Werbung

Die Bauzukunft ist nachhaltig Thema Nachhaltigkeit gewinnt stark an Bedeutung

Nicht nur der fortschreitende Klimawandel sowie das begrenzte Vorkommen fossiler Brennstoffe, sondern auch weitreichende gesetzliche Vorgaben zum Schutz der Umwelt zwingen die Bauwirtschaft zu nachhaltigen Entwicklungskonzepten unter Einbeziehung energieeffizienter Bauprodukte.

 

Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt international in nahezu allen Wirtschaftsbereichen stark an Bedeutung. Das gilt im Besonderen für den Bausektor. Die Bauindustrie ist laut Berichten des World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) weltweit mit 40% eine maßgebliche Größe beim Energieverbrauch. Sie trägt mit rund 30% zur Freisetzung von klimaschädigendem Kohlendioxid (CO2) bei und produziert nach Einschätzung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V. (DGNB) allein in Deutschland jährlich 360 Mio. Tonnen Müll.
Trotz des vielfältig verwendeten Begriffs der Nachhaltigkeit sind die Vorstellungen von den damit verbundenen Anforderungen bei vielen Vertretern der Baubranche noch recht vage und oftmals unvollständig. Nachhaltigkeit, wie sie für die Architektur gefordert wird, beschränkt sich nicht auf Detaillösungen, sondern erfordert einen neuen, ganzheitlichen Ansatz bei der Gebäudeplanung.

Drei Dimensionen der Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit beinhaltet Anforderungen, die sich in eine ökonomische, eine ökologische und eine soziale/kulturelle Dimension gliedern lassen. Das Ziel der ökonomischen Nachhaltigkeit ist der Schutz wirtschaftlicher Ressourcen. Bezogen auf das Baugewerbe fordert sie, dass über die Anschaffungs- bzw. Errichtungskosten hinausgehend auch die Nutzungskosten über die gesamte Lebensdauer eines Gebäudes sowie die Rückbaukosten betrachtet werden.
Die ökologische Dimension bezieht sich auf den generationsübergreifenden Erhalt der Umwelt. Hier bedeutet Nachhaltigkeit in der Architektur die Schonung von Ressourcen durch den optimierten Einsatz von Baumaterialien und Bauprodukten sowie eine Minimierung des Bedarfs an Heizmaterialien, Strom und Wasser sowie des Aufkommens von Abwasser.
Bei der sozialen und kulturellen Dimension der Nachhaltigkeit stehen, verkürzt gesagt, der Schutz der menschlichen Gesundheit, die Gewährleistung einer lebenswerten Gesellschaft sowie die Behaglichkeit im Mittelpunkt des Forderungskataloges. Bezogen auf die Architektur sind beispielsweise Wärmeschutz, Beleuchtung, Schallschutz, Barrierefreiheit sowie die Materialauswahl und ästhetische Aspekte maßgebliche Komponenten. Aus den genannten Dimensionen der Nachhaltigkeit lassen sich umfassende Zielvorgaben für Gebäude formulieren. In der Idealvorstellung werden dabei alle Lebensphasen eines Bauwerks hinsichtlich der unterschiedlichen Aspekte der Nachhaltigkeit analysiert und in ihrem Zusammenspiel optimiert. Anvisiertes Ziel ist, durch die Beurteilung, Bewertung und Berücksichtigung der Aspekte aus allen drei Dimensionen über den gesamten Lebenszy-klus hinweg hochfunktionale Gebäude von hoher Qualität zu erstellen, die möglichst wenig negative Auswirkungen auf die Umwelt haben.


Nachhaltigkeit konkret: Die Grafik zeigt das Bewertungssystem für Nachhaltiges Bauen und die daraus abgeleiteten Merkmale für Komponenten.

