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INFEKTIONSQUELLE - KLIMAANLAGE?!

Eine ungewöhnliche Häufung von Legionellose-Erkrankungen wurde im Januar im Raum Ulm festgestellt. Inzwischen liegen 64 gemeldete Erkrankungen vor. Darüber hinaus sind bereits 5 Todesopfer zu beklagen. Der Fall stellt die Gesundheitsbehörden derzeit vor die intensive Suche nach der Infektionsquelle.

 

Nachdem die Trinkwasser-Versorgung von Ulm und Neu-Ulm als Ursache ausgeschlossen werden konnte, stehen nun Klimaanlagen und Nass-Kühltürme im Verdacht, die Erreger in Umlauf zu bringen.
Nach der Auswertung von Luftaufnahmen haben die Behörden die Untersuchung von 30 Rückkühlanlagen im Stadtgebiet angeordnet. Das Ergebnis: 9 der untersuchten Anlagen waren aktuellen Presseberichten zufolge mit Legionellen verkeimt.
"Weil Hygiene-Inspektionen nicht vom Gesetzgeber vorgeschrieben sind, wird ihnen zu wenig Beachtung geschenkt", kritisierte unlängst die bayerische Ingenieurkammer Bau. Auch die DEKRA warnt vor allzu lässigem oder gar fahrlässigem Umgang mit Klimaanlagen.
Zu Recht, wie der Fall in Ulm zeigt.
Muss es aber immer erst soweit kommen? Die VDI 6022, die Hygieneanforderungen an RLT-Geräte definiert, ist bereits 10 Jahre alt, die Gefahr einer Legionellenverkeimung in Fachkreisen weithin bekannt.
Hier sind Ingenieure und Unternehmen der TGA-Branche einfach stärker gefordert, Betreiber aufzuklären und für das Gefährdungspotenzial zu sensibilisieren, meint

Matthias Hemmersbach
m.hemmersbach@strobel-verlag.de

 


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