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1. Quartal 2024: Deutlich weniger Wärmeerzeuger verkauft

Bild: Projectphotos/Reinhard Eisele

Marktentwicklung Wärmemarkt im 1. Quartal 2024. Bild: BDH

Absatz Wärmeerzeuger nach Heizungstechnologien im 1. Quartal 2024. Bild: BDH

 

Köln/Berlin. Im ersten Quartal 2024 ging der Absatz von Wärmeerzeugern gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 29 Prozent zurück. Das meldet heute (2. Mai 2024) der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) auf Basis einer aktuellen Mitgliederbefragung. Ob Gas, Wärmepumpen, Solarthermie, Biomasse oder Lüftung: Bis auf „Brenner“ und „Öl-Brennwert“ sind alle betrachteten Produktbereiche betroffen.

Vor dem Hintergrund der nachlassenden Nachfrage bei den Wärmeerzeugern und angesichts der geringen Neubautätigkeit bricht auch der Absatz der Systemkomponenten ein: Von Fußbodenheizungen, Heizkörper und Speicher bis hin zu Abgassystemen verzeichnet auch dieser Produktbereich durchweg negative Absatzzahlen. „Der Markt für Heizungsmodernisierung ist aktuell geprägt von einer tiefen Verunsicherung der Verbraucher“, erklärt BDH[www.bdh-industrie.de]-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt die Marktsituation. „Vor allem hat die langwierige und öffentliche politische Debatte um den gesetzlichen Rahmen und die Förderung in der Gebäudewärme dafür gesorgt, dass bei den Menschen Vertrauen verloren gegangen ist. Zudem ist noch zu wenig bekannt, welche technischen Möglichkeiten das GEG jetzt bietet und wie Heizungen gefördert werden“, so Staudt weiter.      

Angesichts der Quartalszahlen schätzt der BDH, dass im laufenden Jahr weniger als 200000 Wärmepumpen abgesetzt werden. Die aktuelle Marktentwicklung sei ein Rückschlag für die Wärmewende insgesamt. „Heizungsindustrie und Handwerk haben ihre Hausaufgaben gemacht und die im Rahmen des Wärmepumpengipfels getroffenen Zusagen umgesetzt“, so Staudt. Im vergangenen Jahr hätten die Hersteller „in nie dagewesener Weise“ Produktionskapazitäten für Wärmepumpen mit Investitionen in Milliardenhöhe aufgebaut. Auch das Fachhandwerk habe in kürzester Zeit Fachkräfte weiterqualifiziert und sich zur Projektrealisierung vor Ort mit weiteren Partnern vernetzt. 

Mit Blick auf die aktuelle Marktsituation fordern BDH und ZVSHK [www.zvshk.de] (Zentralverband Sanitär Heizung Klima) die Politik auf, beherzt zu handeln. So fordern die Verbände die Anhebung der förderfähigen Investitionskosten im Rahmen der Förderrichtlinie für den Heizungstausch auf 45000 Euro, den Klima-Geschwindigkeitsbonus auf 30 Prozent zu erhöhen und mit einer früher einsetzenden Degression zu kombinieren. Weiter empfehlen die beiden Verbände die Minderung der staatlichen Preisbestandteile für Wärmepumpentarife durch die Absenkung der Stromsteuer auf das europarechtliche Minimum. Weitere Forderung ist die Verstetigung der Mittelausstattung der BEG-Förderung für das Jahr 2025 auf dem Niveau des Jahres 2024. Ferner gelte es, die technischen Optionen, die sich aus dem Gebäudeenergiegesetz ergeben, durch Maßnahmen bei der Infrastruktur und Energiebereitstellung seitens der Bundesregierung intensiv zu flankieren.

Vor allem fordern BDH und ZVSHK eine breit angelegte Kommunikationskampagne. Die Verbraucher benötigen klare Informationen über die nun bestehenden Rahmenbedingungen. Nur so könne die Verunsicherung abgebaut und verloren gegangenes Vertrauen in die Heizungsmodernisierung zurückgewonnen werden.

 


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