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Wirksame Kostendämpfer: So senken Sie – nicht nur bei Firmenfahrzeugen – den Spritverbrauch

In den letzten zehn Jahren wurde Superbenzin um etwa 60% teurer, Diesel um fast 80%. Derzeit sind die Preise leicht rückläufig. Dennoch ist kaum damit zu rechnen, dass sie nennenswert fallen. Die Veränderung im Preisgefüge trifft nicht nur private Autofahrer hart. Allen voran leiden vor allem die Kleinunternehmen, die durch die Erhöhung der Kraftstoffpreise steigende Ausgaben zu verzeichnen haben. In dem vorherrschenden Wettbewerbsdruck ist es jedoch fast nicht möglich, diese Kosten auf die Kunden umzulegen. Gerade Handwerksunternehmen spüren den Anstieg der Kosten. Sie sind täglich mit den Firmenautos auf den Straßen unterwegs. Daher ist es wichtig, so gut es geht, Kraftstoff zu sparen.

Wer die Verbrauchsanzeige beobachtet, ist in der Lage, seine Fahrweise kraftstoffsparend auszurichten.

Einige Reifenhersteller bieten Modelle an, die den Kraftstoffverbrauch durch besondere Materialien, Gummimischungen und Geometrien reduzieren. Bild: Michelin

Zwei Modelle, die Volkswagen mit der „BlueMotion“-Technologie ausstattet: links der „Transporter“, rechts der „Crafter“.

Daimler nennt sein Kraftstoff-Sparpaket „BlueEFFICIENCY“. Es kann beim „Viano“, „Vito“ und dem im Bild gezeigten „Sprinter“ geordert werden.

Der Ford „Transit“ des Modelljahres 2012 ist mit „ECOnetic“-Ausstattung zu haben.

Fiat bietet unterschiedlichste Entwicklungen an, mit denen der Handwerker bei seinen täglichen Fahrten Kraftstoff sparen kann.

Ein Anhänger empfiehlt sich z.B. bei vielen Produkten, die sonst mit mehreren Touren zum Einsatzort transportiert werden müssten.

 

Optimierung für den bestehenden Fuhrpark
Natürlich ist eine Möglichkeit, Kosten beim Kraftstoff zu sparen, das Ersetzen der Fahrzeuge durch deutlich sparsamere Modelle. Nicht jeder Betrieb kann sich das jedoch leisten. Daher hilft es nur, nach Optimierungsmöglichkeiten für den bestehenden Fuhrpark zu suchen.

Reifen
Eine dieser Optionen ist der Einsatz von sogenannten Spritsparreifen. Diese senken den Benzinverbrauch um bis zu 5%. Grund dafür ist, dass die Spritsparreifen aus einer speziellen Mischung bestehen, die den Rollwiderstand auf der Straße möglichst gering hält. Hier empfiehlt es sich, eine Beratung beim Reifenhändler in Anspruch zu nehmen.

Motoröl
Der Verbrauch des Kraftstoffes hängt von vielen Komponenten ab. Eine davon ist das Motoröl. Ist der Motor in Betrieb, legt sich das Öl über die beweglichen Teile und verhindert einen zu hohen Reibungsverlust. Ist der Reibungsverlust zu hoch, wird mehr Energie benötigt und damit auch mehr Kraftstoff verbraucht. Die Schmierstoffhersteller haben in diesem Bereich in den letzten Jahren gute Fortschritte erzielt und spezielle Leichtlauföle entwickelt, die in der Regel auch bei Transportern und Firmenwagen verwendet werden können. Ein hochwertiges Leichtlauföl legt sich schon bei Inbetriebnahme des Fahrzeugs auf die einzelnen Teile und sorgt von Beginn an für eine minimierte Reibung. In der Regel werden diese mit der Viskosität von bis zu 5W gekennzeichnet. Ergänzend sollten die Vorgaben des Fahrzeugherstellers berücksichtigt werden.
Mit der regelmäßigen Pflege und Wartung des Fuhrparks sinken nicht nur die zu erwartenden Reparaturkosten, sondern auch der Kraftstoff. Vor allem bei den Reifen ist es wichtig, hier immer wieder Überprüfungen durchzuführen. Mindestens einmal pro Monat sollte der Reifendruck gemessen und angepasst werden. Die Informationsplakette eines jeden Fahrzeugs enthält Informationen darüber, welcher Reifendruck als ideal angesehen wird. Ist der Reifendruck zu gering, dann steigt der Kraftstoffverbrauch deutlich an. Der Reifendruck sollte ausschließlich bei kalten Reifen überprüft werden.

Fahrtenplanung
Doch nicht nur mit dem Fuhrpark selbst, auch bei der Planung im Betrieb ist es möglich, die Spritkosten zu verringern. Nichts ist so effektiv wie ein richtiger Einsatzplan der Mitarbeiter. Dieser sollte immer auf die geplanten Strecken abgestimmt werden, damit die firmeneigenen Transporter nicht möglicherweise zu lange Strecken zurückgelegen. Hier ist Optimierung das Schlüsselwort. Der Einsatzleiter sollte daher immer überprüfen, ob sich die Routenpläne der Firmenwagen anpassen lassen. Auch wenn hier vielleicht ein Wechsel der Einsätze durch die Mitarbeiter in Kauf genommen werden muss, sollte dies doch das geringere Problem sein, wenn sich nachhaltig Kraftstoff sparen lässt.
Gerade in Handwerksbetrieben ist es oft notwendig, teilweise große und schwere Materialien zu transportieren. Mehrere Fahrten mit den Firmenfahrzeugen sind dann nicht zu vermeiden. Dennoch wäre es vielleicht eine Alternative, stattdessen Anhänger zu nutzen und sich so häufige Fahrwege zu sparen. Auch wenn der Kraftstoffverbrauch durch die Anhänger steigt, so ist er je nach Entfernung zum Einsatzort geringer als für mehrere Einzelfahrten.

Optimierung bei zukünftigen Anschaffungen
Jeder Handwerksbetrieb muss früher oder später ein neues Fahrzeug anschaffen. Gut beraten ist derjenige, der die rollende Werkstatt mit Bedacht auswählt. Hier einige Anregungen.

Fahrzeuggröße
Unternehmen, die gerade die Anschaffung eines Fuhrparks planen, sollten hier vorausschauend denken. Schon die Planung kann einen Einfluss auf den späteren Spritverbrauch haben. Auch wenn es verlockend scheint, zur Sicherheit für den Fuhrpark lieber auf größere Autos zurückzugreifen: Diese Fahrzeuge verbrauchen auch mehr Kraftstoff als kleine. Unternehmen, die also aufgrund ihrer Einsätze auch mit einem Pkw-Kombi oder Lieferwagen auskommen, sollten sich hier nicht verleiten lassen.

Spartechnologien
Wird doch ein Transporter benötigt, dann lohnt sich hier die Investition in solche mit „Eco-Technologien“. Die Auswahl hier ist groß. So gibt es beispielsweise Technologien wie den Gear Shift Indicator, der dem Fahrer einen optimalen Gang empfiehlt und so Energie spart. Oder auch die Start-Stopp-Automatik: Steht das Auto im Leerlauf vor einer roten Ampel, wird der Motor ausgeschaltet. Tritt der Fahrer wieder die Kupplung, springt der Motor wieder an. Auf diese Weise lässt sich der Kraftstoffverbrauch senken.
Einige Fahrzeughersteller bilden ganze Pakete aus mehreren einzelnen Spritspar-Komponenten.

Daimler
Daimler fasst die spritsparenden Techniken unter dem Begriff „BlueEFFICIENCY“ zusammen und bietet sie für die Modelle „Sprinter“, „Viano“ und „Vito“ an. Die Pakete umfassen die Start-Stopp-Funktion, rollwiderstandsarme Reifen, die ECO-Lenkhelfpumpe, ein Generatormanagement sowie eine elektrisch geregelte Kraftstoffpumpe. Eine weitere verbrauchssenkende Maßnahme ist eine neue, längere Hinterachs-Übersetzung. Zusammen mit dem 4-Zylinder-Dieselmotor und Schaltgetriebe (ohne Anhängerkupplung) ergibt sich dann ein Normverbrauch von nur 7,0 l/100 km.
Der „Sprinter“ ist als „erster Transporter weltweit“ mit einer Siebengang-Wandlerautomatik erhältlich. In Kombination mit dem Effizienzpaket „BlueEFFICIENCY“ und einer längeren Achsübersetzung sinkt der Kraftstoffverbrauch. Ein „Sprinter“ mit 3,5 t zulässigem Gesamtgewicht und Vierzylinder-Dieselmotor verbraucht kombiniert ab 7,6 l/100 km.

Ford
Für einen geringen Kraftstoffverbrauch steht bei Ford der „Transit „ECOnetic“. Die Verbrauchsreduzierung fußt auf dem automatischen Start-Stopp- und Energie-Rückgewinnungs-System der Lichtmaschine SRC (Smart Regenerative Charging) sowie dem Batterie-Management-System. Auf diese Weise verbraucht beispielsweise der „Transit“ mit kurzem Radstand 8,5% weniger Kraftstoff als das Vorgängermodell. So erreicht er in Verbindung mit dem deaktivierbaren Geschwindigkeitsbegren­zer einen kombinierten Durchschnittsverbrauch von 6,7 l Diesel auf 100 km.

Volkswagen
Volkswagen Nutzfahrzeuge hat die „BlueMotion“-Technik aufgelegt. Es handelt sich hier um das Zusammenspiel von Motor, Motormanagement, Getriebe, Aerodynamik und Reifen, das den Verbrauch von Kraftstoff reduzieren hilft. Zu nennen wäre da z.B. die Start-Stopp-Automatik oder das Energiemanagement, das bei Bedarf ungenutzte Verbraucher abstellt. Und die Rekuperation erreicht Kraftstoffeinsparungen durch ein spezielles Batterienachladeverfahren sowie eine Energierückgewinnung beim Bremsvorgang.
Je nach Modell gehören einzelne Elemente oder Kombinationen daraus zur „BlueMotion“-Ausstattung. Dazu zählen rollwiderstandsoptimierte Reifen, eine Reifendruckkontrollanzeige, eine Geschwindigkeitsregelanlage, eine lange Hinterachsübersetzung, ein 8-Gang-Automatikgetriebe, aerodynamische Maßnahmen. Die „BlueMotion“-Technologie wird in Abhängigkeit der Motorisierung für den „Caddy“, den „T5“, den „Crafter“ und den „Amarok“ optional angeboten.

Fiat
Fiat hat für die Nutzfahrzeuge mehrere Elemente entwickelt, mit denen der Handwerksbetrieb Kraftstoff sparen kann. Für die Dieselmotoren kommt die „Multijet II“-Technik zum Einsatz: Die Common-Rail-Einspritzung erzielt gegenüber der Vorgängerversion in Kombination mit der Start-Stopp-Automatik eine Kraftstoffeinsparung von bis zu 15%.
Bei „Dualogic“, dem automatisierten Schaltgetriebe mit elektronisch gesteuerter Kupplung und Gangschaltung, werden die Gänge automatisch durch elektrohydraulische Stellantriebe eingelegt. Auch hier wird Kraftstoff gespart. Des Weiteren hat Fiat die Reibung in den Motoren verringert und verwendet Motor- und Getriebeöl mit geringer Viskosität. Um in der Startphase den Verbrauch zu reduzieren, wird die Aufwärmphase elektronisch gesteuert.

Beratung
Eine individuelle Beratung zeigt die Möglichkeiten und Vorteile der einzelnen Technologien auf. In der Anschaffung sind Transporter mit dieser Ausstattung möglicherweise teurer, in der Nutzung aber macht sich der reduzierte Kraftstoffverbrauch bemerkbar.

Effizienzklassen
Noch recht neu ist die Nennung der Ener­gieeffizienzklasse bei allen Fahrzeugherstellern. Bereits bekannt von Elektrogeräten der „Weißen Ware“ zeigt die Ener­gieeffizienz mit einer Skala von A (bes­te) bis G (schlechteste) auch hier an, ob ein Fahrzeug einen hohen oder geringen Kraftstoffverbrauch hat. Hier lässt sich also schon beim Kauf eine Prognose über den zu erwartenden Verbrauch stellen. Ausgebildete Verkäufer beraten über die Bedeutung der Energieeffizienzklassen und helfen dabei, die passende Ausführung für das eigene Unternehmen zu finden.

Fahrverhalten
Neben den Gegebenheiten, die ein Auto mit sich bringt, und der optimalen Ausstattung des Wagens, gibt es einen weiteren wichtigen Punkt, der nicht außer Acht gelassen werden sollte: Das Fahrverhalten des Fahrers. Kaum jemand hat so viel Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch wie der Fahrer selbst. Das fängt bereits damit an, dass er sein Auto von unnötigem Ballast befreien sollte. Gerade Arbeitnehmer, die viel mit dem Auto unterwegs sind, neigen dazu, ihren Dienstwagen nicht immer auszuräumen. Je voller ein Auto jedoch ist, desto höher ist auch der Verbrauch an Kraftstoff.
Ebenfalls nicht zu unterschätzen ist die Fahrweise. Mit der Nutzung der Schubabschaltung kann schon einiges an Sprit gespart werden. Denn sie schaltet die Kraftstoffzufuhr ab, wenn ein Gang eingelegt ist, das Auto aber kein Gas bekommt. Für die Fortbewegung des Autos ist dann der Schwung zuständig. Diese Möglichkeit kann genutzt werden, wenn eine rote Ampel schon von Weitem zu sehen ist.
Vorausschauendes Fahren ist ein weiterer wichtiger Punkt. Der Fahrer sollte immer einen Schritt voraus sein und möglichst darauf achten, nicht zu schnell zu beschleunigen oder zu bremsen und, wenn es geht, dieselbe Geschwindigkeit halten.
Die Motordrehzahl hat ebenfalls einen Einfluss auf den Benzinverbrauch. Je höher sie ist, desto höher ist auch der Kraftstoffverbrauch. Ideal ist es, so bald wie möglich in den nächst höheren Gang zu schalten, um die Motordrehzahl niedrig zu halten.
Gerade im Sommer ist eine Klimaanlage im Auto eine nützliche Eigenschaft. Der Innenraum wird schnell kalt, der Fahrer muss nicht schwitzen. Viele neigen jedoch dazu, die Klimaanlage auch dann zu nutzen, wenn das Wetter es eigentlich noch gar nicht verlangt. Dabei wird der Kraftstoffverbrauch aber erhöht. Besser ist es, die Arbeitnehmer darauf hinzuweisen, lieber das Fenster zu öffnen.
Ähnlich ist es mit der Sitzheizung. Auch sie verbraucht Energie und damit Kraftstoff.
Mit einem Spritspartraining für die Mitarbeiter des Unternehmens erhalten sie einen Überblick über alle Möglichkeiten, die es gibt. Sie können so ihre Fahrweise optimieren und nachhaltig Sprit sparen.

Fazit
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, im täglichen Firmenalltag Kraftstoff einzusparen. Einige der hier aufgezeigten Maßnahmen können sofort und ohne großen Investitionsaufwand umgesetzt werden, andere dagegen benötigen etwas Planung und Vorbereitungszeit. Wie so oft liegt der Knackpunkt in der realen Umsetzung und diese wichtige Weichenstellung erfolgt in der Regel durch den Firmeninhaber.

Autoren: Sandra Reinfeld und Andreas Bernhard

www.benzinsparen.eu

 


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