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Ungetrübtes Pool-Vergnügen

Über die Pflege des Wassers für den Privat-Pool

Bild: Ospa

In der Schwimmbadwasser-Aufbereitung löst die Membrantechnologie zunehmend die klassischen Filteranlagen ab. Die Ultrafiltrations­anlage „spaliQ:UF150“ von Grünbeck erreicht mit dieser Technologie ein Virenrückhaltever­mögen von 99,99 %. Bild: Grünbeck

Mit einer Pool-Perlwasser-Anlage sind laut BWT Kalkablagerungen am Beckenrand, an der Schwimmbadabdeckung und in der gesamten Pooltechnik Geschichte. Zudem benötigten Poolbesitzer deutlich weniger Wasserpflege- und Reinigungsmittel. Bild: BWT

Der Heizautomat „Libelle“ von Judo erwärmt über den Anschluss an das zentrale Heizsys­tem das Schwimmbadwasser. Bild: Judo

Die Mehrschichtfilterserie „EcoClean“ (Ospa) ist für den energieeffizienten Betrieb konzipiert. Bild: Ospa

Ultrafiltrationsanlagen von Veolia lassen weder Bakterien noch Viren passieren. Bild: Veolia

Im privaten Bereich nimmt die Lust auf sommerlichen Badespaß im eigenen Haus zu – die Branche spricht von derzeit 660 000 Privat-Pools in Deutschland. Bild: BWT

 

Öffentliche Schwimmbäder sind nicht jedermanns Sache, viele bevorzugen die intimere Atmosphäre des privaten Pools – in Deutschland sind das erstaunlich viele: 660 000! Da sucht auch der eine oder andere SHK-Betrieb seine Umsatzchance. Doch Achtung: Wer meint, als erfahrener Installateur mit allen Belangen von Wasser vertraut zu sein, stößt beim Pool auf manche Besonderheit.

Dass Wasser nicht allein Lebensmittel ist oder zum Waschen dient, sondern auch die Gesundheit und das Wohlbefinden fördert – das weiß der Mensch seit Jahrtausenden (vermutlich schon immer, wie Fotos von begeistert badenden Affen nahe legen). Badeanlagen betrieben die Ägypter schon 2000 Jahre v. Chr., sie finden sich auch im antiken Griechenland. Und wer hat nicht von der Badekultur der Römer gehört?
Wellness rund ums Wasser ist auch heute in und gefragt – doch tatsächlich werden viele öffentliche Schwimmbäder geschlossen, ziehen kommunale Kämmerer aus Kostengründen häufig die Reißleine. Auch deshalb können immer mehr Schulkinder nicht schwimmen.
Ungebrochen ist hingegen der Traum vom eigenen Pool. Da bieten sich mit hochwertigen Techniklösungen Umsatzchancen für den Installateur, nicht zu vergessen das Folgegeschäft durch die regelmäßige Wartung und mit Verbrauchs­produkten. Doch Achtung: Pool-Wasser ist kein Trinkwasser!

In geregelten Bahnen
Seit 2015 gelten im Rahmen der EU auch in Deutschland Richtlinien für den Privat-Pool – bei der DIN EN 16582 geht es in erster Linie um Sicherheitsaspekte. Im allgemeinen Teil werden die Anforderungen an private Schwimmbecken sowie die verwendeten Einzelteile und Ausführungsarten beschrieben. Teil 2 und Teil 3 beziehen sich auf in den Boden eingelassene Becken sowie Aufstellbecken und behandeln die jeweils individuellen konstruktiven Spezialitäten und sich daraus ergebende Anforderungen. Im August 2016 folgte die DIN EN 16713. Sie stellt die Wasserqualität in den Vordergrund.

