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Intelligente Vermarktung von Strom aus dezentralen Energiequellen Europäisches Projekt unter Leitung des Fraunhofer ISE abgeschlossen

Die dezentrale Stromgewinnung aus Regenerativen und umweltfreundlichen Energiequellen wird in Europa eine wichtige Rolle bei der zukünftigen Stromversorgung spielen. In Deutschland werden zunehmend erneuerbare Energieträger und dezentrale Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen die Netze mit Strom versorgen. Noch hängt deren Erfolg stark von Subventionen und Einspeisevergütungen ab.

Das Projekt „MASSIG“ wurde mit den Mitteln der Europäischen Union – Programm „Intelligent Energy“ – gefördert. Das EU-Projekt „MASSIG“ (Market Access for Smaller Size Intelligent Electricity Generation) beschäftigt sich mit technischen und wirtschaftlichen Konzepten für den Marktzugang dezentraler Energieerzeuger.

 

Aber schon heute gibt es technische und wirtschaftliche Konzepte, die darstellen wie ein intelligenter Energiemix auf Basis solcher Erzeuger unter den gegebenen Rahmenbedingungen am Markt erfolgreich sein kann. Ein europäisches Team aus Forschern, Energieerzeugern und Dienstleistern hat diese unter dem Titel „Market Access for Smaller Size Intelligent Electricity Generation (MASSIG)“ erarbeitet.

Kleine Stromerzeuger in großen Märkten
Im Rahmen des von der Europäischen Union geförderten Projekts „MASSIG“ untersuchten Wissenschaftler des Fraunhofer ISE gemeinsam mit Projektpartnern, wie Strom aus dezentralen und umweltfreundlichen Erzeugern bedarfsgerecht und kostendeckend am liberalisierten Strommarkt bereitgestellt und vermarktet werden kann. Die zentrale Frage hierbei war: Wie können kleine und mittlere Stromerzeuger (bis einige MW) in große Märkte eintreten?
Das Projektteam wählte exemplarisch die Zielländer Dänemark, Deutschland, Großbritannien und Polen aus. Unter Berücksichtigung der gesetzlichen, regulatorischen und technischen Rahmenbedingungen und Anforderungen wurden die länderspezifischen Marktchancen – mittels Gewinn- und Verlustberechnungen – analysiert und aus den Ergebnissen Maßnahmen für einen erfolgreichen Markteintritt abgeleitet.
„Insbesondere wenn sich mehrere regional verteilte Stromerzeuger zusammenschließen und intelligente Stromprodukte am Markt anbieten, können sie gegenüber großen konventionellen Anbietern durchaus konkurrenzfähig sein“, erläutert Dr. Thomas Erge, Projektleiter am Fraunhofer ISE. Ein Schlüssel hierfür ist neben der reinen Stromlieferung auch das Anbieten zusätzlicher Dienstleistungen, die beispielsweise zur Beseitigung kurzfristiger Ungleichgewichte im Stromnetz beitragen, wie die Lieferung sogenannter Regelenergie. Auch alternative Stromversorger können bei intelligenter Betriebsführung zu solchen Dienstleistungen beitragen und hiervon profitieren.

Innenansicht des BHKWs Friesenheim. Die Anlage der Badenova Wärmeplus ist eines der im EU-Projekt „MASSIG“ ausgearbeiteten Fallbeispiele.

Fallbeispiel Badenova Wärmeplus
Zu den sieben europäischen Projektpartnern zählte auch Badenova Wärmeplus. Die Tochterfirma des regionalen Energieversorgers Badenova betreibt Blockheizkraftwerke und beliefert Zehntausende von Kunden in Südwestdeutschland mit Wärme und Kälte. Gemeinsam mit diesem Industriepartner wurde ein Konzept erarbeitet, das auch nach Auslaufen der Förderung gemäß Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) einen rentablen Betrieb der bestehenden BHKWs ermöglicht. In der konkreten Umsetzung bedeutet dies, dass Badenova Wärmeplus zukünftig einerseits Strom am Markt vertreiben wird, gleichzeitig Regelenergieprodukte für den Abruf durch die Übertragungsnetzbetreiber anbietet und somit hilft, die Stromnetze stabil zu halten.
„Die Projektarbeit hat uns vielversprechende Lösungsansätze für unser Unternehmen aufgezeigt. Deutlich wurde, dass sich die Stromerzeugung in Kraft-Wärme-Kopplung auch unter den aktuell schwieriger gewordenen Bedingungen weiterhin auszahlen kann – wenn, wie hier gezeigt, intelligente Vermarktungsstrategien umgesetzt werden“, so Klaus Preiser, Geschäftsführer Badenova Wärmeplus.

 


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