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FV Baden-WürttembergPositive Prognose

„Unsere Betriebe haben die Herausforderungen der zurückliegenden Wirtschaftskrise gut gemeistert“, bilanzierte Manfred Stather auf der jährlichen Pressekonferenz des Fachverbands Ende Mai in Stuttgart und hatte allen Grund zur Freude: „Erstmals seit Jahren hat der Sanitärsektor spürbar zugelegt.“ 2010 konnte so ein Umsatzplus von rund 1,5 % und ein Gesamtumsatz von 5,1 Mrd. Euro erzielt werden. Auch die Zahl der Beschäftigten ist mit 41 500 konstant geblieben.

 

Nachholbedarf bei Modernisierungen
Unzufrieden ist man seitens des Fachverbandes jedoch mit der rückläufigen Entwicklung im Bereich Heizung/Regenerative Ener­gien. Einem enormen Investitionspotenzial – nämlich 700 000 technisch veraltete Heizungsanlagen in Baden-Würt­temberg – stehe eine sinkende Sanierungsbereitschaft der Hausbesitzer gegenüber. Schuld daran seien das ständige Auf und Ab in der Förderpolitik sowie ein „undurchschaubares Dickicht“ an Förderprogrammen. „Für die ener­gieeffiziente Sanierung von Gebäuden ist eine kontinuierliche und verlässliche staatliche Förderung von elementarer Bedeutung“, bekräftigte der Vorsitzende des Fachverbands. Insofern begrüße man die im Koalitionsvertrag der neuen grün-roten Landesregierung angekündigte Förderung Erneuerbarer Energien und die anvisierte Hebung von Energieeffizienzpotenzialen.

Steuerliche Anreize
Als zusätzlichen Anreiz für sanierungswillige Immobilienbesitzer forderte die Berufsorganisation die Wiedereinführung des § 82 a der Einkommensteuer-Durchführungsverordnung. Ein derartiges Abschreibungsmodell könne dank der Inves­titionen in heizungstechnische Anlagen sowohl zu staatlichen Mehreinnahmen führen als auch zu neuen Arbeitsplätzen.
Positiv wertete der Verband auch die geplante Novellierung des Erneuerbare-Wärme-Gesetzes Baden-Württemberg. Es sei von Immobilienbesitzern eher „verhalten“ aufgenommen worden. Dietmar Zahn, Geschäftsführer des Fachverbandes, erläuterte die Ergebnisse einer Umfrage bei den Innungsfachbetrieben. Demnach haben etwa 60 % der befragten SHK-Unternehmer die Erfahrung gemacht, dass Haus­eigentümer eine anstehende Heizungssanierung hinauszögerten, um die Anforderungen des EWärmeG zu umgehen.

Ausblick
Die energiepolitische Weichenstellung wie auch die Positionierung der SHK-Handwerker als Experten für eine innovative und ener­gieeffiziente Haus- und Gebäudetechnik lassen den Fachverband optimis­tisch in die Zukunft blicken. „Wir rechnen mit einem Umsatzplus von rund 2 bis 3 %“, so Hauptgeschäftsführer Dr. Hans-Balthas Klein. „Über 90 % unserer Betriebe gehen von einer gleich bleibenden Lage oder einem weiteren wirtschaftlichen Aufschwung aus.“ Nach wie vor entfielen 80 % des Auftragsvolumens auf den Altbau, während der Neubau nur mit 20 % zu Buche schlage.
Rund 4000 Lehrlinge haben 2010 eine Ausbildung in einem der vier Berufsfelder absolviert. Damit sei die Zahl der Auszubildenden erneut gesunken. „Rund 1100 Lehrstellen in Baden-Württemberg stehen in hochqualifizierten Ausbildungsberufen mit Zukunft frei“, schilderte Klein die Situation. Aus- und Weiterbildung werde in den kommenden Jahren das ausschlaggebende Kriterium für den Erfolg der SHK-Betriebe sein. Daher setze die Berufsorganisation auch auf eine deutliche Imagesteigerung der Gewerke – so zum Beispiel mit einer neuen Gemeinschaftswerbung für die Innungsfachbetriebe mit dem Slogan „Die Meister mit dem Eckring.de – kompetent & zuverlässig“.

www.fvshkbw.de

 


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