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Lohnt sich Photovoltaik künftig noch? Ob die PV subventioniert wird und in welcher Höhe ist langfristig unerheblich

Es gibt für die Menschheit bis dato nur einen Energielieferanten: Die Sonne. Die Umwege mögen noch so verschlungen sein und Jahrmillionen in Anspruch nehmen: Alle Energie, die wir auf der Erde zur Verfügung haben, kommt letztlich von der Sonne. Der direkteste Weg, diese Energie nutzbar zu machen, ist PV. Nachstehend ein provokatives Plädoyer von Artur Deger, Geschäftsführer von DEGERenergie.

Artur Deger, Gründer und Geschäftsführer von DEGERenergie.

 

„Lohnt sich PV künftig noch?“ – kaum eine Frage eignet sich so gut für eine unhöfliche Antwort wie diese: Die Frage geht am eigentlichen Thema vorbei. Denn: Es geht nicht darum, ob sich PV künftig noch lohnt, weil die variablen Rahmenbedingungen nach allem, was wir heute wissen, für eine schlüssige Antwort keine Rolle spielen.
Ob der Staat die PV subventioniert und wenn ja, in welcher Höhe, ist für eine langfristige Betrachtung des Themas unerheblich. Ebenso unerheblich sind nach heutigem Wissensstand Fragen nach technischen Gegebenheiten und Grenzen, nach Einsatzregionen, Umwelteinflüssen und sonstigen Rahmenbedingungen.
Unerheblich sind diese Aspekte zum einen, weil wir von einem direkt nutzbaren Energiepotenzial reden, das den Bedarf der Menschheit um Dimensionen übersteigt. Zum anderen, weil die noch junge PV-Technologie schon heute in der Lage ist, den kompletten globalen Energiebedarf zu decken. Vom verantwortungsbewussten Umgang mit unserer Umwelt ganz zu schweigen.

Die Frage ist: Wie setzen wir PV effizient ein?

Kurz: Die Frage ist nicht, ob sich PV künftig noch lohnt, sondern wie wir die PV-gestützte Energiegewinnung so effizient wie möglich machen.
Die Betrachtung alternativer Wege zur Energiegewinnung ist bekanntlich politisch und weltanschaulich hoch belastet. An einigen Fakten jedoch kommt niemand vorbei, der sich diesem Thema seriös widmet:

  1. Die fossilen Energieträger sind endlich. Ob wir hierbei über Jahrzehnte reden oder über 200 Jahre, spielt eine eher untergeordnete Rolle.
  2. Der Energiehunger der Menschheit steigt in absehbarer Zeit weiter dramatisch an.
  3. Fossile Energieträger werden immer teurer, weil sie immer knapper werden und das Erschließen neuer Quellen immer mehr Aufwand erfordert. Wir alle wissen um die Preisentwicklung auf dem Energiemarkt – ein deutliches Zeichen für den sich abzeichnenden Engpass.
  4. Die Nutzung fossiler Energieträger hat nach heutigem Stand von Technik und Wissen deutlich mehr global wirkende Nachteile als die Nutzung Erneuerbarer Energien.
  5. Die Energie, die uns durch die tägliche Sonneneinstrahlung direkt in unserem Lebensumfeld erreicht, ist nach menschlichen Maßstäben unerschöpflich.
  6. PV – und gegebenenfalls noch Photothermik – sind die direktesten Wege, Sonnenenergie zu nutzen. Denn sie wandeln Sonnenstrahlen direkt und sofort in Strom oder nutzbare Wärmeenergie um.
  7. Die systematische und industrielle Nutzung Erneuerbarer Energien steht erst am Anfang. Nimmt man alle technologischen Entwicklungen der vergangenen zwei Jahrhunderte zum Maßstab, wird sich die Technologie und damit die Effizienz in den kommenden Jahren dramatisch weiter entwickeln.

Dass das Angebot an EE generell in der Lage ist, den globalen Bedarf zu decken, steht außer Frage. So rechnen etwa Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischedick, renommierter Wissenschaftler und Vizepräsident des Wuppertal Instituts für Klima Umwelt Ener-gie, und seine Kollegen Ole Langniß und Jo-achim Nitsch vor, dass der weltweite Bedarf schon mit den heute verfügbaren Techniken fast sechsfach durch regenerative Energiequellen gedeckt werden kann.

