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Effizienz und EE stärken die Branche

Von Krise nichts zu spüren: Mit einem sehr guten Ergebnis hat die ISH 2009 am 14. März ihre Pforten geschlossen. Zu der weltweit bedeutendsten Fachmesse für Gebäude-, Heizungs- und Klimatechnik kamen offiziellen Angaben zufolge 202 000 Besucher aus aller Welt.

 

Von Krise nichts zu spüren: Über 200 000 Besucher fanden den Weg zur diesjährigen ISH.

Trotz des leichten Besucherrückgangs - 2007 kamen noch 217 000 Besucher - zeigen sich die Veranstalter mehr als zufrieden. Immerhin ließen die geballten ­Hiobsbotschaften aus der Wirtschaft im Vorfeld der Messe Schlimmes befürchten. Dass dies nicht eingetroffen ist, unterstreicht zum einen die Bedeutung der Thematik "Energieeffizienz - Erneuerbare Energien - Nachhaltigkeit", die eine wesentliche Rolle auf der Messe spielte, zum anderen auch die international führende Rolle der Frankfurter Fachmesse.

Mit 2361 Unternehmen aus 58 Ländern war das Frankfurter Messegelände in diesem Jahr - wie schon vor zwei Jahren - wieder komplett ausgebucht. ­Positiv gegen den allgemeinen Trend hat sich gleichfalls der Anteil der ausländischen Besucher entwickelt. Dieser stieg deutlich von einem Viertel in 2007 auf knapp ein Drittel (30 %).

Dr. Michael Peters, Geschäftsführer der Messe Frankfurt: "Unsere Erwartungen wurden übertroffen. Das Ergebnis zeigt, dass auch in Krisenzeiten positive Meldungen möglich und wichtig sind. Denn sie beweisen, dass zukunftsorientierte ­Lösungen nach wie vor sehr gefragt sind. Und gerade das stark gestiegene ­Interesse internationaler Besucher macht deutlich, wie gut die Industrie und die ISH weltweit aufgestellt sind. Die ISH verleiht dem Markt damit auch in ihrem Jubiläumsjahr wichtige Impulse, das haben wir hier in den zahlreichen Gesprächen und anhand der durchweg beeindruckend ­guten Stimmung immer wieder bestätigt bekommen."

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Industrie durchaus optimistisch
Nach einer Umfrage der Messe Frankfurt während der ISH zeigt sich die Branche krisenfest und verhalten optimistisch. Hierfür verantwortlich ist insbesondere der Trend zum Rückzug in die eigenen vier Wände, verbunden mit einem steigenden Bedarf und Interesse an ­effizienten Heiz- und Klimasystemen mit Erneuerbaren Energien. Rund drei Viertel der Aussteller beurteilen die gegenwärtige Branchenkonjunktur als gut oder befriedigend, deutsche Hersteller liegen dabei in ihren Bewertungen (84 % gut bis befriedigend) sogar über dem Durchschnitt - die ausländischen Anbieter dafür mit 66 % darunter.

2008 erwirtschaftete die deutsche SHK-Industrie einen Umsatz von knapp 40 Mrd. Euro und bietet zusammen mit dem installierenden Handwerk rund 400 000 Menschen Arbeit. Die Heizungs- und Klimatechnik war mit rund 1300 Unternehmen aus dem In- und Ausland, darunter alle Marktführer, auf der ISH vertreten.

Ein wesentlicher Anteil des Besucherinteresses ist auf die neuen Technologien und effiziente Systeme und Erneuerbare Energien zurückzuführen. Rund 45 % der Besucher sind in erster Linie wegen der Lösungsangebote in diesem Bereich gekommen. Hierzu Klaus Jesse, Präsidiumsmitglied der Vereinigung der deutschen Zentralheizungswirtschaft (VdZ) und Präsident des Bundesindustrieverbandes Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH): "Zur ISH treffen sich die Entscheider aus Deutschland und der Welt - das hat sich auch in diesem Jahr gezeigt. Wir waren sehr positiv überrascht über die hohe Zahl der Besucher und vor allem auch über deren Qualität. Trotz der schwächeren Märkte im Ausland konnten wir zur ISH zudem einen Zuwachs an ausländischen Kunden verzeichnen. Zentrales Thema war der Systemgedanke: An fast allen Ständen präsentierten Hersteller die von der Heizungsbranche und von der Politik verfolgte Doppelstrategie zum Klimaschutz: energieeffiziente Heizsysteme, die Erneuerbare Energien einkoppeln. Der starke Auftritt der Industrie lässt keinen Zweifel daran, dass sie dem Verbraucher die richtigen Antworten liefert, um Kosten und Energie zu sparen und somit die Umwelt zu schonen. Unsere Branche ist zuversichtlich, das Marktvolumen des Vorjahres - zumindest in Deutschland - zu halten."

EE als Publikums­magnet: Über 45 % der Fachbesucher kamen in ­erster Linie wegen der ­Angebote im Bereich der Regenerativen Energien…

…und der energie­effizienten Systeme.

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Systeme und Technologietrends
Das ISH Technologie und Energie ­Forum in der Galleria 1 zeigte die grundlegenden Veränderungen am Wärmemarkt. Fachvorträge und eine branchenübergreifende Ausstellung präsentierten Zukunftstrends und Potenziale hocheffizienter Gebäudetechnik. Hier wurden neue Optionen zur Effizienzsteigerung und Nutzung von EE in Gebäuden, der Systemintegration moderner Gebäudetechnik und dem Einsatz von biogenen Brennstoffen erläutert. An realisierten Modernisierungsbeispielen wurde aufgezeigt, wie schon heute eine nachhaltige, ressourcenschonende Wärmeerzeugung der Zukunft durch verbesserte Effizienz und durch schrittweises Umsteuern auf EE umgesetzt werden kann. Das ISH Technologie und Energie Forum war ­energieträger- und technologieneutral konzipiert und fand regen Zulauf bei den Fachbesuchern.

Der Kraft-Wärme-Kopplung mit Brennstoffzellen kommt nach Meinung von Experten bei der zukünftigen Energieentwicklung eine Schlüsselrolle zu. Dementsprechend spielte diese Technologie auf der ISH auch eine ganz besondere Rolle.

Die Unternehmen Stiebel Eltron, Hoval (Liechtenstein) und Hexis (Schweiz) haben nun beschlossen, bei der Entwicklung und Vermarktung dieser innovativen Technologie, den Weg gemeinsam zu gehen. Die Kooperation basiert auf dem von Hexis entwickelten Brennstoffzellen-Heizgerät "Galileo 1000 N". Ein System, das den konventionellen Gas-Heizkessel im Einfamilienhaus sowie in kleineren Mehrfamilienhäusern und Gewerbeeinheiten ersetzen soll. Kompakt, emissionsarm und praktisch geräuschlos wandelt es Erdgas direkt in Strom und Wärme um. Die Ko­operations-Partner sehen hier ein großes Marktpotenzial der Zukunft. Gegenüber konventioneller Strom- und Wärmeversorgung eines Hauses reduziert sich der CO2-Ausstoß um 15 bis 50 %, bezogen auf ein Referenz-System mit Gas-Brennwert-Heizkessel und Stromversorgung durch das Netz der öffentlichen Versorgung. Die Primärenergieausnutzung für das mit Strom und Wärme versorgte Gebäude kann sich von heute 60 auf über 90 % erhöhen.

Die drei Kooperations-Unternehmen haben Ende 2008 vereinbart, im Bereich Entwicklung, Vertrieb und Service von ­Brennstoffzellen zusammenzuarbeiten, um auf dem Weg zu energieerzeugenden Häusern eine Vorreiterrolle zu übernehmen.

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Als Motor für weiteres Wachstum setzt Bosch Thermotechnik konsequent auf seine Zukunftsprojekte und seine Innovationskraft. Alleine im vergangenen Jahr hat der Bosch-Geschäftsbereich knapp 70 Patentanmeldungen eingereicht und steht damit in der Branche unangefochten an der Spitze. Das Unternehmen treibt zudem die schnelle Einführung von neuen, innovativen Heiztechnologien wie der Mikro-KWK voran. So soll bereits 2009 ein stromerzeugendes Heizgerät auf Basis der Stirling-Technologie in einem Feldtest mit 500 Geräten in mehreren europäischen Ländern erprobt werden. Die Serienproduktion ist von 2011 an geplant.

