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Partnerschaftlich planen und installieren [Seite 2 von 2]

Dem SHK-Handwerk fehlen Montagekapazitäten. Mit der Installationsunterstützung will Vaillant seine Fachhandwerkspartner in die Lage versetzen, selbst Wärmepumpenanlagen zu installieren

„Wir wollen Projekte durch zusätzliche Manpower ermöglichen und gleichzeitig einen Wissenstransfer betreiben, der Ängste in der Wärmepumpeninstallation vom Fachhandwerk nimmt.“ (Vaillant)

Vaillant stellt seinen Partnern flexibel und ausschließlich auf deren Beauftragung hin Installationskapazität zur Verfügung, die gleichzeitig ein Training on the Job für den Monteur bietet. (Vaillant)

Parallel zum eigentlichen Werkskundendienst soll eine eigene Mannschaft aufgebaut werden, die sich nur um die Installation kümmert. Bis Ende 2026 sind 60 Mitarbeiter geplant. (Vaillant)

 

IKZ-HAUSTECHNIK: Heißt das, Sie installieren die Wärmepumpen nur zusammen mit dem Fachhandwerker?

Marc Fillinger: Ja, das ist richtig. Die normale Konstellation wird so sein, dass ein speziell geschulter Mitarbeiter unseres Werkskundendienstes zusammen mit einem Monteur des beauftragenden Fachhandwerkers die Anlage installiert. Gerne können auch zwei oder mehr Monteure dabei sein, denn unser Mitarbeiter gibt vor Ort die effektivste Schulung überhaupt – ein Training on the Job mit allen Erläuterungen und Erklärungen, die eventuell notwendig sind. Er beantwortet alle Fragen und weist den oder die Monteure gleichzeitig ein. Das ist Wissen, das hängen bleibt.

IKZ-HAUSTECHNIK: Ist dieses Angebot letztendlich einfach nur dem aktuellen Marktgeschehen geschuldet oder erwarten Sie weitere Anpassungen in der Branche?

Marc Fillinger: Wärmepumpen waren nicht zuletzt aufgrund der notwendigen Energiewende schon lange auf dem steigenden Ast. Dann kamen die möglichen Versorgungsunsicherheiten mit Erdgas aufgrund der weltpolitischen Lage dazu. Und schließlich steht das Datum 2024 im Raum. Ab dann dürfen auch im Baubestand voraussichtlich nur noch Heizungen installiert werden, die zu mindestens 65 % erneuerbare Energieträger nutzen. Im Endeffekt müssen wir die innovativen Heizsysteme viel schneller in den Markt bekommen, als dies derzeit passiert. Dafür und für die Herausforderungen ab 2024 bereiten wir unsere Partner mit der Installationsunterstützung vor, damit sie auch dann erfolgreich im Markt agieren können. Wir sehen uns hier als Hersteller in der Verantwortung, dafür Sorge zu tragen.

IKZ-HAUSTECHNIK: Wie können wir uns die Installationsunterstützung denn genau vorstellen?

Marc Fillinger: Es handelt sich dabei – soweit gewünscht –um eine Unterstützung vom Anfang bis zum Ende eines Auftrages. Wir übernehmen ggf. sämtliche Prozessschritte und Abstimmungen mit dem Endkunden, bis der unterschriebene Auftrag inklusive Fördermittelantrag vorliegt. Dadurch entlasten wir bei der besonders zeitintensiven Beratung und steigen dann direkt in die Installationsplanung ein. Der Vaillant-Kundendiensttechniker übernimmt dann gemeinsam mit einem Monteur des Fachhandwerkers die komplette Montage inklusive aller Systemkomponenten und der Hydraulik. Anschließend erfolgt die Elektroverdrahtung, Inbetriebnahme und Aktivierung der Anlage.

IKZ-HAUSTECHNIK: Ist es möglich, dieses Leistungsangebot zu teilen? Nicht jeder Fachhandwerker will und braucht ja eine derartig umfassende Unterstützung.

Marc Fillinger: Ja – zusammen mit unseren Partnern haben wir bedarfsgerecht drei verschiedene Pakete mit unterschiedlichen Leistungen aufgelegt. Bei der einfachen Installationsunterstützung überprüfen wir die Hydraulik, Anschlüsse und Elektroverdrahtung und verdrahten alle Regelungskomponenten. Außerdem führen wir ggf. Korrektur- und Ergänzungsarbeiten aus und nehmen die Anlage in Betrieb sowie aktivieren sie. Dafür sind wir durchschnittlich einen Tag vor Ort. Das ist vor allen Dingen für Fachhandwerker geeignet, die mit der Hydraulik schon klarkommen, aber z. B. noch Probleme mit der Regelung sowie der Parametrierung haben.

IKZ-HAUSTECHNIK: Die zwei weiteren Leistungspakete bauen bestimmt darauf auf?

Marc Fillinger: Richtig – bei der InstallationsunterstützungPLUS montieren wir zusätzlich auch die Systemkomponenten und unterstützen bei der gesamten Installation inklusive Hydraulik. Dafür veranschlagen wir durchschnittlich zwei Tage. Bei der InstallationsunterstützungPREMIUM gewinnen wir außerdem den Endkunden und qualifizieren ihn bis zu Beauftragung. Darüber hinaus kümmern wir uns um die Fördermittelanträge, wählen das Hydraulikschema aus, stellen die Produkte zusammen und planen insofern die gesamte Wärmepumpenanlage.