Umsetzung bei der Gebäudeplanung

Für den Bausektor bedeutet die seitens der Politik, aber auch von immer mehr Bauherrn und Gebäudenutzern formulierte Forderung der Nachhaltigkeit die Entwicklung neuer, ganzheitlicher Gebäudekonzepte. Gefragt sind intelligente Technologien, neue Bauweisen und ökologisch unbedenkliche Baumaterialien sowie ein umweltschonender Energieeinsatz. Angesichts der sich durch den Klimawandel und die Verteuerung fossiler Brennstoffe künftig weiter verschärfenden Rahmenbedingungen müssen sich Architekten, Planer und Bauherrn sowohl bei der Erstellung wie auch bei der Modernisierung von Gebäuden deutlich stärker an diesen Kriterien orientieren.
Die für die Umsetzung neuer Konzepte notwendigen Technologien und Produkte stehen größtenteils zur Verfügung. Ein Hemmnis ist allerdings nicht selten die fehlende Erfahrung mit nachhaltigen Baukonzepten. Außerdem gibt es standardisierte Bewertungsmethoden zur Nachhaltigkeit von Komponenten, wie beispielsweise Fenster und Fassaden, in der Praxis bisher noch nicht. Eine Einstufung allein auf Basis des oft zitierten Product Carbon Footprint (PCF), bei dem lediglich der von einem Produkt verursachte CO2-Ausstoß maßgeblich ist, wird von der Industrie als nicht differenziert genug abgelehnt. Seitens der EU-Kommission wurde jedoch bereits angekündigt, für alle Produkte, deren Verwendung Auswirkungen auf den Energieverbrauch hat, ein europäisches Gütesiegel etablieren zu wollen.
Obgleich nachhaltiges Bauen mit erheblichem Mehraufwand bei Planung und Ausführung und somit mit höheren Baukosten verbunden ist, erwarten Branchenkenner künftig eine deutlich verstärkte Nachfrage nach entsprechend hochwertigen Objekten seitens der Bauherrn und Investoren. Die Gründe liegen auf der Hand: Nachweislich nachhaltig konzipierte Gebäude sind mittel- und langfristig wirtschaftlich effizient sowie umweltfreundlich und ressourcenschonend. Sie lassen sich daher leichter vermieten bzw. verkaufen und bieten kalkulierbare Betriebskosten. Wichtige Faktoren sind auch der Werterhalt der Bauwerke, ihre optimale Integration in ihr soziokulturelles Umfeld und so letztlich der Wohlfühlfaktor für die Nutzer.

Etablierung von Gütesiegeln

Um das nachhaltige Bauen zu fördern und hochwertige Gebäude der Öffentlichkeit präsent zu machen, gibt es bereits in vielen Ländern Gütesiegel. Ein international angesehenes Zertifikat ist beispielsweise das von der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen e.V. (DGNB) und dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung entwickelte „Deutsche Gütesiegel für Nachhaltiges Bauen“. Die weit reichenden Vorgaben des Qualitätssiegels ermöglichen eine umfassende Bewertung der ökologischen, ökonomischen und soziokulturellen Qualitäten eines Gebäudes über den gesamten Lebenszyklus hinweg.
Auf europäischer Ebene hat sich zur Forcierung von Nachhaltigkeitskonzepten das freiwillige GreenBuilding Programm der EU Kommission zur Verbesserung der
Energieeffizienz und Nutzung erneuerbarer Energien in Nicht-Wohngebäuden etabliert.


Nachhaltige Gebäude sind nicht nur umweltfreundlich und energieeffizient, sie bieten auch ein ansprechendes Ambiente. Der Neubau des Umweltbundesamtes in Dessau mit seinem weitläufigen Atrium ist dafür ein gutes Beispiel. Er wurde auf Basis der Nachhaltigkeitskriterien erstellt, wobei die Anforderungen der ökologischen, ökonomischen und sozio-kulturellen Dimensionen in das Gesamtkonzept einflossen.

Forderung nach hoher Energieeffizienz

Ein elementarer Bestandteil des Nachhaltigkeitskonzeptes für die Bauwirtschaft ist die Energieeffizienz der eingesetzten Produkte und Technologien sowie der Gebäude insgesamt. Dies gilt auch vor dem Hintergrund aktueller und zukünftiger gesetzlicher Vorgaben zur Energieeinsparung. In Europa beispielsweise soll das große
Energieeinsparpotenzial im Gebäudebereich durch die Neufassung der Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (2002/91/EG) erschlossen werden.
Die Richtlinie sieht unter anderem vor, dass ab dem Jahr 2021 alle Neubauten „Nahezu-Null-Energie-Gebäude“ sein sollen. Für öffentliche Gebäude gilt die Anforderung bereits zwei Jahre früher. „Nahezu-Null-Energie-Gebäude“ haben eine sehr hohe Gesamtenergieeffizienz und decken den geringfügigen Restenergiebedarf überwiegend durch Erneuerbare Energien.
Zur Erfüllung der hohen energetischen Anforderungen ist der Einsatz von innovativen, energieeffizienten Bauprodukten unerlässlich. Dies gilt besonders für Fenster und Fassaden. Maßgeblich für deren Leistungsfähigkeit sind hochfunktionale Glasprodukte. Sie bieten eine sehr effiziente Wärmedämmung, lenken bei Bedarf Licht in die Tiefe des Raumes, sorgen für Verschattung und zuverlässigen Schallschutz, und sie erzeugen als Bestandteil von Photovoltaik- und Solarthermieanlagen zudem umweltfreundlich Energie.

___________________
Kontakt
und weitere Informationen

 

 


Artikel teilen:
Weitere Tags zu diesem Thema: