Werbung

Weniger Verbrauch ist mehr Fortschritt Hochkarätiger Planerkongress „Reaktion ist nicht genug – Gestaltungspotenziale und Notwendigkeiten“

Einen hochkarätig besetzten Planerkongress veranstaltete der Dortmunder Pumpenspezialist Wilo SE gemeinsam mit der Fraunhofer-Gesellschaft und dem Energieversorger RWE Mitte April 2010 in Berlin. Die zweitägige Fachtagung unter dem Titel „Reaktion ist nicht genug – Gestaltungspotenziale und Notwendigkeiten“ stand im Zeichen des aktiven Klimaschutzes durch Gebäudeenergieeffizienz.

 

Teilnehmer aus ganz Deutschland erlebten Fachvorträge renommierter Experten aus Baupraxis, Energieversorgung und Wissenschaft. Sie beleuchteten u.a. die Potenziale aktueller Innovationen und die hohe Bedeutung der technischen Gebäudeplanung bei der Ausnutzung aller sich bietenden Energieeffizienzchancen.

630000 Arbeitsplätze

Stephan Kohler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur GmbH (Berlin) stellte Maßnahmen, Potenziale und Beispiele zur erfolgreichen Steigerung der Energieeffizienz im Gebäudebereich vor. Hierbei ging er u.a. auf den aktuellen Stand der Gebäudesanierung in Deutschland und bestehende Markthemmnisse ein. Detailliert erläuterte er die Marktinstrumente zur Steigerung energetischer Sanierungen wie etwa den Energieausweis oder das Effizienzhaus-Label.
Prof. Dr.-Ing. habil. Hans-Jörg Bullinger, Präsident der Fraunhofer Gesellschaft, hob hervor, dass der Innovationsstandort Deutschland eine Vielzahl zukunftsweisender Technologien der Energieerzeugung und -nutzung hervorgebracht habe, Umwelttechnologien seien zudem ein Markt mit hohen Wachstumspotenzialen. Eine Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI habe gezeigt, dass die Zahl der Beschäftigten im „Greentech-Sektor“ bis 2020 um etwa 380000 steigen kann. Werde der Klimaschutz verstärkt, sei sogar das Entstehen von rund 630000 neuen Arbeitsplätzen möglich. Auf diese Weise könne das Bruttoinlandsprodukt um bis zu 81 Mrd. Euro gesteigert werden.
Prof. Bullinger stellte einige aktuelle Projekte der Fraunhofer-Gesellschaft vor. Im Bereich Energieeffizienz durch Baustoffe erforsche man beispielsweise mikroverkapselte Paraffine als thermische Speicher innerhalb von Baustoffen. Diese wirken als Kältespeicher und verhindern ohne zusätzliche Energiezufuhr, dass sich Räume im Sommer über angenehme 21 bis 26°C hinaus aufheizen. Dadurch könne aktive Kühlung reduziert und Strom gespart werden.
Dr. Norbert Verweyen, Geschäftsführer der RWE Effizienz GmbH, verwies auf die zunehmende Bedeutung der Energieeffizienz auch für einen Energieversorger. Sie sei ein wichtiger Baustein in der RWE-Klimaschutzstrategie, die Aktivitäten des Unternehmens werden dabei in der RWE Effizienz GmbH gebündelt. „Wir wollen mit Energieeffizienz Geld verdienen, sie soll ein wichtiges Geschäftsfeld werden“, betonte Dr. Verweyen vor diesem Hintergrund. Das Leistungsspektrum seines Unternehmens umfasse den Bereich Elektromobilität, das Portal www.energiewelt.de und die Hausautomatisierung. Zentrale Plattform für die Marktpartner sei dabei das Internetangebot seines Unternehmens, wo täglich rund 40000 Privatkunden, kleine und mittelständische Unternehmen, Architekten und Handwerker umfassende Informationen und schnelle Beratung finden. Im Bereich Hausautomatisierung plant die RWE Effizienz GmbH u.a., neben intelligenten Stromzählern auch eine computergestützte Steuerung für Heizung und Strom anzubieten. „Im Energiehaus der Zukunft wird ökonomische und ökologische Effizienz verknüpft“, so Dr. Verweyen. „Deutschland ist schon heute führend in der Umwelttechnologie. Fortschritte in der Energieeffizienz eröffnen unserem Land ein weiteres Wachstumsfeld. Innovative Lösungen steigern die internationale Wettbewerbsfähigkeit. Nicht zuletzt vermindert ein effizienter Energieeinsatz die Abhängigkeit von Energieimporten.“


Stephan Kohler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur GmbH (Berlin) stellte Maßnahmen, Potenziale und Beispiele zur erfolgreichen Steigerung der
Energieeffizienz im Gebäudebereich vor.



