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Generell günstige Vorzeichen - Die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft zieht Bilanz für 2012 und beschreibt Perspektiven für das neue Jahr

Ob sich die Badkonjunktur auch 2013 von ihrer freundlichen Seite zeigt, steht noch in den Sternen. Klar ist jedoch, dass das Branchen-Trio Industrie, Fachgroßhandel und Fachhandwerk die Hände nicht in den Schoß legen und auf seine Kompetenz als Selbstläufer vertrauen darf. So bringt die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) die Perspektiven für das neue Jahr auf den Punkt. Das Fazit für 2012 fällt danach überwiegend positiv aus. Per saldo könne man etwa mit dem Geschäftsverlauf und der Aktivitätenbilanz gleichermaßen zufrieden sein.

Vorstand und Geschäftsführung der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) haben u.a. mit Blick auf die generell günstigen Perspektiven für das „Bad vom Profi“ durchaus Grund zum Optimismus. Von links: Jens J. Wischmann, Manfred Stather, Andreas Dornbracht, Hartmut und Dr. Rolf-Eugen König.

Während der VDS-Mitgliederversammlung in Köln war das große Marktpotenzial bei barrierefreien Bädern ein wichtiges Thema. Deshalb befürworteten die Vertreter der drei Vertriebsstufen unisono eine neue endverbraucherorientierte Aufklärungsoffensive, die möglichst bereits zur „ISH 2013“ an den Start gehen soll.

Wohin geht die konjunkturelle Badreise? Und wie muss sich die Branche aufstellen, um mit ihrer Kompetenz in der Praxis dauerhaft zu punkten? Antworten auf diese und weitere Fragen suchten auch die Teilnehmer der jüngsten VDS-Mitgliederversammlung. Zu ihnen gehörten ZVSHK-Hauptgeschäftsführer ­Elmar Esser (vorn) und DGH-Geschäftsführer Dr. Uwe Schwarting.

 

Zum dritten Mal in Folge meldet die Sanitärbranche ein Umsatzplus. Nach aktuellen ifo-Schätzungen stiegen die Verkaufserlöse 2012 um nominal 2,4% auf 21,3 Mrd. Euro. Damit fiel das Wachstum gegenüber 2011 (+ 5,1%) aber geringer aus. Das war, wie es heißt, letztlich auf das Inlandsgeschäft zurückzuführen, das lediglich um knapp 2% zulegte. Dagegen ging es im Ausland mit + 6,1% erheblich kräftiger aufwärts. Dabei sei allerdings zu berücksichtigen, dass sich der Umsatz jenseits der deutschen Grenzen erst jetzt wieder in der Höhe von vor der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise bewege. Außerdem dürfe man nicht übersehen, dass die Gesamtbilanz bei realer (Stückzahlen-)Betrachtung viel von ihrem Glanz verliere.

Fehlende Sicherheit

Von der guten Branchenkonjunktur profitierte 2012 auch das Beschäftigungsniveau in der heimischen Haustechnikwirtschaft. Nach ifo-Prognosen kletterte die Zahl der Arbeitsplätze auf rund 480000. Dabei sei auf allen Marktstufen eine positive Tendenz zu verzeichnen. Das Problem des Fachkräftemangels werde speziell im Handwerk als „mehr oder minder akut“ beschrieben. Mit insgesamt knapp 53000 fiel die Zahl der Unternehmen in der Haus- und Gebäudetechnik 2012 etwas niedriger aus als im Vorjahr. Für dieses Jahr vermeidet die VDS noch eine konkrete Prognose und nennt dafür als Ursache das derzeit „unsichere konjunkturelle Umfeld“. Nach Auffassung von Andreas Dornbracht bleibt u. a. abzuwarten, ob und in welchem Umfang der Trend zum Sachwert „Immobilie“ und damit letztlich auch die Bereitschaft zu Bad-Investitionen anhalten. Mittel- und langfris­tig registriert der Vorsitzende des Dachverbandes jedoch „günstige Vorzeichen“. Das resultiere z. B. aus gesellschaftlichen Entwicklungen wie dem demografischen Wandel und der generell steigenden Relevanz des Bades.

Medienecho als Beweis

Während der im November 2012 in Köln veranstalteten Mitgliederversammlung sprach sich Dornbracht zugleich dafür aus, „Marktpartnerschaft und Solidarität auf allen Stufen tatkräftig in Richtung Verbraucher zu praktizieren“. Die VDS verstehe sich als Spiegelbild der ganzen Branche und lade daher dazu ein, sich an den Diskussionen und Aktivitäten intensiv zu beteiligen. Das gelte gerade mit Blick auf die in Zukunft eher noch wachsenden Aufgaben. Deshalb sei es unverzichtbar, „gemeinsame Ziele auch gemeinsam zu verfolgen“. Dazu gehöre nicht zuletzt der bundesweite „Tag des Bades“, der eine noch breitere Unterstützung verdiene. Besonders das starke Medienecho unterstreiche, dass die zentrale Publikumsveranstaltung der Branche etabliert und aus dem Maßnahmenportfolio nicht mehr wegzudenken sei. Das bestätigte auch Vorstandsmitglied Hartmut Dalheimer und kündig­te für das IndustrieForum Sanitär (IFS) die Erhöhung der Produktpreissumme für das nationale Gewinnspiel auf 15000 Euro je Mitglied an. Das ermögliche eine noch attraktivere Vermarktung. Nach einstimmigem Votum der Mitgliederversammlung findet der nächs­te „Tag des Bades“ am 14. September 2013 statt. Dabei soll das Kompetenzfeld „Altersgerechte Bäder“ ein Themenschwerpunkt sein. Branchenintern sei es wichtig, die Bedeutung des Verbraucherauftrittes für die grundsätzliche Profilierung des Profi-Bades offensiv zu kommunizieren, um dadurch u. a. die Teilnehmerzahl aus Großhandel und Handwerk zu steigern.

„Wenn nicht wir, wer dann?“

Neuland betrat die VDS 2012 mit der vertriebsstufenübergreifenden Bad-Akademie. Vor wenigen Wochen beendeten rund 20 Absolventen die ersten beiden Kurse der Weiterbildungsinitiative und können sich nun zertifizierte „Bad-Verkäufer“ bzw. „Bad-Manager“ nennen. 2013 gibt es laut Jens J. Wischmann nach aktuellem Stand einen weiteren Lehrgang, dessen Start für Juni geplant ist. Der VDS-Geschäftsführer appelliert an Industrie, Fachgroßhandel und Fachhandwerk, die Chance zur sys­tematischen Qualifizierung durch die Anmeldung geeigneter Mitarbeiter zu nutzen.
Während der Mitgliederversammlung, die im Übrigen z.B. Vorstand und Geschäftsführung einstimmig entlastete, nahm die Diskussion über die effiziente Besetzung des Segmentes „Barrierefreie Bäder“ einen breiten Raum ein. Einigkeit herrschte nicht nur mit Blick auf das große Marktpotenzial, sondern auch darin, dass die Branche bei den Verbrauchern hier über einen klaren Kompetenzvorsprung verfüge. Das bestätigte zuletzt die repräsentative GfK-Badstudie nachdrücklich, betonte Wischmann. Die Branche habe also „alle Trümpfe in der Hand“, die sie aber nicht verspielen dürfe. Sie müsse daher im Sinne des Mottos „Wenn nicht wir, wer dann?“ ebenso schnell wie dauerhaft Flagge zeigen.
Die Vertreter aller drei Vertriebsstufen begrüßten deshalb uneingeschränkt eine neue, von VDS und ZVSHK gemeinsam konzipierte Aufklärungsoffensive. Auch dafür sagte das IFS eine finanzielle Unterstützung zu. Laut Beschluss des Gremiums soll das verbraucherorientierte Projekt weiter ausgearbeitet werden und nach endgültiger Verabschiedung möglichst bereits zur „ISH 2013“ an den Start gehen.

Voll beschäftigt

Zur Frankfurter Leitmesse avisiert Wischmann ohnehin ein „umfassendes VDS-Aktivitätenpaket“. Neben der intensiven Öffentlichkeitsarbeit für unterschiedliche Mediengruppen thematisiere man in der „Waterlounge“ in Halle 3.1 z.B. die vielfältigen Serviceangebote des Dachverbandes für die Branche. Außerdem stehe in Kooperation mit der Messegesellschaft ein neuer Auftritt des Trendforums „pop up my bathroom“ im Fokus. Er erstrecke sich u.a. auf eine umfangreiche Dokumentationsmappe, eine Präsentation in Halle 3.0, ein Vortrags- und Diskussionsareal sowie eine spezielle Website. Darüber hinaus informierte Wischmann in Köln über eine Reihe weiterer Aktivitäten. Beispiele dafür seien die permanente Content-Pflege der Internet-Plattformen www.sanitaerwirtschaft.de und www.gutesbad.de (letztere mit einem neuen publikumsbezogenen „Bad-Konfigurator“), die Marketingbroschüre „RAN an die Verbraucher“, die geplante Neuauflage von Ratgeberpublikationen, die systematische Bad-PR sowie die regelmäßige Aufbereitung und Verwertung von ifo-Marktdaten und -Konjunkturbarometer. Im Herbst finde zudem eventuell das nächste Badforum statt. Schließlich gehöre 2013 auch die Vertiefung des eingeleiteten Dialoges im politischen Sektor vor allem zu den Auswirkungen des demografischen Wandels zum Programm. Per saldo könne der Verband also eine „volle Kapazitätsauslastung“ melden.

Bilder: Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS)


www.sanitaerwirtschaft.de

 


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