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Steckverbindungssysteme in der Gebäudetechnik - Schnell und unkompliziert

Steckfittings und Steckverbindungssysteme für die wasserführende Gebäudetechnik sind seit mehr als einem Jahrzehnt erhältlich. In den letzten Jahren hat die Akzeptanz der schnellen und unkomplizierten Verbindungstechnik auch in der Haustechnik stetig zugenommen. Haupteinsatzgebiete der werkzeuglosen Verbindungstechnik sind Sanitär, Heizungsanbindung und Fußbodenheizung. Andere Einsatzgebiete, wie Industrie- und Prozesswässer, sind nach Fittingmaterial und Dichtungsmaterialien ebenfalls möglich.

 

Speziell in der Etagenanbindung von Bädern von mehrgeschossigen Wohngebäuden (Objektgeschäft) sowie in der Sanierung/Modernisierung und im Reparaturfall kann in der Installation von Rohrleitungen mittels der Steckverbindungs-Technologie erheblich Arbeitszeit durch das werkzeugfreie Zusammenfügen von Rohr und Fitting gespart werden. Diese Vereinfachung macht sich besonders in beengten, schwer zugänglichen Bausituationen (Vorwand/Schacht) bemerkbar. Je nach Rohrsystem muss das Rohr allerdings mit einem systemkonformen Werkzeug sorgfältig vorbereitet werden.

In aller Regel handelt es sich bei den Steckfittings um eine nicht mehr lösbare Verbindung. Nur bei wenigen Herstellern kann die Verbindung wieder gelöst und der Fitting anschließend erneut verwendet werden. Voraussetzung dafür ist jedoch meist die Erneuerung der Dicht- und Halteelemente. Das bedeutet nicht, dass diese Systeme nicht hinter oder in Bauteilen unzugänglich verlegt werden können.

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Formteile und Verbindungstechnik
Die Verbindungstechnik ist entscheidend für die Haltbarkeit. Im Steckfitting muss ein Dichtelement und ein Halteelement integriert sein. Je nach Fitting/Rohrart können Teile der Haltevorrichtung im wasserberührenden Teil liegen oder so angeordnet sein, dass diese nicht mit Wasser aus dem Rohr in Berührung kommen.

Die kraftschlüssige Verbindung wird durch unterschiedliche Konstruktionen von Halteelementen bewerkstelligt. Einige krallen sich in den Rohrwerkstoff, andere Kon­struktionen klemmen durch eine Keilwirkung das Rohr im Fitting fest.

Für die Anwendung ist letztlich wichtig, dass die "Haltbarkeit" sowohl bei Kaltwasser- als auch bei Warmwassertemperaturen in den Druckbereichen gewährleistet ist. Sind hohe Temperaturen kritisch, beispielsweise beim Einsatz in Solarsystemen, sind die Herstellerangaben in die Entscheidung einzubeziehen.

Die Dichtheit zwischen Rohr und Fitting erfolgt, je nach Fittingkonstruktion, mit einem Dichtelement im Rohrinnendurchmesser oder Rohraußendurchmesser. Als Dichtmaterial überwiegt EPDM. Zur Anwendung kommen O-Ringe (als einzelner oder doppelter) oder spezielle Dichtelemente.

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Normkonformität
Grundsätzlich gelten für die Steckfitting-Technik, wie für alle anderen Verbindungstechniken und Rohrleitungssysteme, alle in relevanten Normen definierten Anforderungen. Zu beachten ist, dass nach AVBWasserV in einer Trinkwasseranlage nur Bauteile und Komponenten installiert werden dürfen, die das Zeichen einer anerkannten Prüfstelle tragen. Darüber hinaus sind für den Einsatz in Trinkwasseranlagen die Anforderungen der Trinkwasserverordnung zu erfüllen.

Eine Zertifizierung, z. B. durch den DVGW, ist obligatorisch. DIN-DVGW- oder DVGW-zertifiziert bedeutet: die Übereinstimmung eines Produkts mit den Anforderungen des DVGW-Regelwerks und die Übereinstimmung mit den einschlägigen DIN-Normen. Damit besteht für den Anwender die notwendige Sicherheit für den Einsatz in Trinkwasseranlagen, auch im Hinblick auf die hygienischen Anforderungen.

Für die Dimensionierung, Verlegung, Dämmung, Druckprüfung, Spülen, Schallschutz und den vorbeugenden baulichen Brandschutz gelten die bekannten Regelwerke.
Das DVGW-Zeichen bedeutet nicht gleichzeitig die Eignung für Heizungsanlagen. Ein DVGW-Zertifikat kann z. B. für ein Rohrsystem den Einsatz auf die Kaltwasseranwendung beschränken. Zudem können in Heizungsanlagen Mittel zudosiert werden, deren Inhaltstoffe sich schädlich auf das Rohrsystem auswirken können. Der Hersteller entscheidet, ob sein Rohrsystem für den Einsatz in Heizungsanlagen geeignet ist und welche Rahmenbedingungen eingehalten werden müssen. Meist dokumentieren Zertifikate anerkannter Institutionen diesen Einsatz.

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Systemvielfalt
Prinzipiell unterscheiden sich die angebotenen Produkte und Systeme.

  • Rohrleitungssysteme mit Steckverbindungen: Diese Systeme bestehen aus aufeinander abgestimmten Komponenten. Hier dürfen nur die zum Lieferumfang gehörenden Kombinationen Rohrleitungen/Werkstoffe (mit exakten Rohrdurchmessern/Maßtoleranzen) des Herstellers eingesetzt werden. Das ist ein wichtiger Faktor für den Gewährleistungsfall. Die Verwendung nicht zugehöriger Systemkomponenten führt zum Verfall der Gewährleistung.
  • Systeme mit mehreren Fittingarten: In den meisten Fällen werden Komplett-Systeme für Sanitär, Heizungsanbindung und Fußbodenheizung eingesetzt, die mit einem Fitting- und Formteilangebot unterschiedlicher Ausprägung angeboten werden. Je nach Hersteller werden unterschiedliche Schwerpunkte bei den Formteilen und Anschlüssen gesetzt. Auch Kombinationen mit vorhandenen Fittings mit anderer Verbindungstechnik, wie z. B. die Pressverbindung, kommen zur Anwendung.
  • Steckfittings für mehrere Rohrhersteller: Diese findet man hauptsächlich bei metallischen Rohrsystemen. So können beispielsweise bei Kupferleitungen Steckfittings von unterschiedlichen Herstellern eingesetzt werden. Im Gewährleistungsfall wird oft die schwerfällige Zuordnung als negativ dargestellt. Jedoch sind auch hier klare Verarbeitungsgrenzen zwischen den Komponenten gegeben, die im Gewährleistungsfall herangezogen werden können.

Und so wird’s gemacht
Die Herstellung einer Verbindung wird in der Bildfolge exemplarisch dargestellt. Abweichungen hinsichtlich der Arbeitsschritte sind je nach System gegeben. Wesentlich bei allen Systemen ist die Vorbereitung der Komponenten, das Zusammenfügen von Rohr und Fitting und die Kontrolle des Steckvorganges.

Arbeitsablauf: Das Rohr wird mit Rohrschere oder einem Rollenrohrabschneider rechtwinklig abgelängt. Anschließend wird das Rohr mit einem Kombiwerkzeug in einem Arbeitsgang kalibriert, entgratet und angefast. So vorbereitet wird das Rohr in den Fitting gesteckt und die druckdichte Verbindung hergestellt. Die Überprüfung des Steckvorgangs erfolgt entweder optisch durch mehrere Sichtfenster (vier bis sechs) im Steckfitting oder durch farbige Signalringe und/oder akustisch durch ein lautes Klick. Bei zwei Systemen muss die Einstecktiefe markiert werden. Zusätzliche Sicherheitsmerkmale sind nicht erforderlich.

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1. Arbeitsschritt: Ablängen der Rohrleitung.

2. Arbeitsschritt: Rohr in einem Arbeitsgang kalibrieren und entgraten.

3. Arbeitsschritt: Rohr in den Fitting stecken.

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Geringer Werkzeugbedarf, höhere Stückkosten
Ein großer Vorteil der Steckverbindung ist der geringe Werkzeugbedarf. Spezielles Werkzeug ist meist nur notwendig zum Kalibrieren des Rohres und um das Rohr zu entgraten. Beide Vorrichtungen können in einem Werkzeug vereint mit einem Arbeitsgang durchgeführt werden. Die Werkzeugkosten (Investitionskosten) sind deshalb geringer als bei Pressfittings. Das ist ein Vorteil für Installateure, die hauptsächlich Dimensionen bis dN 25 verarbeiten. Nicht vergessen werden dürfen die geringeren Wartungskosten des Werkzeugs. Dafür sind Steckfittings im Vergleich zu Press-Fittings teurer. Das kann durch die Verarbeitungsgeschwindigkeit ausgeglichen werden. Zu beachten ist, dass bei einigen Systemen ein höherer Anteil an Befestigungsaufwand entstehen kann. Meist macht sich das bei der Verlegung außerhalb der Vorwand bemerkbar.

Beispiel: Ein Steckfitting lässt sich auf dem Rohr drehen. Schon allein dadurch kann ein höherer Befestigungsaufwand entstehen. So müssen Absperrventile (Durchgangsventile) gesondert befestigt werden, damit diese in der gewollten Stellung verharren.

Überwiegend kleine Rohrdimensionen im Angebot
Vorzugsweise werden kleine Dimensionen von d 16 - d 25/32 mm angeboten. Damit lassen sich meist schon die kompletten Installationen vom Ein- bis zu kleinen Mehrfamilienhäusern realisieren. Die Einsatzgebiete in der Trinkwasser-Etagenanbindung oder der Heizungsanbindung sind nicht zuletzt durch den Fittinganteil besonders hervorzuheben. Größere Dimensionen werden selten als Steckfitting-Systeme genutzt. Bei einem Hersteller sind Steckfittings (für Kupfer- und Edelstahlrohre) schon jetzt bis d 54 erhältlich.

Autor: Dietmar Stump, freier Journalist,
Kleinniedesheim

 


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