Wir sitzen direkt an der Quelle

Vom Potenzial ganz zu schweigen – und auch das spricht deutlich für die PV:

  • Das Gesamtangebot an Energie durch Wasserkraft – ungeachtet seiner Nutzbarkeit nach dem heutigen Stand der Technik –kann den Gesamtbedarf der Menschheit etwa eins zu eins decken.
  • In den Meeren steckt doppelt so viel theoretisch nutzbare Energie als wir nach aktuellem Stand benötigen.
  • Die Erdwärme bietet uns etwa das Fünffache des globalen Energiebedarfs – hier sei allerdings auf das Risiko hingewiesen, das offenbar mit Geothermie-Bohrungen verbunden ist.
  • Über Biomasse lässt sich der globaleEnergiebedarf zwanzigfach decken.
  • Das Angebot an Windenergie übersteigt den gesamten Bedarf der Menschheit sogar um das Zweihundertfache.
  • In eine gänzlich andere Dimension stößt die Solarstrahlung vor: Deren gesamtes Angebot übersteigt den Bedarf nach den Berechnungen der Experten um das 2850-Fache. Bemerkenswert dabei: Schon nach heutigem Stand der Technik liegt das konkret nutzbare Angebot knapp vier Mal so hoch wie der gesamte Energiebedarf der Menschheit.

Vom reinen Potenzial und angesichts der bereits heute verfügbaren technologischen Möglichkeiten her ist PV ganz offensichtlich allen anderen Energiequellen weit überlegen. Jetzt, und hier kommen wir wieder auf die eigentliche Eingangsfrage zurück, geht es nur noch darum, die Effizienz der Energiegewinnung und deren Rahmenbedingungen zu optimieren.


Das neue Firmengebäude von DEGERenergie: Auf der Basis von sensorgesteuert nachgeführten Solarmodulen produziert der Bau etwa drei Mal so viel Energie wie er für den kompletten Betrieb von Büros, Produktion und Logistik benötigt.

Gebäude als Energielieferanten

Ein ebenso einfaches wie einleuchtendes Beispiel für gelungene Optimierung und eine positive Energiebilanz ist beispielsweise das neue Firmengebäude von DEGERenergie, das im vergangenen Jahr in Betrieb genommen wurde. Auf der Basis von sensorgesteuert nachgeführten Solarmodulen produziert der Bau etwa drei Mal so viel Energie, wie er für den kompletten Betrieb von Büros, Produktion und Logistik benötigt.
Schon heute ist es also mit vergleichsweise geringen Mitteln und in so gut wie allen Regionen der Erde möglich, Industrie- oder Privatgebäude so auszustatten, dass sie durch PV nicht nur ihren eigenen Energiebedarf ohne jegliche Schadstoffe decken, sondern auch noch andere Verbraucher versorgen können.
Denkbar ist beispielsweise, dass es in Zukunft üblich sein wird, Gebäude und Dächer nicht ohne PV-Anlagen zu planen. Was einen nicht zu unterschätzenden weiteren Vorteil hätte: Aufwendige Transportnetze würden auf ein Minimum reduziert. Der Energiepreis könnte stabil bleiben oder gar sinken.
Zurück zu den heutigen Gegebenheiten, zurück zu Einspeisevergütungen und Subventionen, Energiekosten und Amortisationsberechnungen. Denn natürlich spielen diese Rahmenbedingungen für die Wirtschaftlichkeit, für Investoren und damit für die rasche Ausbreitung der PV eine durchaus tragende Rolle.

Wann lohnt sich was?

