Werbung

Maximaler Nutzen für einen überschaubaren zeitlichen Einsatz

IFH/Intherm 2020: Die gesamte SHK-Welt zum Anfassen und Erleben

„Die IFH/Intherm ist für mich die wichtigste Drehscheibe von Informationen, Innovationen und Begegnungen mit Menschen, die unsere Branche so besonders machen.“ Bild: IKZ

Für Dr. Wolfgang Schwarz ist die IFH/Intherm 2020 das Netzwerk für Experten. Bild: IKZ

 

Die IFH/Intherm 2020 ist die wichtigste Messe für die SHK-Branche im Süden Deutschlands. Seit 1976 wird sie im Rhythmus von zwei Jahren in Nürnberg ausgetragen. Im Fokus der diesjährigen „Fachmesse für Sanitär-, Haus- und Gebäudetechnik“ – wie sie offiziell heißt – stehen die Nachhaltigkeit und die Digitalisierung. Wir sprachen mit Dr. Wolfgang Schwarz, Hauptgeschäftsführer des bayerischen SHK-Handwerks, über die IFH/Intherm 2020.

IKZ-HAUSTECHNIK: Aufgrund des sich ausbreitenden Corona-Virus hagelt es momentan nur so von Messeabsagen jedweder Branche. Auch die unsere ist betroffen: Die SHK Essen, eigentlich für den März geplant, ist auf den September verschoben worden, die Handwerksmesse 2020 in München wurde komplett abgesagt. Da stellt sich die Frage: Wird die IFH/Intherm stattfinden oder ereilt sie dasselbe Schicksal wie die anderen Messen?
Dr. Wolfgang Schwarz: Zugegeben, das Umfeld nach Absage mehrerer, hauptsächlich internationaler Messen, ist derzeit auch für die IFH/Intherm schwierig. Ich rechne dennoch damit, dass sie wie geplant Ende April stattfindet. Bis dahin werden die Messegesellschaft GHM und die ideellen Träger, also die SHK-Landesverbände in Baden-Württemberg und Bayern, alles dafür tun, ein Umfeld zu schaffen, das dem Wohlergehen der Besucherinnen und Besucher sowie aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Aussteller in angemessener Art und Weise Rechnung trägt. Auch ist damit zu rechnen, dass die objektive wie subjektive, vielfach irrational überhöhte Bedrohungslage mit steigenden Außentemperaturen im bis dahin einsetzenden Frühling stark nachlassen wird. Zusammengefasst: Die IFH/Intherm in Nürnberg findet vom 21. bis 24. April 2020 wie angekündigt statt.

IKZ-HAUSTECHNIK: Sofern also die Messe durchgeführt wird, könnte ein anderer Grund einen Messebesuch verhindern: Die Auftragsbücher der Handwerksunternehmen. Sie sind gerade in Bayern und Baden-Württemberg, dem Haupteinzugsgebiet der IFH/Intherm, seit Jahren gut gefüllt. Da sei angesichts knapper Zeitbudgets die Frage erlaubt: Warum die Messe besuchen?
Dr. Wolfgang Schwarz:
Lassen Sie mich ausnahmsweise mit einer Gegenfrage antworten: Wer kann es sich angesichts voller Auftragsbücher leisten, nicht zur IFH/Intherm zu kommen? Denn dort findet er in übersichtlicher Form alle Produktsegmente aus den Bereichen Sanitär, Heizung und Klima sowie Mehrwertinformationen für SHK-Unternehmen. Die Messe ist so aufgeplant, dass sie trotz der vielfältigen Angebote bequem an einem Tag besucht werden kann.
Für gewöhnlich sind alle Ansprechpartner, die dem Betriebsinhaber aus dem Tagesgeschäft vertraut sind, vor Ort. Zusätzlich können Anliegen und Fragen auch mit anderen Verantwortlichen der ausstellenden Firmen besprochen werden. Im persönlichen Austausch liegt der Gewinn für die Besucher – im wahrsten Sinne des Wortes! In einem Satz: maximaler Nutzen für einen überschaubaren zeitlichen Einsatz.

IKZ-HAUSTECHNIK: Wenn ich Sie richtig verstehe, deckt die IFH/Intherm eine enorme Bandbreite ab. Welche Schwerpunktthemen sind für Sie da besonders erwähnenswert?
Dr. Wolfgang Schwarz: Die Schwerpunkte in diesem Jahr heißen: Energieeffizienz, Klimaschutz, Ressourceneinsparung durch Produktinnovationen, Badrenovierung, Barrierefreiheit im Badezimmer,
E-Mobilität, also Green Mobility, und natürlich das Überthema Digitalisierung.
Wir sprechen als Besucher zusätzlich zu den Betriebsinhabern, welche die Entscheider in ihren Betrieben sind, auch die Auszubildenden und Gesellen an, welche die Entscheider von morgen sein werden. Es gilt, auch ihnen den Mehrwert einer Präsenzmesse in jungen Jahren näher zu bringen, damit sie von Zaungästen zu überzeugten und treuen Besuchern werden. Gerade im Internetzeitalter gilt: „lieber anfassen als nur hinschauen…“
Für Gesellen gibt es spezielle Schulungen zu technischen Themen auf der Messe, für deren Besuch Teilnahmebescheinigungen ausgestellt werden können. Zudem gibt es für sie und die Lehrlinge zusätzliche Angebote wie z. B. eine digitale QR-Code-Schnitzeljagd über die gesamte Messe per Smartphone. Endpunkt wird unser Stand in Halle 4 sein, wo die jungen und jung gebliebenen Besucher an einem Basketballautomaten ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen können.
Ein weiteres Schwerpunktthema, das natürlich mit den zuvor genannten in Verbindung steht, und einen großen Raum einnimmt, sind die seit Anfang des Jahres bestehenden Fördermöglichkeiten zur Heizungserneuerung. Wir stellen in unserer täglichen Beratung fest, dass die Verwirrung bei den Kunden der SHK-Betriebe immens ist. Wir haben auch auf der Messe den Anspruch, die Innungsfachbetriebe in dieser Thematik fit zu machen, damit sie ihre Kunden zielsicher und fair beraten können.

IKZ-HAUSTECHNIK: Blicken wir einmal kurz auf die Geschichte der IFH/Intherm: Seit dem Jahr 2008 trägt sie den Untertitel „Fachmesse für Sanitär, Heizung, Klima und Erneuerbare Energien“. In diesem Jahr heißt sie „Fachmesse für Sanitär-, Haus- und Gebäudetechnik“. Sind damit auch inhaltlichen Wechsel verbunden?
Dr. Wolfgang Schwarz: Im Zuge der Messeplanung, die unmittelbar nach dem Abschluss der vorhergehenden Messe 2018 begonnen hat, war sich das Organisationsteam, bestehend aus den Trägerverbänden und der GHM1), einig, dass der Begriff „Erneuerbare Energien“ mittlerweile von nahezu allen Ausstellern in ihren Produktpaletten umgesetzt wird. Es war daher logisch, den Fokus stärker auf die Überschrift Haus- und Gebäudetechnik zu lenken, weil beispielsweise die digital-integrierte Planung – also BIM – und die Konnektivität der haustechnischen Komponenten einen immer breiteren Raum einnehmen. Zudem spricht der veränderte Titel die SHK-Profis mehr an. Die IFH/Intherm ist letztlich eine Fach-, d. h. Entscheidermesse.
Als wir die Überschrift veränderten, gab es noch keine „Fridays for Future“-Bewegung. Wir waren damals und sind heute davon überzeugt, dass einmal pro Woche demonstrieren das Klima nicht retten wird. Da hilft nur Installieren, am besten 24/7 für die Zukunft. Das ist wahre Nachhaltigkeit. Unsere Gewerke sind die Nummer eins bei Ressourceneinsparung und Energieeffizienz. Auch schafft die neue Überschrift Platz bzw. eine Klammer für Aussteller aus benachbarten Branchen.
Unsere Messe denkt vernetzt – das ist übrigens auch der „Claim“ für die Besucher – und will vernetzen: Sanitär-, Heizungs-, Kälte-, Klima-, Elektrotechnik, Gebäudeautomation, BIM, Smartliving bis hin zu den Gewerken der Gebäudehülle.

IKZ-HAUSTECHNIK: Ein weiterer Fokus der IFH/Intherm – Sie hatten es soeben erwähnt – richtet sich auf das Thema Nachhaltigkeit. Was hat es damit auf sich?
Dr. Wolfgang Schwarz: Nachhaltigkeit ist für viele Endkunden heutzutage ein wichtiges Entscheidungskriterium. Daher werden wir in diesem Bereich auch viel auf der Messe bieten. Auf den Sonderflächen „Forum Energieeffizientes Bauen“, „Innovative Heiztechnik“ und „Green Mobility“ werden die Facetten der Nachhaltigkeit in unseren und den umgebenden Gewerken anschaulich dargestellt. Auch hier spielen die Auswirkungen des Klimaschutzprogramms der Bundesregierung eine wichtige Rolle. Zusätzlich findet auf dem Stand der Fachverbände in Halle 4 täglich um 12.30 Uhr eine Informationsveranstaltung zu den Förderprogrammen „Heizen mit erneuerbaren Energien 2020“ der BAFA statt.

IKZ-HAUSTECHNIK: Bei der Digitalisierung darf das SHK-Handwerk den Anschluss nicht verpassen. Daher wird dieser Megatrend auf der Messe nicht fehlen.
Dr. Wolfgang Schwarz: Richtig. Die Digitalisierung hat für die Betriebe zwei wesentliche Aspekte: Zum einen wirkt sie innerhalb der Betriebe und veranlasst Inves­titionen in digitale Hilfsmittel -Scanner, Drucker, Barcodeleser, Smartphones, Tablet-computer etc. – und Betriebsabläufe – Lagerverwaltung, Angebotserstellung, Auftragsbearbeitung, Rechnungsschreibung etc. Zum anderen werden die eingebauten Produkte immer digitaler und vernetzter. Heizkessel, Wasseraufbereitungssysteme, WCs oder Sprudelwasserarmaturen teilen dem Kunden oder Handwerker mit, wann sie eine Wartung brauchen. Fernüberwachung und Fernwartung halten vermehrt Einzug in die Betriebe. Für beide Gesichter der Digitalisierung findet sich eine Vielzahl von Produkten und Dienstleistungsanbietern auf der IFH/Intherm. Zusätzlich bieten die Sonderschau „Forum Digital Optimiert“, der Digitalisierungspfad oder das sogenannte Bar-Camp, das erstmals auf einer SHK-Messe stattfindet, einen sehr guten Überblick und neue Impulse zum Thema Digitalisierung.

