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Passgenaue Bildungsformate für das Fachhandwerk

Ein Interview mit Linda Hoffmann aus dem Brötje-Besucherzentrum und Kay Gafert aus dem Brötje-Akademie-Team

Linda Hoffmann, Leitung Veranstaltungsmanagement bei der August Brötje GmbH, plant und organisiert passgenaue Bildungsformate und sympathische Rahmenprogramme für facettenreiche Zielgruppen. Bild: Brötje

Dipl.-Ing. Kay Gafert widmet sich als Trainingsleiter bei der August Brötje GmbH der Vermittlung hochaktueller Lerninhalte. Bild: Brötje

Zu den gefragtesten Inhalten gehören aktuell das Thema Hybrid-Technik und die Sachkundeprüfung für Wärmepumpen-Systeme nach VDI 4645. Bild: Brötje

Das Besucherzentrum von Brötje versteht sich als Treffpunkt und Kommunikationsstätte für Fachhandwerker und Marktpartner. Bild: Brötje

Ob in Rastede oder in über 100 regionalen Trainingscentern: Die praxisnahen Schulungen sollen Spaß machen und konkrete Hilfestellungen für den Arbeitsalltag vermitteln. Bild: Brötje

 

Mit dem neuen Gebäudeenergiegesetz (GEG) nimmt die Bundesregierung das SHK-Fachhandwerk in die Pflicht: Der Auftrag, die angestrebte Wärmewende landesweit umzusetzen, ruht auf den Schultern einer Branche, die nicht nur mit Personalknappheit und Lieferengpässen kämpft, sondern auch mit mitunter überholten Ausbildungsinhalten. Längst nicht jeder Fachhandwerker verfügt über das erforderliche Know-how, um eine Wärmepumpe oder ein Hybridsystem zu installieren. Damit liegt aus Sicht des Heiztechnikherstellers Brötje der Ball bei der Industrie: Produktlösungen zur Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben gebe es. Jetzt sei es Aufgabe der Hersteller, die Installateure mit den Befähigungen für deren Einsatz auszustatten. Über das bundesweite Bildungsengagement von Brötje sprachen wir mit der Leiterin des Veranstaltungsmanagements, Linda Hoffmann, und dem Leiter des Trainings und der Systembetreuung, Kay Gafert.

IKZ: „Einfach näher dran“, das ist seit Jahren der Leitgedanke von Brötje. Zählt das auch in puncto Aus- und Fortbildung? 

Kay Gafert: Richtig, diesem Leitbild folgen wir auch im Bereich der Wissensvermittlung. Diese hat im Unternehmen eine lange Tradition und ist ein fester Bestandteil der Unternehmenskultur. Wir bieten unseren Marktpartnern, Fachhandwerkern und Servicemonteuren ein umfangreiches Bildungsprogramm. Neben dem Besucherzentrum im Werk Rastede stellt Brötje mit seinen Großhandelspartnern ein deutschlandweites Angebot zur Wissensvermittlung mit über 130 regionalen Trainingscentern in den Handelshäusern zur Verfügung. Es sind die Brötje-Fachreferenten und hauseigenen TAs, also der Technische Außendienst, die mit ihrem fundierten Fachwissen die Aus- und Weiterbildung prägen.

Linda Hoffmann: Dabei schneiden wir Veranstaltungen und Inhalte gezielt auf die Bedürfnisse unserer Zielgruppen zu. Das Angebot reicht vom Workshop zur Systemtechnik mit unterschiedlichen Schwerpunktthemen bis zum exklusiven Kundenevent, das wir gemeinsam mit unseren Handelspartnern durchführen. Neben Präsenz-Veranstaltungen bieten wir auch Online-Seminare und weitere Formate für zu Hause an.

Unsere Trainingscenter verstehen sich nicht nur als Bildungseinrichtungen, sondern als Treffpunkte und Kommunikationsstätten für Fachhandwerker und Marktpartner. Das neu gestaltete Besucherzentrum beherbergt die Schulungs- und Praxisräume der Akademie, Konferenzräume und Bewirtungsräumlichkeiten. Darüber hinaus bietet es Gelegenheit, die Produkte und das begleitende Dienstleistungsangebot hautnah kennenzulernen – zum Beispiel im Rahmen von Werksbesuchen oder Kundenbindungsprogrammen.

IKZ: Angesichts der aktuellen Entwicklungen dürfte bei Ihnen großer Andrang herrschen.

Linda Hoffmann: Tatsächlich nimmt das Thema „Wissen aufholen“ auf dem Heizungsmarkt eine wichtige Rolle ein. Deutschlandweit bauen wir kleine wie große Veranstaltungen auf, samt Logistik, Materialwirtschaft und Moderation. Die Besucher können mit Spaß neue Möglichkeiten kennenlernen und erhalten damit einen Anreiz, die anstehenden Aufgaben zu bewältigen. Dazu gehört ein ansprechendes Rahmenprogramm mit herzlicher Betreuung. Die Kombination aus gemeinsamen Events, gewinnbringendem Wissenserwerb und konkret demonstrierten Lösungsoptionen motiviert. Die meisten Besucher haben nach so einem Erlebnis mehr Lust auf Technik und Wissen rund um die Brötje-Produkte. 

Kay Gafert: Fachhandwerker haben große Herausforderungen zu meistern. Dabei sehen sich rund 80 % mit grundlegenden Kenntnislücken im Bereich der erneuerbaren Energien konfrontiert. Wir als Hersteller können ihnen diese neu geforderten Kompetenzen an die Hand geben. Wir ergänzen also, was in der klassischen Berufsausbildung lange zu kurz kam.