Filter: Ungetrübte Badefreude
Badefreuden werden im Sinne des Wortes „getrübt“, ist das Schwimmbadwasser nicht professionell gepflegt. Der Filtertechnik kommt dabei eine tragende Rolle zu: Je effizienter der Filter unerwünschte Schwebstoffe aus dem Beckenwasser abtrennt, desto besser. Denn klar ist: Schmutzstoffe, die vom Filter erfasst und eliminiert werden, müssen nicht durch Chemie entfernt werden.
Sandfilter sind die gebräuchlichste Technik im privaten Schwimmbad. Mit der „Premium Kompakt“ im Hochschicht-Filterbehälter offeriert BWT eine Technik mit integrierter Grob-, Stütz- und Feinfilterschicht. Auch Judo setzt mit seiner Filteranlage „Libelle“ auf mehrere Filterschichten: Eine rückspülbare Anlage mit integrierter Umwälzpumpe sowie Haar- und Faserfängern. Auch Chlor-Verbindungen würden herausgefiltert und deutlich reduziert, was den Geruch des Wassers maßgeblich verbessere.
Das Unternehmen Astralpool vertraut mit „OC-1“ hingegen auf ein anderes Filtermedium: Durch die offene Zellenstruktur setzt sich Schmutz hier über die gesamte Filterschicht hinweg und in den Zellen ab, anstatt nur an der Oberfläche des Filtermediums aufgefangen zu werden. Vorteil aus Sicht von Astralpool: Der Druckverlust in der Filteranlage ist geringer, der Filterdurchfluss bleibt unabhängig von der Menge der herausgefilterten Verschmutzungen konstant.

Flüsterleise Power-Pumpen
Die Pool-Pumpe ist das Herzstück der Wassertechnik eines Schwimmbads: Sie saugt das Badwasser über die Skimmer, die Bodenabläufe oder den Überlaufbehälter an und fördert es zum Reinigen in die Filteranlage. Die stete Wasserumwälzung sorgt zudem für das gleichmäßige Verteilen der Pflegeprodukte.
Speck-Pumpen präsentiert mit der „Badu Profi“ und der „Badu Profi Eco VS“ selbstansaugende Umwälzpumpen mit einem integrierten Faserfänger, einer LED-Beleuchtung im Klarsichtdeckel und einem High-Performance-Antrieb. Insbesondere die High-Efficiency-Technologie der „Eco VS“ sorge für eine höhere Fördermenge bei niedrigerem Energieverbrauch, so der Anbieter.
Frequenzgesteuerte Pumpen offeriert auch Ospa: Zu den Energiesparfunktio­nen gehört der Teillastbetrieb der Pumpen außerhalb der Badezeiten sowie die Absenkung des Wasserspiegels in den Ruhezeiten. Dabei wird die Überlaufrinne trockengelegt, und die Umwälzung erfolgt nur noch über eine direkte Beckenabsaugung. Dieser Betrieb ist in der Steuerung mit Namen „BlueControl“ programmiert. Der energiesparende Effekt dabei: Über die Überlaufrinne kann kein Wasser mehr verdunsten, demzufolge muss die Klimaanlage weniger entfeuchten. Entsprechend weniger Strom- und Wärmeenergie wird verbraucht, die Umwälzung des Wassers erfolgt nur noch im sogenannten kleinen Kreislauf, also nicht über den Schwallwasserbehälter, was den Energieverlust noch einmal reduziert.

Wasser-Analyse ist Pflicht
Zum Einmaleins der Wasserpflege im Privat-Pool gehört die regelmäßige Wasser­analyse – wer nicht nachprüft, befindet sich in Sachen Wasseraufbereitung sozusagen im Blindflug. Zwei Werte haben dabei Priorität: Der pH-Wert und die Verfügbarkeit des gewählten Desinfektionsmittels.
In der Regel sollte der pH-Wert zwischen 6,8 und dem schwach basischen Wert von 7,6 liegen (DIN EN 16713). Ein zu niedriger pH-Wert (saures Wasser) erhöht generell die Korrosionsgefahr für alle im Schwimmbad verwendeten Materialien und verursacht zudem Haut- und Augenreizungen. Ein zu hoher pH-Wert (alkalisches Wasser) verursacht ebenfalls Haut- und Augenreizungen, begüns­tigt das Algenwachstum und behindert die Wirkung der meisten Desinfektionsmittel. Nicht zuletzt begünstigt ein hoher pH-Wert das Ausfällen von Kalk.

