprechenden Rechnungsgängen. Darauf basierend wurde vom Bundesverband Schwimmbad & Wellness (BSW) die Richtlinie „Mindestanforderungen an Lüftungsanlagen in Hallenbädern“ formuliert. Aus Gründen der Behaglichkeit, der Wirtschaftlichkeit des Betriebs und zum Schutz und Erhalt der Bausubstanz wird empfohlen, eine dieser Richtlinien einzuhalten.

Die dort aufgeführten Formeln, Tabellen und Diagramme ermöglichen eine einfache Ermittlung der verdunstenden Wassermenge und die daraus resultierende, erforderliche Leistung des Luftentfeuchters. Man orientiert sich hierbei an den üblichen Auslegungswerten der Beckenwassertemperatur von 28 bis maximal 32 °C und einer Lufttemperatur von 30 bis 34 °C. Um eine übermäßige Wasserverdunstung zu vermeiden, sollte die Lufttemperatur während des Anlagenbetriebs 2 bis 3 K über der Beckenwassertemperatur liegen. Aus energetischen Gründen wird aber eine maximale Lufttemperatur von 34 °C empfohlen.

Angenehmes Wohlfühl-Klima

Um Bauteile der Schwimmhalle zu schützen und ein behagliches Raumklima zu gewährleisten, sollte eine relative Luftfeuchtigkeit von 50 bis maximal 64 % eingehalten werden. Bei tieferen Außentemperaturen und einer unzureichenden Bausubstanz muss jedoch, unter höherem Energieaufwand, eventuell weit unter die genannten Werte entfeuchtet werden.

Von einigen Herstellern erhält der Installateur eine EDV-gestützte Auslegung der Entfeuchtungsgeräte, was grundsätzlich zu bevorzugen ist. Dadurch ist eine größere Berechnungsgenauigkeit gegeben und der Ausdruck einer rechnergestützten Auslegung dient als Dokumentation für die vom Kunden angegebenen Auslegungsdaten.

Die Unterschiede der Geräte liegen in erster Linie in der Art der Montage: Die einfachste Variante sind Truhengeräte. Sie arbeiten im Umluftbetrieb und können ohne bauliche Veränderungen in der Schwimmhalle aufgestellt werden. Mehr Komfort bieten Hinterwandgeräte, die sich meist in einem angrenzenden Technikraum befinden. Besonderen Ansprüchen tragen Kanalgeräte Rechnung: Sie werden im Technikraum aufgestellt und in Verbindung mit einer Wärmepumpe und einem Kanalsystem betrieben. Dadurch wird die Schwimmhalle mit warmer und trockener Luft durchströmt. Schlitzschienen vor den Fensterflächen, aus denen die trockene Warmluft aufsteigt, bewirken ein besonders behagliches Raumklima.

Die auf den ersten Blick höheren Investitionskosten bei einem Kanalgerät relativierten sich durch die Einsparung zusätzlicher Heizkörper und Bodenkonvektoren bei zugleich erheblichem Komfortgewinn durch den leisen Betrieb. Kanal-Entfeuchtungsgeräte für private Schwimmhallen gibt es in verschiedenen Größen und Leistungen. Den höchsten Komfort bieten Außenluft-/Fortluft-Geräte. Sie lassen sich mit einer vollen Frischluftrate von 100 % betreiben.

Vielfach arbeiten die Systeme mit Luft/Luft-Wärmepumpen. Diese verfügen über einen Kältekreislauf mit Verdichter, Verdampfer und Verflüssiger. Hierbei wird warme und feuchte Luft aus der Schwimmhalle angesaugt und über den Verdampfer des Kältekreises geleitet, wobei sie unter ihren Taupunkt abgekühlt wird und die Feuchtigkeit auskondensiert. Das Kondenswasser wird über den Hausabfluss abgeführt. Am Verflüssiger (Kondensator) des Kältekreises wird der Luftstrom anschließend wieder erhitzt, bevor er in die Schwimmhalle zurückgeführt wird. Zusätzlich wird der Luftstrom durch die Abwärme des Verdichters erwärmt.

Klar ist: Auch die besten Entfeuchtungsgeräte arbeiten nicht ohne Aufwand. Sparen kann der Betreiber mit einer Abdeckung, denn Wasser, was nicht verdunstet, muss auch nicht entfeuchtet werden.

