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ZentralverbandDen Mehrwert planen Im Fokus: Beratungskompetenz für Barrierefreies Bad

50 Badprofis aus der Industrie tauschten sich zum Thema Barrierefreies Bad darüber aus, durch welche Maßnahmen das Geschäftsfeld noch besser in Gang kommen kann. Der ZVSHK hatte hierzu am 31. Mai 2011 zum fünften Barrierefrei-Workshop nach Potsdam eingeladen. Parallel zu den Referaten entwickelte sich eine interessante Diskussion rund um das sanitäre Zukunftsthema Nr. 1.

 

5. Barrierefrei-Workshop: Rund 50 Personen von Herstellern für das Geschäftsfeld Barrierefrei trafen sich am 31. Mai 2011 in Potsdam.

 

„Warum nicht in jeder Region einen Ausstellungs-Pool für das Thema Barrierefrei bilden? Davon könnten Hersteller, Großhandel und Fachhandwerk gleichermaßen profitieren“, stellte Handwerksunternehmer Dierk Lause in seinem Praxisreport zur Diskussion. Lause ist Chef eines Brandenburger SHK-Betriebes mit 40 Mitarbeitern. Er schilderte seine Barrierefrei-Erfahrung, die inzwischen dazu führt, dass sein Team an die 25 altersgerechte Badumbauten pro Jahr realisiert. „Über fünf Jahre hinweg habe ich mich in das Geschäftsfeld Barrierefrei eingearbeitet, seit anderthalb Jahren vermarkte ich den Bereich erfolgreich“, klärte er über seinen Weg in diesen Markt auf, der offenbar beschwerlich war.
Der Unternehmer verfügt über eine eigene Barrierefrei-Ausstellung, sieht sich aber bislang nicht ausreichend durch die Hersteller unterstützt. Als engagierter Planer wünscht er sich in der Präsentation von Barrierefrei-Produkten mehr Flexibilität bei den Marktpartnern. Beispielsweise weiß er aus Erfahrung, dass ältere Menschen neue Produkte für die Kaufentscheidung in die Hand nehmen wollen. Deshalb müssen die infrage kommenden Varianten präsent sein.

 

Von allgemeinen Infos bis zur Handwerkersuche: Im Barrierefrei-Portal ist Wissenswertes jetzt auch für den Endkunden aufbereitet.


Onlineportal liefert die notwendigen Infos
Doch wie soll eine Barrierefrei-Ausstellung aussehen? Was muss eine Beratung leisten? „Was der Best Ager will, ist irgendwas für die Zukunft“, charakterisierte eine Wortmeldung die oftmals diffus geäußerten Kundenvorstellungen. Es gibt ebenso andere Badinteressenten, die sich selbst im Vorfeld schlau machen wollen und deshalb geeignete Wege im Web suchen, bevor sie in ein Beratungsgespräch gehen.
Deshalb hat der ZVSHK das Profiportal www.shk-barrierefrei.de um einen entscheidenden Punkt ergänzt. Dr. Thomas Müller (Coeln Concept) über die Weiterentwicklung: „Der Handwerker steht in diesem Portal klar im Fokus, doch auch der Endkunde kann sich auf neu eingerichteten Seiten informieren.“ Beispielsweise können Angehörige dort finden, was sich für ältere Menschen bzw. bei eingeschränkter Mobilität in einem barrierefreien Bad realisieren lässt. „Komfort, Qualität und Sicherheit stehen dabei als wichtige Merkmale im Vordergrund“, erläuterte der Web-Profi. Während der Badplaner das Portal nutze, indem er beispielsweise die Art von Handikap vorgebe und danach Produkte selektiere, wäre dies für den interessierten Endkunden ein verfehlter Ansatz. Dieser suche nach keinem Stützklappgriff, sondern ihm gehe es primär darum, ein Bad mit Vielfachnutzen bauen zu lassen.

 

Die VDS möchte Fakten und Know-how in der Badakademie an Profis im dreistufigen Vertriebsweg weitergeben.

 

Barrierefrei – kein besseres Wort?
Es müsse ohnehin deutlich unterschieden werden, um welchen Kunden es gerade gehe, ergab die lebhafte Diskussion. Auf der einen Seite gebe es vitale Bad-Interessenten, die lediglich Vorsorge treffen möchten für Erweiterungsmöglichkeiten in ihrem neuen Wellnessbereich. Darüber hinaus wollen sie aber nicht mit eingeschränkter Mobilität konfrontiert werden. Diese Zielgruppe benötige eine ganz andere Kundenansprache als diejenigen, die das Bad behindertengerecht umgebaut haben müssen, weil z. B. ein Angehöriger in Kürze aus der Reha-Maßnahme nach Hause entlassen wird.
„Deshalb passt der Begriff Barrierefrei auch nicht für beide Zielgruppen“, lautete ein Zwischenruf. Doch die Suche nach besseren Begriffen blieb im Workshop erfolglos. Matthias Thiel, ZVSHK-Projektleiter für den Bereich Barrierefrei, warb dafür, nach guten Vorschlägen zu suchen und ihm zuzusenden. Seine Mail-Adresse: m.thiel@zvshk.de
Ganz gleich, um welche der beiden Zielgruppen es geht: Der Handwerksunternehmer muss die Beratungskompetenz für das barrierefreie Bad und WC haben und Herr des Verfahrens sein – das wäre die ideale Voraussetzung, lautete eine weitere Wortmeldung. Deshalb müsse das, was der Handwerker ohnehin schon könne, lediglich um den Fachbereich Barrierefrei ergänzt werden. Wenn dies Schule machen würde, ließe sich ein barrierefreies Bad kos­tengünstig bauen.

