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Niedersachsen – Neuer Kurs im Wärmemarkt

Herbsttagung 2014 informierte über Anreizprogramme der Politik und gab Vertriebskonzepten der Großhändler eine Bühne

Rund 100 Delegierte der angeschlossenen Innungen folgten der Einladung des Fachverbandes SHK Niedersachsen.

Landesinnungsmeister Friedrich Budde gratulierte Nico Rosniewski für seine hervorragende Leis­tung beim Landeswettbewerb.

 

Mitte November fand traditionell die Herbsttagung des Fachverbandes SHK Niedersachsen in Hannover statt. Der Einladung folgten rund 100 Delegierte der angeschlossenen Innungen. Auf der Tagesordnung stand, neben den obligatorischen Regularien sowie der Ansprache des Landesinnungsmeisters, ein Vortrag des Referats Öffentlichkeitsarbeit über  Inhalte einer neuen Image-Kampagne. Weiterer Punkt auf der Agenda war die Vorstellung der Vertriebskonzepte zweier Großhändler, die durch engere Zusammenarbeit mit den Innungs-Betrieben mehr Endkunden erreichen und dem Online-Handel entgegenwirken wollen.

Die Eröffnung der Veranstaltung und Begrüßung der Delegierten übernahm Landesinnungsmeister Friedrich Budde. Neben den obligatorischen Regularien sprach er das geplante Altanlagen-Labeling an, das bereits 2016 umgesetzt werden soll. Geplant ist, alle Heizgeräte, die älter als 15 Jahre sind, mit Effizienz-Einstufungen zu versehen. So wie es beispielsweise bei modernen Heizgeräten bereits beschlossen ist. Alle am deutschen Markt tätigen Hersteller sind aufgerufen, eine Datenbank zu erstellen, in der ihre Wärmeerzeuger kategorisiert sind. Von der Maßnahme verspricht man sich, einen Anreiz für den Austausch von Altanlagen zu schaffen. Allerdings hat diese „im Grunde positive Idee“ laut Budde einen faden Beigeschmack: „Das Wirtschaftsministerium will vorwiegend die Schornsteinfeger mit der Kennzeichnung vor Ort betrauen.“ Diese Arbeit müsse aber auch für das SHK-Handwerk zugänglich gemacht werden. Dafür werde man sich zukünftig verstärkt einsetzen.
Einen weiteren Punkt, der sich als Sanierungshilfe erweisen könnte, sprach der Landesinnungsmeister mit dem bekannt gewordenen Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) der Bundesregierung an. Der Entwurf beinhaltet die steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung. „Es sollen jedes Jahr eine Milliarde Euro zur Verfügung gestellt werden und das bei einer Laufzeit von 5 Jahren“, erklärte Budde. Auch Einzelmaßnahmen seien im Entwurf berücksichtigt. Besonderer Bonus: Die Abschreibung von bis zu 1000 Euro jährlich erfolge nicht vom Bruttoeinkommen sondern direkt von der Steuer. Der Landesinnungsmeister begrüßte zwar diese Entwicklung, warnte aber zugleich das Handwerk: „Man wird mit Adleraugen auf die Branche schauen und prüfen, ob wir diese Herausforderung umsetzen können. Daher sollte jeder das nötige Personal zur Verfügung halten.“ Budde geht bereits von einer Umsetzung im nächsten Jahr aus.

Image-Kampagne auf Kurs gebracht
Kirsten Wittke und Judith Oumard, Referat für Öffentlichkeitsarbeit, stellten im Rahmen der Veranstaltung ihr Konzept für eine umfangreiche Image-Kampagne vor. In dieser soll Nachhaltigkeit eine entscheidende Rolle spielen, „um nicht nur für den Moment präsent zu sein“, so Wittke. Dafür wird eine Reihe von neuen Kanälen bedient. Neben Social Media und einer App für das Smartphone, um den Nachwuchs zu begeistern, wurde ebenfalls Radiowerbung und ein Image-Film thematisiert. Nicht zuletzt soll die Kampagne auch den Endkunden davon überzeugen, dass Innungs-Betriebe für Qualität stehen.

Glückwünsche und Ehrungen
Landesinnungsmeister Friedrich Budde gratulierte im Rahmen der Herbsttagung Nico Rosniewski aus Einbeck und seinem Ausbildungsbetrieb zum Sieg im Landeswettbewerb der Anlagentechniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Mit insgesamt 85,8 Punkten erzielte er das beste Ergebnis und qualifizierte sich damit für den Bundeswettbewerb. Gedankt wurde in diesem Zusammenhang dem Hersteller Brötje, der die Vorbereitung der Teilnehmer finanziell unterstützte.
Für sein langjähriges Engagement wurde Bernd Altenhoff aus der Innung Osnabrück-Stadt mit der großen Ehrennadel ausgezeichnet. Der 64-Jährige war im Rahmen seiner Tätigkeit u. a. im Vorstand der Innung in verschiedenen Ausschüssen des Fachverbandes und auch im Vorstand des FV SHK Niedersachsen aktiv.

Gemeinsam den Endkunden erreichen
Für anfängliches Interesse sorgte die Vorstellung zweier Großhändler, die jeweils ein neues Vertriebs-Konzept präsentierten. Als inhaltlicher Kern wurde das AIDA-Programm – „Abschluss in der Ausstellung“ – aufgegriffen. Die GC-Gruppe, vertreten durch Alexander Gelsdorf, präsentierte das dreistufige Vertriebs-Modell „Elements“. Hier steht die farbliche Überarbeitung der Ausstellung mit Anlehnung an die vier Elemente im Mittelpunkt, ebenso wie die Beratung und Betreuung jedes Endkunden. „Egal, ob er bereits einen Handwerker ausgewählt hat oder noch auf der Suche ist“, so Gelsdorf.
Einen etwas anderen Ansatz mit gleichem Ziel, nämlich die Optimierung der Verkaufsabschlüsse, verfolgt das Großhandels-Haus Wiedemann. Ute Wolf-Borreh verdeutlichte die Partner-Vereinbarung. Handwerksbetriebe haben mit „Bad-Comfort“ die Möglichkeit, eine Beratungs- und Marketingunterstützung inkl. Mitspracherecht in der jeweiligen Ausstellung zu bekommen.
Die Zuhörer nahmen die Ausführungen beider Häuser interessiert auf, waren jedoch kritisch im Hinblick auf die Aussage, dass diese Konzepte den Fachhandwerker stärken sollen. Zudem gab es Meldungen, dass das eigentliche Thema – Vertriebskonzepte – in den Ausführungen deutlich zu kurz gekommen sei.

 


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