Klaus Huttelmaier: Bosch Thermotechnik baut ­konsequent auf seine Zukunftsprojekte und seine Innovationskraft.

Ebenfalls auf KWK-Technologie setzen die Firmen Vaillant und Baxi Innotech. Um die Technologie voranzutreiben, ist Vaillant sogar eine Kooperation mit dem japanischen Honda-Konzern eingegangen. Zugleich hat das Remscheider Unternehmen angekündigt, mit einer neuen Service­initiative Licht in den Fördermittel­dschungel zu bringen. Mit dem "Vaillant Förder-Wunder" stellt Vaillant seinen Fachhandwerkspartnern einen am Markt einmaligen, neuen Service zur Verfügung und sorgt dafür, dass der Endkunde die ­maximale Förderung für ­umweltschonende Technologien erhält. Das Unternehmen übernimmt dabei das Ausfüllen und Einreichen sämtlicher Förderanträge. Diese neue Serviceleistung ist für Vaillant Fachhandwerkspartner und deren Kunden kos­tenfrei.

Kooperation in Sachen KWK: Vaillant Group Geschäftsführer Dieter Müller und Takayuki Arima, Präsident der Honda Motor Europe (North), werfen sich zukünftig technologisch die Bälle zu.

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In der Messehalle 8 präsentierte Viessmann sein Komplettprogramm für alle Ener­gieträger und alle Leistungsklassen, das um zahlreiche wichtige Neuheiten ergänzt wurde. Dazu gehören ­Holzfeuerungen, Wärmepumpen und BHKW größerer Leis­tungsbereiche für Heizzentralen zur Versorgung von Nahwärmenetzen. Die KWK nimmt entsprechend des Trends zum Zusammenwachsen von Strom und Wärme an Bedeutung zu, was auch bei der Viessmann-Messepräsentation deutlich wurde. Die ISH-Präsentation wurde in diesem Jahr nach Anwendungsbereichen strukturiert. Dazu gehören kleinere und ­größere Wohngebäude, gewerbliche, industrielle und kommunale Objekte sowie Nahwärmenetze. Den Anwendungsbereichen zugeordnet wurden komplette ­Systemlösungen für alle Energieträger als reale Exponate auf Produktinseln präsentiert. Dies führt von der virtuellen in die reale Welt der effizienten Nutzung fossiler und EE. Schautafeln zeigen Referenzanlagen in aller Welt als Praxisbeispiele. Informationen über die Effizienz der Systeme, über die Möglichkeiten der Einkopplung EE und über das Zusammenwirken aller Komponenten im System runden das Bild ab.

Vorgestellt wurden zahlreiche Neuheiten für nahezu alle Energieträger und Leis­tungsklassen, wie hier am dich belagerten Viessman-Stand.

Von der Ausstellerseite bekam die ISH 2009 Bestnoten. 82 % bestätigen die Erreichung ihrer Messebeteiligungsziele (2007: 84 %). Die Anbieter loben besonders die Internationalität und hohe Qualität der Besucher, die Zahl der Neukontakte und das Orderverhalten während der Messe.

Zahlen und Fakten
Etwa zwei Drittel der mehr als 200 000 Besucher sind Führungskräfte mit hoher Entscheidungskompetenz. Die größte Gruppe stellt mit über 80 000 Installateuren das Handwerk. Weitere wichtige Besuchergruppen bilden Ingenieure, Architekten, Designer, Planer und der Handel. Die Top-Ten-Besuchernationen sind nach Deutschland: Italien, Niederlande, Frankreich, Schweiz, Österreich, Belgien, Großbritannien, Polen, Schweden und Spanien.
Die nächste ISH findet vom 15. bis 19. März 2011 in Frankfurt am Main statt.

Bilder: Düppel/Messe Düsseldorf

 


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