Natürlich bringen die Teilnehmer unterschiedliche Voraussetzungen mit. Den Geschäftsführer treibt vielleicht die Frage um „Was darf ich überhaupt noch installieren lassen?“, der Monteur will wissen „Wie muss ich das Produkt auf der Baustelle verarbeiten und einstellen?“ Darum sind unsere Schulungsinhalte thematisch und formal an den individuellen Kenntnisständen ausgerichtet. So kann sich jeder Fachhandwerker gut aufgehoben fühlen und sicher sein, dass er aus der investierten Lernzeit den maximalen Nutzen zieht – vom Geschäftsinhaber über den Meister bis zum Auszubildenden. 

IKZ: Was für Themen werden konkret abgedeckt?

Kay Gafert: Die Partner im Fachhandwerk finden bei uns ein umfangreiches Seminarprogramm, das heißt praxisnahe Produktschulungen von Brennwerttechnik bis Hybridtechnologie, von Steuer- und Regelungstechnik bis zur regenerativen Wärmeerzeugung. Der Mix macht die Sache so vielfältig.

Unser Schwerpunktthema ist die Hybridtechnologie. Die Nachfrage ist aufgrund der aktuellen Rahmenbedingungen stark und Brötje ist hier hervorragend aufgestellt. Eine reine Wärmepumpenheizung ist eine tolle Sache, aber heute nur in wenigen Gebäuden alleine einsetzbar. Der gesetzlich geforderte Anteil von 65 % Wärme aus regenerativen Quellen lässt sich meist nur über Hybridtechnik erreichen. In unseren Trainings erwirbt der Fachhandwerker die Befähigung, Hybridanlagen korrekt auszulegen. Er lernt Lösungen für konkrete Bausituationen kennen, die er in der Praxis einsetzen kann. Darüber hinaus bieten wir die Möglichkeit, eine anerkannte Sachkundeprüfung für Wärmepumpen-Systeme nach VDI 4645 abzulegen. 

IKZ: Was behandelt diese Richtlinie?

Kay Gafert: Die Richtlinie VDI 4645 Blatt 1 (PE) befasst sich mit der Planung und Errichtung von Wärmepumpenanlagen in Ein- und Mehrfamilienhäusern, von der Voruntersuchung und Konzepterstellung bis zur Detailplanung. Sie gibt Hinweise zu empfohlenen hydraulischen Schaltungen, Dimensionierung von Anlagenkomponenten, Dokumentation, Inbetriebnahme der Anlage sowie Unterweisung des Betreibers und Kostenbetrachtungen. Wir sind seit 2019 zertifizierter Schulungspartner des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) und haben aktuell etwa 30 zugelassene Referentinnen und Referenten in unseren Reihen, die entsprechend geschult und lizenziert sind.

IKZ: Damit kann sich der Brötje-Partner bei Ihnen als Sachkundiger für Wärmepumpen-Systeme qualifizieren?

Linda Hoffmann: Korrekt – das können wir anbieten, und zwar bundesweit in den regionalen Trainingscentern sowie in den sogenannten Wärmepumpen-Leuchttürmen. Außerdem belohnen wir die Teilnahme mit Statuspunkten für unser internes Aktivpartner-Programm.

IKZ: Die Hybridtechnologie sehen Sie als derzeit zentrales Thema. Wie vermitteln Sie Wissen dazu?

Kay Gafert: Unser Trainerteam macht im „Train the Trainer“-Format unsere 130 TAs fit zum Thema Hybridtechnologien und zu unseren Lösungen. So kann jeder TA als Multiplikator Innen- und Außendienstmitarbeiter unserer Großhandelspartner sowie unsere Fachpartner vor Ort schulen. Das tut er mit der gleichen Schulungsdidaktik, der Methodik und den Informationen, die wir in Rastede an die TAs vermitteln – aber eben im Warmschulungsraum direkt in seiner Region. Darüber hinaus werden Lehrgänge über komplexe Themen wie Hybridtechnologie oft als zu lang und teils zu schwer empfunden. Wir meinen, dass hier die Mischung aus Theorie und Praxis der Schlüssel ist, mit Beispielen von der Baustelle und Tipps für die tägliche Anwendung. Die Teilnehmer sollen Spaß an der Ausbildung haben und so viel wie möglich für den täglichen Einsatz mitnehmen. So entsteht Sicherheit in der praktischen Anwendung und Planung sowie Kompetenz in der Beratung für unsere Partner im Fachhandwerk.

IKZ: Sagen wir, ich möchte mich schulen lassen. Wohin kann ich mich wenden?

Linda Hoffmann: Auch hier arbeitet Brötje gemäß dem dreistufigen Vertriebsweg: Direkter Ansprechpartner für den Fachhandwerker ist der Technische Außendienst seiner Region. Typischerweise erkundigt sich der ausführende Fachhandwerker oder Inhaber bei „seinem“ TA nach Schulungsmöglichkeiten. Dieser ermittelt in einer Erstanalyse den Bedarf. Er wird den Fachhandwerker bzw. Inhaber entsprechend über unsere Anmeldekanäle leiten.

 

Wissensvermittlung im Wunschformat  

Brötje-Trainings werden nach Präferenz und Wissensstand der Interessenten gestaltet. Zu aktuellen Beispiel-Formaten gehören:

  • Präsenz-Veranstaltung: Workshops, Kundenevents u.a. mit persönlichem Kontakt und Hands-on-Training, am Firmensitz in Rastede oder im regionalen Trainingscenter
  • Online-Training: Web-Seminare und Videoreihe „kurzerklärt“ mit über 300 Tutorials
  • Blended Learning: Persönlich individualisierte Kombination aus Präsenz, Selbstlernphasen und Austausch
  • Live Event Online „LEO“: Online-Präsentation in Echtzeit mit Interaktion der Teilnehmer

 

 


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