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Brandenburg - Wissenswertes rund um die Trinkwasserverordnung - Potsdamer Wassersymposium 2012

Der Fachverband SHK Brandenburg richtete am 14 Juni zum sechsten Mal ein Wassersymposium aus. In diesem Jahr fanden sich rund 45 Teilnehmer im Potsdamer Inselhotel ein, um in entspannter Atmosphäre über die geltende Trinkwasserverordnung (TrinkwV) zu diskutieren. Geschäftsführer Dipl.-Ing. Erik Debertshäuser führte durch das Tagungsprogramm.

Rund 45 Teilnehmer besuchten das Wassersymposium im Potsdamer Inselhotel.

Franz-Josef Heinrichs, stv. Geschäftsführer Technik vom Zentralverband SHK.

Fabian Viehrig vom Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. betrachtete die Trinkwasserhygiene aus Sicht der Wohnungswirtschaft.

Industrie und Handwerk nutzten die Pausen zur Diskussion über Maßnahmen zur Einhaltung der Trinkwasserhygiene.

 

Den Vortragsstartschuss gab Franz-Josef Heinrichs, stv. Geschäftsführer Technik vom Zentralverband SHK. Er informierte über den aktuellen Stand der Einführung europäischer Trinkwassernormen in Deutschland. Die Teile eins bis acht der DIN 1988 sind durch die europäischen Grundsatznormen und nationalen Ergänzungen ersetzt worden. Heinrichs verwies darauf, dass man nicht nur mit einem Regelwerk arbeiten kann: „Es gibt Verweise von den Grundsatznormen auf die nationalen Ergänzungen und andersherum.“ Dies ist nach seiner Aussage kaum noch umzusetzen. „Deshalb übernahm der ZVSHK die Kommentierung der Normen diesmal selbst, sodass wir sie möglichst praxisgerecht und verständlich halten können“, so Heinrichs. Auch die Normen selbst lassen sich in den Kommentaren wiederfinden und sind thematisch zusammengeführt. Voraussichtlich im August sollen die letzten Kommentare erhältlich sein. Im weiteren Verlauf ging Heinrichs auf die wichtigsten Punkte der einzelnen Grundsatz- sowie Ergänzungsnorm ein.

Trinkwasserverordnung und -beprobung – immer noch ein Thema

In seinem zweiten Vortrag beleuchtete Heinrichs die ersten Erfahrungen mit der novellierten Trinkwasserverordnung und den Auswirkungen auf das SHK-Handwerk. „Leider war die Novellierung in dem einen oder anderen Punkt eine Kurzschlusshandlung der Politik, sodass man nach fast einem Jahr schon wieder eine Überarbeitung braucht“, gab er zu bedenken. Dennoch sei die Novellierung erforderlich gewesen, um die Trinkwasserqualität weiter zu erhöhen.
Er informierte auch darüber, wann eine Anlage anzeigepflichtig ist und welche Kriterien dafür relevant sind. Heinrichs wies in dem Zusammenhang darauf hin, dass die TrinkwV generell einzuhalten ist, egal ob es sich um eine Groß- oder Kleinanlage handelt.
Die Trinkwasserhygiene aus Sicht der Wohnungswirtschaft betrachtete Fabian Viehrig vom Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. Er klärte über Melde- und Untersuchungspflichten auf und gab Handlungsempfehlungen, die vor einer Laboruntersuchung beachtet werden sollten. Dazu zählen z.B. Problemstellen im System entfernen, Anlagen auf den technischen Stand bringen sowie Probennahmestellen festlegen und bezeichnen, ggf. nummerieren.
Technische Lösungen und Hintergrundwissen zum Thema Hygiene
Die weiteren Vorträge gaben Hintergrundinformationen über die Hygiene in Trinkwassersystemen sowie über technische Lösungen, die bei der Umsetzung der TrinkwV hilfreich sind. So gab Ralf Beeg von Geberit beispielsweise einen kurzen Einblick in die Welt der Bakterien und ihre Übertragungswege im Sanitärbereich. Des Weiteren erklärte er, wie Probennahmen durchzuführen sind und welche Stellen im Trinkwassernetz dafür infrage kommen. Er erklärte: „Ziel der sys­temischen Untersuchungen gemäß Trinkwasserverordnung ist es, die zentralen Teile der Trinkwasserinstallation zu untersuchen. Probennahmestellen, bei denen die Einzelzuleitung offensichtlich besonders lang ist, sind für eine systemische Untersuchung ungeeignet.“
Joachim Rösel, Dipl. Biologe bei der Pall GmbH, referierte über Keimbildungen und das Verhalten von Legionellen. Endständige Steril-Filtration war ebenfalls Teil seines Vortrags. Sie soll dafür sorgen, dass selbst bei einer Verkeimung hygienisch einwandfreies Wasser den Nutzer erreicht. Gerade bei immungeschwächten Personen sei dies lebensnotwendig.
Abschließend ging Hardy Krüger von Oventrop auf verschiedene hygienische sowie technische Aspekte ein. Kernpunkte seines Vortrags waren der hydraulische Abgleich von Zirkulationsleitungen und die zentrale Warmwasserbereitung mit Frischwasserstationen.

Platz für Diskussionen

In den Pausen hatten alle Teilnehmer die Zeit, sich mit der Industrie oder untereinander auszutauschen. Diskutiert wurde u.a. der Umgang mit der aktuellen Trinkwasserverordnung. Auch die Anzeigepflicht und die Probennahme waren Themen innerhalb der Gespräche. An Ständen präsentierten einige Hersteller ihr Produkt-Repertoire, welches dem Handwerk bei der Umsetzung der TrinkwV Unterstützung geben kann.

www.brandenburg-shk.de

 


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