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Andreas Siegemund im Gespräch - Die Sonne effizient nutzen

Seit der Gründung hat sich die Consolar GmbH stetig weiterentwickelt. Mit europaweit über 20 000 installierten Solarwärme-Anlagen, einem deutlich über dem Markt liegenden Wachstum und mittlerweile über 40 Mitarbeitern wurde in den letzten 3 Jahren die Unternehmensbasis deutlich ausgebaut und gestärkt. Zum Ziel des Unternehmens gehört u. a., den Umbau der Wärmeversorgung auf Erneuerbare Energien aktiv voran zu bringen und technische Innovationen mitzugestalten. IKZ-ENERGY-Chefredakteur Hilmar Düppel sprach mit dem Geschäftsführer Marketing und Vertrieb und einem der Firmengründer, Andreas Siegemund, über aktuelle Entwicklungen.

 

IKZ-ENERGY: Herr Siegemund, die Nachfrage nach Solarwärme-Anlagen wächst seit Jahren. Seit über 12 Jahren ist Consolar an diesem Boom beteiligt. Wie waren die Anfänge und wo sehen Sie sich heute?

Andreas Siegemund: Consolar hatte sich nach der Firmengründung schnell durch eine besonders leistungsfähige Speichertechnik einen Namen gemacht. Im Laufe der Jahre kam mit dem Aufbau einer eigenen Kollektorfertigung noch mehr Wertschöpfung hinzu. Es wurde seit Beginn an ein starkes Augenmerk auf Hochleistungstechnologie und besonders material- und leistungseffiziente Lösungen bei der Entwicklungsarbeit gelegt. Auch heute noch erfahren wir auf Messen viel Begeisterung der Kunden für unsere Lösungen.

Consolar ist mittlerweile einer der führenden Anbieter von Solarwärme-Systemen auf dem europäischen Markt. Wir haben eine ausgereifte Technik vom kleinen Warmwassersys­tem bis zur großen Kombianlage im Angebot. Dabei ist die Technik nur die halbe Miete. Unterstützung beim Marketing, Schulungen und ein guter Support sind mindestens ebenso wichtig, um heute die anspruchsvollen Installationsfirmen gut bedienen zu können. Unsere besondere Stärke liegt in der Flexibilität unserer Sys­teme. Für jeden Fall haben wir eine gute Einbindungsmöglichkeit.

Kleinere Hersteller wie Con­solar bieten besonders innovative und effiziente Solar-Lö­sungen und professionalisieren sich zunehmend in der Vermarktung. Solarspezialisierte Installationsbetriebe, die besonderen Wert auf hochwertige Lösungen oder ein besonders gutes Handling der Speicher oder Kollektoren legen, sind unsere Hauptzielgruppe. Diese Firmen möchten sich abheben von ihren Mitbewerbern und nehmen in Kauf, bei Consolar nicht die komplette Kesselpalette angeboten zu bekommen.

IKZ-ENERGY: Ein Schwerpunkt bei Ihnen ist die Solarwärme. Welche Produkte und Innovationen stehen bei ihnen aktuell im Programm bzw. welche folgen in Kürze?

Andreas Siegemund: Wir bieten Solarwärme-Anlagen im Ein- und Zweifamilienhaus-Bereich und für größere Bauprojekte mit bis zu 15 WE an. Die Herstellung der Solaranlagen zur solaren Heizungsunterstützung und hygienischen Warmwasserbereitung findet fast ausschließlich in Deutschland und zu einem guten Anteil in unserm Werk in Lörrach statt und wird überwiegend direkt an Installationsfirmen vertrieben. Die Solarsysteme bestehen aus Kunststoff- oder Stahlschichtenspeichern, Hochleistungs-Flach- oder Vakuumkollektoren sowie Systemregler für die Solaranlage, Kessel und die komplette Heizung. Die vermutlich leichteste Kombianlage auf dem Markt, das Drain-Back-System "SOLAR PUR", arbeitet beispielsweise komplett ohne Frostschutzmittel und ohne Solarwärmetauscher. Daher ist es besonders stillstandsfreundlich und durch eine fast vollständige Vorinstallation sehr zeitsparend in der Montage.

