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Wunderwerk der Sanitärtechnologie

Einhebelmischer (Teil 1): Funktion und Installation der beliebtesten Armatur

Der Einhandmischer – Universalarmatur für das Bad (hier an einem Waschtisch).

Ein leichtgängiger Bedienhebel gehört zu den Qualitätsmerkmalen eines guten Einhandmischers.

Die Innenansicht zeigt den Weg des Wassers durch die Kartusche über den Auslauf bis zum Mousseur.

Sie sind die größten Einhandmischer: frei stehende Wannenbatterien für die Bodenmontage.

Kleine Erfindung mit großer Wirkung: Die Kartusche hat die Sanitärtechnologie grundlegend verändert.

Die Designvielfalt kennt keine Grenzen – hier eine komplett eckig gestaltete Armatur.

 

Die Armatur ist Dreh- und Angelpunkt für die Funktionalität des Bades. Ob an Waschtisch, Wanne oder Dusche, sie steuert das Wasser an der Entnahmestelle und trägt damit maßgeblich zu Wohlbefinden und Komfort der Badnutzer bei. Am gebräuchlichsten ist der Einhebelmischer. Seine Funktionsweise und der Einbau werden hier im Einzelnen vorgestellt. Der Teil 2 in der nächsten Ausgabe behandelt die Wartung und Störungsbeseitigung.

Seine besonderen Vorzüge
Einhandmischer haben im täglichen Einsatz viele Vorteile. Sie lassen sich bequem mit einer Hand bedienen und eignen sich daher auch optimal für die Ausstattung von barrierearm gestalteten Bädern. Die schnelle Regelung von Wassertemperatur und -durchflussmenge mit nur einer Bewegung ermöglicht zudem einen sparsamen Umgang mit Wasser und Energie, wodurch der Einhebelmischer deutlich nachhaltiger arbeitet als beispielsweise eine Zwei-Griff-Armatur. Zusätzlich Wasser und damit auch Kosten lassen sich zudem durch einen Durchflussbegrenzer sparen, der in vielen Armaturen bereits integriert ist.

Varianten für Waschtisch, Wanne und Dusche
Einhandmischer können am Waschtisch in zahlreichen Designs und Größen auftauchen. Dabei stehen insbesondere Auslaufform und Höhe in direktem Zusammenhang mit der Art des Waschtisches, um auch bei frei stehenden Waschschüsseln oder besonders flachen Becken lästiges Wasserspritzen zu vermeiden und einen komfortablen Freiraum für die Hände zu gewähren. Eine zusätzliche Armaturenvariante sind Einhandmischer für offene Warmwasserbereiter.
In der Dusche treten Einhandmischer als Auf- oder Unterputz-Brausebatterien auf. Aufputz-Varianten verfügen über einen Hebel und einen Wasserausgang für die Handbrause. Im Unterschied dazu befinden sich bei Unterputz-Brausebatterien nur die Bedienhebel vor der Wand, während die Technik hinter der Wand verschwindet.
Auch Wannenarmaturen sind als Auf- und Unterputz-Varianten erhältlich. Dabei besitzen Aufputz-Wannenbatterien neben Hebel und Auslauf häufig einen Brauseanschluss, da in vielen Haushalten die Badewanne auch zum Duschen genutzt wird. Eine Umstellung ermöglicht dem Nutzer einen einfachen Wechsel zwischen Auslauf und Handbrause. Zudem gibt es frei stehende Armaturen für die Bodenmontage, die insbesondere in großen Bädern mit frei stehenden Wannen Verwendung finden.

Aufbau und Funktion
Aufgabe des Einhandmischers ist es, Wassermenge und Mischwassertemperatur gleichzeitig und unabhängig voneinander mit nur einem Bedienelement zu steuern. Diese Fähigkeit macht ihn zu einer einzigartigen Erfindung des 20. Jahrhunderts.
Jeder Einhandmischer besteht aus Gehäuse, Hebel bzw. Hebelkopf, Keramikkartusche, Kalt- und Warmwasseranschlüssen sowie gegebenenfalls Umstellung zwischen Auslauf und Handbrause, Rückflussverhinderer bei Armaturen mit Brauseanschluss sowie Zugstange zum Öffnen und Schließen des Ablaufventils. Das korrosionsbeständige Gehäuse enthält die Wasserwege, die Steuerkartusche und die Anschlüsse. Der Hebel ist das einzige Bedienelement des Einhandmischers. Er ist direkt mit der Kartusche verbunden und überträgt die Bewegung auf das Steuerteil. Durch Anheben des Hebels gibt der Nutzer den Wasserweg frei, durch die Schwenkbewegung ändert er die Mengenanteile von Warm- und Kaltwasser.

Arbeitsweise der Kartusche
Am wichtigsten für die Funktionalität eines Einhandmischers ist die Kartusche, das Herzstück der Armatur. Grohe und andere Armaturenhersteller verwenden dafür zwei speziell konstruierte Scheiben aus der Industriekeramik. Diese wurden bereits bei der Herstellung gefettet und besitzen mikrofeine Poren, die als Schmiermittelreservoir dienen, wodurch die Scheiben ein Armaturenleben lang geschmeidig leicht übereinander gleiten.
Durch den Boden dringt das Wasser zu den Keramikscheiben im Innern der Kartusche vor, von denen die untere, feststehende Scheibe Steuerschlitze für das warme und kalte Wasser sowie eine Öffnung zum Mischwasserauslauf besitzt. Die obere Scheibe, die auf der unteren gleitet, verfügt über eine große Öffnung in der Mitte. Diese bildet die Mischwasserkammer, welche durch eine Schieberplatte von oben geschlossen wird. Durch die Bewegung der oberen Keramikscheibe nach vorne oder hinten öffnet und schließt sich der Wasserzulauf. Je mehr der Nutzer den Hebel anhebt, umso mehr öffnet sich der Wassereinlass und es fließt mehr Wasser hinaus.
Das Schwenken des Hebels nach rechts oder links öffnet und schließt die Steuerschlitze für warmes und kaltes Wasser im gleichen Verhältnis zueinander, sodass auch bei unterschiedlichem Mischverhältnis die gesamte Wassermenge konstant bleibt. Wird der Hebel nach rechts gedreht, erhält der Nutzer kälteres Mischwasser, da der Kaltwasserschlitz sich weiter öffnet. Bei einem Schwenk nach links fließt wärmeres Wasser durch den Auslauf.

Installation des Einhandmischers am Waschtisch
Vorab gut zu wissen:

  • Der Warmwasseranschluss muss immer links, der Kaltwasseranschluss rechts erfolgen.
  • Ideal für die bestmögliche Leistung einer Armatur ist ein Fließdruck von 1–5 bar. Der Betriebsdruck darf 10 bar nicht über- und 0,5 bar nicht unterschreiten.
  • Größere Druckdifferenzen zwischen Kalt- und Warmwasser müssen durch einen Druckminderer ausgeglichen werden. Dieser wird ebenfalls bei Ruhedrücken über 5 bar eingebaut, um Fließgeräusche zu reduzieren.
  • Die Temperatur des Warmwassers sollte 80°C nicht überschreiten, zur Energieeinsparung werden 60°C empfohlen.

Vor der Montage der Armatur muss der Installateur die Rohrleitungen gründlich spülen. Dieser Schritt sollte nach dem Verlegen der Leitungen und direkt nach der Druckprüfung mit Luft oder einem inerten (reaktionsträgen) Gas erfolgen. Anschließend wird die Armatur installiert.
Die Armaturen von Markenherstellern lassen sich häufig besonders einfach einbauen. Dafür sind die Armaturen mit einem Schnell-Montage-System ausgestattet, für das man bei einer Waschtischbatterie nur einen Schraubendreher oder Steckschlüssel benötigt. Wenn der Einhandmischer über eine Zugstange verfügt, muss diese bei der Installation im Armaturenkörper eingesteckt sein. Nach dem Anschluss des Einhandmischers wird die Ablaufgarnitur installiert. Danach folgt die Prüfung der Anschlüsse auf Dichtheit und abschließend die Funktionsprüfung.
Gegebenenfalls muss der Installateur noch den Temperaturbegrenzer manuell einstellen. Dieser kann auf verschiedene Positionen festgelegt werden, die den Schwenkbereich des Armaturenhebels in Richtung Warmwasser einschränken.

Autorin: Andrea Bußmann, Geschäftsführerin Grohe Deutschland Vertriebs GmbH, Porta Westfalica

Bilder: Grohe

www.grohe.de

 


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