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Wärmepumpenabsatz 2023 mit 356000 Geräten auf historischem Hoch

Wärmepumpenabsatz 2023: 356000 Geräte und damit 50% mehr gegenüber Vorjahr

Absatzentwicklung Wärmepumpen in Deutschland zwischen 2004 und 2023. Bild/Quelle: BWP/BDH-Absatzstatistik

Absatzzahlen der Hersteller für Wärmepumpen in Deutschland 2023. Bild/Quelle: BWP/BDH-Absatzstatistik

 

Berlin. Die beiden Verbände BDH1) und BWP1) haben gemeinsam für das Jahr 2023 eine Absatzstatistik für Wärmepumpen erstellt. Demnach sind 356000 Geräte vonseiten der Hersteller verkauft worden. Das sind rund 120000 Stück oder 50% mehr als 2022. Das Jahr 2024 schätzen die Branchenverbände allerdings kritisch ein. Hier halten BDH und BWP sogar einen Rückgang für möglich. 

Inwieweit die 356000 vonseiten der Industrie abgesetzten Wärmepumpen auch tatsächlich eingebaut und in Betrieb genommen wurden, lässt sich nicht sagen. Es wird vermutet, dass aufgrund von Vorzieheffekten ein großer Teil in die Lager des Fachgroßhandels und der Handwerksbetriebe gelangt ist.

Claus Fest, Vorstandsvorsitzender des BWP, erklärt die Absatzzahlen für das Jahr 2023 mit zwei Gegebenheiten: „Die Verbraucher haben im Zuge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine eine saubere, nachhaltige und sichere Wärmeversorgung als sehr wichtig empfunden. Die hohen Gaspreise haben den Umstieg zudem auch schnell wirtschaftlich gemacht.“ Daher sei der Absatz noch im ersten Halbjahr 2023 „sprunghaft nach oben geschnellt“ – mit Zuwächsen von rund 100 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Fest weiter: „Doch die sehr destruktive und irreführende Debatte um das Gebäudeenergiegesetz und das lange Warten auf die neue Förderkulisse haben den Markt insbesondere im letzten Quartal 2023 spürbar gelähmt.“ 

Für 2024 sieht BWP-Geschäftsführer Dr. Martin Sabel dieses Szenario für möglich: „Falls sich die Rahmenbedingungen nicht verbessern und die Politik nicht aktiv eingreift, rechnen wir eher mit einem gleichbleibenden oder sogar rückläufigen Absatz im Jahr 2024.“ 

Ein wesentlicher Faktor zur Erreichung der Klimaziele im Gebäudesektor seien die Energiepreise: „Erst ab einem Verhältnis von Gas- zu Strompreisen von eins zu zweieinhalb oder weniger wird der Wechsel auf eine Wärmepumpe für viele besonders attraktiv.“ Für ihn ist unverständlich, dass auf Wärmepumpen-Strom das Doppelte an Steuern, Abgaben und Umlagen anfällt wie auf Erdgas: „Hier geht es schlicht und ergreifend darum, faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen und dafür zu sorgen, dass die fossilen Energien zumindest nicht weiter bevorteilt werden.“ 

Der Verbandschef erwartet, dass viele Verbraucher nach Monaten des Zögerns mit dem Start des Antragsverfahrens bei der KfW - vorgesehen ist Ende Februar - aktiv werden und es dann erneut zu einer „Bugwelle“ an Interessenten kommt. 

 

1) BDH: Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie
BWP: Bundesverband Wärmepumpe

 


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