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Oberirdische Heizöltanks - Safety first!

Marktübersicht: Oberirdische Heizöltanks für den Einsatz im Gebäude

Kunststoff-Innenhülle zur Nachrüstung eines alten, aber nicht korrodierten Stahltanks.Bild: Oechssler Tankschutzanlagen GmbH

So finden Sanierer häufig alte Heizöltank-Aufstellräume vor. Bild: Haase GfK

Nicht mehr Stand der Technik: einwandige Kunststofftanks mit Auffangwanne. Bild: Dehoust

Heizöltanks dürfen nach der neuen AwSV nur noch von Fachbetrieben installiert werden. Bild: IWO

Die Marktübersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Daten beruhen auf Angaben der Herstellerfirmen. Alle Angaben ohne Gewähr.

Die Marktübersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Daten beruhen auf Angaben der Herstellerfirmen. Alle Angaben ohne Gewähr.

 

 

Zugegeben, im Neubaubereich spielt Heizöl nur noch eine untergeordnete Rolle als Wärmeträger. Allerdings gibt es einen enormen Bestand an Altanlagen in Deutschland. Eine Vielzahl der Anlagen wird im Zuge von Kesselsanierungen auf Gas oder Pellets umgestellt werden. Und doch bleibt ein nicht unerhebliches Anlagenvolumen, das saniert werden muss. Für das SHK-Handwerk eine lukrative Tätigkeit, die umfangreicher Sachkenntnis bedarf und deshalb regelmäßige Qualifizierungen bedingt.

Ende Mai dieses Jahres wurde die Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen - kurz AwSV -durch den Bundesrat verabschiedet. Nach derzeitigem Stand wird mit dem Inkrafttreten der Verordnung frühestens zum Jahreswechsel 2014/2015 gerechnet. Nach dem aktuellen Fortbestand ergeben sich einige Neuerungen für das Fachhandwerk. So wird die Fachbetriebspflicht für Heizölverbraucheranlagen verschärft. Künftig soll sie im gesamten Bundesgebiet bereits ab 1000 l gelten. Außerdem werden höhere Anforderungen an die Zulassung von Fachbetrieben gestellt. Die nachträgliche Überprüfung von Heizölverbraucheranlagen in Gebäuden außerhalb von Wasserschutzgebieten mit 1000 bis 10 000 l Inhalt wurde dagegen nicht umgesetzt, obwohl gerade von Sachverständigenseite diese Forderung an die Politik gerichtet wurde. Erhebungen zufolge weist gerade der Altbestand häufig Mängel auf. Betroffen sind Schätzungen zufolge bundesweit 3 bis 4 Mio. Anlagen.
Auch ohne Überprüfungspflicht birgt der Altbestand ein erhebliches Umsatzpotenzial für die Heizungsbranche. Denn die Sicherheit der Anlagen verantwortet zwar der Betreiber, aber es obliegt dem qualifizierten Fachhandwerker, ihn auf eventuelle Mängel an der Heizölverbraucheranlage hinzuweisen. Eine durchaus lohnenswerte Dienstleistung, bei der Folgeaufträge winken. Eine Überprüfung der Heizölverbraucheranlage bietet sich beispielsweise im Zuge einer Kesselwartung geradezu an.

Doppelwandiger Kunststofftank

Die gebräuchlichste Variante in Deutschland ist heute der doppelwandige Kunststofftank. Der große Vorteil: Die werkseitig integrierte Auffangwanne erspart den bauseitigen Auffangraum. Einwandige Kunststofftanks sind in Deutschland kaum noch am Markt, bilden aber mehr als 80 % des Bestandes.
Während der Innenbehälter bei der doppelwandigen Variante nach wie vor aus Kunststoff ist, kann die Doppelwandigkeit des Behälters durch eine Auffangwanne aus Kunststoff oder als Stahlummantelung ausgeführt sein. Die Hersteller liefern die Tanks meist in den Größen 750, 1000 und 1500 l Inhalt aus. Die Vorteile gerade bei der Sanierung: Die Batterien bestehen aus einzelnen, gut einzubringenden Tanks, die je nach Größe und Platzmöglichkeit miteinander kombiniert werden können.
Bei zweiwandigen Kunststofftanks sind Geruchssperren im Kunststoff Stand der Technik. Dabei kommen unterschiedliche Verfahren zum Einsatz, etwa das Einlagern von Polyamid-Blend in die Tankwandung oder das Fluorieren. Die Verfahren sind im Rahmen der bauaufsichtlichen Zulassungen der Behälter benannt. Einen optimalen Diffusionsschutz bieten Kunststofftanks, die eine rundum dichte Stahlummantelung haben, da Metall aufgrund seiner Materialeigenschaften licht- und diffusionsdicht ist.