Hygiene hat Priorität
Schwimmbäder sind nicht steril, der Eintrag von Verunreinigungen aus der Umgebung ins Beckenwasser ist nicht zu vermeiden. Auch jeder Badegast, selbst wenn er zuvor gründlich geduscht hat, trägt Reste von Sonnenschutzmittel, Kosmetika, Seifen und leider auch Keime in das Wasser ein. Unbehandeltes Poolwasser entwickelt sich in kurzer Zeit zum Lebensraum von Algen, aber auch von Mikroorganismen.
Chlor ist nicht nur das bekannteste, sondern aufgrund seiner Eigenschaften das mit Abstand am häufigsten verwendete Desinfektions- und Oxidationsmittel. Der Nachteil: Wer sein Becken in unmittelbarer Nähe zum Wohnbereich installiert hat, kämpft nicht selten mit Chlorgeruch. Alternativen sind Brom, Aktivsauerstoff, Wasserstoffperoxid, Ozon (nur in der Aufbereitungsstrecke), Biguanide, Kupfer, Silber und UV-Licht (zur Depotwirkung sollte ein Desinfektionsmittel zugegeben werden).
Ozon ist das am stärksten bekannte Oxidationsmittel und nimmt bei den Pflegemitteln eine Sonderstellung ein. Es wird immer vor Ort in einem Ozongenerator erzeugt (bei BWT heißt die Ozonanlage „Bewazon“). Die chemischen Reaktionen finden hier in der Aufbereitungsanlage und nicht im Beckenwasser statt. Oft wird der Ozongenerator in Verbindung mit einem Aktivkohlefilter betrieben, um das Ozon wieder aus dem Wasser zu entfernen.
Die gern vorgetragene Idee „Salz statt Chlor“ ist allerdings irreführend. Denn tatsächlich wird eine Salzlösung verwendet, aus der vor Ort eben doch Chlor erzeugt wird.
Auch Membranverfahren wie die Ultrafiltration kommen in Betracht. Die von Grünbeck entwickelte Schwimmbadwasser-Aufbereitungsanlage „spaliQ:UF150“ umfasst als aufstellfertige Einheit die komplett vormontierte Filtrations- und Umwälztechnik einschließlich der Steuerung. Kernelement der Aufbereitungsanlage ist ein Ultrafiltrationsmodul. Mit dieser Membrantechnologie werden Schmutzpartikel, Viren, Bakterien und Parasiten aus dem Beckenwasser entfernt. Die Filtervorstufe mit automatisch rückspülbarem Feinfilter hält zunächst grobe Schmutzpartikel (> 200 µm) zurück. Im nachgeschalteten Ultrafiltrationsmodul wird durch die geringe Porenweite von ≤ 0,02 µm ein Virenrückhaltevermögen von 99,99 % erreicht.
Auch Veolia setzt auf die Ultrafiltration, empfiehlt zudem die Anbindung an seine Remote Services: Die Kapillarmembranen der Ultrafiltration bestehen aus Polyethersulfon-Hohlfasern. Sie verfügen über Poren, die kleiner als 0,05 µm sind. Sie haben Filterporen, die mit einer Größe von 0,01 µm so klein sind, dass weder Bakterien noch Viren passieren können. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Sandfilter ist die Ultrafiltration somit 200-mal feiner und liefert garantiert klares Schwimmwasser.
Elektrolyseanlagen zur Desinfektion des Badwassers profilieren sich durch Handling- und Nutzenvorteile. Trotz der Investitionskosten in eine solche Anlage können sich über die Betriebskosten (Salz, Wasser, Strom und Wartung) auch bei kleineren Anlagen bereits günstige Amortisationszeiten ergeben. Der Entfall von Transport, Lagerung und Handhabung von Chlorprodukten ist für viele Pool-Betreiber ein gewichtiges Argument.