Neu im Angebot als Ergänzung zu den Solarsystemen sind dieses Jahr eine Zimmerofen-Serie für Pellets und Stückholz sowie ein Solares Wärmepumpensystem, das sich in der Feldtestphase befindet.  Mit diesem Schritt ist Consolar zum Systemanbieter für den aktuellen Baustandard geworden und wir sprechen damit auch die Zielgruppe der Planer und Architekten im Neubau an.

IKZ-ENERGY: …und alle Produkte sind problemlos kombinierbar und für jeden Gebäudetyp geeignet?

Andreas Siegemund: Die Solarkomponenten sind untereinander je nach Bauart des Hauses und nach den Einsparungszielen der Kunden kombinierbar. Wir bieten vom kleinen Warmwassersystem "COAX 200", das unter die Kellertreppe passt, bis hin zu "2200l SOLUS II"- Speichern für Mehrfamilienhäuser mit unsern Flach- und Röhrenkollektoren unterschiedliche Lösungen an. Dies betrifft den Gebäudebestand und zunehmend durch die neuen Zimmeröfen und die Wärmepumpe im Consolar Angebot auch den Neubaubereich. 

IKZ-ENERGY: Im Mai erhielt Consolar beim 17. ­Symposium Thermische Solaranlagen den "Innovationspreis 2007", für das Wärmepumpensystem "SOLAERA". Was ist denn so innovativ an diesem System bzw. was zeichnet es aus?

Andreas Siegemund: Das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderte Sys­tem ermöglicht die vollständige Hauswärme-Versorgung in Verbindung mit einer neuartigen Wärmepumpe. Im Vergleich zu herkömmlichen Solarwärme-Anlagen, bei denen etwa bis zu 30% Energieeinsparung ­erreicht werden, kann mit ­"SOLAERA" bis zu 60% der Primärenergie und 85% der End­energie eingespart werden: Für 10000 kWh Jahres-Wärmeverbrauch werden nur 1500 kWh Strom benötigt, was einer Jahres-Arbeitszahl für Heizung und Warmwasser von etwa 6-7 entspricht.

 

Das kompakte System besteht aus Hybridkollektor, Latentwärmespeicher auf Wasser/Eisbasis, Kombispeicher und Wärmepumpe. Es ermöglicht in Verbindung mit umweltfreundlich erzeugtem Strom ein 100% CO2-neutrales Heizen. Somit ist das Solar-Wärmepumpensystem eine interessante Alternative im Neubau zu Wärmepumpen mit herkömmlichen Erdsonden. Momentan laufen mehrere Feldtestanlangen in Deutschland.

IKZ-ENERGY: Wann ist die Markteinführung geplant?

Andreas Siegemund: Die Markteinführung in Deutschland ist für das 2. Quartal nächs­ten Jahres geplant. Um eine hohe Kundenzufriedenheit sicherzustellen, werden nur geschulte Partner-Installationsbetriebe das innovative System an Endkunden vertreiben. 

IKZ-ENERGY: Consolar produziert erst seit Kurzem selber den
Vakuumröhrenkollektor "TUBO 12 CPC". Eine Besonderheit dabei ist die patentgeschützte Lösung hinsichtlich der Schonung des Frostschutzmittels. Können Sie diese kurz näher erläutern?

Andreas Siegemund: Wenn der Speicher im Sommer geladen ist, geht jede Solaran­lage in den Stillstand. Dabei wird das Frostschutzmittel während der Verdampfungsphase sehr heiß, insbesondere wenn die Kollektoranschlüsse wie üblich oben sind. Mit dem Abbau des Frostschutzmittels verändert sich der PH-Wert und die Rohre werden angegriffen oder zugesetzt, wenn nicht regelmäßig das Frostschutzmittel gewechselt wird. Beim "TUBO 12 CPC" erfolgt diese Entleerungsphase deutlich schneller und schonender, da der entstehende Dampf die Flüssigkeit rasch aus dem Kollektor drückt. Die Lebensdauer  des Frostschutzmittels und damit der ganzen Anlage ist somit länger.

IKZ-ENERGY: In einem Anzeigenmotiv heißt es bei Ihnen: "Bei Consolar steht die Röhre kopf." Kurz gefragt: Warum?

