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Vor dem Haus doppelt gesichert – Rückstauschutz und Druckentwässerung im Übergabeschacht installieren

Wer schon einmal nachträglich eine Rückstausicherung gegen Rückstau aus dem Kanalnetz eingebaut hat, kennt die Schwierigkeiten, die sich ergeben können. Insbesondere bei einer Mischwasserkanalisation ist der richtige Einbauort für die Zuverlässigkeit eines Systems ausschlaggebend. Oft müssen dabei erhebliche Umbauarbeiten zur Trennung der Abwasserleitungen in Kauf genommen werden. Um diese Situation zu vermeiden und die Entwässerung auch bei Rückstau zu ermöglichen, hat das Unternehmen Con-Pat ein Schutzsystem entwickelt, welches direkt in den Übergabeschacht vor dem Haus montiert wird. So sind Umbauarbeiten im Gebäude nicht mehr notwendig.

Pfeil 1 zeigt den Punkt, an dem eine Rückstausicherung montiert werden müsste. Da dieser Punkt nicht erreichbar ist, kommt an Punkt 2 die zentrale „RKS 800 – Rückstau- und Kanalsicherungsanlage“ zum Einsatz. An dieser Stelle sind bereits alle Leitungen zusammengeführt.

Steuereinheit im Haus. Die Verbindung zum Übergabeschacht kann über ein Leerrohr DN 70 oder DN 100 erfolgen.

Pumpen-Leis­tungsdiagramm. Die Fördermengen während eines Rückstaufalls können u.a. auch den Einsatz in Mehrfamilienhäusern sowie im Gewerbe- und Industriebereich ermöglichen.

 

„Rückstausicherungen gibt es in vielen Varianten. Was nützt uns aber das bes­te System, wenn man es nicht an der gewünschten Stelle einbauen kann“, sagt Manuel Goerke, Geschäftsführer der Firma Con-Pat Kanalsysteme und der Firma Goerke Bau. Der Unternehmer hat eine Kombination aus Absperreinheit und Druckentwässerung, die „RKS 800 – Rückstau- und Kanalsicherungsanlage“ entwickelt, die direkt in den Mischwasserkanal des auf dem Grundstück befindlichen Übergabeschachts montiert werden kann. Dazu wird im Bodenteil des DIN-Schachtes eine Aussparung geschaffen, in die das Absperrsystem über einen speziellen Rahmen eingespannt wird. Zur Druckentwässerung befinden sich zwei am Rahmen montierte leistungsstarke Fäkalienpumpen mit Schneidwerk, die das im Rückstaufall anfallende Mischabwasser hinter den geschlossenen Absperrschieber in das öffentliche Kanalnetz drücken. Zur Steuerung und Überwachung der Anlage dient eine elektro-pneumatische Schaltanlage, die im Gebäude platziert werden kann.
„Durch die Absperrung vor dem Gebäude können alle Leitungen auf dem Grundstück gleichzeitig gesichert werden, während im Standby-Betrieb eine stromsparende und verschleißarme Überwachungsfunktion stattfindet“, erklärt Goerke. Der im Standby–Betrieb dauerhaft geöffnete pneumatische Absperrschieber lässt das Mischabwasser im normalen Leitungsgefälle ganzjährig abfließen. Alle 24 Stunden werden durch die Überwachungsfunktion die Pumpen und der Absperrschieber automatisch jeweils für einige Sekunden eingeschaltet, um ein Festsitzen der Bauteile zu verhindern. Eventuelle Fehler werden dabei von der Steuerung erkannt.

Zentrale Installation schützt ganze Gebäude

Im Rückstaufall ist die Anlage während eines Starkregens für 800 m² Niederschlagsfläche ausgelegt, was den zentralen Betrieb nicht nur in Einfamilien- sondern auch in vielen Mehrfamilienhäusern und Industrie- sowie Verwaltungsgebäuden zulässt. Alle Entwässerungsstellen im Gebäude können während eines Rückstaufalls weiterhin genutzt werden. Herkömmliche Rückstausicherungen mehrerer (einzelner) Entwässerungsstellen (Bodenabläufe, WC-Anlagen, Waschbecken etc.) können in Summe wartungs- und kos­tenintensiv sein, verbunden mit einem erhöhten Risiko durch Versagen einer einzelnen Einheit. Auf die Absicherung einzelner Entwässerungsstellen kann bei Einsatz der zentralen Lösung somit verzichtet werden.