IKZ-HAUSTECHNIK: Die vier SHK-Fachverbände aus Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen und Thüringen werden sich auf einem gemeinsamen Stand in Halle 4 präsentieren. Welche Themen wollen Sie dem Handwerk näher bringen?
Dr. Wolfgang Schwarz: Unser gemeinsamer Stand gliedert sich in drei Teile: Auf dem „Forum Handwerk innovativ“ laufen während der vier Messetage knapp 50 Vorträge aus allen Bereichen, die für die Innungsfachbetriebe in ihrem betrieblichen Alltag interessant sind.
Der mittlere Teil des Standes fungiert im Wesentlichen als Kommunikationsfläche der Innungsfachbetriebe oder denen, die es werden wollen, den Obermeistern und Funktionsträgern mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Fachverbände. Hier finden Beratungen statt, es werden Informationen ausgetauscht oder einfach mal eine Pause zum Verschnaufen an unserer SHK-Bar mit frisch zubereiteten Drinks eingelegt. Auch der ZVSHK wird als Mitaussteller ein paar seiner Angebote, wie z. B. Open-data-pool oder das neue Wartungsportal, präsentieren.
Das dritte Standsegment ist für die Produkte und Dienstleistungen unserer Servicegesellschaften reserviert. Hier kann man sich einen Überblick über deren breit gefächertes Warenangebot machen oder gleich ein Seminar buchen. Außerdem gibt es, wie bereits erwähnt, eine Basketball-Ecke, in der jeder Besucher seine Geschicklichkeit an einer Basketball-Wurfmaschine ausprobieren kann. Den Besten winken täglich Preise.

IKZ-HAUSTECHNIK: Mal ganz persönlich: Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn Sie an die vier Tage währende IFH/Intherm denken?
Dr. Wolfgang Schwarz: Die IFH/Intherm ist für mich die wichtigste Drehscheibe von Informationen, Innovationen und Begegnungen mit Menschen, die unsere Branche so besonders machen. Wir haben das Glück, in einer noch sehr vom Menschen bestimmten Branche arbeiten zu können – es menschelt, wie wir in Bayern sagen. Die IFH/Intherm ist ein Klassen- oder besser gesagt ein Familientreffen der deutschen SHK-Branche. Es wird eine gute Messe gewesen sein, wenn ich am Freitagabend auf gute Gespräche mit tollen Besuchern, zufriedene Aussteller und meine qualmenden Schuhsohlen schauen kann.

IKZ-HAUSTECHNIK: Abschließend bitte noch ein paar Tipps: Wie kann sich der Messebesucher optimal auf die IFH/Intherm vorbereiten?
Dr. Wolfgang Schwarz: Die Vorbereitung des Messebesuchs ist aufgrund des bunten und umfangreichen Programms – ich hatte es erwähnt: Sonderschauen, Bar-Camp, Digitalisierungs-Pfad, Vorträge und Produktinnovationen der Aussteller – aus meiner Sicht absolut empfehlenswert. Daher erhält jeder Innungsfachbetrieb die offizielle Messezeitung, den IFH-Kurier, vor Beginn der Messe mit der Aussendung seines Fachverbandes.
Zusätzlich ist die Internetseite www.ifh-intherm.de im Netz verfügbar, auf der die umfassendsten Informationen zu finden sind. Außerdem gibt es wie auch schon in den Jahren zuvor eine Messe-App, einen gedruckten Messekatalog und ein Übersichtsfaltblatt für die Hosentasche, die an den Eingängen zum Messegelände ausliegen. Auch die Informationen in den Messeheften der Fachverlage bieten zusätzlich wertvolle Informationen an und runden das umfangreiche Angebot ab.
Die Betriebsinhaber, die mit ihren Mitarbeitern auf die IFH/Intherm kommen, sollten sich vor der Messe absprechen, wer was an diesem Tag macht, um hinterher die Ergebnisse gemeinsam auswerten zu können. Ich glaube übrigens auch, dass es für die Chefs sehr sinnvoll ist, die Mitarbeiter mitzunehmen, denn eine umfassendere Weiterbildung mit Spaßfaktor, wie z. B. vielseitiges Vortragsprogramm, digitale Schnitzeljagd, Basketballmaschine und gute Gespräche an den Ständen der Aussteller, kann man seinen Leuten nicht bieten. Das motiviert und bindet die Mitarbeiter ans eigene Unternehmen.


1) Anm. d. Red: GHM Gesellschaft für Handwerksmessen mbH, München. Veranstalter der IFH/Intherm.

 


Artikel teilen:
Weitere Tags zu diesem Thema: