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Die Wellness-Oase fürs Wohnzimmer

Kaminöfen bringen Behaglichkeit und Effizienz ins eigene Zuhause

Hersteller bieten heute eine große Designauswahl, um für jedes Wohn­zimmer das richtige Modell parat zu haben.

Tabelle 1: Übersichtstabelle zur Holzaufgabemenge.

Schematische Darstellung einer klassischen Einbindung eines wasserführenden Ofens in das Heizsystem.

Das Flammenbild eines Pelletgeräts ist ruhiger und weniger lebhaft, als man es von einem Scheitholzofen gewohnt ist.

Der Vorteil von Pelletgeräten: Durch eine eingebaute Regelung steuert sich der Ofen selbst und entscheidet aufgrund der Raumtemperatur/Pufferwassertemperatur, wann es Zeit ist „nachzulegen“.

 

Seit jeher gilt das Feuer als eine der wichtigsten Errungenschaften der Menschheit. Seine Nutzung und Beherrschung waren ein großer Schritt in der Entwicklung unserer Zivilisationen. Schon das prähistorische Lagerfeuer wurde nicht nur genutzt, um Speisen zu garen oder durch Räuchern länger haltbar zu machen. Es bot zugleich Wärme, Licht und Schutz. Das Lodern der Flammen wirkt anziehend auf seine Betrachter. Kerzen und Kaminfeuer erschaffen eine romantische Stimmung und eine wohlige Wärme. In Verbindung mit dem eigenen Zuhause steht Feuer außerdem für Gemütlichkeit, Behaglichkeit und Entspannung. Seiner natürlichen Wärme wird darüber hinaus eine beruhigende und heilende Wirkung nachgesagt.

Schon deshalb ist es absolut nachvollziehbar, dass in Deutschland so zahlreich Einzelraumfeuerstätten installiert und betrieben werden – Tendenz steigend. Ein Ofen ist heute mehr als nur eine Wärmequelle. Es ist ein Wohnmöbel und zugleich ein Ruhepol im eigenen Wohnzimmer. Hersteller bieten heute eine große Designauswahl, um für jedes Wohnzimmer das richtige Modell parat zu haben. Außerdem ist der Brennstoff Holz heute ein Synonym für nachhaltiges Heizen und damit eine ökologische Alternative zu fossilen Energieträgern. Daneben stellt sich bei der Anschaffung eines Ofens natürlich immer auch die Frage nach der Wirtschaftlichkeit. Können Heizkosten eingespart werden? Obwohl diese Frage aus heutiger Erkenntnis neben dem emotionalen Faktor „Faszination Feuer“ nur noch eines von vielen Entscheidungskriterien ist, gibt es einige wesentliche Parameter, die auch die Wirtschaftlichkeit beim Betrieb eines Ofens bestimmen.

Eine gute Abstimmung führt zu einem effizienten Betrieb
Bei genauer Betrachtung fällt zunächst auf, dass meist Geräte zum Einsatz kommen, welche nur die Raumluft erwärmen (Luftgeräte). Durch eine Gerätewahl mit beispielsweise großer Scheibe (für ein imposantes und großes Flammenbild) werden oft reine lufterwärmende Geräte aufgestellt, die mit ihrer Nennwärmeleistung die Aufstellräume häufig hoffnungslos überheizen. Bei immer weiter sinkendem Wärmebedarf und hoher Effizienz im Bau ist es unterm Strich fast nicht mehr möglich, reine Luftgeräte bei Nennwärmeleis­tung zu betreiben. Nur in den seltensten Fällen kommt ein wasserführendes Gerät zum Einsatz. Dabei liegen die Vorteile dieser Technologie auf der Hand: Wasserführende Geräte besitzen gegenüber den Luftgeräten den großen Vorteil, ihre Wärme effektiv aufzuteilen. Aufstellräume werden durch diese Leistungsaufteilung, d. h. dem Anteil von Raumwärme- zu Wasserleistung, nicht überhitzt und gleichzeitig kann die Heizungsanlage und Warmwasserbereitung effektiv unterstützt werden. Auf diesem Wege ist es möglich, die erzeugte Wärme­energie auch an anderen Stellen im Gebäude sinnvoll zu nutzen und effektiv Brennstoffkosten zu senken. Hocheffiziente Heizwasserpufferung und intelligente Regelungstechnik machen es heute möglich, auch zu einem späteren Zeitpunkt diese Energie effektiv zu nutzen.

Grundsätzliches für den sauberen Betriebsablauf im Ofen
Für einen technisch einwandfreien Ofenbetrieb gilt es grundsätzlich, Einzelraumfeuerstätten egal ob luft- oder wasserführend bei Nennwärmeleistung zu betreiben. Bedeutet im Konkreten: Wenn eine Einzelraumfeuerstätte 8,0 kW Nennwärmeleistung auf dem Typenschild angegeben hat, muss man diese Energiemenge pro Abbrand dem Gerät auch zuführen. Wenn also ein Gerät für den Aufstellraum eine zu hohe Nennwärmeleistung (luftseitig) hat, kann es nicht mit der dafür vorgesehenen Holzmenge beschickt werden, ohne dass die Raumtemperatur weit über das behagliche Niveau hinaus steigt (Tabelle 1).
Wenn man aber ein Gerät nicht mit der vorgesehenen Holzmenge beschickt, ist aus physikalischen Gründen und Gegebenheiten davon auszugehen, dass der Betriebsablauf und die Gerätefunktionalität gemindert werden. Beispiele und klassische Anzeichen dafür sind: das Verrußen von Scheiben, unsaubere/nicht vollständige Verbrennung (Rückstände) oder bei wasserführenden Geräten verschmutzte Wärmeübertragerflächen und somit auch als logische Schlussfolgerung die Minderung der Wasser- und Geräteleistung. Jeder Millimeter Schmutz auf dem Wärmeübertrager isoliert diesen und senkt die Effizienz. Emissionswerte steigen, das Gerät wird nicht nur ineffizient, sondern verbrennt auch unsauber. Insbesondere für wasserführende Geräte ist die Holzaufgabemenge ausschlaggebend für die Energieausbeute.

Die wichtigsten Fragen zum Thema Aufstellung eines wasserführenden Kaminofens
Wer sich mit den Aufstellbedingungen eines wasserführenden Kaminofens beschäftigt, sollte sich mit folgenden Fragen auseinandersetzen:

1. Welchen Heizwärmebedarf hat mein Gebäude bzw. der Aufstellraum?
Es ist elementar, zunächst den Wärmebedarf für das gesamte Gebäude zu kennen, um die Einsparungsmöglichkeiten der Ist- zur Sollsituation darstellen zu können. Für den Aufstellraum gilt in jedem Falle, dass er den Luft-Anteil der Nennwärmeleistung des Kaminofens aufnehmen können muss.

2. Werden die vom Hersteller verlangten Aufstellbedingungen eingehalten?
Hier geht es konkret um die Aufstellbedingungen und den Brandschutz. Es sollte in jedem Falle der zuständige Schornsteinfegermeister hinzugezogen werden.

3. Ist der Schornstein für mein Gerät der Wahl ausreichend dimensioniert und geeignet?
Über die Triple-Werte des zu installierenden Gerätes kann der Schornsteinfegermeister entscheiden, ob der Schornstein für das zu installierende Gerät ausreichend bzw. geeignet ist.

4. Wie viel m³ Raumluftverbund stehen für die Verbrennungsluft zur Verfügung?
Für jedes kW Nennwärmeleistung werden pro Stunde 4 m³ Verbrennungsluft aus dem Raumluftverbund benötigt. Für eine bessere Luftqualität ist es in jedem Falle ratsam, die Verbrennungsluftführung raumluftunabhängig zu gestalten.

5. Ist die Zuführung externer Frischluft möglich oder gar erforderlich?
In Anwendungsfällen, in der eine DIBT-Prüfung oder ein Unterdruckwächter für den Betrieb der Feuerstätte vorgegeben wird ist es erforderlich, die Frischluftzufuhr extern zu gestalten. Hierzu berät auch der Schornsteinfegermeister.

6. Ist eine luftabsaugende Einrichtung im Raumluftverbund?
Der Bezirksschornsteinfegermeister fordert in diesem Falle ggf. eine technische Einrichtung, z. B. in Form eines Fensterkontaktschalters/Unterdruckwächters.

7. Wie viele Stunden wird das Wassergerät am Tag betrieben?
Für eine saubere Anlagenplanung ist es bei wasserführenden Scheitholzgeräten zwingend erforderlich zu wissen, wie viele Stunden diese am Tag betrieben werden können. Einmal ist es wichtig für die Dimensionierung des Pufferspeichers, zum anderen um die erforderliche Holzmenge pro Jahr zu bestimmen. Aus der Holzmenge kann aus der Tabelle 1 das Brennstoff­äquivalent entnommen werden.

8. Wie kann die hydraulische und regelungstechnische Einbindung erfolgen? Wie werden die im Bestand vorhandenen konventionellen Geräte bestmöglich mit eingebunden?
Hier gibt es viele Möglichkeiten und Wege, die zum Ziel führen. Das Thema der effizientesten Einbindung bleibt individuell und ist anlagenbezogen. Insbesondere wenn es darum geht, eine bestehende Anlage um ein wasserführendes Gerät zu ergänzen. Wird aber die Anlage neu aufgebaut und z. B. um einen Pufferspeicher erweitert, macht es immer Sinn, mit allen wärmeerzeugenden Geräten auf den Speicher zu fahren.

Wasserführende Holz- oder Pelletöfen?
Beide Möglichkeiten bieten dieselben Vorteile in Bezug auf Kosteneinsparung und ökologisches Bewusstsein. Die „richtige“ Wahl hängt von den Prioritäten in Bezug auf Ambiente und Bequemlichkeit beim Endkunden ab. Um regenerative Ener­gien effektiv nutzen zu können, muss man bei einem Scheitholzgerät pro Abbrand (ca. jede Stunde) eine bestimmte Menge an Brennholz entsprechend der Nennwärmeleistung auflegen. Ein Scheitholzgerät sollte (abhängig vom individuellen Bedarf) am Tag mindestens 4 Std. betrieben werden, um eine entsprechende Energiemenge in das Heizungssystem einspeisen zu können. Bei einem solchen Gerät ist das Flammenspiel dafür natürlicher und spannender. Ist man nicht in der Lage, sein Gerät regelmäßig mit Brennstoff zu versorgen und möchte den Komfort einer geregelten Verbrennung trotzdem sichern, besteht die Möglichkeit, mit einem wasserführenden Pelletgerät zu heizen. Ein solches Gerät ist z. B. der „Modular II“ von Gerco. Das Gerät wird mit 28 kg Pellets von Hand befüllt und versorgt sich aus diesem Vorrat selber mit dem Brennstoff (reicht bei mittlerer Belastung gut 24 Std.). Will man noch mehr Komfort, sind auch Produkte verfügbar, die aus einem externen Pellet-Lagerbehälter automatisch beschickt werden. Allerdings ist das Flammenbild bei einem Pelletgerät ruhiger und weniger lebhaft, als man es von einem Scheitholzofen gewohnt ist. Das sollte dem Kunden nicht vorenthalten werden.

Grundprinzip eines wasserführenden Pelletofens
Selbst wenn niemand zu Hause ist, befeuert er sich eigenständig. Der Trick: Durch eine eingebaute Regelung steuert sich der Ofen selbst und entscheidet aufgrund der Raumtemperatur/Pufferwassertemperatur, wann es Zeit ist „nachzulegen“. Dann befördert er Pellets aus dem Vorratsbehäter in den Brennraum – komfortabel und vollautomatisch. Dadurch wird ein durchgängig gleichbleibendes Raumklima garantiert. Ein wasserführender Pelletofen wird die Zentralheizung unterstützen oder unter bestimmten Bedingungen vollwertig ersetzen und so für nachhaltige Kosteneinsparungen sorgen. Gleichzeitig kommt diese Heizmethode im schönen Gewand eines Ofens daher und macht sich immer ausgezeichnet in Wohnräumen. So vereint sich die Gemütlichkeit eines klassischen Ofens mit dem Komfort einer Zentralheizung. Dank der staatlichen BAFA-Förderung gibt es bei Anschaffung eines wasserführenden Pelletofens im Moment bis zu 2000 Euro Förderung.

Warum es sich für SHK-Betriebe lohnt, sich mit dem Thema wasserführende Kaminöfen zu beschäftigen?
Der deutsche Markt für Kaminöfen wird auf ca. 500 000 Stück pro Jahr geschätzt. Die Anschaffung und der Einbau eines Kamin­ofens ist also mittlerweile Standard. Der Kunde braucht davon nicht überzeugt zu werden. Lediglich der wirtschaftliche und ökologische Zusatznutzen eines wasserführenden Gerätes ist noch zu wenig bekannt. Hier muss die Beratung ansetzen. Dann ist sicher davon auszugehen, dass der gegenwärtig noch niedrige Anteil an Wassertechnik im Gesamtmarkt sich bei entsprechender aktiverer Beratung der Kunden und begleitender Werbung vervielfachen lässt. Die emotionale Seite eines Kamins mit Ambiente und Wohlgefühl im Feuerschein, gepaart mit einge­sparten Ener­giekosten, sind ein unschlagbares Argument. Und das Thema Heizen mit nachwachsenden Rohstoffen ist ohnehin ein Megatrend. Insbesondere SHK-Betriebe, die sich im Sinne ihrer Kunden bereits mit dem Thema Nachhaltigkeit und Ener­giesparmöglichkeiten beschäftigen, sind der natürliche Multiplikator für das Thema im Markt. Bei geringem Risiko lässt sich so ein lukratives Zusatzgeschäft entwickeln, das im Vergleich zum Verkauf und zur Installation einer herkömmlichen Heizung dabei auch noch deutlich margenträchtiger ist. Im Grunde ist ausschließlich das SHK-Handwerk in der Lage, diese Geräte technisch einwandfrei in Anlagenkonzepte zu integrieren. Echten Wettbewerb durch Kaminstudios, Internetvermarktung etc. braucht der Handwerker dabei nicht zu befürchten, weil er mit seiner Beratungs-, Planungs- und Installationskompetenz ein Alleinstellungsmerkmal besitzt. Außerdem gewinnt er über den wasserführenden Ofen ggf. Zugang zu kompletten Heizungsinstallation des Kunden (Stichwort: Zusatzumsätze aus Wartung und Service). Ganz zu schweigen davon, dass mit dem Angebot dieses innovativen Konzeptes auch das Image des Betriebes nachhaltig aufgewertet werden kann.

Autor: Serkan Ucar, Vertriebsleiter bei der Gerco Heiztechnik GmbH & Co. KG

Bilder: Scheffer Energy Systems GmbH, Gerco Heiztechnik

www.gerco.de

 


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