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Mehr Energieeffizienzsteigerungen nötig - Erhöhung der Energieeffizienz im verarbeitenden Gewerbe von großer Bedeutung

Die Erhöhung der Energieffizienz ist für die Energiewende von grundlegender Bedeutung [1]. Höhere Energieffizienz heißt, mit gleichbleibendem Energieaufwand ein höheres volks- oder betriebswirtschaftliches Ergebnis oder mit sinkendem Energieverbrauch ein gleichbleibendes Ergebnis oder im Idealfall mit sinkendem Energieaufwand ein höheres Ergebnis zu erzielen. Diese Forderung gilt für alle Bereiche und Zweige der Volkswirtschaft.

Tabellen 1 bis 3.

 

Eine höhere Energieeffizienz kann durch eine Vielzahl von Maßnahmen erreicht werden. Hierzu sind in der Regel Investitionen zu tätigen.
Nachfolgend wird für das verarbeitende Gewerbe und einige seiner Zweige die Entwicklung der Investitionen zur Energieeffizienzsteigerung und zur Energieeinsparung im Zeitraum 2008 – 2011 auf der Grundlage von [2] dargestellt.

Gesamtentwicklung im produzierenden Gewerbe

In den Jahren 2008 – 2011 wurden für o.g. Maßnahmen 2470,2 Mrd. Euro investiert, d.h. konkret an Bruttozugängen an erworbenen und selbsterstellten Sachanlagen aktiviert. Tabelle 1 enthält die Investitionen in den einzelnen Jahren. Die Anteile veränderten sich trotz der Schwankungen der Investitionssummen  nur geringfügig.
Die Masse der Investitionen wurde im verarbeitenden Gewerbe getätigt. Im Jahr 2011 waren es 71,2%. Der Bereich der Energieversorgung hatte einen Anteil von 24,1%. Gegenüber 2008 ist damit der Anteil des verarbeitenden Gewerbes besonders 2008 erheblich angewachsen. Das geschah zulasten der Energieversorgung, deren Anteil 2008 noch bei 48,6% gelegen hatte. Im verarbeitenden Gewerbe ist also das Interesse an der Eröhung der Energieeffizienz erheblich gestiegen.

Verteilung im verarbeitenden Gewerbe

Zum verarbeitenden Gewerbe zählen 24 Zweige. Über die Hälfte der Investitionen konzentrierte sich auf 6 Zweige, obgleich beachtliche Schwankungen  im betrachteten Zeitraum auftraten. Tabelle 2 zeigt die Schwerpunktzweige-Investitionen zur Energieeffizienzsteigerung.
In jedem Jahr wurden also zwischen 51,6 und 58,1% der Investitionen in diesen Zweigen realisiert. Bis auf den Zweig Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden wurden in den anderen aufgeführten Zweigen 2011 die höchsten Investitionen zur Energieeffizienzsteigerung im betrachteten Zeitraum realisiert, d.h. aber auch, die Kontinuität der Maßnahmen ist noch verbesserungsbedürftig. Ein stetiges Wachstum der Investitionen ist nur im Zweig Herstellung von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeugteilen zu verzeichnen.

Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz

Zu derartige Maßnahmen zählen:

  • Kraft-Wärme-Kopplung,
  • Wärmerückgewinnung,
  • Einsatz von Wärmepumpen,
  • Verbesserung der Wärmedämmung von Gebäuden und Anlagen,
  • Ersatz veralteter Heizungs- und Wärmetechnik durch neue, effizientere Technik
  • und natürlich der Verbund dieser Maßnahmen.

Entwicklung der Energieeffizienz
Viele der Maßnahmen werden nur mit einer Zeitverzögerung wirksam. Den effiziensteigernden Maßnahmen wirken  auch andere Faktoren entgegen, wie z.B. Veränderungen des Fertigungsprogramms und Schwankungen der Auftragslage. Trotzdem sollten sich über längere Zeiträume Verbesserungen zeigen.
Wie Tabelle 3 zeigt, wurde hier auch einiges erreicht. Von den betrachteteten 6 Zweigen haben 5 im Jahr 2011 gegenüber 2008 eine zum Teil deutlich verbesserte Energieeffizienz, trotz zwischenzeitlicher Schwankungen. Nur in einem Zweig, der Herstellung chemischer Erzeugnisse,  trat eine Verschlechterung ein. Die Energieeffizienz wird dargestellt durch das Verhältnis von Energieverbrauch ( in GJ ) zu 1000 Euro Umsatz.
Aber auch in der Mehrzahl der anderen hier nicht genannten Zweige wurde die Energieeffizienz verbessert.

Schwerpunkte der Erhöhung der Energieeffizienz

Die systematische Erhöhung der Energieeffizienz setzt die genaue Kenntnis der Bereiche voraus, in denen der Energieverbrauch am höchsten ist, in denen effizienzsteigernde Maßnahmen hohe Wirkungen bringen. Dabei bestehen zwischen und innerhalb der Bereiche und Zweige der Volkswirtschaft durchaus erhebliche Unterschiede.
An erster Stelle stehen die Wärmeanwendungen insgesamt. Hierfür wurden 2011 in der Industrie 74,7% der Endener­gie verbraucht [3]. Im Gegensatz zum Haushaltsbereich, wo der Energieeinsatz vor allem zur Erzeugung von Raumwärme erfolgt, wird im verarbeitenden Gewerbe Energie vor allem zur Erzeugung von Prozesswärme eingesetzt. Hierfür werden 65,9% der Endenergie verbraucht, für die Raumheizung dagegen nur 7,9%. Deshalb sind die Zweige Herstellung von Papier und Pappe, Herstellung chemischer Erzeugnisse, Herstellung von Glas, Glaswaren und Keramik sowie die Metallerzeugung und -bearbeitung generell und alle Fertigungsprozesse, in denen die zu bearbeitenden Materialien einer Wärmebehandlung unterzogen werden, als Schwerpunkte für die Steigerung der Energieeffizienz anzusehen. Zur Erzeugung von mechanischer Energie werden 21,3% der Endenergie verbraucht. Die Energieeffizienz kann also auch durch energiesparende Antriebe an Bearbeitungsmaschinen, Pumpen, Fördereinrichtungen usw. erhöht werden. Im verarbeiten-den Gewerbe sind somit die Erzeugung von Prozesswärme und mechanischer Energie Schwerpunkte für effiziensteigernde Maßnahmen.  

Breites Tätigkeitsfeld

Energieeffizienzsteigerung ist auch im verarbeitenden Gewerbe eine Notwendigkeit. Es besteht ein breites Tätigkeitsfeld. Allerdings unterscheiden sich Ansatzpunkte und Lösungswege vielfach von denen im Haushaltsbereich. Sie sind im verarbeitenden Gewerbe wesenlich differenzierter.

Literatur:
[1] Blazejczak, J., / Edler, D. / Schill, W-P.; Steigerung der Energieeffizienz, ein Muss für die Energiewende, ein Wachstumsimpuls für die Wirtschaft, DIW-Berichte, Wochenbericht Nr. 4/ 2014
[2] Statistisches Bundesamt; Fachserie 19, Reihe 3.1.2011
[3] AGEB Energiebilanzen e.V.;  Anwendungsbilanz für die Endenergiesektoren in Deutschland 2010 und 2011, Berlin 2013

 


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