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Heben, wenn es darauf ankommt - Nachträglicher Einbau einer Rückstauhebeanlage

Für Wasser im Keller kann es viele Ursachen geben, angefangen bei Baumängeln über schadhafte Leitungen bis hin zum Rückstau. Bei Familie Eger aus dem bayerischen Forchheim nördlich von Nürnberg war schon lange Feuchtigkeit im Keller, doch im Juli vergangenen Jahres stand er plötzlich komplett unter Wasser. Schnell stellte sich heraus, dass die Drainagerohre, die durch das in den 50er-Jahren gebaute Haus verlaufen, Schuld hatten. Mit der Sanierung entschloss sich die Familie einen Rückstauschutz einzubauen, um der zukünftigen Gefahr eines überfluteten Kellers vorzubeugen und zugleich die kontinuierliche Funktion des Abwassersystems sicherzustellen.

Bild 1: Die Rückstauhebeanlage „Ecolift“ nutzt im Normalbetrieb das natürliche Gefälle zum Kanal, nur bei Rückstau pumpt sie das Abwasser mittels einer Druckleitung über die Rückstauebene.

Bild 2: Da der Boden aufgrund maroder Drainagerohre bereits aufgerissen war, lag der Einbau der Rückstauhebeanlage in die Bodenplatte nahe.

Bild 3: Anschluss der Pumpe und Druckleitung.

Bild 4: Anpassung des teleskopischen Aufsatzstückes an die erforderliche Einbauhöhe.

Bild 5: Wie bei einer herkömmlichen Hebeanlage muss die Druckleitung bei der „Ecolift“-Anlage mit einer Rückstauschleife über die Rückstau­ebene geführt werden.

 

Die in den 50er-Jahren eingebauten Tonrohre waren an vielen Stellen gebrochen. Bei Regen stockte deshalb der Abfluss im Keller und Wasser konnte eindringen. Um die Schäden sanieren zu können, musste ein größerer Teil des Kellerbodens entfernt werden. „Laut Plan hätten wir eine Hebeanlage einbauen müssen“, erklärt Bauherrin Katrin Eger. Doch eine klassische Hebeanlage, die das Abwasser ständig in den Kanal drückt, kam für Familie Eger nicht in Betracht: „Zum einen besteht ein ausreichendes Gefälle zum Kanal und der dauernde Pumpenbetrieb verbraucht viel Strom.“
Vor diesem Hintergrund ließ sich Erhard Seiller, der von Familie Eger beauftragte Installateur, von den Entwässerungsspezialisten bei Kessel beraten. Die Entscheidung fiel dabei auf die Rückstauhebeanlage „Ecolift“ (Bild 1). Im Normalbetrieb nutzt die für Ein- bis Zweifamilienhäuser ausgelegte Anlage das natürliche Gefälle, nur im Fall eines Rückstaus schließt die Rückstauklappe und die Pumpe befördert das Abwasser mittels einer Druckleitung über eine Rückstauschleife in den Kanal. So ist der Betrieb der Hebeanlage, an der zwei WC-Anlagen angeschlossen werden können, auch während eines Rückstaus möglich. „Da die Anlage nicht ständig läuft, verbraucht sie wesentlich weniger Strom. Bei den momentanen Energiekosten war das für uns ein wichtiges Auswahlkriterium“, sagt Eger.

Einbau in die Bodenplatte

Da der Boden für die Neuverlegung der Rohre bereits aufgerissen war, lag der Einbau der Rückstauhebeanlage in die Bodenplatte nahe (Bild 2). „In die Bodenplatte eingebaut verbraucht die Anlage keinen zusätzlichen Platz im Keller. Außerdem hat sie einen in die Abdeckung integrierten Ablauf. Sollte die Waschmaschine einmal auslaufen oder Wasser von außen in den Keller eindringen, kann es direkt ablaufen“, erklärt Seiller.

Bei der Wahl des geeigneten Einbauortes musste beachtet werden, dass eine Beruhigungsstrecke vor und hinter der „Ecolift“-Anlage von mindestens einem Meter eingeplant werden muss. Beim Einsetzen der Rückstauhebeanlage wurde der Grundkörper waagerecht ausgerichtet und das Kanalgrundrohr an die Stutzen angeschlossen. Für den Anschluss der elektrischen Leitungen von Sonde und Pumpe wurde ein Kabelleerrohr verlegt. Zum ordnungsgemäßen Be- und Entlüften des Pumpenraums durfte das Kabelleerrohr nicht luftdicht verschlossen werden. Nach der Installation der Pumpe und der Druckleitung (Bild 3) montierte Seiller das teleskopische Aufsatzstück (Bild 4) und passte es an die notwendige Einbautiefe an. Wie bei einer klassischen Hebeanlage ist auch bei „Ecolift“ die Druckleitung (Bild 5) mit einer Rückstauschleife über die Rückstau­ebene zu führen. So kann das Abwasser während eines Rückstaus nicht zurück ins Haus drücken.
Die Verbindung der Ablauffunktion an der Abdeckung erfolgt mittels eines Ablaufanschlusses, der am Pumpendeckel in die vorgegebene Öffnung eingeführt und mit dem Einhandverschluss verriegelt wird. „Bei der Abdeckung der Rückstauhebeanlage gibt es verschiedene Möglichkeiten. Natursteine oder Fliesen können darauf verlegt werden oder die Bauherren entscheiden sich für die schwarze Abdeckung“, erläutert der Installateur. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten sollte der komplette Keller bei Familie Eger gefliest und passend dazu auch die Abdeckung der neuen Rückstauhebeanlage erstellt werden. Um die Fliesen zu befestigen, muss die Abdeckplatte zunächst grundiert und die Fliesen müssen mit Silikon verlegt werden.

Selbstdiagnosesystem bietet Sicherheit

Vor Inbetriebnahme der Anlage wurde das Schaltgerät mit dem Selbstdiagnosesys­tem (SDS) installiert. „Das Gerät konnte ich auch ohne Elektrofachkraft anschließen, da es steckerfertig mitgeliefert wurde“, sagt Seiller. Bei einem Ausfall der Pumpe oder Betriebsstörungen durch unsachgemäße Installation informiert das Schaltgerät den Betreiber. Darüber hinaus wird die Pumpe wöchentlich automatisch in Betreib gesetzt, um auch bei längeren Stillstandszeiten eine sichere Funktion zu gewährleisten.
Für den reibungslosen Betrieb ist neben dem Selbstdiagnosesystem eine regelmäßige Wartung unerlässlich. „Da die Pumpe der Rückstauhebeanlage nur während eines Rückstaus in Betrieb ist, verschleißt sie wesentlich langsamer als bei einer klassischen Hebeanlage. Eine fachgerechte Wartung muss trotzdem durchgeführt werden“, erklärt Seiller. Damit die Pumpe nicht ausfällt und das Abwasser immer zuverlässig abtransportiert wird, hat der Installateur einen Wartungsvertrag mit Familie Eger abgeschlossen und dabei die Überprüfung der Heizung gleich mitabgedeckt. Einmal jährlich wartet er
somit die Heizungs- und Rückstauhebe­anlage.

Bilder: Kessel AG, Lenting

www.kessel.de

 


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