Kampmann betont zudem das Vermeiden von Zugluft, um größtmögliche Behaglichkeit zu gewährleisten. Auch die Zulufttemperatur nehme Einfluss auf Zuglufterscheinungen: Deshalb sollte die Zuluft etwas wärmer sein als die Raumluft.

Aufgrund großer Luftmengen und Lasten ist eine Mischlüftung zu bevorzugen Dabei haben sich Zuluftauslässe an der Raumdecke bewährt. Luftauslässe im Bodenbereich hingegen führen oft zu einer unbehaglichen Klimatisierung.

Speziell für die komplexen Anforderungen eines Schwimmbades hat der RLT-Spezialist Nova die Geräteserie „AquaLine“ entwickelt. Zwei nennenswerte Gerätekomponenten aus dieser Produktgruppe sind zum einen der Kompressor (mit halbhermetischem Hubkolbenverdichter) und zum anderen der Doppel-Plattenwärmeübertrager mit Wirkungsgraden von 75 bis 85 %. Ein Mess-, Steuer- und Regelsystem (MSR) steht mit vielen Komfortfunktionen zur Verfügung. Es ermöglicht sowohl die Fernüberwachung und -bedienung der Anlage wie auch die Anbindung an die Betriebsdatenauswertung.

Beim Übergang vom Wohnbereich zur Schwimmhalle kommt es oft zu einer Vermischung der Luft, was häufig mit einem leicht wahrnehmbaren Geruch der Schwimmhalle einhergeht. Ebenso kann auch die Feuchtigkeit aus der Schwimmhalle in den Wohnbereich eindringen, eine Trennung durch eine Tür oder eine sonstige Vorrichtung kann hier Abhilfe schaffen. Das „ThermoCond“-Entfeuchtungsgerät von Menerga lässt beispielsweise zu, dass der Abluftventilator etwas mehr Luft aus der Schwimmhalle abführt als der Zuluftventilator in die Halle bringt. In Verbindung mit einer Tür kann diese Anordnung einen leichten Unterdruck in der Schwimmhalle erzeugen, der dafür sorgt, dass Luftfeuchtigkeit und eventuelle Gerüche sich nicht in den Wohnbereich ausbreiten können. Ein Entfeuchtungsgerät, das im reinen Umluftbetrieb innerhalb der Schwimmhalle arbeitet, liefert diese Funktion nicht.

Plug & Play mit All-in-one-System

Wolf hat das Gerät „CKL-Pool“ im Programm. Es wurde speziell für die Konditionierung von kleinen, geschlossenen Schwimmhallen konzipiert (Hotels, Krankenhäuser, private Wohngebäude). Es führt Raumluftfeuchte ab und trockene Luft zu. Es handelt sich um ein All-in-One-Gerät, bei dem der gesamte Kältekreis bereits im Gerät integriert ist. Durch die vollständige Integration von Kältekreis und Regelung sind laut Anbieter Installation und Inbetriebnahme besonders einfach. Das Komplettsystem sei wegen der Wärmerückgewinnung und EC-Ventilatoren nicht nur besonders effizient, sondern erfüllt auch die Normen VDI 6022 und VDI 3803. Lieferbar sind zwei Typen mit Nennvolumenströmen von 2000 bis 3000 m3/h. Drei grundsätzliche Betriebsarten sind möglich: Sommerbetrieb mit Entfeuchtung, Winterbetrieb mit Entfeuchtung sowie Winterbetrieb mit Heizen.

Fazit

Bei der Auslegung der technischen Gebäudeausrüstung für Schwimmbäder sind zwei Parameter besonders zu berücksichtigen: Erstens die Erzeugung eines behaglichen Raumklimas für den Nutzer durch Entfeuchtung, Belüftung und Temperierung des Raumes. Zweitens den Schutz der Bausubstanz vor Feuchteschäden, ebenfalls durch eine kontinuierliche Entfeuchtung. Zwei Blätter sind dabei von Bedeutung: das der VDI [1] und das der bsw [2].

Literatur:
[1] VDI 2089 Blatt 1: Technische Gebäudeausrüstung von Schwimmbädern – Hallenbäder

[2] bsw-Richtlinie: Mindestanforderungen an Lüftungsanlagen in Hallenbändern

Autor: Hans-Jürgen Bittermann, freier Journalist mit Pressebüro bitpress

 


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