Automatisierte Pool-Pflege
Statt das Poolwasser regelmäßig mit Teststreifen zu überprüfen und Pflegeprodukte manuell ins Wasser zu geben, entscheiden sich immer mehr Poolbesitzer für die automatische Wasserpflege. Prinzipiell lassen sich solche automatischen Wasserpflegesysteme in allen Pools einsetzen. Der große Vorteil liegt in der Zeit­ersparnis und in der Gewissheit, zu jeder Zeit perfekt gepflegtes Schwimmbadwasser genießen zu können.
Neben der reinen Wasserpflege bieten moderne Dosiersysteme noch mehr. Viele von ihnen können dank ihrer vielfältigen Anschlussmöglichkeiten problemlos zur umfangreichen und smarten Poolsteuerung ausgebaut werden.
Beispielsweise bedient der Pool-Besitzer mit der Steuerung „Comfort Pool“ von Aquacomet die Pooltechnik, Attraktionen, Beleuchtung und Abdeckung über das Smartphone: Er kann natürlich auch die Wasserqualität steuern und kontrollieren, ob die Technik in allen Bereichen einwandfrei funktioniert (Wasserqualität messen/kontrollieren, Wasserpflegemittel mischen und dosieren, Wasserstand kontrollieren und korrigieren, Filter reinigen).
Die Regulierung von pH-Wert und die Zugabe von Pflegemitteln erledigt beim BWT-System „Bermuda MSR“ eine Mess-, Regel- und Dosieranlage. Diese misst gleichzeitig und kontinuierlich sowohl pH-Wert als auch den Desinfektionsmittelgehalt des Wassers. Auf Basis der Messwerte werden die jeweils erforderlichen Regulationschemikalien vollautomatisch zudosiert. Die Regelung hält den Chlorgehalt im Wasser auf einem konstanten Niveau und reduziert den Dosiermitteleinsatz.
Die Filtersteuerung „Pool-Control-40.net“ von osf nimmt nach der Inbetriebnahme mithilfe eines bauseitigen Internetzugangs eigenständig eine Verbindung mit dem osf-Kommunikationsserver auf. Der Benutzer kann auf diesem Server ein Benutzerkonto einrichten und dort seine internetfähigen Schwimmbadsteuerungen, Dampfgeneratoren und die Dosieranlagen verwalten. Im Energiesparmodus kann die Drehzahl der Filterpumpe reduziert, die Wassertemperatur herabgesetzt und die Überlaufrinne trocken gefahren werden.
Stichwort Wassertemperatur: Bei einem nicht beheizten Schwimmbecken rechnet man in unseren Breitengraden mit etwa 60 bis 80 Badetagen pro Jahr. Wem das zu wenig ist, investiert in eine Beheizung – die Badesaison verlängert sich so auf 5 bis 6 Monate im Jahr. Dem umweltbewussten Poolbesitzer bieten sich heute viele Möglichkeiten, sein Schwimmbad energieeffizient zu betreiben. Dazu gehören Solar­absorber, Wärmepumpe und die Kraft-Wärme-Kopplung (Blockheizkraftwerk, Brennstoffzelle). Es geht auch ganz einfach über die Kopplung mit der Heizungsanlage, beispielsweise mit dem Heizautomat „Libelle“ von Judo. Darin wird die Wärme aus dem Heizkreislauf per Wärmeübertrager an das Badwasser übertragen.

Fazit
Offensichtlich ist eine große Zahl von Menschen bereit, für ein intensives Wohlgefühl im eigenen Pool Geld zu investieren – stets nach dem Motto „Man gönnt sich ja sonst nichts“. Branchenbeobachter betonen die Bedeutung von technischen Raffinessen wie eine Steuerung des Equipments via Smartphone oder Tablet – wer viel Geld für sein eigenes Schwimmbad ausgebe, wolle in seiner Freizeit Erholung und möglichst wenig Bademeisteraufgaben. Neben dem üblichen SHK-Fachwissen sei beim interessierten Handwerk deshalb immer mehr Know-how und designorientiertes Denken gefragt. Schätzungsweise die Hälfte des Aufwandes für ein Schwimmbad entfällt auf die Installationstechnik. Dies macht gerade das private Schwimmbad für das Handwerk so interessant.

Autor: Hans-Jürgen Bittermann, freier Journalist mit Pressebüro

 


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