Robuste Technik

Die relevanten Bauteile der zentralen Rückstau- und Kanalsicherungsanlage bieten einen hohen Sicherheitsstandard, da diese nicht aus Kunststoffprodukten, son­­dern aus Rotguss und Stahl bestehen. Der Industriestandard beinhaltet einen metallisch abdichtenden Absperrschieber, der nach Angabe des Herstellers durch scharfkantige Gegenstände oder „Rattenfraß“ nahezu unzerstörbar, und daher auch sehr wartungsarm sei.
Durch den patentierten Einspannrahmen wird das System innerhalb des Übergabeschachts fixiert. „Theoretisch kann dabei eine anstehende Wassersäule von 10m unter Kontrolle gehalten werden“, betont Geschäftsführer Goerke, der seit ein paar Jahren eine entsprechende Testanlage auf dem Firmengelände betreibt. Dabei seien während der Tests Regenmengen bis 210mm/h/m² bei einer Niederschlagsfläche bis über 800m² simuliert worden. Goerke: „Der in Deutschland höchste gemessene Niederschlagswert stammt von 1968: Damals wurden in Nordvorpommern 200 mm/h/m² Niederschlag gemessen. Ab einer Intensität von 25 mm/h/m² kann man von Unwetter sprechen.“
Der Schließ- und Öffnungsantrieb des Absperrschiebers funktioniert über einen druckluftbetriebenen Pneumatikzylinder aus Edelstahl. Die Druckluft wird durch einen Kleinkompressor erzeugt und in einem Behälter gespeichert. Um zu verhindern, dass im Falle eines Stromausfalles der Schieber geschlossen ist und dadurch das eigene Abwasser nicht abfließen kann, wird der Druckluftvorrat aus dem Behälter über ein Rückfallventil zum sofortigen öffnen des Absperrschiebers geleitet. Die Abwässer können dann bis zum Rückstaupegel oder ganz abfließen. Die gespeicherten Daten in der Steuerung bleiben durch einen Akkubetrieb erhalten. Bei häufigeren regionalen Stromausfällen empfiehlt der Hersteller den zusätzlichen Einbau eines kleinen selbst startenden Dieselaggregates mit ca. 8 kW Leistung. Ein Anschluss an ein Rückfallrelais in der Steuerung des „RKS 800“ ist bereits vorgesehen. Die Steuerung besitzt eine Klartextanzeige und Akus­tikmeldung. Auf der Anzeige lassen sich u.a. Betriebszustände und Laufzeiten der Pumpen sowie der zentimetergenaue Pegelstand ablesen. Ein akustischer Alarm wird bei Störungen ausgelöst, der auch im Textfeld abgelesen werden kann.

Hoher Vorfertigungsgrad – einfache Montage

Der Hersteller Con-Pat fertigt die Anlagen in eigenem Hause. Dazu prüft Goerke selbst jede Anlage, bevor diese das Haus verlässt. Aus diesem Grund, so ist sich der Entwickler und Geschäftsführer sicher, gab es bisher noch keine Reklamationen. „Und wir hatten letztes Jahr wieder mal gewaltige Starkregenfälle.“ Die einzelnen Baukomponenten werden weitestgehend vormontiert ausgeliefert. Vor der Montage empfiehlt es sich, dass bei dem Kunden ein Leerrohr DN 70 oder DN 100 vom Übergabeschacht zum Kellerraum verlegt wird. Die Montagezeit sollte dann laut Hersteller bei der ersten Anlage nicht länger als sechs Stunden in Anspruch nehmen.

Weitere Entwicklungen

Con-Pat will in Kürze eine Version für die Trennkanalisation auf den Markt bringen. Wie das Unternehmen erklärt, soll die „RKS 400“ für den Einsatz im Regenwasser- oder Schmutzwasserkanal geeignet sein. Weiterhin seien Systeme für über 800 m² Niederschlagsfläche in Planung, die auch in Straßenzügen zum Einsatz gelangen könnten.

Bilder: Con-Pat, Wedemark


www.rks.con-pat.de

 


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