Prof. Dr.-Ing. habil. Hans-Jörg Bullinger, Präsident der Fraunhofer Gesellschaft, hob hervor, dass der Innovationsstandort Deutschland eine Vielzahl zukunftsweisender Technologien der Energieerzeugung und -nutzung hervorgebracht hat.


Günther Mertz, Hauptgeschäftsführer des BHKS, wies darauf hin, dass der Gebäudebestand nach wie vor überaltert und auf energetisch schlechtem Niveau ist.

Gebäudebestand überaltert

Günther Mertz, Hauptgeschäftsführer des Bundesindustrieverbandes Heizungs-, Klima-, Sanitärtechnik / Technische Gebäudesysteme e.V. (BHKS), wies darauf hin, dass der Gebäudebestand nach wie vor überaltert und auf energetisch schlechtem Niveau sei: „Über 80% der 17 Mio. Gebäude in Deutschland erfüllen nicht die Standards der EnEV 2009.“ Nach wie vor sei die Investitionsbereitschaft der Entscheider zu gering, die energetische Bestandssanierung erfolge zu langsam. Mit den aktuellen Förderprogrammen ließen sich nur bei ca. 200000 Gebäuden im Jahr Maßnahmen realisieren – bei ca. 13,6 Mio. energetisch sanierungsbedürftigen Bestandsgebäuden. Hieraus ergebe sich rein rechnerisch eine Zeitdauer von 68 Jahren für die Sanierung des Gesamtbestandes.
Speziell auf den Objektbau bezogen unterstrich er vor diesem Hintergrund den hohen Nutzen von Zertifizierungen wie dem Gütesiegel der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen DGNB, dem Amerikanischen Gütesiegel LEED oder auch dem weltweit etablierten ökologischen Qualitätszertifikat BREEAM. Ihr Vorteil sei jeweils eine gesamtheitliche Analyse und Beurteilung von Nichtwohngebäuden wie Büros, Verwaltungsgebäuden, Schulen, Krankenhäusern, Supermärkten, Rechenzentren etc. in einem umfangreichen standardisierten Verfahren. Mietern und Käufern gebe die Zertifizierung die notwendige Sicherheit im Hinblick auf Ökologie, Ökonomie, Behaglichkeit, Energiebedarf und Infrastruktur.
Den stetig gestiegenen Stellenwert der Pumpentechnologie für die Energieeffizienz von Gebäuden hob Dipl.-Ing. Peter Stamm, Vertriebsleiter Deutschland, Österreich und Schweiz der Wilo SE hervor. Die neueste Innovation, die besonders stromsparende Hocheffizienzpumpe „Wilo-Stratos Pico“ für Heizung und Klima, ermögliche durch einen neu entwickelten Pumpenmotor eine bisher nicht erreichte Energieeffizienz. Mit bis zu 90% Stromkosteneinsparung im Vergleich zu alten ungeregelten Heizungspumpen sei sie „best in class“, d.h. effizienter als jede andere Pumpe der Energieeffizienzklasse A.
„Hersteller, Planer, Verarbeiter und auch die für Verordnungen und Gesetze Verantwortlichen müssen die Umsetzung von hocheffizienten Innovationen wesentlich schneller realisieren als dies in der Vergangenheit der Fall war“, so Stamm. Ihre bisherigen Anteile in der Baupraxis seien unbefriedigend und nicht hinnehmbar. Die heute verfügbaren Technologien ermöglichten z.B. im Gebäudebestand, der für ca. 40 % des Energieverbrauchs in Deutschland bzw. Europa verantwortlich sei, Energiebedarfsreduzierungen von bis zu 90%. Gemeinsames, verantwortungsbewusstes Handeln sei vor diesem Hintergrund zunehmend wichtig.

KONTAKT: Wilo SE, 44263 Dortmund, Tel. 0231 41020, Fax 0231 41027575, wilo@wilo.com, www.wilo.de

 


Artikel teilen:
Weitere Tags zu diesem Thema: