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Wenn spülen nicht mehr weiterhilft

Rohrinnensanierung einer Fußbodenheizung in Göppingen

Die Wasseranalyse wurde im Heizungsraum am Heizkreisverteiler der Fußbodenheizung durchgeführt.

Als Stellfläche für Gerätschaften und Materialien stellte der Kunde seine Grundstückseinfahrt einschließlich der zugehörigen Doppelgarage zur Verfügung.

Die Innenrohrsanierung im Überblick: Das stark verschlammte Rohr (l.) wird mit einem Granulat behandelt, wodurch alle Ablagerungen entfernt werden (Mitte). Abschließend wird ein Beschichtungsmaterial in 0,4 bis 0,7 mm Stärke eingebracht, welches das Rohr sauerstoffdicht nach DIN 4726 versiegelt.

Der Fußbodenheizverteiler im Erdgeschoss des Objekts vor (oben) und nach der Sanierungsmaßnahme.

Risse im Rohr durch Versprödung stellen Grenzen des Systems dar.

Marco Fröhlich ist SHK-Meister und Prokurist der TGA Rohrinnensanierung.

 

Jedes Jahr werden in Deutschland Tausende von alten Kunststoffrohrfußbodenheizungen aufgrund von Funktionsstörungen gespült – oftmals mit mäßigem bis gar keinem Erfolg. Eine Kernsanierung kommt als Lösung meist nicht infrage, da solch eine Maßnahme zu teuer und zu aufwendig ist. Hier setzt die Systemtechnologie, das „oxy[proof]system“, an. Diese Technik beschichtet das Rohr mit einer sauerstoffdichten Masse von innen. Der nachfolgende Beitrag beschreibt die Anwendungsmöglichkeiten und zeigt, wie eine Sanierung eines Einfamilienhauses mit vermieteter Einliegerwohnung in Göppingen umgesetzt wurde.

Immobilienbesitzer von Altbauten haben oftmals mit den unterschiedlichsten Störungen des Heizungssystems zu kämpfen. Bei Flächenheizsystemen ist eine weitverbreitete Ursache laut dem Unternehmen TGA Rohrinnensanierung zunehmend verschlammte nicht diffusionsdichte Rohre und Korrosionsschäden in der Anlagenperipherie. Genau diese Symptome veranlassen immer mehr Hauseigentümer, sich auf die Suche nach einer nachhaltigen Lösung zu begeben. Erster Ansprechpartner und Vertrauensperson ist der örtliche Heizungsbauer. So auch geschehen bei einem Einfamilienhaus mit vermieteter Einliegerwohnung in Göppingen Anfang dieses Jahres.
Die Firma Haas bad & heizung e. K. aus Eislingen, geführt von Dipl.-Ing. (FH) Bert­hold Haas und seinem Sohn Ingo, Installateur- und Heizungsbaumeister, kennen die Probleme mit den nicht sauerstoffdichten Rohren. Insbesondere Berthold Haas hat die 1. Generation der Kunststoffrohre von der Planung bis hin zur Ausführung aktiv miterlebt. Zunächst hatte man in dem Objekt versucht, die alten Fußbodenheizungen aus Kunststoffrohr zu spülen, das Problem jedoch nicht langfristig in den Griff bekommen können. Die Firma Haas empfahl daher ihrem Kunden, das Heizsys­tem zunächst extern durch die TGA Rohrinnensanierung AG, Systemanbieter des „oxy[proof]system“, analysieren zu lassen.

Grunddatenermittlung als erster Schritt
Die Analyse musste in Hinblick auf die örtlichen Gegebenheiten vorbereitet werden. „In der Regel kann der zugehörige Maßnahmenkatalog telefonisch zwischen Heizungsbauer, Sanierungsfirma und Kunde abgestimmt werden. Verschiedene Varianten sind möglich, von der Wasser­analyse nach VDI 2035 über Thermografie bis hin zu Diffusionsmessungen nach ISO 17455:2005“, erklärt Marco Fröhlich, Prokurist der TGA Rohrinnensanierung und selber SHK-Meister. In Göppingen entschied man sich für das Grunddiagnoseinstrument der Wasser- und Zustandsanalyse. Sie wurde im Heizungsraum am Heizkreisverteiler der Fußbodenheizung im Beisein eines Kundendiensttechnikers der Firma Haas durchgeführt. Der „oxy[proof]system“-Techniker entnimmt dabei eine Probe des Heizungswassers und wertet diese aus. „Alle Messgeräte sind vor Ort verfügbar, um sofort eine klare Aussage über den Zustand der Fußbodenheizung treffen zu können“, ergänzt Fröhlich. Neben allen technischen Daten der Heizungsanlage wurden auch der Zustand und die Funktionsfähigkeit der Heizkreisverteiler überprüft. Damit ergab sich ein Gesamtbild der Heizungsanlage als Grundlage für eine umfassende Analyse und anschließende Bewertung des Systems. Für die Analyse werden in der Regel etwa zwei Stunden Zeit benötigt.
Nach wenigen Tagen wurde ein Mess­protokoll mit der Auswertung sowie ein Angebot zur Rohrinnensanierung der Fußbodenheizung übergeben. Für die Entscheidungsträger lag somit ein kompletter Überblick aller relevanten Daten vor. Der Hauseigentümer entschied sich anhand der Unterlagen für eine Sanierung der Flächenheizung.