Andreas Siegemund: Wir haben gezielt diese ungewöhnliche Headline für die Anzeigen gewählt, da die Kern-Aussage es wirklich auf den Punkt bringt: Der Röhrenkollektor ist nach eigenen Recherchen der einzige auf dem europäischen Markt mit den Anschlüssen unten. Aufgrund der unten offenen Röhren kann sich bildendes Kondenswasser im Winter abfließen, dies bringt Sicherheit gegen Frostsprengung mit sich. Da die Röhren oben geschlossen sind, wo sie die höchsten Temperaturen haben, sind die Wärmeverluste ebenfalls verringert. Aufgrund seiner Kompaktheit, seines 

Verrohrungskonzepts sowie der Materialauswahl hebt sich der Kollektor deutlich von anderen Röhrenkollektoren auf dem Markt ab. Somit ist die kopfstehende Keymark zertifizierte Röhre eine interessante Alternative zu den gängigen Bauarten auf dem Markt.

IKZ-ENERGY: Die eingangs von Ihnen beschriebenen Produktbereiche lassen darauf schließen, dass Sie sich auf dem Weg zum Komplettanbieter befinden. Welches sind die nächsten Schritte, und wann ist dieser Prozess abgeschlossen?

Andreas Siegemund: Wir haben seit Frühjahr diesen Jahres auch Heizen mit ­Biomasse im Angebot. Drei unterschiedliche Zimmeröfen sind als Pellet- oder als Stückholzgerät verfügbar. In Kombination mit  dem Kombispeicher ­"CONUS" oder dem Drain-Back-System ­"SOLAR PUR" lassen sich auf diese Weise Niedrigenergiehäuser komplett solar beheizen. Mit der Solarheizung ­"SOLAERA" auf der Basis einer Wärmepumpe werden wir im nächsten Jahr auch im Wärmepumpenbereich den Schritt zum Komplettanbieter für Einfamilienhäuser im Neubau machen. 

IKZ-ENERGY: Einer Ihrer wichtigsten Marktpartner ist das Fachhandwerk. Gibt es bei Consolar Konzepte und besondere Angebote, wie Sie den Marktpartner Handwerk unterstützen?

Andreas Siegemund: Da wir seit fast zwei Jahrzehnten mit Handwerkspartnern eng zusammenarbeiten, wissen wir auch wo der Schuh drückt. Wir haben gezielt ein Partnermodell für Installationsbetriebe entwickelt, das auf deren Bedürfnisse zugeschnitten ist: Unterstützung bei der Vermarktung, Beratung und Schulungen für das Verkaufsgespräch und zum kompletten Produktprogramm, eine technische Hotline wie ein Marketing-Paket zur Verkaufsunterstützung sind Ausschnitte aus unserem Partner-Angebot. Consolar ist an langfristigen Partnerschaften und fairen Geschäftsbeziehungen interessiert. Dementsprechend stecken wir auch viel Energie in die persönliche Betreuung und den Aufbau von technikbegeisterten ­Handwerksbetrieben.

IKZ-ENERGY: Abschließende Frage: Wagen Sie einen kurzen Ausblick auf die Zukunftschancen der Solarwärme allgemein und wo sehen Sie Ihr Unternehmen in einigen Jahren?

Andreas Siegemund: Einige Anzeichen des Marktes deuten auf eine mittelfristige Steigerung der Energiepreise hin. Dies ist verursacht durch den  steigenden Weltenergieverbrauch in Verbindung mit den zur Neige gehenden Energiereserven. In Deutschland wurde das Wärmegesetz auf den Weg  gebracht, das für Warmwasseranlagen vielleicht ab 2009 kommt und eine Baupflicht enthalten soll. Bei Kombianlagen für Warmwasser und Heizungsunterstützung ist dann ein Zuschuss vorgesehen. Auch wenn voraussichtlich mit Inkrafttreten dieser Regelung die Zuschüsse pro Solaranlage sich im Vergleich zu heute verringern werden, ist aufgrund der verpflichtenden Regelung mit einem sprunghaften Anziehen des Marktes zu rechnen. Die momentan ruhige Marktlage sehen wir als die Ruhe vor dem Sturm.

Consolar möchte in den nächs­ten Jahren das Netz an technologiebegeisterten Partnern in Deutschland und europaweit ausbauen und hat dafür die Weichen gestellt. Unser Ziel ist weiterhin, als einer der Technologieführer für hocheffiziente Solarwärme-Anlagen dem Markt wichtige Impulse in Richtung zur 100 %igen solaren Energieversorgung zu geben.

IKZ-ENERGY: Herr ­Siegemund, wir danken für das Gespräch.

 


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