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Branchenticker

Identifiziert: Schwarzer Kohlenstoff, auch Ruß genannt, beeinflusst den Klimawandel deutlich stärker als bislang angenommen.

 

Rußteilchen zweitgrößte Klimakiller
Identifiziert: Schwarzer Kohlenstoff, auch Ruß genannt, beeinflusst den Klimawandel deutlich stärker als bislang angenommen. Er ist sogar nach CO2 der zweitgrößte Klimakiller, mit dem der Mensch zur globalen Erwärmung beiträgt. Das hat eine internationale Forschergruppe herausgefunden, an der auch das Forschungszentrum Jülich beteiligt ist. Der Einfluss des schwarzen Kohlenstoffs sei rund doppelt so hoch wie bisher vermutet, gibt das Forschungszentrum bekannt.
Ruß entsteht gemeinsam mit dem giftigen Kohlenmonoxid bei einer unvollständigen Verbrennung von Kohlenwasserstoffen, z.B. von Holz und Kohle in der Industrie und im Haushalt. Heizöfen, die mit solchen festen Brennstoffen befeuert werden, tragen ebenso zu den Ruß-Emissionen bei wie einfache Herdstellen in ländlichen Gebieten Asiens und Afrikas. Als Brennmaterial wird dort nicht nur Holz eingesetzt, sondern auch Pflanzenreste oder Kuhdung. Ein weiterer Ruß-Hauptverursacher sind Dieselmotoren.
Der schwarze Kohlenstoff, der sich in der Luft verteilt bzw. auf der Erdoberfläche anlagert, hat verschiedene Auswirkungen auf das Klimasystem: So absorbieren und streuen die dunklen Partikel in der Atmosphäre z.B. die Sonnenstrahlung, sie beeinflussen die Bildung von Wolken und beschleunigen das Schmelzen von Schnee und Eis. Einige dieser Prozesse sorgen für eine Abkühlung, andere wiederum für eine Erwärmung des Klimas. Die direkten und indirekten Effekte galt es ebenso zu berücksichtigen wie die Auswirkungen von Schadstoffen, die gemeinsam mit Ruß entstehen, z.B. Schwefeldioxid. Erschwerend kommt hinzu, dass bei der Abschätzung von Ruß-Emissionen – anders als bei CO2-Emissionen – zahlreiche Faktoren eine Rolle spielen: etwa die Luftzufuhr, die Feuchtigkeit sowie die Größenverteilung des Brenngutes. Die neuen Erkenntnisse der Gruppe helfen nicht nur, Effekte und Prozesse besser zu verstehen. Die Wissenschaftler sind sich sicher, dass der Klimawandel durch die Reduzierung von Ruß-Emissionen unmittelbar gebremst werden könnte.

Förderung für Solarstromspeicher

Es geht los: Mit einem millionenschweren Subventionsprogramm will die Bundesregierung (BMU) Solarstromspeicher fördern. Voraussichtlich ab März soll ein Fördertopf für 2013 zur Verfügung stehen. Nach der Reduzierung der Einspeisevergütung (EEG) für Solarstrom steht damit eine neue, effektive Förderung bereit.Mit diesem Förderprogramm soll die Entwicklung der Speichertechnologie angestoßen werden, um langfristig die Stromnetze zu entlasten und die Bundesbürger zu motivieren, noch mehr Strom selbst zu produzieren und zu verbrauchen. Die Höhe des Fördertopfs ist noch nicht sicher. Bundesumweltminister Altmaier hatte bereits von mindestens 50 Mio. Euro gesprochen.

Solarwende für Deutschland

Optimistisch: Der Vorstandsvorsitzende des Prüfdienstleisters TÜV Rheinland, Dr.-Ing. Manfred Bayerlein, sieht die PV-Branche in Deutschland positiv. „Was wir brauchen, ist nicht nur eine Energiewende. Was wir brauchen, ist gleichzeitig eine Solarwende“, so Dr. Bayerlein. Auch wenn auf Dauer Deutschland keine so große Rolle mehr als Herstellermarkt von PV-Modulen spielen werde, gebe es zahlreiche positive Ansätze, um die Branche künftig in Deutschland zu erhalten. Ein wichtiges Zukunftsfeld sei die Einbindung der PV in intelligente Energie- und Speichersysteme von Gebäuden. Zudem sei Deutschland mit rund 1,4 Mio. Anlagen „das größte existierende Testfeld für die praktische Anwendung von PV“. Große Marktchancen ergäben sich zudem in der Qualitätssicherung und beim dauerhaften, verlässlichen Betrieb der Anlagen. Die Stichworte lauten hier Wartung, Monitoring, Bankability.
Allerdings hat aus Sicht von Dr.-Ing. Bayerlein die Förderpolitik der zurückliegenden Jahre in Deutschland bei diesen Qualitätsfragen kontraproduktiv gewirkt. Gegen Ende einer Förderperiode habe stets ein regelrechter Installations-Stress dazu geführt, dass Planungs- und Installationsqualität zweitrangig behandelt würden. Das anwendungsbezogene Know-how, das Experten hierzulande in großem Maße in der Solarstromerzeugung erworben haben, ist aus Sicht von TÜV Rheinland auch eine wesentliche internationale Marktchance für deutsche Unternehmen. Weltweit wird nach Brancheneinschätzungen der PV-Zubau dynamisch fortschreiten. Der europäische Branchenverband EPIA rechnet bis 2016 in Europa mit einem Plus von 9%, in allen anderen Regionen sogar von 20 bis 30%.

Gemeinsamer Aktionsplan für PV

Wissenstransfer: Am 17. und 18. Januar 2013 trafen sich führende europäische Cluster der PV zur Auftaktveranstaltung von SOLARROK in Erfurt. SOLARROK – SOLAR Regions Of Knowledge – das sind sieben europäische PV-Regionen (u.a. Solarvalley Mitteldeutschland mit dem Partner VDI/VDE IT), die ihre Kräfte bündeln, um gemeinsam auf europäischer Ebene die Innovationen durch Forschung voranzutreiben und die Marktstellung der europäischen Industrie auszubauen.
Auf der Grundlage der hervorragenden regionalen Ressourcen werden gemeinsame transnationale Maßnahmen zur Zukunftssicherung der europäischen PV-Branche umgehend in Angriff genommen. Etappenziele sind die Entwicklung eines Strategiekonzeptes und die Umsetzung in einem gemeinsamen Aktionsplan. Die transnationale Kooperation soll die technologischen und prozessorientierten Innovationen in der PV forcieren. In einem ersten Schritt wird das gesamte F&E-Umfeld der PV-Branche analysiert, um daraus die notwendigen Aufgaben abzuleiten. Dabei sollen Stärken identifiziert und Schwächen mit spezifischen Maßnahmen abgebaut werden. Die regionale Spezialisierung wird verstärkt. In einem weiteren Schritt werden Einzelmaßnahmen zur Erschließung der Synergien vereinbart und in einem Aktionsplan umgesetzt.

 


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