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Editorial

Solides Fundament: Die Debatte über die zukünftige Höhe der Einspeisevergütung ist im vollen Gang. Bereits zum Jahresbeginn wurde die Einspeisevergütung für Solaranlagen bis 30 kWp planmäßig um 9% auf 39,14 Cent pro kWh gesenkt.

Hilmar Düppel, Chefredakteur IKZ-ENERGY

 

Die Debatte über die zukünftige Höhe der Einspeisevergütung ist im vollen Gang. Bereits zum Jahresbeginn wurde die Einspeisevergütung für Solaranlagen bis 30 kWp planmäßig um 9% auf 39,14 Cent pro kWh gesenkt. Doch die Diskus-sion geht weiter. Überlegt wird, die Einspeisevergütung zukünftig nicht nur einmal jährlich anzupassen. Der nächste Einschnitt zeichnet sich bereits für die Jahresmitte ab. Aus Sicht des BSW-Solar ist dann eine Reduzierung der Einspeisevergütung um 5% für die Branche durchaus noch vertretbar. Überhaupt sieht der Verband den Solarstrom auf dem besten Weg. Nach Einschätzung des BSW-Solar lässt sich Solarstrom bereits in vier Jahren auf deutschen Dächern zu Kosten erzeugen, die dem Niveau herkömmlicher Verbraucher-Stromtarife entsprechen. Möglich wird dies durch Erfolge bei der Kostensenkung, durch die Weiterentwicklung der Technologie und durch einen beschleunigten PV-Marktausbau.

Nicht zuletzt die hohe Investitionsbereitschaft der Bevölkerung in EE – und hier in erster Linie in PV – zu investieren trägt wesentlich zu der Erfolgsgeschichte bei, die aller Voraussicht nach weiter geschrieben wird. Denn eine klare Mehrheit der Deutschen wünscht einen starken Ausbau und unverminderte Förderung der EE.  
Trotz kontroverser Diskussion um die Energiepolitik der Zukunft ist die hohe Akzeptanz EE seit Jahren ungebrochen. 95% der mehr als 1000 Befragten halten den Ausbau und die verstärkte Nutzung der EE für wichtig bis außerordentlich wichtig. Und 78% der  Bevölkerung hätten am liebsten Strom aus regenerativen Quellen für die eigene Stromversorgung. Dies sind einige zentrale Ergebnisse der 3. jährlichen Forsa-Umfrage zur Akzeptanz der EE in Deutschland. Dabei spielt die Parteienpräferenz der Befragten eine eher untergeordnete Rolle: Die Skala der Befürworter einer unverminderten Förderung reicht von 71% bei FDP-Anhängern bis zu 86% bei Anhängern der Partei Die Linke.

Vor die Wahl gestellt, Investitionen eher in den Ausbau EE zu lenken oder vorläufig weiter in herkömmliche Energieträger wie Kohle, Gas und Atomkraft zu investieren, plädieren 81% der Befragten für einen stärkeren Ausbau der EE. Dafür sollte die Förderung nach Meinung von 76% der Befragten auf bisherigem Niveau beibehalten werden. Lediglich 20% wollen die Förderung der EE lieber absenken. 71% der Befragten sind bereit, über ihre Stromrechnung einen signifikanten Beitrag für den Ausbau der PV zu leisten. Die Bürger stimmten einer Erhöhung der Solarstromförderung von derzeit etwa 3% ihrer Stromrechnung auf 5% zu. Dies würde eine vorübergehende Mehrbelastung eines Durchschnittshaushaltes von etwa 1,60 Euro im Monat bedeuten.

Das Umfrageergebnis ist ein Pfund, mit dem die EE-Branche wuchern kann. Es bildet ein solides Fundament für den weiteren Ausbau der Regenerativen Energien. Der technische Fortschritt geht jedenfalls mit Riesenschritten voran. Die vorliegende Ausgabe der IKZ-ENERGY, die Marktausgabe 2010, gibt wie schon die erste Marktausgabe 2009 einen umfassenden Überblick über die Leistungsfähigkeit der EE-Branche. In den verschiedenen Übersichten und Tabellen werden die technischen Daten zahlreicher angebotener Technologien dargestellt. Natürlich kann die Marktausgabe keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Zum einen, weil nicht alle Hersteller Daten übermittelt haben, zum anderen, weil die riesige Angebots-
palette den Rahmen einer Fachzeitschrift sprengen würde. Weitere Marktübersichten werden deshalb im Laufe des Jahres folgen.

 


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