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Zentralverband

Kurz und Bündig

Haben tatsächlich alle Komponenten im Trinkwassersystem eine entsprechende Zulassung? Im Zweifel den Hersteller fragen.

ÜWG-Geschäftsführer Matthias Anton (links) gratuliert dem Ersten in Nordrhein-Westfalen: Michael Peters lässt sich mit seinem Fachbetrieb für Hygiene und Sicherheit in der Trinkwasser-Installation wiederkehrend überwachen.

Wie erreicht man eine Prozessoptimierung in der Datenkommunikation? Zum ZVSHK-Symposium kamen 100 Teilnehmer nach Köln.

74 Seiten geben einen Überblick zum abgeschlossenen Geschäftsjahr des ZVSHK.

Normales Füllwasser ja oder nein? Weil Herstellerangaben fehlen, weiß der Fachbetrieb oftmals noch immer nicht, was er tun muss.

Der ZVSHK sucht das Gespräch in Brüssel (v.l.): Präsident Manfred Stather, Dr. Peter Liese (CDU-Abgeordneter im Europa-Parlament) sowie Vizepräsident Friedrich Budde.

 

Sanitärsymposium
Neue TVO ist Thema

Ganz im Zeichen der neuen Trinkwasserverordnung (TVO): Bereits zum
13. Mal veranstaltet die Fachhochschule Münster/Burgsteinfurt gemeinsam mit dem ZVSHK das Sanitärtechnische Symposium für Handwerksunternehmer und Planer. In der erfahrungsgemäß schnell ausgebuchten Veranstaltung am Freitag, dem 27. Januar 2012 (ab 9:30 Uhr) behandeln Sanitärexperten und Hygieniker die verschiedensten Aspekte für Planung und Instandhaltung. Das Programm der kostenlosen Veranstaltung stellt die FH Burgsteinfurt zum Download bereit (googeln mit Stichwort „13. Sanitärtechnisches Symposium“).

Trinkwasserverordnung
Sind installierte Bauteile freigegeben?

In §?17 fordert die neue TVO, dass bei Neuerrichtung oder Instandhaltung alle Bauteile im Trinkwassernetz den anerkannten Regeln der Technik entsprechen müssen. Mit diesem Passus will man erreichen, dass Werkstoffe und Materialien den Geruch oder den Geschmack des Wassers unbeeinträchtigt lassen und keinesfalls die menschliche Gesundheit gefährden. Mitgliedsbetriebe der SHK-Organisation sollten sich deshalb an folgenden Punkten orientieren:
•  Keine Probleme ergeben sich, wenn Komponenten gewählt werden, deren Hersteller eine Haftungsübernahmevereinbarung (HÜV) mit dem ZVSHK abgeschlossen haben. Eine Firmenliste und weitere Infos bietet der interne Bereich von www.wasserwaermeluft.de über den Quicklink wwl-599.
•  Ebenso unproblematisch sind Bauteile, die durch einen anerkannten/akkreditierten Branchenzertifizierer zertifiziert sind (z.B. Aufdruck eines DVGW-Zeichens).
•  Falls dem Fachbetrieb diese Eindeutigkeit bei einem Bauteil fehlt (z.B. Trinkwassererwärmer oder auch Armatur), sollte er die Produktunterlagen nach entsprechenden Hinweisen checken oder vom Hersteller eine Erklärung anfordern. Dazu können Mitgliedsbetriebe über ihren Landesfachverband ein Bauteile-Musterschreiben zur TVO bekommen, mit dem man sich eine Unbedenklichkeit bzw. die Einhaltung der anerkannten Regeln der Technik bestätigen lässt.

Zertifizierung
Kompetenz rund ums Trinkwasser

SHK-Betriebe können an Schulungsmaßnahmen zur SHK-Fachkraft bzw. zum „SHK-Fachbetrieb für Hygiene und Sicherheit in der Trinkwasser-Installation“ teilnehmen. Seit Jahren bieten etliche Landesverbände diese Weiterbildung an. Das Ergebnis: Betriebe und Mitarbeiter sind sensibilisiert und kennen die hygienischen Gründe für kontaminierte Trinkwasser-Installationen. Darüber hinaus sind sie fachlich ausgebildet, die technischen Maßnahmen zur Behebung der Probleme durchzuführen. Mit der neuen Trinkwasserverordnung (TVO), die seit November in Kraft ist, sind die Anforderungen weiter gestiegen.
Für Michael Peters, Geschäftsführer des Kölner SHK-Betriebes Franz Peters mit rund 20 Mitarbeitern, ist diese Weiterbildung ein wichtiger Schritt. „Wir kümmern uns seit vielen Jahren in einem Kölner Krankenhaus um das Trinkwassernetz“, bringt er als Beispiel. Das dort erworbene Know-how reiche dem Betreiber jedoch nicht. Weil die Anforderungen mit der neuen TVO steigen, erwarte dieser langjährige Kunde zur eigenen Absicherung, dass der Sanitärbetrieb einen zeitnahen Nachweis seiner Qualifikation erbringt. „Deshalb habe ich das Angebot durch die Verbandsorganisation genutzt und unser Unternehmen durch die Überwachungsgemeinschaft prüfen lassen – als Erster in NRW.“
Zu der Qualifikation „Fachkundiger für Hygiene und Sicherheit in der Trinkwasser-Installation“ zählte nicht nur ein Zweitagekurs für den Handwerksmeister. Zusätzlich hat Peters den Betrieb durch die Überwachungsgemeinschaft Technische Anlagen der SHK-Handwerke (ÜWG-SHK) zertifizieren lassen.
Betreiber von Krankenhäusern, Altenheimen oder Sportstätten werden sich zukünftig nicht mehr mit dem Meisterbrief allein zufriedengeben, ist sich Peters sicher und hat vorgesorgt: Die Zert-Urkunde sowie wiederkehrende Prüfungen bieten jetzt eine ausreichende Legitimation.

Leistungswettbewerb
Bundessieger 2011

Im November jeden Jahres ermittelt das Handwerk die besten Nachwuchstalente – diesmal war Bielefeld Austragungsort, und das SHK-Handwerk war mit vier Berufen vertreten. Wer sich in einem der Ausbildungsberufe zuvor auf Landesebene mit einer Arbeitsprobe bis zur Spitzengruppe durchringen konnte, hat in einer bundesweiten Wettbewerbsrunde die Chance, als Jahressieger zu überzeugen. Stets gilt es, in jedem Berufsbild die Mindestzahl von 81 von 100 möglichen Punkten zu erreichen. In 2011 konnten allerdings etliche frischgebackene Gesellen diese Hürde nicht überwinden. Bei den Anlagenmechanikern SHK erreichten nur zwei das Siegertreppchen:
1. Nicolai Molitor (Ausbildungsbetrieb Molitor und Fink, Mengerskirchen),
2. Corvin Heringlake (Firma Karl Körner-Haustechnik, Hamburg).

Bei den Klempnern konnte Marco Rego Pereira (Firma Hubert Plenter, Münster-Wolbeck) als Bundessieger ermittelt werden, weitere Bewerber erreichten die Mindestpunktzahl nicht.

Bei den Ofen- und Luftheizungsbauern gab es folgende Platzierungen:
1. Florian Bögner (Firma Thomas Widmer, Ostrach),
2. Mark Biebl (Firma Fritz Geyer, Denkendorf).

Als einziger Behälter- und Apparatebauer überzeugte Marius Hogrefe (Firma Kliewe, Hamburg) in der Punktewertung und wurde als Sieger im Leistungswettbewerb 2011 ausgezeichnet. Alle Prämierten erhalten als Anerkennung vom ZVSHK eine Urkunde und einen Geldbetrag.

Jahresbericht
Leistungen der Organisation

Wo ist der Verband aktiv? Was leistet der ZVSHK für das organisierte SHK-Handwerk? Welche Dienstleistungen stehen dem Eckring-Betrieb zur Verfügung, die er gewinnbringend nutzen kann? Antworten darauf gibt der Jahrestätigkeitsbericht, den der ZVSHK Anfang Dezember herausgegeben hat. Er informiert über alle Aktivitäten rund um Lobbyarbeit, Veranstaltungen, Absatzförderung und Öffentlichkeitsarbeit. Die Broschüre kann beim Zentralverband per Telefax (02241 21351) angefordert werden. Außerdem stehen die Informationen unter www.wasserwaermeluft.de im PDF-Format zum Download bereit.

Symposium
Datenkommunikation nach neuem Standard

Der ZVSHK möchte die Betriebsabläufe der Mitgliedsunternehmen möglichst rationell gestalten. Insbesondere das Bestellwesen sowie das Handling der Warenströme sind zeitaufwendig, weil technische Möglichkeiten nicht ausgeschöpft werden. Noch weit verbreitet ist im dreistufigen Vertriebsweg Datanorm, doch dieser Standard in der Kommunikation gilt als veraltet, weil er bei Weitem nicht so leis­tungsfähig ist wie beispielsweise BMEcat.
Auf einem Symposium am 27. Oktober 2011 wurden nochmals die Vorteile aufgezeigt, die sich durch einen neuen zeitgemäßen Standard im Datentransfer ergeben können. Rund 100 Teilnehmer aus Industrie, Großhandel und Handwerk waren nach Köln gekommen, um sich über die neuesten Entwicklungen und über Langzeiterfahrungen zu informieren.
Seit Jahren gibt es zwischen den Marktpartnern unterschiedliche Auffassungen zum Thema. Nur zäh laufen bislang die Verhandlungen, um innerhalb der drei Vertriebsstufen auf einen zeitgemäßen elektronischen Standard zu wechseln. Zumindest hat man sich bis jetzt auf eine Datenqualitätsrichtlinie einigen können. Darin ist festgeschrieben, in welchem Format und in welchem Umfang Informationen zu einem Produkt übermittelt werden sollen.
Als erheblich weiterentwickelt zeigt sich übrigens die Schweiz. Auf dem Symposium präsentierte ein Vertreter der Suissetec Langzeiterfahrungen mit einem zeitgemäßen Datenstandard. Die Weitergabe der EAN und eine größere Datentransparenz, die hierzulande von Großhändlern gefürchtet wird, nutzt man im Alpenstaat seit Jahren, um die Betriebsabläufe möglichst rationell zu gestalten.

Steinbildung
Probleme nicht vom Tisch

Nach langem Tauziehen hatten sich SHK-Handwerk und Heizungsindustrie im August 2010 auf das gemeinsame Merkblatt „Vermeidung von Betriebsstörungen und Schäden durch Steinbildung in Warmwasserheizungsanlagen“ geeinigt. Darin ist festgeschrieben, welche Maßnahmen zu ergreifen sind, falls ein besonderes Füll- oder Ergänzungswasser nötig ist. Mit der gemeinsamen Herausgabe des Merkblatts verpflichteten sich die Hersteller darüber hinaus, dass sie ihre Wärmeerzeuger entsprechend ausweisen. Anhand der Produktunterlagen und nach Möglichkeit auch auf dem Gerät soll dem Installateur kenntlich gemacht werden, ob der spezifische Wasser­inhalt kleiner oder größer 0,3 l je kW eingestuft ist – neben anderen Merkmalen ein wichtiges Kriterium für den Fachbetrieb, ob das Gerät bzw. das übliche Füllwasser für den Einsatz geeignet ist oder nicht.
Der ZVSHK hat in den vergangenen Monaten den Eindruck gewonnen, dass Hersteller die genannte Selbstverpflichtung offenbar ignorieren. Der Fachbetrieb weiß deshalb in einigen Einbausituationen noch immer nicht, was er tun muss, weil ihm Herstellerangaben fehlen. Deshalb sollen die Mitgliedsbetriebe in Zukunft ein bundeseinheitliches Formular über die Landesfachverbände zur Verfügung gestellt bekommen. In diesem Musterschreiben „Vordruck: Wasserfüllmengen und Wasserqualität“ soll der Hersteller aufgrund der anlagenspezifischen Bedingungen eine eindeutige Erklärung abgeben: Dieses oder jenes Gerät ist für den Einsatzzweck geeignet oder nicht. Wenn diese Erklärung ausbleibt, fehlt dem Fachbetrieb die entscheidende rechtliche Absicherung zum Einbau dieses Wärmeerzeugers.

ZVSHK-Vorstand
Wichtigen Kontakt nach Brüssel

Sowohl energie- und klimapolitische Grundsatzentschlüsse als auch wesentliche Normungsverfahren werden heute innerhalb der Europäischen Union gefällt. Deshalb intensiviert die ZVSHK-Führung die Lobbyaktivitäten über Berlin hinaus nach Brüssel – dem zweiten wichtigen Entscheidungszentrum für die zukünftige Marktentwicklung des organisierten SHK-Handwerks. Die letzte Vorstandssitzung in 2011, Ende November in Brüssel, nutzte die SHK-Verbandsspitze auch zu Gesprächen mit einer Reihe von Eu­ropa-Politikern. Folgende Themen stehen im Vordergrund, die der Zentralverband heute im Sinne des SHK-Handwerks bearbeiten und beeinflussen muss: Ökodesign-Richtlinie, Europäische Normungsprozesse, Ener­gieeffizienz-Richtlinie und Öffentliches Auftragswesen.

www.wasserwaermeluft.de

 


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