Stahltanks erlauben individuelle Lösungen

Stahltanks sind dagegen meist standortgefertigt. Die Tankanlage wird individuell an die räumlichen Gegebenheiten angepasst und ist daher auch für Sanierungsfälle mit schwierigen Platzverhältnissen geeignet, da sie beispielsweise unter Treppenaufgänge oder in nischenartige Räume eingepasst werden kann. Durch eine Innenhülle aus Kunststoff mit Leckanzeigeeinrichtung wird die Doppelwandigkeit erfüllt und ein Auffangraum überflüssig. Stahltanks sind absolut geruchsdicht, die standortgefertigten Behälter haben allerdings ihren Preis.
Auch ältere einwandige Stahltanks können nach einer sorgfältigen Innenreinigung nachträglich mit einer Kunststoffinnenhülle ausgerüstet und so auf den aktuellen Stand gebracht werden. Allerdings ist vorher zu prüfen, ob keine Korrosionsangriffe in der Behälterwand vorliegen.

GfK - extrem langlebig

Als extrem langlebiges Material gilt Glasfaserverstärkter Kunststoff (GfK) . Die Tanks hierfür werden einerseits standortgefertigt, andererseits gibt es auch einwandige werksgefertigte Tanks, welche einwandig aufgestellt werden dürfen. Vorteile von GfK sind die absolute Korrosionsbeständigkeit und die Geruchsdichtheit. Nachteile könnten sich aus dem Platzbedarf ergeben, weil sie vorgefertigt nicht so flexibel wie Batterietanks sind.

Frostsicher und dunkel

Die Planungen für den Aufstellraum sollten oberirdisch immer einen Raum vorsehen, der sowohl frostsicher als auch permanent dunkel ist. Letzteres spielt zwar insbesondere bei Stahltanks und Kunststofftanks mit Stahlummantelung keine Rolle. Dennoch "arbeitet" Heizöl und reagiert auf Sonnenlicht mit verstärkter Alterung. Das wiederum führt unter anderem zu dunklen Ablagerungen an den Wänden, was insbesondere bei Kunststofftanks den Füllstand kaum mehr erkennen lässt. Frostsicherheit ist ebenso ein Aspekt, da Heizöl bei Minus-Temperaturen ausflockt und Filter und Düse verstopft.
Insbesondere bei fließfähigen Batterietanks wurden die Abstände in der AwSV und seit Mai 2013 in den Zulassungen (abZ) neu geregelt. 40 cm Wandabstand müssen nun an einer Längsseite herrschen, an den anderen Seiten sind es 5 cm - unter der Voraussetzung, dass alle Tanks bei der Befüllung überwacht werden (GWG-Kette). Der Untergrund, auf dem ein Heizöltank steht, sollte absolut fest und frei von Rissen sein. Selbst bei einer kleineren Tankgröße von rund 2000 l ergibt sich vollgefüllt eine Belastung von gut 1,7 t auf einer relativ kleinen Fläche. Generell zu beachten sind die Aufstellbedingungen, die die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung und der Hersteller vorgeben.

Autor: Frank Urbansky

Tipps für die Pra

Das Institut für Wärme und Oeltechnik (IWO) und der Bundesverband Lagerbehälter geben Fachunternehmen Tipps, was sie bei der Sanierung oder bei der Neueinplanung bei Heizöl-Tankanlagen beachten sollten. Generell gilt:

  • Nach der neuen AwSV sind Instandsetzung und Einbau von Heizöltankanlagen generell und für alle Größen fachbetriebspflichtig.
  • Es dürfen ab 15. 09. 2015 nur Lagerbehälter sowie Füll- und Entnahmesysteme mit entsprechendem Eignungsnachweis (DIN, Bauartzulassung oder Eignungsfeststellung) installiert werden.
  • Sicherheitssysteme wie Grenzwertgeber und Leckageanzeige müssen so eingeplant werden, dass sie frei zugänglich sind.

Welche Unterlagen benötige ich für Tankanlage?

  • Baugenehmigung (für Tanks > 5000 l)
  • Anzeigebestätigung der Unteren Wasserbehörde (alle Erdtanks und oberirdische Anlagen > 1000 l).
  • Bauartzulassung und Protokolle der Sachverständigenprüfungen (Erstabnahme für alle Tanks).

Was ist bei Alt-Tanks zu beachten?

  • Sedimentbildung im Bereich des Tankbodens ist normal und unbedenklich. Dunkle Ablagerungen an Kunststofftanks können dazu führen, dass der Füllstand nicht mehr genau von außen bestimmt werden kann - Füllstandsanzeiger nachträglich installieren.
  • Bei älteren Stahltanks gilt: Bei Einbau einer Kunststoff-Innenhülle mit Leckanzeigegerät entfällt der Auffangraum. Bei Aufbringen einer Innenbeschichtung im Tank ist der Auffangraum weiterhin notwendig. Korrodierte Stahltanks sollten grundsätzlich ausgewechselt werden.

Nicht empfehlenswert sind:

  • Innenschutzanstriche, die keine feste Verbindung mit dem Untergrund eingehen (sog. Fließbeschichtungen).
  • Eine chemische Vorbehandlung des Untergrundes.
  • Kathodische Innenkorrosionsschutz-Systeme auf Elektrolytbasis (IKS-System mit Opferanoden). Im Falle einer Störung der Heizungsanlage, die durch ein IKS-System verursacht wurde, werden Gewährleistungsansprüche vonseiten der Heizöllieferanten und der Herstellerindustrie in der Regel abgelehnt.

 


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