Weiterbildung in der Badakademie
Wie man Bäder professionell planen und realisieren kann? Jens Wischmann, Geschäftsführer der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft, wies den Weg zu einem interessanten Angebot: „Vielen Badprofis fehlt das Prozessverständnis. Dafür hat die VDS (Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft) die Badakademie entwickelt. Eine Weiterbildung, die Beispiele einer erfolgreichen Realisierung aufzeigen und Erfahrungen aus dem Alltag weitergeben soll.“ Der Start soll zum Jahresende erfolgen. Ziel ist es, den Umsatz im professionellen Vertriebsweg zu fördern und hochwertiger zu verkaufen. Die Schulung steht Mitarbeitern aller drei Stufen offen und soll das Zusammenspiel zwischen Handwerk, Großhandel und Industrie verbessern.

 

Komfortabel planen und darstellen: Im Geschäftsfeld Barrierefrei lässt sich jetzt auch auf 3-D-Datensätze etlicher Hersteller zugreifen.

 

Virtuelles Bad: mit Barrierefrei-Daten
Welche Visualisierungen in der Badplanung inzwischen möglich sind, demonstrierte Dr. Walter Zinser (Software-Anbieter PaletteCAD). Ob eine fotorealistische oder eine künstlerische, handzeichnungsähnliche Darstellung gewünscht ist, ein leistungsfähiges Programm vermag dem Kunden sein zukünftiges Bad täuschend echt auf den Monitor zu bringen. Voraussetzung sind aktuelle Badplan-Daten, die sich über die Arge Neue Medien herunterladen lassen. Neueste Datensätze aus dem Barrierefrei-Bereich gehören jetzt ebenfalls dazu.
Für das Geschäftsfeld „Barrierefrei“ realisieren Mitgliedsbetriebe der SHK-Berufsorganisation die Betriebsabläufe noch komfortabler. Zur Verfügung stehen jetzt gebündelt barrierefreie Sanitärartikel diverser Hersteller als 3-D-Modelle. Hinzu kommen weitere Plandaten von speziellen Nischenherstellern.
Voraussetzung ist, dass der Handwerksbetrieb über seine Planungssoftware auf den Download-Assistenten der Arge Neue Medien zugreift. Per Mitgliederpasswort lassen sich darüber die „ZVSHK-Badplandaten Barrierefrei“ herunterladen. Darüber hinaus ist es dann dem Barrierefrei-Planer möglich, die vom ZVSHK bereit gestellten, erweiterten Artikelinformationen aus seinem Onlinekatalog zum barrierefreien Produkt hinzuzuziehen. Dies sind beispielsweise Montagezeiten, eine Preisempfehlung des Herstellers, Bilder oder Maßzeichnungen. Quelle dafür ist der Onlinekatalog von www.shk-barrierefrei.de.

Der erste Schritt für die neuen Nutzungsmöglichkeiten ist, den Download-Assis­tenten der Arge Neue Medien über www.shk-branchenportal.de kostenlos herunterzuladen. Der Assistent kann die im Handwerker-PC installierten Datenkataloge mit dem stets aktuellen Datenbestand im Internet abgleichen und auf den neuesten Stand bringen. Um dies für die „ZVSHK-Bad­plandaten Barrierefrei“ zu erreichen, klickt man die entsprechende Option über das Eckringsymbol an.
Danach können neueste Barrierefrei-Datensätze für folgende Hersteller zur Verfügung stehen: Bette, Bemm, Duravit, Franz Schneider Brakel, Geberit, Hüppe, Hewi, Keuco, Kermi, Laufen, Normbau, Roth Werke sowie Villeroy & Boch. Weitere Nischenanbieter werden ebenfalls vom ZVSHK gepflegt. Damit auch zu den vom ZVSHK bereit gestellten, erweiterten Artikelinformationen freier Zugang besteht, nutzt der organisierte SHK-Handwerksbetrieb in seiner Planungssoftware dasselbe Passwort, das er über den Landesverband für das Portal www.wasserwaermeluft.de erhalten hat.

 

Matthias Thiel (ZVSHK) zu den günstigen Rahmenbedingungen für das Geschäftsfeld Barrierefrei: „Bis zum Jahr 2020 werden rund 3 Mio. barrierefreie Wohnungen in Deutschland benötigt.“

 

SHK-Unternehmer Dierk Lause über seine Beratungsgespräche mit älteren Menschen: „Für diesen Kundenkreis muss ich mehr Zeit einplanen, denn im Umgang mit Senioren spreche ich eine andere Sprache.“


Dr. Thomas Müller (Coeln Concept) zur Kundenansprache im Portal www.shk-barrierefrei.de: „Komfort, Qualität, Sicherheit – diese wichtigen Merkmale sollen für Inves­titionen im Vordergrund stehen.“

 

Schlussbemerkung
Barrierefreies Bad und WC sind der Nische längst entwachsen. Für denjenigen, der weit vorausschauend den Wert seiner Immobilie erhalten will, ist der Sanitärfachmann ebenso Ansprechpartner für Lösungsvorschläge, wie für den Rat suchenden Angehörigen eines Schwerkranken. Im Workshop zeigte sich, dass Hersteller und Handel offen dafür sind, dem Fachhandwerk in seiner Beratung den Rücken zu stärken. Dabei spielt der vom ZVSHK ins Leben gerufene Onlinekatalog unter www.shk-barrierefrei.de eine immer wichtigere Rolle. Die Datenbank, in der der größte Teil aller Barrierefrei-Produkte gelistet ist, nutzen bereits über 5000 Fachbetriebe pro Monat. 3-D-Daten können auch hier mittlerweile die virtuelle Planung perfekt machen. Das Geschäftsfeld Barrierefrei wächst, weil es dem Kunden Mehrwert bietet.  TD

www.wasserwaermeluft.de

 


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