Vor allem in Deutschland gehen Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen für Solarparks häufig in eine falsche Richtung: Gerechnet wird oft, wie hoch der Preis pro installiertem kWp ist. Das aber greift zu kurz und ist für eine kaufmännisch solide Kosten/Nutzen-Rechnung unerheblich.
Vielmehr geht es bei allen Investitionen immer um die Frage: Wie viel Invest stecke ich hinein und wie viel hole ich wieder heraus? Denn danach richten sich die zwei entscheidenden Größen:

  • der Zeitpunkt der Amortisation, also des „Returns on Invest“,
  • der Ertrag/Gewinn nach Überschreiten dieses Zeitpunkts.

In den USA und in Kanada übrigens stehen bei Gesprächen mit Investoren diese Größen und die dafür erforderlichen Berechnungen immer im Vordergrund. Grund genug für uns, diese Parameter anhand vieler Daten und Informationen aus der täglichen Praxis genauer unter die Lupe zu nehmen.
Das Ergebnis ist eindeutig: PV-Anlagen, die per Sensorsteuerung nachgeführt werden, bringen den schnellsten „Return on Invest“. Denn sie erzielen weltweit die höchsten PV-Erträge, gemessen am eingesetzten Kapital und bieten das günstigste Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen.
Bemerkenswert: Rahmenbedingungen wie Einspeisevergütung, Energiekosten oder Einsatzregion spielen für diese Berechnungen und deren Ergebnisse nur eine untergeordnete Rolle. Klar ist auch: Unter allen Rahmenbedingungen, in denen auch Nachführsysteme eingesetzt werden können, produzieren diese Solarstrom generell günstiger als starr installierte Systeme.


PV-Anlagen, die per Sensorsteuerung nachgeführt werden, bringen den schnellsten „Return on Invest“.

Netzparität: in Italien fast schon Realität

Eine wesentliche Größe bei allen Wirtschaftlichkeits-Überlegungen ist der tatsächliche Preis, der für Energie bezahlt werden muss. Und auch hier ist der entscheidende Punkt bald erreicht: die Netzparität, also ein Gleichstand der Kosten, die für „gekauften“ Strom anfallen, im Vergleich zu selbst produziertem Strom. Für Solarparkbetreiber und industrielle Anwender in Italien, die ihre Solarenergie mit sensorgesteuerten Nachführsystemen produzieren, ist die Netzparität fast schon erreicht.
Das heißt: Binnen Kurzem spielt es für sie keine Rolle mehr, ob die Solarenergie subventioniert wird oder nicht. Und sie können künftig ihren Strom zu kaufmännisch vertretbaren Kosten schlicht selbst produzieren und müssen ihn nicht mehr einkaufen.
Ein für langfristige Business-Pläne nicht zu unterschätzender Vorteil. Schließlich gilt der weitere Anstieg der Energiepreise längst als Fakt, der in jeder seriösen Langzeitplanung berücksichtigt werden muss. Je höher der Energiebedarf eines Unternehmens, desto wichtiger ist diese Größe logischerweise.
In Deutschland wird die Netzparität bei der aktuellen Entwicklung innerhalb der nächsten fünf Jahre erreicht sein – wohlgemerkt immer vor dem Hintergrund, dass der Alternativstrom so günstig erzeugt wird wie möglich.
Alle wesentlichen Parameter sprechen dafür: PV wird sich in Zukunft noch mehr lohnen als bisher. Dies gilt selbst dann, wenn die technischen Voraussetzungen auf dem heutigen Stand bleiben würden. Und es gilt auch, wenn die Subventionierung von Solarstrom auf Null zurück geht. Damit die Systeme in Zukunft dennoch effizienter arbeiten und einen möglichst frühen „Return on Invest“ bringen, arbeiten zahlreiche Unternehmen ständig an deren Verbesserung.



Bilder: DEGERenergie

Autor: Artur Deger ist Gründer und Geschäftsführer von DEGERenergie, 72160 Horb, Tel. 07451 539140, Fax 07451 5391410, info@degerenergie.com, www.degerenergie.com.
Er gründete seine Firma im Jahr 1999 als Ein-Mann-Unternehmen in einer Garage am Rande des Schwarzwalds. Basis des damaligen wie heutigen Erfolgs ist die Erkenntnis: PV-Module, die immer nach dem Stand der Sonne ausgerichtet sind, bringen eine höhere Energieausbeute als starr installierte Module.

 


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