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Mitgliederversammlung 2009: Ausgewogene Bilanzen

Der Fachverband Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Bayern führte am 14. Oktober seine diesjährige Mitgliederversammlung durch. Gut 60 Teilnehmer aus fast 50 Innungen nahmen die Einladung nach Nürnberg an.

Etwa 60 Delegierte nahmen an der diesjährigen Mitgliederversammlung in Nürnberg teil.

Dem Vorstand gehören neben Michael Hilpert an (v.l.): Karl-Heinz Hopf (Oberfranken), Claudio Paulus (Mittelfranken), Michael Falger (Unterfranken), Erich Schulz jun. (Schwaben), Eduard Kröll (Oberbayern), Josef Schlosser (Oberpfalz), Franz Wittmann (Niederbayern).

 

Bilanz des Landesinnungsmeisters
Für Michael Hilpert war es die erste Mitgliederversammlung, die er als Landesinnungsmeister leitete. Vor rund einem Jahr übernahm er das Amt von seinem Vorgänger. Seit dieser Zeit legte er mehr als 23 000 km für Dienstreisen zurück, die mit seinem Amt verbunden waren. "Ich bin also mehr als ein halbes Mal um die Welt gereist", so seine Rechnung. Er machte deutlich, was für ihn als Landesinnungsmeister wichtig ist:

  • eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Innungen,
  • die Verstärkung des Dialoges mit den Branchen- und Marktpartnern,
  • neue Kontakte zu den Kabinettsmitgliedern nach der Landtagswahl,
  • personelles Engagement des Fachverbands, z. B. im BHT-Präsidium und dem UBH-Vorstand,
  • Werbe- und Informationsmaterial für Innungen,
  • die Nachwuchswerbekampagne "Superheldenkarriere".

Mit Blick auf die Bundestagswahl 2009 ist für Hilpert mit der schwarz-gelben Koalition "das Schlimmste verhindert worden". Die neuen Machtverhältnisse auf Bundes­ebene könnten als gutes Signal bewertet werden. Allerdings hat Hilpert auch große Erwartungen:

  1. eine Umsetzung der Konjunkturpakete in Aufträge,
  2. ein ermäßigter Steuersatz für arbeitsintensive Dienstleistungen im Handwerk,
  3. eine Anhebung der Wertgrenze für Sofortabschreibungen geringwertiger Wirtschaftsgüter auf mindestens 1000 Euro,
  4. Erhöhung der Absetzbarkeit von Handwerkerrechnungen auf mindestens 4000 Euro,
  5. eine Nachfolgelösung für die frühere Eigenheimzulage und die Wiedereinführung der degressiven Abschreibung für Gebäude,
  6. Entlastung arbeits- und sozialrechtlicher Vorschriften für Betriebe mit bis zu 20 Arbeitnehmern.

Wie immer auch sich die Zukunft gestaltet, wird für Hilpert ein engagierter und innovativer SHK-Betrieb beste Aussichten haben. "Wer sich nur auf seinem Erfolg ausruhen möchte und glaubt, auf die Politik hoffen zu können, der wird über kurz oder lang scheitern", so seine Überzeugung.

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Die Kaminkehrer sind für den Landesinnungsmeister "Daueraufreger". Da sind z. B. die Schornsteinfegergesellschaften, die bundesweit in fremden Gewässern, sprich im SHK-Handwerk, fischen. Die Machenschaften stehen zwar auf dem Prüfstand des Bundeskartellamtes, dennoch will der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks die energetische Sanierung von Wohngebäuden vorantreiben. Hierzu wurde eine Energieeffizienzagentur GmbH gegründet, die in puncto Finanzierung mit der Postbank kooperieren soll. Auch trifft der SHK-Fachverband Bayern immer wieder auf solche Schornis, die sich weder um Wettbewerbsrecht noch um Datenschutz im Zusammenhang mit dem Kehrbuch scheren. Doch diesen Verfehlungen wird grundsätzlich mit Abmahnungen sowie Dienstaufsichtsbeschwerden begegnet.

Zahlen und Ausblick auf 2010
Dr. Wolfgang Schwarz als Hauptgeschäftsführer und Herr der Zahlen beleuchtete das bayerische SHK-Handwerk aus wirtschaftlicher Sicht. So schrumpfte zwar die Zahl der Beschäftigten im Jahr 2008 (-0,8 %) auf rund 44 000, dennoch legte der Umsatz um mehr als 10 % auf 5,33 Mrd. Euro zu. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt allerdings brachte die verbandseigene Konjunkturumfrage leicht rückläufige Werte bei den Auftragsreichweiten, die aber immer noch über dem Durchschnitt der letzten Jahre liegen.

Recht konstant sind auch die Lehrlingszahlen geblieben. Mit rund 6600 Auszubildenden Ende 2008 waren es nur 35 weniger. Die verbandseigene Befragung zur Qualifikation der Lehrstellenbewerber brachte aktuell positive Zahlen: Im Vergleich zum Vorjahr waren 20 % (12 %) der Befragten der Meinung, dass die Qualifikation besser geworden sei. "Ziel der SHK-Berufsorganisation muss es sein", so Dr. Schwarz, "diese besseren Lehrstellenbewerber für unsere anspruchsvollen und zukunftsträchtigen Berufe zu interessieren." Gerade deshalb hat sich der Fachverband dem Thema Nachwuchsgewinnung angenommen: Im März 2009 wurde die Aktion "Superheldenkarriere" gestartet. Alle Haupt- und Realschulen in Bayern erhielten vom Verband Infopakete sowie Plakate zum Aushang in den Schaukästen. Flankierend dazu gibt es im Internet die Seite "superheldenkarriere.de". Auch im Jahr 2010 soll die Aktion fortgeführt werden, allerdings mit einem kleinern Budget. Dr. Schwarz rief dazu auf, das Werbematerial zu nutzen, "damit in unseren Berufen weiterhin viele Lehrlinge ausgebildet werden."

Ein Reizthema in Bayern ist das Geschäftsmodell der E.ON Bayern zur energetischen Gebäudesanierung. Hierbei wird der Versorger als Generalübernehmer tätig und vergibt durch eigene Planer Aufträge an Subunternehmer zur Ausführung, also auch an das SHK-Handwerk. Obschon Michael Hilpert, Dr. Wolfgang Schwarz und Jörg Schütz in einem persönlichen Gespräch mit E.ON die ablehnende Haltung deutlich zum Ausdruck gebracht hatten, wurde die Aktion weiter beworben. Inwieweit der Versorger als Partner des Handwerks angesehen werden kann, "da soll jeder seine eigenen Schlüsse ziehen", so Dr. Schwarz.

Resümee
Wie jedes Jahr konnte der Fachverband auch auf der diesjährigen Mitgliederversammlung viel Positives über die geleistete Arbeit berichten. Damit beweist sich der Verband als Interessenvertretung für das SHK-Handwerk in Bayern.

Tätigkeitsschwerpunkte des Verbands im Jahr 2010

  • Regionalversammlungen: Wie gewohnt werden für Innungsfachbetriebe kostenfreie Informationen aus den Bereichen Recht, Betriebswirtschaft und Technik angeboten.
  • Mitgliederwerbung: Im Februar 2010 sollen alle Nichtinnungsmitglieder mit einer Broschüre die Vorteile einer Mitgliedschaft näher gebracht werden. Parallel gibt es eine Computer-Präsentation, die vonseiten der Innungen in Meisterschulen, Versammlungen oder im persönlichen Gespräch mit Interessenten eingesetzt werden kann.
  • IFH/Intherm: Im April des nächsten Jahres findet wieder die Messe statt. Dr. Schwarz rief dazu auf, die IFH/Intherm zu besuchen: "Helfen sie mit, den Messestandort Nürnberg weiter zu festigen und auszubauen."

 


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