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ZentralverbandDem Nachwuchs Chancen bietenBundesfachgruppe Klempnertechnik überarbeitet Berufsbild

In der Ausbildungsverordnung zeigt sich, ob ein Handwerk die eigene Zukunft gestaltet. Die Klempner, Spengler, Flaschner und Blechner haben eine zeitgemäße Neufassung erarbeitet. Das Angebot an Dienstleistungen umfasst inzwischen weit mehr als pure Metallarbeiten. Die Betriebe müssen die Erfordernisse der Energieeinsparverordnung (EnEV) einbeziehen.

Unter der Leitung von Ulrich Leib (vor Kopf, hinten) beschäftigte sich die Bundesfachgruppe auf ihrer Potsdamer Jahrestagung am 21. und 22. April 2010 mit dem Berufsbild und den Entwicklungsmöglichkeiten der Klempner.

 

Der Klempner hat Zukunft – das soll sich unter Jugendlichen herumsprechen. Seit Jahren liegt die Gesamtzahl der Ausbildungsverträge bundesweit bei etwa 1600. Bayern und Baden-Württemberg halten den Löwenanteil mit zusammen etwa 1200 Ausbildungsplätzen. Damit will sich die Bundesfachgruppe nicht zufrieden geben. Dringender Handlungsbedarf ist angesagt. Denn angesichts des demografischen Wandels ist es schwierig geworden, Jugendliche mit guten Schulnoten für eine Ausbildung im Handwerk zu begeistern. Bufa-Leiter Ulrich Leib: „Für das Berufsbild des Klempners haben wir uns bisher mit dem Inhalt befasst. Als nächstes geht es darum, die Klempnerausbildung bereits vom ersten Lehrjahr an berufsspezifisch zu gestalten.“ Im Blick hat Ulrich Leib die Situation vieler Klempnerlehrlinge im ersten Berufsschuljahr. Selbst in Großstädten sind es meist nur einige wenige Schüler pro Standort. Mit Ausnahmen in Bayern und Baden-Württemberg sind die Azubis deshalb weit davon entfernt, die Mindestzahl von 15 Schülern für eine eigene Klasse zu bilden. Sie müssen in Schulklassen anderer Metallberufe unterkommen. Ausführlich diskutierte die Bufa darüber, in welchen Regionen und unter welchen Rahmenbedingungen zukünftig Landesfachklassen gebildet werden könnten.

Klempner muss in die Werbung
ZVSHK-Referent Leonhard Knobloch gab eine Übersicht zu den derzeit verfügbaren Flyern, Broschüren und Imagekampagnen, in denen das Klempnerhandwerk eine Rolle spielt. Auch gibt es unter www.wasserwaermeluft.de (Bereich Auszubildende) einen sechsminütiger Film über die Tätigkeitsbereiche.
Richtet ein Fachbetrieb einen Ausbildungsplatz ein, kann er einen weiteren Service in Anspruch nehmen. Der ZVSHK (Referat Berufsbildung) bietet für seine Mitgliedsbetriebe eine CD mit einem Testfragen-Katalog, den die Handwerksunternehmer für die Lehrstellenbewerber nutzen können.
Die Bufa erörterte, dass der aktuelle Stand der Berufsaussichten bis hin zum Bachelor/Master noch in die verschiedenen Werbeträger eingearbeitet werden muss. Was viele nicht wissen: Die Aufstiegs-Chancen unmittelbar nach der Lehrzeit sind attraktiver geworden, denn die früher erforderliche mehrjährige Berufspraxis zwischen Berufs- und Meisterausbildung ist ersatzlos gestrichen. Mit dem Gesellenbrief in der Tasche lässt sich nahtlos mit der Meistervorbereitung beginnen.

 

Der Bestand an Lehrlingen ist gegenüber 2008 rückläufig. Seit Jahren pendelt die Gesamtzahl bundesweit um die 1600 Ausbildungsverträge.

 

EnEV verschärft Vorgaben
Die seit Oktober 2009 gültige EnEV stellt verschärfte Anforderungen für Neubau und Sanierung. Das verändert die Tätigkeitsbereiche für den Klempner nachhaltig, denn in vielen Fällen muss die Metallarbeit mit einer gedämmten Unterkonstruktion kombiniert werden. ZVSHK-Referent Matthias Wagnitz zeigte auf, wie sich die Grenzwerte verändert haben und für den Wärmeschutz in Zukunft noch weiter verschärfen werden. Auch machte er deutlich, wie sich die Bundesregierung die Minimierung des Wärmebedarfs für Neubau und Bestand in den nächsten zehn Jahren vorstellt. Die Rahmenbedingungen für die Gegenwart: Die Obergrenze für den zulässigen jährlichen Primärenergiebedarf ist durch die EnEV um durchschnittlich 30 % bei Neubau und Sanierung gesenkt worden. Eine um 15 % verbesserte Wärmedämmung der Gebäudehülle gilt dabei als Richtschnur und ebenso sind es 15 % beim Energiebedarf, den es durch Erneuerbare Energien zu gewinnen gilt.
Der Klempner kann sich daher nicht allein auf seine Leistungen rund um Metall und Tragwerk konzentrieren. Er muss für das Metalldach der Zukunft das komplette Unterdach inklusive der zugehörigen Dämmschicht sowie die Baumaßnahmen insgesamt und damit die Einhaltung der EnEV-Vorgaben im Blick haben.