IKZ-HAUSTECHNIK: Welche Kosten fallen für diese drei Pakete jeweils an?

Marc Fillinger: Paket 1 ist bei einem kalkulierten Tag ab 1200 Euro, Paket 2 bei zwei kalkulierten Arbeitstagen für 2400 Euro und die Installationsunterstützung-PREMIUM bei ebenfalls zwei kalkulierten Arbeitstagen für 2650 buchbar.

IKZ-HAUSTECHNIK: Das erscheint trotz allem recht kostspielig. Kann sich die Installationsunterstützung damit für den Fachhandwerker rentieren?

Marc Fillinger: Hierzu müssen wir uns den Gesamtwert der Installationsunterstützung ansehen. Der Fachhandwerker kann seinen Mitarbeiter zu 100 % an den Endkunden abrechnen und spart vor Ort einen zweiten Monteur, der zum gleichen Zeitpunkt wiederum bei einem anderen Kunden produktiv ist. Der Besuch eines Trainings ist für seinen Monteur nicht erforderlich – auch das wäre ja unproduktive Zeit gewesen. Darüber hinaus sind in allen Paketen Inbetriebnahme und Systemaktivierung für die 5-Jahres-Garantie enthalten, die bei einzelner Buchung bei rund 400 bis 450 Euro liegen würden. Und letztendlich stellen wir einen erfahrenen Kundendiensttechniker, der nicht nur über den großen Kälteschein und das ggf. erforderliche Spezialwerkzeug für Splitanlagen verfügt, sondern auch ein voll ausgestattetes Fahrzeug mit allen Maschinen und Werkzeugen dabei hat.

IKZ-HAUSTECHNIK: Wie sieht es denn mit der Beauftragung und Abrechnung aus? Besteht die Möglichkeit, dass Vaillant eventuell auch einmal direkt an den Endkunden herantritt, um Leistungen anzubieten?

Marc Fillinger: Das ist völlig ausgeschlossen, weil wir ausschließlich nach einer Beauftragung durch den Fachhandwerker aktiv werden. Dementsprechend besteht das Vertragsverhältnis zum Fachhandwerker, nicht zum Endkunden. Wir berechnen deswegen auch selbstverständlich an den Fachhandwerker.

IKZ-HAUSTECHNIK: Zwei Probleme sehen wir noch – zum einen setzen Sie für die Installationsunterstützung Ihren Werkskundendienst ein, der insbesondere in den kalten Monaten ohnehin gut ausgelastet ist und zum anderen die Verfügbarkeit von Wärmepumpen. Wie lässt sich gewährleisten, dass zum gebuchten Zeitpunkt der Installationsunterstützung eine Wärmepumpe bereitsteht?

Marc Fillinger: Zunächst einmal: Es ist unser erstes Jahr mit der Installationsunterstützung und wir sammeln natürlich Erfahrungen. Da läuft vielleicht auch noch nicht alles so, wie geplant. Wir bauen aber parallel zum eigentlichen Werkskundendienst eine eigene Mannschaft auf, die sich nur um die Installation kümmert. Bis Ende 2026 sind hier 60 Mitarbeiter geplant. Und was die Verfügbarkeit der Wärmepumpe zum Stichtag der Installationsunterstützung betrifft, sehen wir uns hier als Hersteller selbst in der Pflicht, diese pünktlich zu liefern.

IKZ-HAUSTECHNIK: Wie sind Ihre ersten Erfahrungen mit der Installationsunterstützung? Welche Resonanz gibt es aus dem Fachhandwerk?

Marc Fillinger: Bis zum September 2021 lief unsere erste Projektphase und wir haben das Projekt anschließend in die Organisation überführt, aber noch nicht kommuniziert. In der Projektphase konnten wir live fühlen und sehen, was wirklich gebraucht wird und haben das Leistungspaket daraufhin noch einmal geschärft. Daran ist die Installationsunterstützung insgesamt gewachsen. Hinsichtlich der Erfahrungen gab es in erster Linie sehr positive Resonanz a la „ich kann die Jungs alleine draußen lassen“, „super, was ihr alles mitbringt“, „ich muss nicht alle 5 Minuten den Verkaufsberater wegen einer Frage anrufen“ bis hin zu „auf der Baustelle ist mit euch eine unheimlich hohe Effizienz“. Natürlich waren auch einige negative Stimmen dabei, die vor allen Dingen wollten, dass wir die Elektroinstallation mit dem Schaltschrank übernehmen.

IKZ-HAUSTECHNIK: Ist die Installationsunterstützung als dauerhafte Ergänzung für das Fachhandwerk geplant oder nur für die temporäre Überbrückung der aktuellen Marktlage gedacht?

Marc Fillinger: Wir wollen mit der Installationsunterstützung möglichst viele unserer Partner in die Lage versetzen, selbst Wärmepumpen zu installieren. Uns allen fehlen Montagekapazitäten im Markt. Wir müssen uns partnerschaftlich Gedanken machen, wie wir die Nachfrage befriedigen und die Energiewende in der Heiztechnik schaffen können. Jeder Fachhandwerker, der nach der Installationsunterstützung fit für die Anforderungen in der Montage von Wärmepumpenanlagen ist, ist ein Gewinn für uns alle. Deswegen haben wir auch kein konkretes Ziel, wie oft ein Fachhandwerker uns in Anspruch nimmt. Wenn er unsere Dienstleistung benötigt, sind wir da.

Bilder: Vaillant

 

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