Die Umsetzung der Maßnahme
Für die Gerätschaften und Materialien wurde ausreichend Platz benötigt. Dies war insofern nicht ganz einfach, da sich das Objekt direkt an einer vielbefahrenen Hauptstraße befindet. Vom Kunden wurde die Grundstückseinfahrt einschließlich der zugehörigen Doppelgarage als Stellfläche zur Verfügung gestellt. Im Gebäude selber wurde die Technik fast ausschließlich im Bereich vor den Heizkreisverteilern der Fußbodenheizung durchgeführt. Zum Zeitpunkt der Sanierung lagen die Außentemperaturen zwischen -2 °C und 10 °C. Dies stellte allerdings kein Problem dar, denn „auch bei Sanierungen innerhalb der Heizperiode bleibt die Kesselanlage grundsätzlich in Betrieb“, erklärt Fröhlich. Für Räume, die gerade bearbeitet werden, wurden mobile Heizgeräte aufgestellt. Zudem wurden alle notwendigen Laufbereiche innerhalb des Gebäudes und die Wandbereiche bei den Heizkreisverteilern mit einem Schutzvlies abgeklebt und somit geschützt.
Der eigentliche Ablauf einer Rohrinnensanierung ist laut Fröhlich nahezu immer gleich, unabhängig von der Anzahl der zu sanierenden Kreisläufe: Die Sanierung der Fußbodenheizung beginnt, indem die alten inkrustierten Heizkreisverteiler der Fußbodenheizung entfernt werden. An den jeweiligen Enden des Heizsystems werden die Systemschläuche montiert. Damit verbindet man die Fußbodenheizung mit der eigentlichen Sanierungsanlage, die im Außenbereich aufgestellt ist. Die einzelnen Kreisläufe der Fußbodenheizung werden nach dem Entleeren mit aufbereiteter, technisch trockner und ölfreier, Druckluft getrocknet. Nun startet der Reinigungsprozess. Ein Sandstrahlgranulat in Form von Korund mit einer Körnung von 0,6 bis 1,4 mm wird über ein Spezial-Druckstrahlgerät in den jeweiligen Heizkreislauf mit ca. 4 bar eingeblasen. Das Druckstrahlgerät wird mit angeschlossenem Staubabscheider betrieben, der den in der Rohrleitung entstehenden Staub ansaugt und in zwei Stufen filtert. Fröhlich: „Im Inneren des jeweiligen Heizkreislaufs werden durch die turbulente Luftströmung des Strahlguts alle Ablagerungen rückstandslos abgetragen. Die Qualität der Reinigung wird vor dem späteren Beschichtungsvorgang überprüft.“ Darüber hinaus könne mittels nachfolgenden Kalibrierprozessen etwaige Montagefehler oder Knicke im Bestand detektiert werden.
Mit einem Ausliterungsprozess (Ermittlung Nettowasserinhalt des Heizkreislaufes) der gereinigten Kunststoffrohre werden im weiteren Verlauf der Maßnahme die einzelnen Längen der jeweiligen Fußbodenheizkreise ermittelt. Somit ist eine Definition der benötigten Beschichtungsmaterialmenge möglich. Die exakten Längen der Kunststoffrohrleitungen können ebenfalls als eine zusätzliche Hilfestellung beim hydraulischen Abgleich genutzt werden.

Das Einbringen der Beschichtung
Die vollautomatische Misch- und Dosieranlage erzeugt laut Fröhlich genau die Menge an Beschichtungsmaterial, die für den gerade zu bearbeitenden Heizkreislauf erforderlich ist. Das speziell entwickelte Material wird in einer Kartusche abgefüllt und im Luftstrom mit 3 bis 4 bar eingebracht. „Mittels eines Spezialwerkzeuges, ähnlich eines Molchprinzips, wird es dann gleichmäßig und exakt verteilt“, so Fröhlich weiter. Die mittlere Schichtdicke betrage hierbei 0,4 bis 0,7 mm. Durch diese Beschichtung wird das Fußbodenheizungsrohr laut dem Prokurist wieder sauerstoffdicht nach DIN 4726. Die Einsatzgrenze des Beschichtungsmaterials in Hinblick auf die Medientemperatur liegt bei ? 80 °C. Ein kleiner Materialüberschuss am Rücklauf dokumentiert die nahtlose Beschichtung im gesamten Kreislauf. Danach erfolgt eine sofortige Druckluftreduzierung auf ca. 0,2 bar zum Nachtrocknen. Nach spätestens einer Stunde soll die Druckluftzufuhr ganz gestoppt werden können.
Abschließend werden die neuen Heizkreisverteiler montiert. 48 Stunden nach der Beschichtung können die Kreisläufe laut Unternehmen wieder mit Wasser befüllt und in Betrieb genommen werden. An den integrierten Durchflussmessern wird, entsprechend der Berechnungen, der hydraulische Abgleich durchgeführt. Die Befüllung der Fußbodenheizung in Göppingen erfolgte mittels Entmineralisierungspatrone im Einwegbetrieb. „Der Grundgedanke hierbei ist, immer die höchste Anforderung der VDI 2035 (max. Härte <0,1 °d) zu erfüllen, um dem Kunden einen optimalen Wirkungsgrad sowie bestmöglichen Korrosionsschutz zu bieten“, so Fröhlich.

Fertigstellung und Fazit der Arbeiten
Am Ende der Maßnahme wurden dem Kunden alle objektspezifischen Kenndaten der Fußbodenheizung und die Einstellwerte an den Heizkreisverteilern als Abschlussdokumentation übergeben. Für Berthold und Ingo Haas sind die Vorteile dieser Sanierungstechnik offensichtlich: „Ein zufriedener Kunde ist unser Ziel, mit Spülen konnten wir dies auf Dauer nicht erreichen. Somit entsteht mit der Rohrinnensanierung eine Win-Win-Situation für die Projektbeteiligten.“ Laut den Geschäftsführern gibt es noch weitere Objekte, bei denen die Problematik dieser alten Kunststoffrohre und die damit verbundenen Konsequenzen dem Kunden oft noch gar nicht bewusst sind. „Hier müssen wir zukünftig als Ansprechpartner vor Ort Aufklärungsarbeit leisten und unserem Kunden zumindest eine Zustandsanalyse empfehlen“, so Ingo Haas.

Bilder: TGA Rohrinnensanierung AG

www.oxyproof.de

Nachgefragt

IKZ-HAUSTECHNIK: Herr Fröhlich, der Endkunde verbindet Handwerker im Haus gleich mit Schmutz, Lärm und Umstand, auch wenn dies nicht unbedingt die Realität wider­spiegelt. Welche Gegenargumentation können Sie in Bezug auf das „oxy[proof]system“ vorbringen? Wie hoch ist der zeitliche Aufwand?

Marco Fröhlich: Unsere Zufriedenheitsabfragen nach durchgeführter Rohrinnensanierung zeigen auf, dass die Ängste des Kunden in Hinblick auf Schmutz und Lärm im Vorfeld zu einer Sanierung unbegründet sind. Dies wird uns im Nachgang wohlgemerkt vom Kunden selber so bestätigt. Alle Laufwege sowie die Wandbereiche bei den Heizkreisverteilern werden mit einem Schutzvlies abgedeckt. Die Arbeiten selber finden ausschließlich im Bereich des Heizkreisverteilers statt. Es entsteht kein Dreck oder Staub, da ja die Technik als solches im Rohrinneren der Fußbodenheizung stattfindet. Der Großteil der Anlagenkomponenten steht außerhalb des Gebäudes, wobei z.?B. das Strahlgut immer im geschlossenen Kreislauf gesammelt wird und somit kein Staub oder Dreck austreten kann. Die Dauer einer Rohrinnensanierung beträgt im Charakter Einfamilienhaus ca. eine Woche. Mehrfamilienhäuser, Wohnanlagen und gewerbliche Objekte sind in Hinblick auf die Sanierungsdauer abhängig von der Anzahl der Fußbodenheizkreise und können oft Wochen, in Ausnahmefällen Monate dauern. Hier kann man aber durch den zeitgleichen Einsatz mehrerer Sanierungsanlagen eine Zeitoptimierung erreichen. Mit einer zweiten Sanierungsanlage wird die Sanierungsdauer z.B. schon mal halbiert.

IKZ-HAUSTECHNIK: Der mitunter wichtigste Entscheidungspunkt bei Sanierungsfragen sind die Kosten. Können sie hierzu eine Prognose wagen?

Marco Fröhlich: Hier ist selbsterklärend immer der Einzelfall zu prüfen. Das klassische Einfamilienhaus mit zehn Fußbodenheizkreisen bewegt sich zwischen 13?000 und max. 15?000 Euro. Größere Objekte müssen immer individuell kalkuliert werden. Hier kann ich leider keine Prognose geben.

IKZ-HAUSTECHNIK: Gibt es Grenzen für das Sanierungssystem? Wie steht es um die Gewährleistung?

Marco Fröhlich: Die Grenzen der Sanierungstechnik bestehen bei undichten Fußbodenheizkreisen, aber auch Verdichtungen durch Druck-Impulsspülungen können ein K.O.-Kriterium sein. Wir berücksichtigen dies bereits im Vorfeld einer Rohrinnensanierung im Rahmen unserer Zustandsanalyse. Der Kunde hat also mit Beginn der eigentlichen Sanierung immer auch die Sicherheit, dass es funktioniert. In Einzelfällen können Montagefehler im Bestand eine zusätzliche Einsatzgrenze darstellen, z.B. extrem starke Quetschungen. Ich möchte aber betonen, dass wir in den letzten 10 Jahren nur einige ganz wenige Heizkreise hatten, die wir aufgrund von Montagefehlern im Bestand nicht sanieren konnten, die berühmte Ausnahme von der Regel. Die Gewährleistung unserer Sanierungstechnik beträgt 10 Jahre.

IKZ-HAUSTECHNIK: Sie sprachen von ausreichendem Platz für Gerätschaft und Material. Was muss man sich hierunter vorstellen? Ist eine Rohrsanierung inmitten von dicht besiedelten Flächen überhaupt möglich?

Marco Fröhlich: Sanieren wir ein Einfamilienhaus, ist von zwei Pkw-Stellplätzen als Größenordnung für den benötigten Platz auszugehen. Bei Großobjekten kommt es darauf an mit wie vielen Anlagen wir sanieren. Rechnen Sie in etwa mit 25?m² je Anlage. Der Vorteil unserer Sanierungstechnik besteht darin, dass nicht alle Komponenten an einem Platz stehen müssen. Daher sind wir auch in der Lage, einzelne Teilflächen zu nutzen und die Komponenten dann mit den Systemschläuchen untereinander zu verbinden. Somit ist die Rohrinnensanierung selbstverständlich auch in dicht besiedelten Flächen möglich. In Einzelfällen stellen wir eine Straßenverkehrsrechtliche Ausnahmegenehmigung bei der zugehörigen Stadt/Gemeinde. So auch geschehen bei einer Rohrinnensanierung eines Mehrfamilienhauses in der Innenstadt von Düsseldorf, oder aber auch bei einer Sanierung in Hamburg. Bei Großobjekten – also sehr langen Sanierungszeiträumen – in reinen Wohngebieten stellen wir zudem eine eigens entwickelte Schallschutzkapsel für unsere Aggregate auf. Diese kam z.?B. bei einer Sanierung in Berlin zum Einsatz. Allerdings betrug hier die Dauer der Sanierung bei knapp 800 Fußbodenheizkreisen auch fast ein ¾ Jahr, und das mitten in einem Wohngebiet.

IKZ-HAUSTECHNIK: Häufig wollen SHK-Betriebe selber tätig werden, anstatt die Arbeit abzugeben. Bieten Sie Schulungen an, um dem Fachhandwerker dies zu ermöglichen, oder tritt er lediglich als Vermittler auf?

Marco Fröhlich: Wir können zusätzlich auch Schulungen für den Fachhandwerker anbieten, um die Systemtechnik und deren Hintergründe besser verständlich zu machen. Die Ausführung und Umsetzung des oxy[proof]system erfolgt jedoch durch unsere Systemspezialisten und bietet den Vorteil, dass sich der Handwerker auf sein Kerngeschäft konzentrieren kann. Trotzdem partizipiert er finanziell anhand von verschiedenen Kooperationsmodellen. Eine Möglichkeit ist beispielsweise, dass das Angebot für die Rohrinnensanierung direkt dem Kunden zugestellt wird. Für die Vermittlung erhält die Heizungsfachfirma dann eine Provision. Denkbar ist auch, dass die Angebotszustellung an den Heizungsfachbetrieb erfolgt und dieser sein Angebot mit einem Zuschlag an den Kunden weiterreicht.

IKZ-HAUSTECHNIK: Eine letzte Frage, Herr Fröhlich. In welchen Gebieten Deutschlands können Sie die Rohrinnensanierung anbieten und wie kann sie der SHK-Installateur bei Interesse kontaktieren.

Marco Fröhlich: Die TGA Rohrinnensanierung ist mit dem „oxy[proof]system“ bundesweit tätig. Bei Interesse ist der einfachste Weg, über unser Seite www.oxyproof.de zu gehen und dort unter Kontakt das zugehörige Kontaktformular auszufüllen. Wer es eher konventionell mag, wählt einfach die kostenfreie technische Beratungshotline 0800 4433800.

 


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