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Thema: Kupferrohrinstallationen

 

Kupferrohre und -Fittings werden für Hausinstallationen seit Jahren und in vielen Anwendungsfällen verwendet. Sie lassen sich leicht und in vielfältiger Weise verarbeiten, wie z. B. Biegen, Löten, Pressen, Klemmen, Stecken und Schweißen. Außerdem sind lösbare Gewindeanschlüsse möglich. Gütegeprüfte Kupferrohre, Fittings, Lote und Flussmittel lassen sich unabhängig vom Hersteller miteinander kombinieren. Die Anforderungen an Kupferrohre, Zubehör sowie deren Verlegung sind zu beachten und in zahlreichen Regelwerken beschrieben.

Eigenschaften von Kupfer

  • Dichte: 8,93 g/cm3,
  • Schmelzpunkt: 1083° C,
  • Ausdehnungskoeffizient: 0,017 mm/K,
  • Wärmeleitfähigkeit bei 20° C: 294 - 364 W/(m · K).

Regelwerke für Kupferrohre

  • DIN EN 1057,
  • DVGW-Arbeitsblatt GW 392,
  • RAL - RG 641/1,
  • DVGW-Prüfgrundlage VP 617.

Regelwerke für Fittings

  • Kapillarlötfittings nach DIN EN 1254 und DVGW-Arbeitsblätter GW  6 und GW 8,
  • Pressfittings.

DIN EN 1057
Hierin sind Qualitätsanforderungen von Kupferrohren festgelegt. Für Leitungsrohre ist der Werkstoff Cu-DHP vorgeschrieben, d. h. Kupfer mit begrenzt hohem Restphosphorgehalt. Das Phosphor dient bei der Herstellung dazu, dem Kupfer Sauerstoff zu entziehen, dies ist für das Schweißen und Hartlöten von Bedeutung.

RAL-Gütezeichen
Dieses gewährleistet die Einhaltung von Qualitätsmerkmalen. Die Rohre wurden verschärften Anforderungen bezüglich der Reinheit der Innen­oberflächen unterworfen.

DVGW Prüfzeichen
Die Kupferrohre müssen für die Gas- und Wasserinstallationen das ­Prüfzeichen des DVGW besitzen.

DIN/DVGW-Zeichen

Rohrkennzeichnung nach DIN 1057
Der Außendurchmesser und die Wandstärke sind in regelmäßigem Abstand auf das Rohr auf- oder eingeprägt. HH = halbhartes Rohr
Nach RAL zusätzlich

  • Herstellungsland,
  • Herstellungsjahr und -monat oder Jahr und Quartal,
  • vereinfachtes Gütezeichen RAL.

DVGW-Prüfzeichen
DV + 6-stellige Kennnummer für den Hersteller.

DIN 50 930-6
In dieser allgemeinen Norm ist der Einfluss von Wasser-Inhaltsstoffen mit werkstoffseitigen Parametern unter Betriebsbedingungen beschrieben. Besonders wird auf die Veränderungen der Wasserbeschaffenheit bei Kontakt mit metallischen Werkstoffen eingegangen (Ausschwemmungen, Kupfer-Ionen). Ziel dieser Norm ist es u.a., die Einsatzbereiche für metallische Werkstoffe zu beschreiben. Durch Einhaltung der Vorgaben gelten die Anforderungen der Trinkwasserverordnung ohne weitere Prüfung als erfüllt.

Lieferformen Kupferrohr

  • in Stangen von 5 m Länge (halbhart),
  • in Ringen (weich), bis 22 mm Rohrdurchmesser,
  • kunststoffummantelt,
  • innenverzinnt,
  • werksseitig wärmegedämmt.

Form- und Verbindungsstücke (Fittings)
Lösbar:

  • Verschraubungen,
  • Flanschverbindungen,
  • Klemmringverbindungen,
  • Rohrkupplungen,
  • Steckverbindungen.

unlösbar

  • Weichlötverbindungen,
  • Hartlötverbindungen,
  • Schweißverbindungen,
  • Steckverbindungen,
  • Pressverbindungen.

Kennzeichnung von Kapillarlötfittings
Die Kennzeichnung erfolgt durch Größenangabe und vereinfachtes Gütezeichen, sowie Herstellerzeichen.

Verbindungstechniken
Weich- und Hartlöten

Beim Weich- und Hartlöten von Kupferrohren wird die Kapillarlöttechnik angewandt. Der Lötspalt muss so eng sein, dass eine Kapillarwirkung möglich ist und das Lot in den Spalt eindringt. Dies ist bei Verwendung der vorgeschriebenen Kupferrohre und Fittings gegeben, da die Maße aufeinander abgestimmt sind. Die Rohre müssen entgratet sein, wobei weiches Kupferrohr auch noch zu kalibrieren ist. Es gibt auch Fittings mit geringer Einstecktiefe, die jedoch nur zum Hartlöten benutzt werden dürfen. Weichlöten ist vorgeschrieben bei Rohrleitungen für Trinkwasser bis 28 mm Außendurchmesser.
Hartlöten ist vorgeschrieben bei:

  • Leitungen mit Betriebstemperaturen über 110° C,
  • Gas-, Flüssiggas und Ölinstallationen,
  • im Estrich verlegte Fußbodenheizungsrohre.

Schweißen
Hierbei können zwei Techniken angewandt werden: Gasschmelzschweißen und Schutzgasschweißen. Das Schweißen wird meist bei großen Rohrdurchmessern (ab 108 mm) angewandt, da hierfür keine Kapillarlötfittings mehr hergestellt werden. Die Rohrwand muss mindestens 1,5  mm dick sein. Das Schweißen von Gas- und Hochdruckleitungen darf nur durch einen geprüften Schweißer ausgeführt werden. Dann müssen Schweißnähte einzeln durch Röntgen geprüft werden.
Steckverbindungen

  • Trinkwasser,
  • Heizung bis 110° C,
  • Betriebswasser (Regenwassernutzung),
  • Druckluft bis 16 bar, ölfrei.

Pressverbindungen

  • Trinkwasser,
  • Heizung bis 110° C,
  • Betriebswasser (Regenwassernutzung).

Verschraubungen
Es werden flachdichtende und konisch dichtende Verschraubungen unterschieden, meist für die Verbindung mit Armaturen oder Apparaten.

Flanschverbindungen
Insbesondere für technische Anlagen.

Klemmringverbindungen

  • Trinkwasser,
  • Heizung,
  • Gas- und Flüssiggas,
  • Heizöl,
  • Druckluft,
  • Solartechnik,
  • Regenwassernutzung.

Kupfer
Rohre und Fittings aus Kupfer bzw. Kupferlegierungen können uneingeschränkt für Trinkwasser verwendet werden, wenn

  • der ph-Wert 7,4 oder höher ist oder
  • bei ph-Werten zwischen 7,0 und 7,4 der TOC-Wert (Gesamtmenge an organischem Kohlenstoff) 1,5 mg/l nicht überschreitet.

Innenverzinntes Kupfer
Bei innenverzinnten Kupferrohren und Fittings gibt es keine Einschränkungen hinsichtlich der Anwendung in Trinkwasserinstallationen.

Kupferlegierungen
Bauteile (Armaturen und Rohrverbinder) aus Rotguss (Kupfer-Zinn-Zink-Legierungen) und Messing (Kupfer-Zink-Legierungen), die den Anforderungen der DIN 50 930-6 entsprechen, können ohne Einschränkung in allen Trinkwässern eingesetzt werden.

L i t e r a t u r h i n w e i s e : „Die fachgerechte Kupferrohr-Installation“, ­herausgegeben vom Deutschen Kupferinstitut, Düsseldorf

 


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