 

Von der Gebäudehülle sowie der Anlagentechnik wird eine stetig steigende Effizienz erwartet. Klempner müssen ihren Teil dazu beitragen.

 

Ohne EnEV nur kleine Reparaturen
Wer jetzt mehr als ein Zehntel der gesamten Außenfassade saniert, muss die neuen Höchstwerte für den Wärmeschutz berücksichtigen, wenn die Baumaßnahme (z. B. beim Wohngebäude) unter den Geltungsbereich der EnEV 2009 fällt.
Vor Auftragsannahme ist deshalb zu prüfen, ob eine EnEV-Konformität besteht. Trifft dies zu, muss der Handwerksunternehmer den Bauherrn dahingehend beraten, dass eine Wärmedämmung vorzusehen ist. Wird dennoch – selbst mit ausdrücklicher Zustimmung des Bauherrn – ein „preisgüns­tiges“ Angebot abgegeben, weil man sich vielleicht nur unter Ausschluss von EnEV-Forderungen als wettbewerbsfähig ansieht, dann kann sich daraus ein unangenehmer Bumerangeffekt entwickeln.
Eingehend diskutierte die Bufa diese Rechtslage, denn in jüngster Vergangenheit führten konträre Aussagen unter Juristen zu Irritationen. Bufa-Leiter Ulrich Leib: „Wir werden in den nächsten Wochen auch Gespräche mit den für die EnEV zuständigen Landesbehörden führen, um für unsere Mitgliedsbetriebe eine Rechtssicherheit zu bekommen. Es geht schließlich darum, dass EnEV-konforme Angebote wettbewerbsfähig bleiben.“  TD


Vertrauen ausbauen

Mit dem Dach- und Fassaden-Check bringt sich der Handwerksbetrieb ins Gespräch. Mit Profi-Blick lassen sich typische Schwachstellen an Dachdurchdringungen und im Traufbereich ausfindig machen – ein Check zum Festpreis gehört ins Angebot. Kunden erkennen zunehmend die Wertigkeit der eigenen Immobilie und möchten Langlebiges erhalten oder verbessern. Durch das Beratungsgespräch entscheidet sich, ob nur das Nötigste oder eine Sanierung realisiert werden kann.

Harte Winter bringen Belastungen für die Metallbekleidungen. Eisstau, Wind und große Temperaturunterschiede machen sich an Stellen bemerkbar, die für den Dach-Profi keine Geheimnisse sind. Vom Kaminanschluss über Randbereiche und Kehlbleche bis hin zu den Traufen samt Schneefang und Fallrohre kann der Check des Fachbetriebes nach dem Rechten sehen. Auf großflächigen Metalldeckungen wird sich über Jahrzehnte kaum Auffälliges ereignen. Meist sind es kleinformatige Bereiche, die durch ein paar Handgriffe geprüft gehören. Diese Dienstleistung ist wichtig, denn mit vergleichsweise wenig Aufwand kann der Check den Funktionserhalt von Dach und Fassade sichern – und dem Hausbesitzer einen Mehrwert bringen. Dieser Nutzen steht im Mittelpunkt, wenn der Check im Kundengespräch Thema ist.

 

Der Dach- und Fassaden-Check: Beispielsweise können sich im Traufbereich im Laufe der Jahre Schwachstellen ergeben – die dem Profi-Blick allerdings nicht verborgen bleiben.

 

Türöffner für den Service
Der Dach- und Fassaden-Check gehört zu den Haus- und Gebäude-Checks, die der ZVSHK zusammen mit seinen Landesverbänden entwickelt hat. Das Motto: Wir checken für Deutschland. Im Fokus steht der private Immobilienbesitzer. Grundeinstellung vieler Häusle-Besitzer ist, dass sich der Fachmann nur in Ausnahme- oder Notfällen um die haustechnischen Anlagen kümmern soll. Das ist zu selten. Der Handwerksbetrieb kann das Check-Angebot zum Anlass nehmen, gezielt auf potenzielle Kunden zuzugehen. Argumente dazu bietet ein Werberatgeber, Flyer zum Dach- und Fassaden-Check vermitteln die wichtigsten Botschaften und können mit Stempel oder Aufkleber des Fachbetriebes ergänzt werden.
Das Marketing hebt die Vorteile der Haus- und Gebäude-Checks gezielt in den Vordergrund (z. B. Sicherheit, Werterhalt und Effizienz). In der Werbebotschaft des Dach- und Fassaden-Checks wird der Hausbesitzer der Manager seiner Immobilie. Auf diese Weise wird er nicht mit Zwängen und Vorschriften konfrontiert. Vielmehr unter­streicht die Kampagne seine Eigenständigkeit.
Neben dem Flyer für den Immobilienbesitzer gibt es ein Prüfprotokoll, das der Fachbetrieb wie eine Checkliste einsetzen kann. Auf dem Durchschreibblock mit über 50 Stichpunkten sind Werkstoffe an Dach und Fassade sowie mögliche Schadensursachen oder zu untersuchende Anlagenteile enthalten. Am Ende lässt sich attestieren, ob geringfügige oder erhebliche Mängel festgestellt wurden und wann der nächste Check-Termin empfehlenswert ist.

 

Über www.wir-checken-fuer-deutschland.de können Mitgliedsbetriebe Flyer, Checklisten und weiteres Werbematerial bestellen.

 

Check nur für Mitgliedsbetriebe
Birgit Jünger, Marketing-Referentin des ZVSHK: „Wichtig ist, dass der Check zur Empfehlung für den Fachbetrieb wird. Wer sonst ist als Ansprechpartner kompetenter für alle Fragen zum Wetterschutz an Dach und Fassade?“ Sie betont, dass die Werbe-Kampagne „Wir checken für Deutschland“ nur Innungsbetrieben zugänglich gemacht wird. Das Startpaket für den Dach- und Fassaden-Check besteht aus 100 Endkundenflyern sowie 25 Prüfprotokollen plus Prüfsiegel (Aufkleber). Diese Marketinghilfen lassen sich ordern über die Web-Seite von www.wir-checken-fuer-deutschland.de oder man wendet sich für die Bestellung an seinen jeweiligen SHK-Landesfachverband. TD

 


 

Check bringt Sanierungsauftrag

Klempnermeister Peter Stelzer bietet in seinem Ellwanger Flaschnerbetrieb mit 20 Mitarbeitern bereits seit vielen Jahren einen Dach-Check an. In diesem Frühjahr hat er mit den neuen Werbemitteln für den Dach- und Fassaden-Check Erfahrungen gemacht.


IKZ-HAUSTECHNIK: Herr Stelzer, was hat sich bei Ihrem Check-Angebot in diesem Frühjahr verändert?
Stelzer: Durch den Klempnertag in Würzburg bin ich auf die neuen Werbemittel des Dach- und Fassaden-Checks aufmerksam geworden und habe ein Startpaket bestellt. Die Flyer ließen sich im Mai auf einem Handwerkertag gut nutzen. Denn neben der Image-Broschüre für unseren Betrieb hat unser Team den interessierten Immobilienbesitzern auch die Werbebotschaft für den Dach- und Fassaden-Check an die Hand gegeben.
IKZ-HAUSTECHNIK: Hat Ihnen das einen messbaren Erfolg gebracht?
Stelzer: Es gab auf der regionalen Handwerkermesse Passanten, die gleich mehr zum Dach- und Fassaden-Check erfahren wollten. Etwa ein Dutzend Aufträge für einen Check zum vorher vereinbarten Festpreis von 50 Euro haben wir auf diese Veranstaltung zurückführen können. Mehr noch: Jeder dieser Checks hat die Kunden überzeugt, und es ist daraus ein Wartungsvertrag geworden. Ein Check hat sogar zu einem kompletten Sanierungsauftrag geführt.

Klempnermeister Peter Stelzer hat mit seinem Flaschnerbetrieb in Ellwangen insgesamt bereits etwa 30 Checks realisiert.

 

IKZ-HAUSTECHNIK: Ein wichtiges Argument für die Metallbekleidung war bisher die Haltbarkeit über Jahrzehnte hinweg. Stellt der Check diese Argumentation nicht infrage?
Stelzer: Nein, die Erfahrung zeigt mir eher das Gegenteil. Kleine Ursache – große Wirkung: Es ist der ungewöhnlich starke Eisstau an den Trauf- oder Kehlblechen, der in einem strengen Winter den Hebel angesetzt hat oder eine verstopfte Rinne hat beispielsweise einen Rückstau verursacht. Solche banalen Dinge können sich fatal auswirken, vor allem dann, wenn sie lange unentdeckt bleiben. Wenn ich dies beim Kunden thematisiere, signalisiere ich in meiner Argumentation, dass ich genauso wie er am Werterhalt seiner Immobilie interessiert bin.
IKZ-HAUSTECHNIK: Wie reagiert der Kunde auf diese Art von Beratung?
Stelzer: Das zeigt sich vor allem dann, wenn der Check-Termin ansteht. Aus der anfänglichen Zurückhaltung entwickelt sich bei den Kunden meist ein Vertrauensverhältnis. Sie stellen viele Fragen, weil sie unsere Fachkompetenz zu schätzen lernen...
IKZ-HAUSTECHNIK: ...dann werden Sie mit der halben Stunde Check zum Festpreis für 50 Euro nicht auskommen...
Stelzer: ...das muss ich ja auch nicht! Für einen erhöhten Beratungsaufwand gibt es ja meist einen Grund, aus dem sich ein Folgeauftrag entwickeln kann. Das Entscheidende ist für mich, dass sich ein guter Draht zum Kunden entwickelt.

 


www.wasserwaermeluft.de

 

 


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