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Rund um den demografischen Wandel - „Zukunft Lebensräume“ will den Wirtschaftsdialog rund um den demografischen Wandel fördern

Am 29./30. Oktober geht in Frankfurt am Main die Kongressmesse „Zukunft Lebensräume“ an den Start. Umfassend und branchenübergreifend will sie sich mit den Auswirkungen des demografischen Wandels in Deutschland befassen. Klaus Reinke, Mitglied der Geschäftsleitung der Messe Frankfurt Exhibition GmbH, über die Hintergründe und Ziele der Veranstaltung.

Klaus Reinke, Mitglied der Geschäftsleitung der Messe Frankfurt.

Die Kongressmesse „Zukunft Lebensräume“ geht am 29./30. Oktober in den Frankfurter Messehallen an den Start.

 

IKZ-HAUSTECHNIK: Sie bereiten derzeit die Kongressmesse „Zukunft Lebensräume“ vor. Was war Ihre Intention, diese neue Veranstaltung ins Leben zu rufen?
Klaus Reinke: Die steigende Zahl der Älteren verändert die Demografie unserer Gesellschaft in bisher nicht gekannter Weise. Die Situation wird sich in den kommenden Jahren noch verschärfen. Die Wohnungswirtschaft, der Bausektor und die Gesundheitswirtschaft sind ganz besonders mit den Folgen dieser Verschiebung konfrontiert.
IKZ-HAUSTECHNIK: Inwiefern?
Klaus Reinke: In der Wohnungswirtschaft steigt der prozentuale Anteil älterer Mieter jährlich. Bereits in 15 Jahren wird das Wohnen 70plus ein Viertel des gesam­ten Wohnungsmarktes ausmachen. Bauliche Maßnahmen in Bezug auf Barrierefreiheit und Sicherheit sind deshalb notwendig, jedoch stets mit Aufwand und Investitionen verbunden. Hinzu kommt die benötigte Verbesserung der Infrastruktur.
In der Bauwirtschaft erfordern die Bedürfnisse einer alternden Gesellschaft gleichermaßen ein Umdenken – ob beim Neubau, der Modernisierung, beim individuell gebauten Einfamilienhaus in der Peripherie oder beim modernen Wohnhochhaus in der City.
IKZ-HAUSTECHNIK: Wie passt die Gesundheitswirtschaft dazu?
Klaus Reinke: Nun. Das Szenario in der Gesundheitswirtschaft ist von vielen Akteuren und Ansätzen geprägt: Private oder karikative ambulante Pflegedienste, Tagespflege im „Altengarten“ auf bspw. ungenutzten Handelsflächen, mehrstufige Alten- und Pflegeheime, Senioren-Residenzen mit Hotel-Charakter oder gar einem Hotel als Teil der Anlage. Der Pflegemarkt passt sich seiner rasch wachsenden, individualisierten Klientel an. Dialoge – von Ausstattung, Hilfsmitteln, Dienstleistungen bis hin zur Betreiber- und Investorensuche – sind daher wichtig.
IKZ-HAUSTECHNIK: Wie könnten – gerade in der Wohnungswirtschaft – schnelle Lösungen aussehen?
Klaus Reinke: Im Zuge von energetischen Modernisierungen, die ja vielerorts bei älteren Immobilienbeständen aktuell anstehen, lassen sich beispielsweise mit mehr oder weniger geringem Aufwand die Wohnungen und deren Umfeld gleichzeitig altersgerecht bzw. barrierefrei herrichten: Von breiteren, rollator- und rollstuhlgerechten Türen bis hin zu seniorenfreundlichen Badezimmern, außen angebauten Aufzügen, Sicherheitssystemen und Notruf-Installationen in jeder Wohnung. In diesem Zusammenhang zu nennen sind außerdem gebäudenahe Grünanlagen mit Sitzmöglichkeiten oder auch Haltestellen des ÖPNV in unmittelbarer Nähe.
IKZ-HAUSTECHNIK: Man könnte den Eindruck gewinnen, unsere europäischen Nachbarn haben beim Thema „Demografie und ihre Folgen“ mit ihren Projekten oftmals die Nase vorn.
Klaus Reinke: Das hat sicherlich auch mit der jeweils vorherrschenden Wohnkultur und -tradition eines Landes zu tun. Ebenso mit seinen gewachsenen und etablierten Gesundheitssystemen. Auch gesellschaftliche Entwicklungen haben ihre Spuren hinterlassen: Eine historisch oder arbeitsmarktbedingte hohe Mobilität und der daraus resultierende Zerfall althergebrachter Familienstrukturen haben andere Länder – wie beispielsweise die USA – schon weit früher zu Lösungen gedrängt. Auch in Europa sind die skandinavischen Länder und die Niederlande uns hier mit innovativen Projekten einen Schritt voraus.
Ein großes Problem – in der Zukunft noch mehr als jetzt – stellt auch die Finanzierung dar. Die Kranken- und Pflegekassen verfügen nicht über ausreichende Mittel, die Renten sinken, die Kommunen beklagen defizitäre Haushalte, Förderungen werden gestrichen oder gekürzt. Immer mehr Pflegeeinrichtungen geraten in eine finanzielle Schieflage, Wohnungsgesellschaften stoßen bei der Finanzierung von zusätzlichen Dienstleistungen für ihre älteren Mieter längst an ihre Grenzen. Obwohl seit Jahren die gesellschaftlichen Entwicklungen abzusehen waren, hat die Politik bis dato noch keine zufriedenstellende Lösung gefunden.
IKZ-HAUSTECHNIK: Angesichts der Dringlichkeit des Themas stellt sich die Frage: Wie ist die bisherige Resonanz auf die geplante Kongressmesse?
Klaus Reinke: Wir haben bereits eine Reihe von Anfragen vorliegen – sowohl für den Kongress als auch für die begleitende Messe und das Forum. Aussteller werden u.a. sein Gira, Geberit, Hewi, objectfloor, solarlux, dpv, d-he, u.v.m. Sie präsentieren ihre Neuentwicklungen und Beratungsservices – mit Schwerpunkten, die sowohl für Planer als auch für die Handwerksbetriebe wissenswert sind. Neben der begleitenden Messe werden im Kongress auf zwei Plattformen – dem „Forum“ und beim „Experten-Gespräch“ – Fachleute aus verschiedenen Branchen ihre Projekte, Lösungen sowie Best Practice-Beispiele aus dem In- und Ausland vorstellen.
IKZ-HAUSTECHNIK: Bleiben wir abschließend bei den TGA-Planern und SHK-Fachbetrieben. Warum kann es sich gerade für diese Besuchergruppen lohnen, die neue Kongressmesse besuchen?
Klaus Reinke: Unsere Veranstaltung ist nicht nur als Informationsquelle zu sehen, sondern auch als Kontaktbörse. Die Planungsbüros und Betriebe haben die Gelegenheit, mit Wohnungsbaugesellschaften, Inves­toren, Bauherren, Projektplanungsgesellschaften, Architekten, Stadtplanern, Betreibern von Pflegeheimen, etc. ins Gespräch zu kommen und ihr Netzwerk nachhaltig zu erweitern. Darüber hinaus dürften durchaus auch Beiträge wie der des Zukunftsinstitutes neue Impulse geben – insbesondere für die Betriebe, die aktuell im Generationswechsel stehen und sich dann oftmals neu aufstellen oder breiter orientieren.
Ganz wesentlich ist die Liste der Kooperationspartner, die auch inhaltlich am Programm deutlichen Anteil haben: der Gesamtverband der deutschen Wohnungswirtschaft (GdW), der Bundesverband freier Wohnungsunternehmen (BfW), der Verband der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft (VdW Südwest), die Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen (AKH), der Verein Deutscher Ingenieure (VDI), der Verband der Elektrotechnik (VDE), das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) und der Deutsche Pflegeverband (DPV). Mit weiteren Institutionen sind wir im Gespräch.

Bilder: Messe Frankfurt
www.messefrankfurt.com
www.zukunft-lebensraeume.de

 


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