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Netzintegration und Stromspeicherung im Fokus - Intersolar Europe 2012 ganz im Zeichen der Konsolidierungsphase

Rund 66000 Besucher aus 160 Ländern, 1909 Aussteller aus 49 Ländern – die Intersolar Europe präsentierte sich internationaler denn je. Trotz der rückläufigen Besucher- und Ausstellerzahl (77000 Besucher und 2280 Aussteller in 2011) zogen die Veranstalter ein positives Fazit. Mit der thematischen und technologischen Ausrichtung der Messe und den dargestellten Problemlösungen zeigte sich die Branche auf der Höhe der Zeit.

Nicht ganz so viel wie im letzten Jahr, aber dennoch großer Andrang herrschte am ersten Messetag auf der größten Fachmesse der Solarwirtschaft, der Intersolar Europe in München.

Neben den Veranstaltern und Partnern der Intersolar Europe eröffneten die Messe in diesem Jahr Dr. Marcel Huber, bayerischer Staatsminister für Umwelt und Gesundheit, Yuri Sentyurin, Stellvertretender Minister des Ministeriums für Energie der Russischen Föderation, und Liu Qi, Vizeminister der nationalen Energiebehörde aus China.

Unter dem Motto „Connecting Solar Business“ bringt die Intersolar Europe Menschen und Märkte zusammen.

Der Intersolar Award wurde 2012 bereits zum fünften Mal in den Bereichen Photovoltaik, PV Produktionstechnik und Solarthermie sowie in der neuen Kategorie Solare Projekte verliehen.

 

Am 15. Juni schloss die größte Fachmesse der Solarwirtschaft, die Intersolar Europe in München, nach drei turbulenten Messetagen  die Tore. Und auch in diesem Jahr traf die Messe den Nerv der Zeit. So zeigten sich die Besucher und Unternehmen vor allem mit den thematischen und technologischen Schwerpunkten der Messe. Insbesondere die
aktuell wichtigen Themen Stromspeicherung und Netzintegration waren stark vertreten und stießen auf große Resonanz. Nicht minder starken Anklang fanden Themen wie „Photovoltaik Großanlagen“ oder „Solare Prozesswärme“ sowie die begleitende Intersolar Europe Conference und ihren Side Events. Rund 2000 Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft trafen sich dort, um sich über die aktuellsten Entwicklungen der Technologien und Märkte auszutauschen.

Hohe Auslandsbeteiligung
Insgesamt präsentierten 1909 Aussteller aus 49 Ländern ihre Technologien und Dienstleistungen aus den Bereichen „Photovoltaik“, „PV Produktionstechnik“ und „Solarthermie“ in 15 Messehallen und einem Freigelände. Die Gesamtausstellungsfläche betrug in diesem Jahr rund 170000 m². 54% der Aussteller kamen 2012 aus dem Ausland zur Intersolar Europe. Mit 871 Ausstellern war Deutschland dabei am stärksten vertreten. Danach folgen China mit 388, Italien mit 78, Spanien mit 48 sowie Taiwan und Österreich mit jeweils 46 Unternehmen. Bei den Besuchern lag der Auslandsanteil in diesem Jahr bei rund 40%.

Aktuelle Themen
Besonderen Anklang fanden in diesem Jahr die Fokusthemen Stromspeicherung und Netzintegration. Allein zum Thema Stromspeicherung präsentierten mehr als 140 internationale Aussteller die neuesten Lösungen und Produkte von kleinen Batteriespeichern über die Kombination verschiedener Speicher mit Brennstoffzellen bis hin zu großen Speicherlösungen für Industrie und Gewerbe.
Die gesamte Technologiebreite zeigte in diesem Jahr die Sonderschau „PV Energy World“, die sich auf die Themenfelder Stromspeicherung und Netzintegration konzentrierte. Neben der Ausstellung waren vor allem die Expertenvorträge und Podiumsdiskussionen auf dem Forum der Sonderschau sehr gut besucht und regten zu zahlreichen Diskussionen über die Zukunft der Technologien an.
Besondere Aufmerksamkeit erregte in diesem Jahr die neue Sonderschau „PV und E-Mobility“. Zahlreiche Besucher scharten sich täglich um die Kombinationen von PV-Carports, Ladestationen und neuesten Elektrofahrzeugen, die die Intersolar Europe auf dem Freigelände der Messe München präsentierte. Mit insgesamt 11 Partnern zeigte die Messe den aktuellen Stand der Technik und machte die Elektromobilität der Zukunft erlebbar. Probefahrten mit verschiedenen Fahrzeugen vom E-Bike bis hin zum Roadster ergänzten das Programm.

Neues im Bereich der Solarthermie
Auch im Bereich Solarthermie zeigte die Intersolar Europe in diesem Jahr verschiedene neue Entwicklungen aus den Bereichen der Industrie: Von der solaren Prozesswärme für industrielle Fertigungsprozesse über innovative Heizkonzepte bis hin zu solarthermischen Großanlagen. Auch das neue Thema „Heizen mit Solarstrom“ im Vergleich zur Solarthermie wurde auf der Messe intensiv diskutiert und im Rahmen des Konferenz- und Rahmenprogramms beleuchtet.
Über die Entwicklung des Marktes im Bereich Solarthermie informierte der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW Solar), Exklusiv-Partner der Intersolar Europe. Der Verband präsentierte auf der Messe die neue Studie „Fahrplan Solarwärme“ und zeichnete ein positives Bild: Der Solarwärme-Markt in Deutschland kann sich nach den Ergebnissen der Studie bis zum Jahr 2030 versiebenfachen, während die Beschäftigten in diesem Bereich schon bis 2020 um 100% zunehmen könnten. Lesen Sie zum Thema Solarthermie auch den separaten Artikel ab Seite 16 in dieser Ausgabe.
Bereits zum fünften Mal in Folge wurde am 13. Juni der Intersolar AWARD verliehen. Der internationale Preis der Solarwirtschaft würdigt Unternehmen, Produkte und Dienstleistungen aus den Bereichen „Photovoltaik“ und „Solarthermie“ sowie der Kategorie „PV Produktionstechnik“. Im Rahmen eines offiziellen Festaktes wurde der Technologiepreis an neun Unternehmen verliehen – jeweils drei Unternehmen je Kategorie.

Gewinner im Bereich „Photovoltaik“

Die MBJ Services GmbH, Hamburg, hat das „Mobile PV Testcenter“ zur Prüfung der Leistungsfähigkeit von PV-Modulen entwickelt. Die Lösung kombiniert erstmals verschiedene Messmethoden für Solarmodule, wie die Aufnahme der Strom- und Spannungskennlinie, Elektrolumineszenz- und Infrarotaufnahmen. Überzeugt hatte die Jury die hohe Testgeschwindigkeit des Geräts und seine flexible Anwendbarkeit vor Ort: Das für den harten Feldeinsatz konzipierte Testcenter hat nur einen geringen Energiebedarf und kann bis zu 18 Solarmodule in der Stunde testen.
Die Firma SolarEdge Technologies GmbH, Grasbrunn, hat ihren Leistungsoptimierer für Solarmodule weiterentwickelt. Der „3rd Generation Power Optimizer“ maximiert den Energieertrag jedes einzelnen Moduls, indem er das Verhältnis von Spannung und Leistung auf das jeweils aktuelle Optimum regelt (MPPT/Maximum Power Point Tracking) und ist erstmals mit allen marktgängigen Wechselrichtern kompatibel. Aufgrund der innovativen Technologie „IndOP“ benötigt der Leistungsoptimierer bei der Arbeit mit Wechselrichtern anderer Hersteller keine zusätzliche Schnittstelle mehr.
Die Firma Solon Corporation, Tucson/USA, ist ein international tätiger Hersteller von Solarmodulen, der sich auf schlüsselfertige Lösungen spezialisiert hat. Bei ihrem Flachdach-Montagesystem „Solon SOLquick“ verwendet Solon rahmenlose Module. Das materialsparende Verfahren ermöglicht es, die Module gut geschützt zu transportieren und zu installieren. Die Halterung ist bereits ab Werk in das Solarmodul integriert. Die Module eignen sich für die Montage auf verschiedenen Dacharten — selbststabilisierend, mit Ballast oder mit Durchdringung der Dachhaut und erfordern keine Erdung, da kein Metall verwendet wird.

