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Kleine Sticks mit großem Potenzial In immer mehr großen Bau- und Sanierungsprojekten kommen Holzpellets zum Einsatz

Viele Kommunen investieren mithilfe des Konjunkturpakets II in eine regenerative Energieversorgung. Doch nicht nur für kommunale Gebäude bietet das Heizen mit Holzpellets ökologische und ökonomische Vorteile. Auch für industrielle Anlagen ist eine Pelletheizung eine Investition, die sich durchaus rechnet.

Die anfallende Asche wird im Aschecontainer aufgefangen und in der Landwirtschaft als Dünger verwendet.

 

Holz & Co. sind auf dem Vormarsch: Wärme wird heute zunehmend durch EE erzeugt. Holzpellets sind dabei eine echte Alternative zu fossilen Energieträgern geworden – und das nicht ohne Grund: „Neben den Einsparungen, die sich in Euro und CO2 beziffern lassen, zeichnen sich Pellets vor allem durch ihre einfache Handhabung aus“, betont Martin Bentele, Geschäftsführer des Deutschen Pelletinstituts (DEPI). Bedingt durch ihre komprimierte Form besitzen sie bei geringem Lagerraumbedarf einen hohen Energiegehalt. 2010 versorgen bereits mehr als 5000 Pelletheizungen mit mehr als 50 kW Leistung kommunale Einrichtungen und Betriebe.

Asche als Dünger
So auch den Pharmakonzern Pfizer: Seit Ende vergangenen Jahres steht im Freiburger Werk des Unternehmens eine der größten Pelletheizanlagen Europas. Der Kessel mit einer Leistung von 3,8 MWt erzeugt dort die Wärmegrundlast für den Prozessdampf. Die Anlage verbrennt im Jahr etwa 5000 t Pellets, die in einem 240 m² großen Wellblechsilo außerhalb des Kesselraums gelagert werden. Die anfallende Asche dient beispielsweise als Dünger in der Landwirtschaft. Aufgrund niedriger Brennstoffkosten werden sich die Investitionskosten von 1,2 Mio. Euro innerhalb von zwei Jahren amortisiert haben.
Die jährlichen CO2-Einsparungen belaufen sich auf 5500 t. Eine Besonderheit stellt bei Pfizer die Abgasanlage dar: Bevor die Emissionen in den Edelstahlschornstein geleitet werden, passieren sie einen Multizyklonabscheider, der grobe Flugasche und Feinstaub filtert. Anschließend wird das Abgas über einen elektrostatischen Abscheider geleitet, der den Feinstaubanteil von 300 Milligramm pro Kubikmeter auf 20 Milligramm pro Kubikmeter reduziert. Dieses Projekt zeigt, dass auch für große Unternehmen Ökologie und Ökonomie im Einklang stehen können.


Im Brennraum werden 5000 t Pellets pro Jahr verfeuert.

Herausforderung Lagerung

Der Einsatz von Holzpellets in Großanlagen stellt neben den Regelungen für Emissionen auch Herausforderungen an die Lagerung. Dabei haben sich im Innenbereich Gewebesilos mit Kapazitäten bis 25 t durchgesetzt. Ist zu wenig Raum vorhanden, bieten Erdsilos mit einem Fassungsvermögen von bis zu 40 t eine platzsparende Alternative. Auch überirdische Wellblech-Silos haben sich als Pelletspeicher bewehrt.
Neben den Brandschutzbestimmungen gelten für große Lager weitere Sicherheitsregeln wie z.B. in Sachen Belüftung. Der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV) erarbeitet gegenwärtig ein entsprechendes Regelwerk. So ist beispielsweise wichtig, dass auch Pelletlager, wie andere Lager- oder Silostätten, mit einem Warnschild versehen werden. In Wolfen (Sachsen-Anhalt) sorgt eine Heizzentrale mit vier Pelletkesseln für Wärme in einem fünfgeschossigen Gebäude mit 60 Wohnungen. Die Anlage, die Fernwärme aus einem Braunkohlekraftwerk ersetzt, wurde durch einen Contractor finanziert. Dadurch entfielen für die Wohnungsgenossenschaft sämtliche Investitionskosten. Auch die Wartungs- und Reparaturkosten übernimmt der Heizungshersteller. Der Kunde bezahlt den Contractor lediglich für die gelieferte Wärme. Um Platz zu sparen, wurden die Pelletkessel mit einer Einzelleistung von 56 kW und das entsprechende Lager in einem Holzcontainer außerhalb des Gebäudes untergebracht. Zu einer Kaskade zusammengeschlossen erzeugen die Kessel mit einer Gesamtleistung von 224 kW ausreichend Energie für die Wärmeversorgung der rund 3400 m² Wohnfläche.
Ein anderes Großprojekt entstand in Ludwigsburg (Baden-Württemberg). Dort wird die neue Multifunktionshalle „Arena Ludwigsburg“ und das benachbarte Sportinternat „Courtside“ mit Pellets beheizt. Der lokale Energieversorger ließ in die Halle, wo unter anderem die Ludwigsburger Bundesliga-Basketballer ihre Heimspiele austragen, einen Kessel mit 540 kW Leistung einbauen. Dieser vermindert den jährlichen Kohlendioxidausstoß um 600 t im Vergleich zu einer Ölheizung. Die Arena ist für größere Sport- und Kulturveranstaltungen konzipiert und bietet bis zu 7200 Sitz- und Stehplätze.


Die Holzpellet-Dampfkesselanlage erzeugt 85 % des Wärme- und Dampfbedarfs.

Schnelle Amortisation

Diese Beispiele zeigen, dass Pelletheizungen sich für die verschiedensten Einrichtungen und sogar für industrielle Großanlagen eignen, wo neben dem Raum- auch ein hoher Bedarf an Produktionswärme besteht. Martin Bentele erklärt die gestiegene Nachfrage folgendermaßen: „Mit dem zunehmenden Energiebedarf steigt auch das Potenzial für Einsparungen rapide an. Das führt selbst bei einem niedrigen Ölpreis zu kurzen Amortisierungszeiträumen von Pelletheizungen.“
Das DEPI geht vor allem in energieintensiven Branchen von einer weiteren Nachfragesteigerung aus. Denn eine Pelletheizung verbindet effektiven Klimaschutz mit hohen Kosteneinsparungen und ist deshalb in doppelter Hinsicht eine lohnende Anlage.

Bilder: DEPI / Pfizer

KONTAKT: Deutsches Pelletinstitut GmbH, 10117 Berlin, Tel. 030 688159955, Fax 030 688159977, info@depi.de, www.depi.de

 


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