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Studie zeigt Einsparmöglichkeiten bei der Gebäudekühlung

Berlin. In Zukunft könnten Gebäude mit deutlich weniger elektrischer Energie gekühlt werden. Bis zum Jahr 2030 ist eine Einsparung um 38% möglich. Das ist das Ergebnis einer vom Umweltbundesamt (UBA) in Auftrag gegebenen Studie. "Es gibt schon heute zahlreiche bewährte Maßnahmen, die verhindern, dass sich ein Gebäude aufheizt. Und in vielen Fällen ist gar keine aktive Kühlung mit einer Klimaanlage nötig", meint UBA-Präsident Jochen Flasbarth.

 

Der Stromverbrauch für die Kühlung von Gebäuden beträgt derzeit etwa 21 Terawattstunden (TWh). Das sind rund 4% des gesamten Stromverbrauchs in Deutschland. Bis zum Jahr 2030 könnte der Verbrauch auf 13 TWh sinken, wenn stromsparende Maßnahmen konsequent umgesetzt würden. Um das zu erreichen, solle der Einbau einer Kühlung nicht gleich an erster Stelle stehen. Zunächst müsse der Bedarf an Kühlung verringert werden: durch den Verzicht auf großflächige Verglasung, außenliegenden Sonnenschutz oder eine intensive Nachtlüftung zur Nachtauskühlung und eine gute Wärmespeicherfähigkeit der Wände und Decken. Hinzu kommen solare Kühlung oder Erdkälte für die Kühlung der Luft, der Böden oder der Decken. Erst wenn das nicht ausreiche, sollten effiziente Kältemaschinen in Kombination mit Flächenkühlung genutzt werden. Einfluss auf den Stromverbrauch habe auch das Verbraucherverhalten: Wenn höhere Raumtemperaturen ohne Kühlung akzeptiert werden, könne dies deutlich zur Senkung des Strombedarfs beitragen.

Die Untersuchungen erstreckten sich nicht nur darauf, den Stromverbrauch zu verringern, sondern auch auf die entstehenden Kosten. Die Ergebnisse: Sonnenschutz nachzurüsten sei bei Bürogebäuden mit großen Fensterflächen meist wirtschaftlich. Die Kühlung mit Erdsonden von Wärmepumpen habe sich in den untersuchten Fällen als rentabel erwiesen. Wirtschaftlich vertretbar sei auch der Einbau einer Lüftungsanlage für die Nachtauskühlung, die gleichzeitig die Raumluftqualität verbessert und im Winter Heizenergie einspart. Solare Kühlung sei dagegen teuer.

Die 195-seitige Studie „Klimaschutz durch Reduzierung des Energiebedarfs für Gebäudekühlung“ steht im Internet kostenlos zum download bereit.

www.uba.de/uba-info-medien/3979.html

 


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