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Durchatmen auch in energetisch sanierten Gebäuden – Marktübersicht: Dezentrale Wohnraum-Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung für Einzelräume

Durch die luftdichte Bauweise von Gebäuden wird der natürliche Luftaustausch unterbunden, der für ein gesundes Raumklima zwingend nötig ist. Mangelnder Luftaustausch führt neben gesundheitlichen Risiken im schlimmsten Fall zu gravierenden Bauschäden. Um nicht durch manuelle Fensterlüftung wieder der energiesparenden Bauweise entgegenzuwirken, bietet sich bei fehlendem Platz zur Installation von Zentral-Lüftungsanlagen der Einsatz von Lüftungssystemen an, die als dezentrale Lösung für Einzelräume eingesetzt werden.

Das dezentrale Lüftungsgerät Reco-Boxx TOP mit Wärmerückgewinnung ist für Räume konzipiert, in denen sich dauerhaft eine größere Anzahl von Personen aufhält. Das Gerät ist in zwei Varianten für Wand- und Deckenmontage erhältlich. Bild: Maico

Für den Einsatz in öffentlichen Gebäuden bietet LTM das dezentrale Lüftungsgerät „dezent“ an, das einen Lüftungsbedarf bis 750 m³/h abdeckt. Durch eine bedarfsgesteuerte Regelung, zum Beispiel mit Fühlern zur Messung von CO2 oder Luftschadstoffen, kann die Lüftung von nicht belegten Räumen auf ein Minimum reduziert werden. Bild: LTM

Die Lüftungsgeräte WRG-Plus von Ventomaxx sind für den Einsatz im Wohnungsbau mit Geschosshöhen bis 2,5 m konzipiert. Die Bestimmung der erforderlichen Geräteanzahl erfolgt deshalb über die Quadratmeterzahl der Wohnfläche (1 Gerät je 20 m²). Bild: Ventomaxx

Beim Lüftungssystem Fox-Comfort von GLT gehören zum Lieferumfang ein anschlussfertiges Steuergerät für stufenlos regelbare Luftmengen und eine optisch unauffällige Unterputz-Fernbedienung. Bild: Grohmann Lüftungstechnik

In das Wand-Einbaugerät EcoVent von Helios ist ein hocheffizienter und großflächig dimensionierter Aluminium-Plattenwärmetauscher integriert, durch den ein hoher Wärmerück- gewinnungsgrad erzielt werden kann. Bild: Helios

 

Eine der Konsequenzen aus den Anforderungen der EnEV ist die luftdichte Bauweise von Gebäuden. Die Außenhüllen von Häusern werden beim Neubau und im Zuge von energetischen Sanierungen luftdicht ausgeführt, sodass ein natürlicher Luftaustausch über undichte Fugen nicht mehr gegeben ist. Umso mehr erfordert dies einen regelmäßigen Luftaustausch, um ein gesundes und behagliches Raumklima zu gewährleisten. Mit der Folge, dass in einem derart hermetisch dichten Gebäude etwa alle zwei Stunden fünf Minuten lang gelüftet werden müsste. Ansonsten steigt der CO2-Anteil in der Raumluft schnell auf ein gesundheitsschädliches Niveau, und eine zu hohe Luftfeuchte fördert die Schimmelbildung. Doch derart häufige Lüftungsintervalle sind im normalen Alltag praktisch kaum einzuhalten.

Wohnungslüftung mit Einzelraum-Lüftungsgeräten
Zunehmend werden auch bestehende Gebäude in der Weise energetisch saniert, dass sie anschließend die Anforderungen der EnEV erfüllen oder sogar unterschreiten. Eine zentrale kontrollierte Wohnraumlüftung lässt sich jedoch in vielen Fällen aus Platzgründen nicht realisieren. Eine mögliche Lösung sind dezentrale Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung.
Vorweg sei hierzu eine Definition dieses Begriffs für die in dieser Marktübersicht vorgestellten Systeme gegeben: Unter dezentralen Lüftungssystemen mit Wärmerückgewinnungen sind hierbei diejenigen Wohnraumlüftungen zu verstehen, die in einzelnen Räumen für frische und vorgewärmte Luft sorgen.

Einzelraumgeräte mit Wärmerückgewinnung (WRG) erfüllen folgende Funktionen:

  • Abführung verbrauchter Luft,
  • kontinuierliche Grundlüftung,
  • Entfeuchtung des Wohnraums,
  • Vorbeugung gegen Schimmelbildung,
  • Filterung und Temperierung der Außenluft.

Im Gegensatz zu zentralen Wohnraumlüftungssystemen werden hierbei keine Lüftungskanäle installiert. Ein dezentrales Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung führt aus einem einzelnen Raum die Fortluft ab, überträgt die in der Abluft enthaltene Wärmeenergie über einen integrierten Wärmetauscher an die einströmende Außenluft und leitet somit vorgewärmte Zuluft in den Raum. Systeme mit integriertem Wärmetauscher können die Lüftungswärmeverluste um bis zu 80 % senken.
An dezentrale Einzelraum-Lüftungssys­teme mit WRG stellen sich folgende Anforderungen:
- Versorgung mit temperierter Frischluft,

  • Nutzung der in der Abluft vorhandenen Wärmeenergie durch Wärmerückgewinnung,
  • Schallschutz gegen Geräuscheinwirkungen aus dem Außenbereich,
  • Steuerung für bedarfsgerechte Nutzung,
  • geringer Installationsaufwand,
  • Möglichkeit der Nachrüstung im Bestand.

Aus dem Einsatz dieser Art von Lüftungssystemen ergeben sich folgende Vorteile für den Nutzer und Eigentümer der Immobilie:

  • Energieeinsparung, da durch die Wärmerückgewinnung und Vermeidung von Fensterlüftung die Lüftungswärmeverluste reduziert werden,
  • Verbesserung der Luftqualität und des Raumklimas durch die stetige Zuführung von temperierter Frischluft,
  • Verbesserung der Lufthygiene und Vermeidung von Schimmelbildung durch Reduzierung der Raumluftfeuchte.

Energieeinsparung: Wärmerückgewinnung reduziert Heizwärmebedarf
Selbst wenn in einem nach den Vorgaben der EnEV errichteten oder sanierten Gebäude sechs- bis achtmal täglich gelüftet würde, um den notwendigen Luftaustausch sicherzustellen – mit jedem Öffnen der Fens­ter entweicht auch wieder teuer bezahlte Wärmeenergie ungehindert nach draußen. Um gleichermaßen Energieeffizienz und behagliche Luftqualität zu gewährleisten, bleibt nur der technische Lösungsansatz einer kontrollierten Wohnungslüftung, wie der Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e. V. (BDH) und der Fachverband Gebäude-Klima e. V. (FGK) auf ihrem gemeinsamen Informationsportal www.wohnungs-lueftung.de mitteilen. „Bereits eine reine Abluftanlage reduziert als Minimallösung den Energieverlust spürbar, da nur noch soviel warme Abluft aus dem Gebäude abgeführt wird, wie für den gesunden Luftaustausch nötig ist“, sagt Dr. Breidenbach, Geschäftsführer Technik beim BDH in Köln.
Um allerdings in jedem Raum in den Genuss stets frischer, gefilterter und temperierter Luft zu kommen, muss in jedem Raum auch ein Lüftungsgerät installiert werden. Dafür entfällt das Verlegen von Lüftungsrohren, was besonders in bestehenden Häusern und bei mehr als einer Etage fast nur unter den Gegebenheiten einer Totalsanierung möglich ist und in vielen Fällen schlicht am Platzbedarf scheitern dürfte. Alternativ stehen auch Systeme zur Auswahl, die über Lüftungskanäle oder einen Zweitraumanschluss einen oder mehrere Räume mit versorgen können, was letztlich aber eine Lösung zwischen dezentraler und zentraler Wohnraumlüftung darstellt.

Lufthygiene: Gefilterte Zuluft schont Allergiker
Gefilterte Außenluft trägt auch dazu bei, dass das Lüftungssystem die Innenräume von Pollenkonzentrationen und anderen Allergenen freihält. Im Gegenzug werden mit der verbrauchten Abluft Schadstoffe, Schimmelpilzsporen (die mit dem Einsatz von kontrollierter Lüftung im Grunde gar nicht erst entstehen dürften), Hausstaub und Wohngifte nach draußen befördert. Filter der Klasse F7 sind in der Lage, Bakterien zurückzuhalten und werden deshalb auch als Allergikerfilter bezeichnet. Lüftungsgeräte, welche die Hygienestandards gemäß der VDI-Richtlinie 6022 erfüllen, sind mit Zuluftfiltern der Klasse F7 und Abluftfiltern der Klasse G3 ausgerüstet.

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Geräteinstallation: Außen- und Fortluft müssen durch die Wand
Der Einbau von dezentralen Einzelraum-Lüftungsgeräten ist mit der Herstellung von Wanddurchdringungen verbunden. Im Neubau kann für das Lüftungsgerät eine passende Aussparung vorgesehen werden; auch werden teilweise Mauerkasten-Lösungen angeboten, die während der Rohbauphase mit eingemauert werden und somit auch eine nachträgliche Installation auf einfache Weise ermöglichen. Mit entscheidend für die Wahl des Produktes ist deshalb,

  • ob in einem Neubau das dezentrale Lüftungsgerät sofort oder später installiert werden soll
  • oder
  • ob das dezentrale Lüftungsgerät im Bestand eingesetzt wird.

Bei der Installation im Neubau sollte in der Planung berücksichtigt werden, dass die Lüftungsgeräte später nicht durch Möbel oder Vorhänge verdeckt werden können.

Lüftungssysteme für Schulen und Büros: Hohe Nutzerzahlen erfordern große Luftleistungen
Die Bedeutung der energetischen Sanierung nimmt auch bei Nichtwohngebäuden stetig zu. Nach der Ausführung von energetischen Sanierungsmaßnahmen erfüllen Gebäude wie Schulen, Kindergärten, Büro- und Verwaltungsgebäude die Anforderungen der EnEV – und sind damit aber auch luftdicht, was vor der Modernisierung nicht der Fall war. Damit sparen die betreffenden Objekte zwar erheblich Heizkosten. Ein negativer Effekt der energetischen Sanierung ist jedoch, dass sich für die Nutzer die Luftqualität verschlechtert, weil ebenso wie in luftdichten Wohngebäuden kein natürlicher Luftaustausch mehr erfolgen kann. Der Markt bietet für diese Anwendungsbereiche dezentrale Lösungen für die Nachrüstung in Bestandsgebäuden an. Bei Räumen mit einer hohen Anzahl von Nutzern oder Besuchern sind entsprechend hohe Luftleistungen bei gleichzeitig geringen Schallemissionen erforderlich. Damit wird eine permanente Belüftung ohne Zugerscheinungen bei gleichzeitiger Energieeinsparung möglich, wie es mit Fensterlüftung nicht zu erreichen wäre. Bedarfsgesteuerte Regelungen sind in der Lage, zum Beispiel über Fühler für CO2 oder für Luftschadstoffe (VOC) die Luftmenge dem jeweiligen Bedarf und der Personenbelegung anzupassen.

Elektroanschluss: Kabelzuführung einplanen
Keinesfalls sollte die Stromversorgung für die Nachrüstung dezentraler Lüftungsgeräte bei der Planung vernachlässigt werden. Das Design von einigen der angebotenen Systeme ist so ausgerichtet, dass es sich möglichst unauffällig in den Wohnraum integriert. Im Vergleich dazu kann die nötige Kabelzuführung optisch sehr störend wirken, wenn dieser vor der Ausführung zuwenig Beachtung zuteil wurde.

Fazit: Kontrollierte Wohnungslüftung spielt also beim energieeffizienten Bauen und Sanieren eine wesentliche Rolle und sollte von jedem Bauherren von Anfang an in die Planung einbezogen werden. Sollen mit der dezentralen Einzelraumlösung jedoch alle Räume automatisch gelüftet werden, erfordert dies den Einsatz von mehreren Geräten. In einem Einfamilienhaus können so zum Beispiel vier bis sechs Geräte erforderlich sein, sodass die Investitionskosten im Vergleich zu einer zentralen Wohnraumlüftung mit Luftkanälen höher ausfallen können.

Die Marktübersicht ist als PDF-Datei im Anhang.

www.wohnungs-lueftung.de
www.wohnungslueftung-ev.de
www.tzwl.de

pdf "086_091.pdf" hier herunterladen.

 


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