Werbung

Bundesverband informiert über hydraulische Stimulation in der Geothermie

Der GtV-Bundesverband Geothermie lässt ein Hintergrundpapier zur hydraulischen Stimulation bei der geothermischen Energiegewinnung erstellen. Er reagiert damit

auf Kritik an der Fracking-Technologie, die im Zusammenhang mit der geplanten Schiefer- und

Kohleflözgas-Erschließung im Münsterland laut geworden ist.

 

Durch die technische Nähe der eingesetzten Verfahren ist mit der Kritik am „Hydraulic Fracturing“
der unkonventionellen Erdgasförderung auch die tiefengeothermische Energiegewinnung in die
Diskussion geraten. So wird nicht mehr nur die Zulässigkeit von Fracking-Verfahren im Bereich der
Erdgaserschließung kritisiert, sondern auch die in der Tiefen Geothermie angewandte hydraulische
Stimulation wird in Frage gestellt. Dies hält der GtV-Bundesverband Geothermie für
ungerechtfertigt und möchte Politik und Öffentlichkeit mit Hilfe des Hintergrundpapiers über die
Methode der hydraulischen Stimulation in der Geothermie informieren. Denn zum Erzeugen von
Fließwegen in Gesteinen kann auf die Beimengung von Stützmitteln sowie auf Chemikalien, wie bei
der Erschließung von Erdöl- und Erdgaslagerstätten üblich, weitgehend verzichtet und das Gestein
allein mit Wasser aufgebrochen werden. Zudem besteht nicht die Gefahr des Gasaufstiegs in höher
liegende Grundwasserleiter, da keine Gaslagerstätte erschlossen wird.
Der Präsident des GtV-Bundesverbandes Geothermie, Horst Rüter, meint daher: „Mit einer
pauschalen Abkehr von jeder Form der Fracking-Technologie würde man das Kind mit dem Bade
ausschütten. Der Einsatz hydraulischer Stimulationsverfahren in der Geothermie ist absolut
verantwortbar.“ Er verweist zudem auf die große Bedeutung der hydraulischen Stimulation für die
Geothermie. Durch die Injektion von Wasser werden dabei in Gesteinseinheiten bestehende Risse
erweitert oder auch zusätzliche Risse erzeugt. So erhöht sich die Durchlässigkeit des Untergrundes
und das Thermalwasser kann leichter zirkulieren, um mehr Erdwärme aufzunehmen und an die
Oberfläche zu befördern. Die Risserweiterung oder -erzeugung ermöglicht somit auch die
Erdwärmegewinnung aus hydraulisch dichten Kristallin-Gesteinen, die mit Abstand die größte
Energieressource des Untergrundes darstellen. „Durch das Verfahren der hydraulischen
Stimulation wird Geothermie unabhängig von den geologischen Verhältnissen in ganz Deutschland
nutzbar“, erklärt Rüter. „Damit kann das immense Potenzial der Erdwärme als regenerative,
landschaftsschonende und vor allem grundlastfähige Energiequelle erschlossen werden.“
Um die Nutzung dieses Potenzials für eine zukunftsfähige Energieversorgung zu ermöglichen,
möchte der GtV-Bundesverband Geothermie nun mit Hilfe des Hintergrundpapiers die Diskussion
um die hydraulische Stimulation und die Fracking-Technologie versachlichen. Ziel ist dabei nicht nur
die Aufbereitung technischer Informationen, sondern auch die Erarbeitung eines Leitfadens für
Betreiber und Behörden. Die Veröffentlichung des Hintergrundpapiers hat der GtV-Bundesverband
Geothermie für Herbst 2011 vorgesehen.

 


Artikel teilen:
Weitere Tags zu diesem Thema: