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Niedersachsen – Erfolgreich ins neue Jahr

Herbsttagung 2016: Bundesweite Ausbildungs-Kampagne und die Erhöhung des Stundenverrechnungssatzes lagen im Fokus der Veranstaltung

Kirsten Wittke, Referat Öffentlichkeitsarbeit, ging in ihrem Vortrag auf Inhalte und Zielsetzung der bundesweiten Ausbildungs-Kampagne „Zeit zu Starten“ ein.

Frank Neumann, stellvertretender Geschäftsführer, ging auf das Thema Stundenverrechnungssatz ein.

Landesinnungsmeister Friedrich Budde (Mitte) gratulierte Steffen Mühlenkamp (r.) zum Landessieg der Anlagentechniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Niedersachsen und Ilja Johannes Hartig als Zweitplatziertem.

Im Anschluss der Herbsttagung fand der Tag der Bauwirtschaft ebenfalls im Congress Centrum statt. Ca. 500 Gäste folgten der Einladung.

 

Am 10. November wurde in Hannover die alljährliche Herbsttagung des Fachverbandes Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Klempnertechnik Niedersachsen ausgerichtet. Rund 90 Delegierte der angeschlossenen Innungen folgten der Einladung in das Congress Centrum der Stadt. „Erfolgreich ins neue Jahr“ könnte die inoffizielle Überschrift der Veranstaltung lauten: Zum einen wurde im Fokus über eine Erhöhung des Stundenverrechnungssatzes diskutiert. Passend dazu zeigte Frank Neumann, Referent für Betriebswirtschaft, einen möglichen Lösungsansatz für die erfolgreiche Umsetzung. Zum anderen ging es um die Nachwuchsgewinnung mittels der Kampagne „Zeit zu Starten“, um auch in Zukunft die anstehenden Aufgaben mit qualifizierten Fachkräften bewältigen zu können. Abgerundet wurde die Herbsttagung mit dem „Tag der Bauwirtschaft 2016“, der im direkten Anschluss stattfand.

Die einleitenden Worte zur Herbsttagung übernahm wie gewohnt Landesinnungsmeister Friedrich Budde. Er zeigte sich sehr zufrieden mit der derzeitigen Konjunktur der SHK-Branche und sieht auch für die kommende Zeit eine gleichbleibend positive Entwicklung.

Hilfe zur Selbsthilfe
Stellvertretend für Helmut Meier, Vorsitzender des Ausschusses für Öffentlichkeitsarbeit, ging Kirsten Wittke, Referat Öffentlichkeitsarbeit, auf Inhalte und Zielsetzung der bundesweiten Ausbildungs-Kampagne „Zeit zu Starten“ ein. Seit September stehen die Materialien der Werbaktion, die vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) initiiert und von allen Fachverbänden in einer bundesweiten Arbeitsgruppe mitgestaltet wurde, den Mitgliedern des SHK-Fachverbandes Niedersachsen zur Verfügung. „Die Initiative versteht sich als Hilfe zur Selbsthilfe für Innungsbetriebe“, unterstrich Wittke in ihren Ausführungen.
Pro Ausbildungsberuf – Anlagenmechaniker SHK, Behälter- und Apparatebauer, Klempner sowie Ofen- und Luftheizungsbauer – gibt es einen Kurzfilm, einen Infoflyer sowie einen Vortrag für Schüler – alles auch online zum Download. Die Initiative wird zudem durch einen Internetauftritt und Social-Media-Angebote unterstützt. Der Fachverband bietet seinen Innungen darüber hinaus zur besseren Außendarstellung eine Messewand der Kampagne zum Kauf an.
Im Jahr 2017 wird die Werbekampagne weiterentwickelt. Erste Ideen dazu aus der bundesweiten Arbeitsgruppe stellte Kirsten Wittke den Teilnehmern bereits vor.

Brennpunkt Stundenverrechnungssatz
Schon lange wird in der Branche darüber diskutiert, ob der überwiegend genommene Stundenverrechnungssatz noch zeitgemäß ist. Frank Neumann, stellv. Geschäftsführer und Referent für Betriebswirtschaft, vermutet, dass bei zahlreichen Unternehmen die Kalkulation nicht passt. Das machte er in seinem Vortrag an Hand von Beispielen deutlich. Doch laut seiner Aussage scheuen sich oftmals die Unternehmer davor, ihren Verrechnungssatz anzuheben, aus Angst Kunden zu verlieren. Seiner Meinung nach unbegründet. Gerade jetzt sei es die richtige Zeit, Anpassungen vorzunehmen: „Der Auftragsbestand im Sommer 2016 lag durchschnittlich bei 10 Wochen. Und die Nachfrage bleibt hoch“, so Neumanns Einschätzung. Als Gründe nennt er die noch ausstehenden Sanierungen im Heizungskeller und die immer häufiger gefragten altersgerechten Bäder, aufgrund des demografischen Wandels. Zudem sinke weiter das Angebot bei steigender Nachfrage: „Es gibt immer weniger Betriebe, die die Aufträge übernehmen können, bedingt durch Altersaufgaben oder durch fehlende Qualifizierungen“, erklärt der stellv. Geschäftsführer. Kunden seien daher stärker an die zur Verfügung stehenden Unternehmen gebunden.
Varianten, wie eine Erhöhung des Stundenverrechnungssatzes möglichst konfliktfrei umgesetzt werden kann, gibt es verschiedene. Die einfachste Art ist laut Neumann, keine Rabatte und Skonto mehr zu gewähren. Wenn man sich nicht traut, den Stundensatz anzuheben, besteht zusätzlich die Möglichkeit, kleinere Verpackungseinheiten anstatt Stunden anzubieten, wie es Kfz-Werkstätten schon seit Langem tun. Eine Montageeinheit kann dann beispielsweise 15 Min. lang sein und enthält somit ein Viertel des Stundenverrechnungssatzes. Damit wird dann eine Erhöhung pro „Verpackungseinheit“ kleiner und damit für den Kunden unauffälliger. Als Alternative dazu wäre ein Angebot über „Lieferung und Montage“ ebenfalls möglich, um Beschwerden von Kunden zu umgehen. Ein Ausweis der Lohnkosten hat ja aus steuerlichen Gründen sowieso zu erfolgen. Dafür reicht laut Neumann aber der Zusatz: „Dieser Auftrag enthält Lohnkosten von Summe X.“ So meide man die genauen Angaben.

Sieger des Leistungswettbewerbs geehrt
Landesinnungsmeister Friedrich Budde konnte gleich zwei Nachwuchs-SHK-Anlagenmechaniker ehren, die beim Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks (PLW) herausragende Leistungen erzielt haben. Steffen Mühlenkamp als Landessieger Niedersachsen und Ilja Johannes Hartig als Zweitplatzierter nahmen an der Veranstaltung teil und erhielten neben Anerkennung für ihre guten Leistungen durch das Publikum auch Geldpräsente.

Tag der Bauwirtschaft 2016
Im Anschluss der Herbsttagung fand der Tag der Bauwirtschaft ebenfalls im Congress Centrum statt. „Auch wenn überall gebaut wird, es gibt eine große Lücke beim Wohnraum für mittlere Einkommen. Hier muss dringend gehandelt werden!“ Mit dieser Botschaft wandte sich der Präsident der Landesvereinigung Bauwirtschaft, Rainer Lorenz, an die ca. 500 Gäste. „Wir brauchen politische Signale, die das Investitionsverhalten aller Akteure auf dem Wohnungsmarkt ändern“, so Lorenz. Erforderlich sei ein Anreiz durch die seit Langem geforderte Erhöhung der linearen Abschreibung von 2 auf 4 %. Erforderlich sei aber auch die Beseitigung der Unklarheiten im Baubereich – z. B. über drohende weitere Verschärfungen bei energetischen Standards.
Weitere Redner waren der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil und Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung Bauwirtschaft aus Berlin. Zum Abschluss der Veranstaltung gab Anitra Eggler, Autorin und Coach, unter dem Titel „Vom Handy versklavt – von E-Mails getrieben“ einen amüsanten Einblick in unseren Umgang mit den digitalen Medien. Die digitale Revolution sei vorbei, jetzt sei jeder gefordert, sich der digitalen Evolution zu stellen. Sie verband diesen Auftrag mit der aufmunternden Botschaft: „Das Betriebssystem für diese digitale Evolution ist immerhin der Mensch!“

 


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