Gewinner im Bereich „Solarthermie“
Der Firma Soltigua – Laterizi Gambettola SRL, Gambettola/Italien, ist mit der Entwicklung des Parabolrinnenkollektors „PTMx“ erstmals der Einsatz eines kostengünstigen und hocheffektiven Dünnglasspiegels gelungen. Das parabolisch gebogene Glas weist ein hohes Reflektionsvermögen sowie eine hohe Abrasions- und Wetterbeständigkeit auf.
Die Tigi Ltd., Petah Tikva/Israel hat mit dem „Honeycomb Collector“ ein System für einen passiven Überhitzungsschutz auf Kollektorebene entwickelt. Mit dem neuen System lassen sich eine maximale Absorber-Temperatur und zugleich eine langfristige Sicherung der Kollektorstabilität erreichen. Auf der Basis von Polycarbonat sorgt eine transparente Abdeckung auf der Sonnenseite des Kollektors für geringe konvektive und Strahlungs-Wärmeverluste.
Der Flachkollektor „MT-Power“ der TVP Solar SA, Genf/Schweiz, zeichnet sich durch eine besonders hohe thermische Leistung aus. Die Technologie des Kollektors basiert auf der Kombination aus einer Hochvakuum-Isolation mit ebener Geometrie. Dadurch wird der Fluss der Wärmeaustauschflüssigkeit vollständig unter Vakuum gehalten. Dies führt zu einer Steigerung der Effizienz und Langlebigkeit sowie zu einer höheren Wirtschaftlichkeit, da jegliche Wartung entfällt.

Gewinner „PV Produktionstechnik“

Solarzellen müssen höchste Anforderungen erfüllen und fehlerfrei funktionieren. Mit dem multispektralen Photolumineszenz-Inspektionssystem „Multispectral Dual“ der Isra Surface Vision GmbH, Darmstadt, kann dies bereits während der Produktion der Solarzellen getestet werden. Die innovative Fehlererkennung des auf optische Messverfahren spezialisierten Unternehmens wertet mithilfe unterschiedlicher Filter zwei Spektren aus. Die Widerstandsmessung erfolgt kontaktlos und mit hoher Messgeschwindigkeit. Das System ist inline-fähig und beinhaltet eine integrierte Klassifizierung für verschiedene Defekttypen. Als besonders innovativ bewertete die Jury die Schnelligkeit der Auswertung und die hohe Präzision der Fehlererkennung.
Die Pasan SA, Neuchâtel/Schweiz, hat mit dem „SpotLIGHT 1sec“ einen Solarzellentester entwickelt, der sich durch sehr hohe Messgeschwindigkeit bei größtmöglicher Messpräzision auszeichnet. Seine geringen Kosten sollen in Zukunft zur Erreichung der Netzparität beitragen. Die Jury lobte das patentierte Kontaktsystem, das sich durch geringe Stillstandzeiten, vereinfachte Instandhaltung und eine Zykluszeit von einer Sekunde auszeichnet. Weitere Vorteile sind der wartungsfreundliche Aufbau, die extrem lange Lebensdauer und die solarzellenschonenden Kontaktierungskräfte.
Die Gebr. Schmid GmbH, Freudenstadt, hat in Zusammenarbeit mit der Schott Solar AG, Mainz, das neue Metallisierungsverfahren „TinPad“ entwickelt, das bei der Erstellung der Rückseitenkontakte der Solarzellen gänzlich auf Busbars aus kostspieligem Silber verzichtet. Bisher waren diese erforderlich, um die Lötbändchen direkt auf die Aluminiumrückseite der Solarzelle aufzubringen. Die Lösung entfernt die störende Oxidschicht auf der Aluminiumrückseite und bringt Zinn auf die Oberfläche auf. Den entscheidenden Ausschlag für die Auszeichnung gaben vor allem die Kos­teneinsparung beim Rohstoffeinsatz und die Reduzierung der Prozessschritte in der Zellproduktion.
Die Intersolar Europe 2013 findet vom 19. bis 21. Juni auf der Messe München statt.

KONTAKT: Solar Promation GmbH, 75172 Pforzheim, Tel. 07231 585980, Fax 07231 5859828, info@solarpromotion.com, www.solarpromotion.com

Bilder: Solar Promation

 


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