Technik trifft Design

Zwei Premiummarken verbinden zuverlässige Technik mit hochwertigem Design. Entstanden ist eine Kombination aus den neu entwickelten Dallmer-Duschrinnen und der Bodenablaufpumpe Plancofix aus dem Hause Jung Pumpen. Die neuen Entwässerungslösungen mit dem Namenszusatz „Connect“ machen barrierefreie Duschen in Bestandsimmobilien möglich und erfüllen gleichzeitig anspruchsvolle Designwünsche. Die IKZ-Redaktion traf Yvonne Dallmer (Geschäftsführerin von Dallmer) und Dr. Andreas Kämpf (Marketingleiter bei Jung Pumpen) zum Gespräch.

Im Altbau und Bestand wurden Duschtassen in der Regel erhöht installiert um das Duschwasser im Gefälle zu entsorgen. In der Wand verputzte Abwasserrohre nehmen häufig das Abwasser verschiedener Entwässerungsgegenstände (Dusche, Waschbecken, Toilette usw.) auf.

Ein Problem, das sich bei der Sanierung stellt: Wie entsorgt man Schmutzwasser von bodengleichen Duschen in die vorhandene Abwasserleitung, die in der Regel 15 – 20 cm oberhalb des neu verlegten Duschablaufes liegt?

Die Antwort gibt der Plancofix Connect. Er sammelt das Abwasser und fördert es zuverlässig in die vorhandene Leitung. Mit einer Bauhöhe von nur 7,5 cm ist er extrem flach und durch schallabsorbierende Bauteile extrem leise.

Durch die Kooperation mit Dallmer können nun auch Architekten und Immobilienbesitzer ihren hohen Anspruch an Design erfüllen. Die neue Duschrinnenserie „Connect“ mit den Typen „CeraFloor“, „CeraWall“ und „CeraFrame“ von Dallmer bietet 12 verschiedene Ausführungen in Design und Ablaufgeometrie, die optimal mit dem Pumpengehäuse von Jung Pumpen kombiniert werden können.

IKZ-HAUSTECHNIK: Eine Kooperation, die nicht alltäglich ist. Wie kam es dazu, dass der Steinhagener Pumpenspezialist und das designorientierte Entwässerungsunternehmen aus Arnsberg sich gefunden haben, um gemeinsam ein Produkt zu entwickeln?

Yvonne Dallmer: Die Idee entstand auf einer SHK-Messe, wo es bereits die ersten Gespräche bezüglich einer gemeinsamen Produktentwicklung gab. Der Gedanke, unsere erfolgreiche „DallFlex“-Duschrinnenfamilie um eine aktive Entwässerung mittels einer Bodenablaufpumpe zu erweitern, hat uns schnell begeistert. Wir waren überzeugt, mit der Expertise beider Unternehmen gemeinsam etwas Besonderes für den SHK-Markt entwickeln zu können.

Andreas Kämpf: Unsere Stärke liegt in der Pumpentechnik, deren Qualität und Langlebigkeit am Markt bekannt sind. Dallmer steht für hochwertige Entwässerungstechnik und Design, was zahlreiche Designpreise eindrucksvoll bestätigen. Was lag also näher, als beide Kompetenzen zu verbinden und gemeinsam etwas zu entwickeln? Nach den ersten Gesprächen wurde schnell klar, dass wir technisch und menschlich mit Dallmer sehr gut harmonieren. Daher haben wir gemeinsam an der Umsetzung unserer Produktidee gearbeitet.

IKZ-HAUSTECHNIK: Was ist an diesem Produkt so bemerkenswert?

Yvonne Dallmer: Barrierefreie Bäder liegen für alle Generationen voll im Trend: Design und Komfort im Bad stehen bei Jung und Alt gleichermaßen auf der Wunschliste. Im Bereich der Badsanierung im Bestands- und Altbausegment ist es aber nicht überall möglich, bodengleiche Duschen zu installieren. Die Entwässerung ist oft nicht realisierbar. Das nötige Ablaufgefälle fehlt, weil die vorhandenen Abwasserrohre zu hoch in der Wand liegen. Hier besteht also ein Problem, welches wir nur mit einem Förderaggregat lösen können.

Andreas Kämpf: Und da kommen wir ins Spiel. Wir haben seit rund acht Jahren unsere Bodenablaufpumpe „Plancofix“ im Markt, die Duschwasser in ein vorhandenes, höher liegendes Abwasserohr transportiert. Damit wird eine bodengleiche, barrierefreie Dusche in Bestandsimmobilien erst möglich. Über 10 000 dieser Bodenablaufpumpen wurden bereits eingebaut und haben in der Praxis überzeugt.

Unser Anspruch beim „Plancofix Connect“ ging noch weiter. Einerseits haben wir Anforderungen aus der Praxis aufgenommen und das Produkt weiter verbessert. So wurde beispielsweise die Aufbauhöhe des Ablaufgehäuses auf 7,5 cm reduziert. Damit sind auch in alten Gebäuden, die nur sehr flache Bodenaufbauten besitzen, bodengleiche Duschen realisierbar. Gleichzeitig wurde das Gehäuse insgesamt kleiner, um vollständig unsichtbar in der Duschfläche verbaut zu werden. Dennoch bleibt die Pumpleistung für moderne Duschen geeignet und liegt bei den üblichen Förderhöhen von ca. 20 cm bei ca. 22 l/min.

Andererseits wollten wir nicht nur technisch überzeugen, sondern auch das Design war uns wichtig. Und hier kann Dallmer seine Trümpfe ausspielen.

Yvonne Dallmer: Wir haben bei der gemeinsamen Entwicklung eine klare Arbeitsteilung definiert: Jung Pumpen integriert die Pumpentechnik in ein Ablaufgehäuse. In dieses sind die jahrelangen Erfahrungen von Dallmer – insbesondere im Bereich der Abdichtungstechnik – eingeflossen. Darüber hinaus schaff en wir durch hochwertige Materialien und unterschiedliche Geometrien auf der Oberfläche des Ablaufes ein vielfältiges Sortiment für hohe Designansprüche.

Unsere neue Serie „Connect“ Aktiventwässerung mit den Typen „CeraFloor“, „CeraWall“ und „CeraFrame“ deckt die Bereiche der Wand- und Flächenentwässerung ab. Neben Edelstahl matt stehen die PVD-Beschichtungen Schwarz matt, Rotgold matt und Messing matt zur Verfügung. Darüber hinaus bieten wir befliesbare Edelstahlabdeckungen, mit denen der Entwässerungsbereich nahezu unsichtbar wird. Es ergeben sich 12 Varianten in Design und Ablaufgeometrie, die für Duschbereiche gewählt werden können.

IKZ-HAUSTECHNIK: Wo liegen weitere Vorteile in Ihrer Zusammenarbeit?

Yvonne Dallmer: Unsere Stärken liegen in der klassischen Schwerkraftentwässerung, die im Bestand – wie geschildert – an ihre Grenzen stößt. Dazu kommen unsere Erfahrungen aus dem Bereich der Abdichtungstechnik. Seit Jahrzehnten tauscht sich Dallmer mit der Bauphysik aus und arbeitet in entsprechenden Normengremien mit. Wir gelten deshalb sicher zurecht als einer der Innovationsführer in diesem Segment.

Der Einsatz von Pumpentechnologie ist zwar kein Neuland für uns, aber Jung Pumpen hat hier die größere technische Expertise. Außerdem verfügt Jung Pumpen über ein flächendeckendes Kundendienstteam in Deutschland. Dieses steht bei Bedarf dem Handwerk zur Seite und erfüllt auch Wartungs- und Reparaturdienstleistungen.

Andreas Kämpf: Unsere Vorteile liegen in der jahrzehntelangen Erfahrung in der Pumpentechnik, die Dallmer in der Duschentwässerung einbringt. Neben dem SHK-Handwerk ist Dallmer zusätzlich mit dem Fliesen-Handwerk gut vernetzt. Die Erfolge in der Vermarktung von Produkten im Designbereich ist eindrucksvoll durch eine Vielzahl von Marketing- und Designpreisen belegt, die der Arnsberger Entwässerungsspezialist in den letzten Jahren gewinnen konnte.

IKZ-HAUSTECHNIK: Wie wird das Vertriebsmodell aussehen?

Andreas Kämpf: Jung Pumpen wird die Bodenablaufpumpe samt Dichtmanschette unter dem Namen „Plancofix Connect“ über den SHK-Großhandel an das Fachhandwerk vertreiben. Somit kann die Vorbereitung des Duschbodens durch das Handwerk bereits erfolgen, samt Abdichtung nach DIN 18534. Wir werden die Vermarktung der beiden Produktbestandteile eigenständig durchführen, auch wenn wir uns natürlich mit unserem Partner hier intensiv abstimmen werden.

Yvonne Dallmer: Beim gleichen Großhandel kann das SHK-Handwerk die gewünschte Dallmer-Duschrinne beziehen, deren Namensgebung immer mit „Connect“ – z. B. „CeraWall Connect“ – endet. Die Kombination beider Produkte, also „Plancofix Connect“ von Jung Pumpen und „CeraWall“, „CeraFrame“ oder „CeraFloor Connect“ von Dallmer, ergeben ein ganzes Produkt. Unsere verfügbaren Duschrinnen werden dabei in einer Länge von 1500 mm angeboten, die vor Ort entsprechend flexibel angepasst werden können.

IKZ-HAUSTECHNIK: Die unterschiedlichen „Connect“-Lösungen werfen beim Handwerk zweifelsohne Fragen auf. Eine gute technische Beratung ist daher unerlässlich. Welcher der beiden Partner übernimmt diesen Part schwerpunktmäßig?

Andreas Kämpf: Die Beratung wird von beiden Außen-Mitarbeiter-Teams sowohl Jung Pumpen wie Dallmer erfolgen. Aus diesem Grund finden zur Zeit intensive gegenseitige Schulungen statt, sodass jeder Vertriebsmitarbeiter in der Lage ist das Produkt in Gänze zu beschreiben.